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Konrad von Hanau 1383 in der Regel Konz genannt war Benediktiner und Furstabt des Klosters Fulda Wappen Konrad IV von Hanau Furstabt von Fulda 1372 1383 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 3 Furstabt von Fulda 3 1 Wahl 3 2 Politische Lage 3 3 Finanzielle Lage 4 Tod 5 Vorfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenKonrad von Hanau war der funfte Sohn des Grafen Ulrich II von Hanau ca 1280 1288 1346 und der Agnes von Hohenlohe vor 1295 29 November 1346 1 Tochter des Kraft I von Hohenlohe Urkundlich erwahnt wird er erstmals 1343 Zu diesem Zeitpunkt war er Schuler der Fuldaer Klosterschule Sein Geburtsjahr wird also zwischen 1325 und 1330 liegen Aufgrund der in der Familie geubten Primogenitur folgte sein altester Bruder Ulrich III 1310 1369 70 dem Vater in der Regierung Die ubrigen Sohne Ulrichs II so auch er mussten standesgemass anders versorgt werden wofur sich geistliche Karrieren anboten Vor 1353 war Konrad von Hanau Kanoniker an der St Johanneskirche vor den Mauern in Hildesheim er verlor diese Pfrunde durch Exkommunikation am 16 Oktober 1353 Daraufhin wurde er 1353 Monch und dann auch Priester im Kloster Fulda Dort fuhrte er die Opposition gegen den Furstabt Heinrich VII von Kranlucken dem er nach dessen Tod als Abt nachfolgte Als Furstabt von Fulda erreichte er den wohl hochsten Rang unter seinen zahlreichen Geschwistern Karriere BearbeitenAus der kirchlichen Karriere des Konrad von Hanau sind folgende von ihm eingenommene Positionen bekannt vor 1353 ist er Kanoniker an der St Johanneskirche vor den Mauern in Hildesheim Verlust der Position durch Exkommunikation am 16 Oktober 1353 2 1353 ist er Monch und Priester des Klosters Fulda Dort fuhrt er die Opposition gegen seinen Vorganger Furstabt Heinrich VII von Kranlucken 3 Propst zu Holzkirchen 1373 Furstabt von FuldaFurstabt von Fulda BearbeitenWahl Bearbeiten Die Wahl zum Furstabt von Fulda war nicht einfach und nicht billig Er musste dazu erhebliche Summen aufnehmen unter anderem von seinem Bruder Ulrich III von Hanau und seinem Neffen Ulrich IV von Hanau Es sind Schuldverschreibungen uber insgesamt 12 500 fl in diesem Zusammenhang belegt Gegenkandidat war Wilhelm von Magenheim Propst von Solnhofen Der Wahl Konrads von Hanau stand als Hindernis nach kanonischem Recht ein Schaden am linken Auge entgegen Die Kandidaten schlossen im Vorfeld der Wahl vorsichtshalber einen Vertrag der den Unterlegenen grosszugig entschadigen sollte 4 Davon ist allerdings nur die Konrad von Hanau begunstigende Urkunde erhalten Beide reisten zur Kurie nach Avignon um eine Bestatigung ihrer Wahl zu erlangen 5 Die Entscheidung wurde letztendlich durch die Kurie gefallt und es siegte wohl die grossere Finanzkraft Konrads von Hanau Am 7 Februar 1373 wurde er als Konrad IV durch Papst Gregor XI zum Furstabt von Fulda ernannt wegen seines Auges wurde ihm Dispens erteilt Wie seine Vorganger erhielt auch er vermutlich die Benediktion in Avignon 6 Politische Lage Bearbeiten Die Regierungszeit Konrad IV ist durch zahlreiche Fehden und Kampfe mit Rittern der Umgebung gepragt Das war bei allen militarischen Erfolgen seinen Finanzen nicht zutraglich In einem Krieg mit Landgraf Hermann II von Hessen unterlag er was ihn ebenfalls teuer zu stehen kam Auch die fuldischen Stadte hatten ein gespanntes Verhaltnis zu ihrem Landesherren Er war zum einen selbst an Ubergriffen auf das Eigentum von Burgern beteiligt und ergriff andererseits in innerstadtischen Auseinandersetzungen zwischen Zunften und Patriziern zugunsten letzterer gegen die Mehrheit der Burger Partei Aus Sicht der Burger waren die standigen Fehden auch ein Versagen des Landesherren den Frieden zu sichern Die fuldischen Landstande denen Stiftskapitel Ritter und die Stadte Fulda Vacha Hammelburg und Geisa angehorten opponierten ebenfalls was da nur diese Steuern bewilligen konnten wiederum die finanzielle Lage Konrads IV verscharfte Bis zum Sommer 1381 behielt Konrad die Oberhand dann wurde er von den Landstanden faktisch entmachtet Ausser im Lehenswesen ubernahm eine aus neun Personen bestehende Kommission die Verwaltung und versuchte die Finanzen der Furstabtei wieder in den Griff zu bekommen Der Landesherr durfte nur noch die Burg Rockenstuhl bei Geisa und den Frauenberg bei Fulda nutzen Finanzielle Lage Bearbeiten Die hohe Verschuldung fur seine Wahl hatte gleich nach Regierungsantritt Konsequenzen da er versuchen musste die eingegangenen Schulden aus dem Reichsstift Fulda zu refinanzieren Schon 1374 werden die Burg Otzberg die Stadt Hering und Anteile an der Stadt Umstadt fur 23 875 fl an Ulrich IV von Hanau verpfandet Die Ausgangslage war schlecht das Stift bereits stark verschuldet Die von ihm zahlreich auszufechtenden Kampfe hatten zur Folge dass er seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte Ende 1381 war die Lage so aussichtslos dass er sich einer Zwangsverwaltung die von den Landstanden dominiert wurde unterwerfen musste Dieser Vorgang konstituierte erstmals und in nie wieder erreichter Vollstandigkeit die fuldischen Landstande Der Abtrag der unter seiner Regierung eingegangenen Verpflichtungen zieht sich uber mehr als zehn Jahre nach seinem Tod hin Tod BearbeitenKonrad von Hanau wurde Anfang des Jahres 1383 in Spangenberg ermordet Eine Quelle spricht davon dass er erstochen 7 eine andere davon dass er zwischen einer Tur und Turrahmen zerquetscht worden sei 8 Die Tater blieben unbekannt und wurden nie gefasst Die Hintergrunde der Tat sind unklar Sie konnen im Zusammenhang mit seinen Auseinandersetzungen mit dem fuldischen Adel stehen Erwahnt wird allerdings erst in der spateren Literatur in diesem Zusammenhang der so genannte Sternerbund Dieser hatte sich allerdings schon 1381 aufgelost kann mit dem Vorfall also nichts zu tun haben Die erhaltenen Berichte uber das Ereignis 9 stammen aus sehr viel spateren Quellen die Einzelheiten bleiben unklar Er wurde in der Dreikonigskapelle die er in der Nahe des Bonifatiusgrabes im Fuldaer Dom hatte errichten lassen beigesetzt Vorfahren BearbeitenAhnentafel von Konrad von HanauUrgrosseltern Reinhard I von Hanau vor 1243 1281 Adelheid von Hagen Munzenberg 1291 Ludwig von Rieneck Rothenfels 1289 Udehilt von Grumbach und Rotenfels 1300 Gottfried von Hohenlohe Graf der Romagna nachgewiesen 1219 1266 Richza von Krautheim nachgewiesen 1224 1263 Graf Friedrich von Truhendingen Dillingen 1274 2 vmtl Margaretha von Andechs Meranien 1271 Grosseltern Ulrich I von Hanau 1250 60 1305 06 Elisabeth von Rieneck Rotenfels ca 1260 ca 1300 Kraft I von Hohenlohe Weikersheim nachgewiesen 1260 1312 2 vmtl Margarethe von Truhendingen DillingenEltern Ulrich II von Hanau 1280 1346 Agnes von Hohenlohe Weikersheim vor 1295 1342 44 Konrad von HanauLiteratur BearbeitenLudwig Clemm Das Totenbuch des Stifts Ilbenstadt in Archiv fur Hessische Geschichte und Altertumskunde NF Darmstadt 19 1936 2 S 169 274 ISSN 0066 636X Karl Grossart Die Landstande in der Reichsabtei Fulda und ihre Einungen bis zum Jahre 1410 Marburg 1914 Josef Leinweber Die Fuldaer Abte und Bischofe Frankfurt 1989 Konrad Lubeck Die Fuldaer Abte und Furstabte des Mittelalters Veroffentlichung des Fuldaer Geschichtsvereins Bd 31 Fulda 1952 S 236ff Johann Friedrich Schannat Historia Fuldensis Frankfurt 1729 Reinhard Suchier Genealogie des Hanauer Grafenhauses in Festschrift des Hanauer Geschichtsvereins zu seiner funfzigjahrigen Jubelfeier am 27 August 1894 Hanau 1894 Repertorium Germanicum Verzeichnis der in den papstlichen Registern und Kameralakten vorkommenden Personen und Orte des Deutschen Reichs Bd 6 Tubingen 1985 Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land 3 Auflage Hanau 1919 1978 Repr ISBN 3 87627 243 2Weblinks BearbeitenHanau Konrad IV von Hessische Biografie Stand 31 Januar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Clemm S 252 Repertorium Germanicum Nr 5483 v 17 Mai 1354 Leinweber S 89 Grossart S 62 Leinweber S 90 Leinweber S 90 Abbildung seines Siegels dort S 89 Grossart S 74 Anm 56 Lubeck S 238 Schannat S 230VorgangerAmtNachfolgerHeinrich VII von KranluckenFurstabt von Fulda 1372 1383Friedrich I von RomrodNormdaten Person GND 132604175 lobid OGND AKS VIAF 20849908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanau Konrad IV vonALTERNATIVNAMEN Hanau Konz vonKURZBESCHREIBUNG Furstabt von FuldaGEBURTSDATUM 13 Jahrhundert oder 14 JahrhundertSTERBEDATUM 1383STERBEORT Spangenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad IV von Hanau amp oldid 238442631