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Die Grafschaft Henneberg war eine frankische Grafschaft zwischen Thuringer Wald und Main und umfasste Gebiete der Rhon des Grabfeldes und der Hassberge Sie existierte vom Ende des 11 Jahrhunderts bis 1660 und war eine Grundung der Grafen von Henneberg die in mehreren Linien regierten Die bedeutendste Linie Henneberg Schleusingen regierte ab 1310 eine reichsunmittelbare und gefurstete Grafschaft bis zum Aussterben der Henneberger im Jahre 1583 1660 teilten verschiedene Linien der Wettiner die Grafschaft unter sich auf Territorium im Heiligen Romischen ReichGrafschaft HennebergWappenWappen der gefursteten Grafschaft Henneberg Schleusingen 1310 1583Bestehen 1096 1660Entstanden aus PopponenHerrschaftsform Grafschaft Henneberg 1310 gefurstete Grafschaft Henneberg 1583 Kurfurstentum SachsenHerrscher Regierung Graf 1310 Furstgraf von Henneberg 1583 Kurfursten von SachsenHeutige Region en DE TH DE BY Reichskreis Frankischer ReichskreisHauptstadte Residenzen Henneberg Botenlauben Strauf Schleusingen Aschach Romhild HartenburgDynastien Henneberg 1583 WettinerKonfession Religionen seit der Reformation lutherischSprache n Deutsch Hennebergisch Aufgegangen in Herzogtum Sachsen MeiningenDie grosste Ausdehnung der Grafschaft erstreckte sich in Ost West Richtung von den heutigen Landkreisen Coburg und Sonneberg bis nach Bad Salzungen in Nord Sud Richtung reichte sie von Ilmenau bis Mainberg vor die Tore Schweinfurts Das aus der ehemaligen Grafschaft Henneberg hervorgegangene Henneberger Land gehort wie ganz Sudthuringen zur landerubergreifenden Region Franken die Bayern Thuringen Baden Wurttemberg und Hessen kulturhistorisch verbindet Inhaltsverzeichnis 1 Die gefurstete Grafschaft Henneberg 2 Auflosung 3 Henneberg heute 4 Bedeutende Bauwerke 5 Siehe auch 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie gefurstete Grafschaft Henneberg Bearbeiten nbsp Siegel Berthold V 1262 1284 nbsp Die gefurstete Grafschaft Henneberg 1312 1353 nbsp Henneberg im Frankischen Reichskreis 1740 nbsp Gliederung der Grafschaft um 1750Aus einer vorubergehenden Schwachung der frankischen Zentralgewalt und dem Verlust des frankischen Reichsguts dem Zerfall der frankischen Grafschaftsverfassung und den darauffolgenden Fehden und Machtkampfen gingen die Grafen von Henneberg die sich nach ihrer Stammburg der Burg Henneberg in der Nahe des Ortes Henneberg im heutigen Landkreis Schmalkalden Meiningen nannten als Sieger hervor Erstmals wurde das Geschlecht chronikalisch 1078 und urkundlich im Jahr 1096 erwahnt Das grafliche Geschlecht von Henneberg trat erstmals mit Graf Godebold II auf Die Henneberger stammten von dem Bamberger Geschlecht der Popponen ab 1190 teilte sich das Haus in die Linien Henneberg Botenlauben und Struphe bzw Strauf 1274 erfolgte die folgenschwere hennebergische Hauptteilung in die Linien Henneberg Schleusingen Henneberg Aschach Romhild und Henneberg Hartenberg wobei die politische Einheit des nordlichen Frankens verloren ging Als machtigste Linie gingen die Schleusinger mit Sitz auf Schloss Bertholdsburg aus dieser Teilung hervor Henneberg Schleusingen bestand auch am langsten bis 1583 Im Jahre 1310 wurde Berthold VII von Henneberg Schleusingen der 1274 die Henneburg erhalten hatte in den Furstenstand erhoben Fortan trug die Grafschaft den Titel Gefurstete Grafschaft Henneberg Nach dem Aussterben der Herzoge von Meranien im Jahr 1248 fielen Gebiete rings um Sonneberg und Coburg an die Grafen von Henneberg Zwischen beiden Adelshausern bestanden verwandtschaftliche Beziehungen Ehe von Poppo VI dem Vater Ottos von Botenlauben mit Sophie von Istrien um 1165 Dieses Gebiet ging als Pflege Coburg 1291 an das askanische Kurfurstentum Brandenburg verloren gelangte als Mitgift aber 1312 wieder zur inzwischen gefursteten Grafschaft Henneberg die damit ihre grosste territoriale Ausdehnung erreichte Die Henneberger hatten ab 1157 bis 1354 auch die Burggrafenwurde in Wurzburg inne Diese ging aber im Machtkampf mit den Wurzburger Bischofen ebenso wie territoriale Besitzungen z B um Munnerstadt verloren Die bedeutendsten Stadte Hennebergs waren Schmalkalden Coburg Suhl und ab 1542 Meiningen Suhl bildete mit umfanglichem Bergbau und der Waffenfabrikation ein wirtschaftliches Zentrum in Meiningen waren das Textil und das Metallhandwerk sowie das Brauwesen stark vertreten wahrend die anderen Stadte als Residenzen und Quellen von Kultur und Kunst dienten Geistliches Zentrum Hennebergs war das von den Hennebergern im Jahre 1131 gegrundete Pramonstratenserkloster Vessra jetzt Hennebergisches Museum Kloster Vessra das fast allen Generationen als Grablege diente 1353 1397 ging mit der Pflege Coburg ein bedeutender Teil der Grafschaft an das Haus Wettin als Mitgift Katharinas 1397 bei der Hochzeit mit Friedrich dem Strengen verloren Der aus dieser Ehe hervorgegangene Friedrich IV war der erste Kurfurst aus dem Haus Wettin Die nun wettinische Pflege Coburg grenzte sich in der Folgezeit mit der Sachsischen Landwehr von der nun wesentlich verkleinerten Grafschaft Henneberg ab Die Grafschaft Henneberg gehorte bis 1806 zum Frankischen Reichskreis Sie besass eine Bruckenfunktion zwischen Franken und dem thuringisch sachsischen Raum Mit dem Tausch des bisher hennebergischen Mainberg 1542 gegen das wurzburgische Meiningen vollzog sich einerseits der endgultige Ruckzug vom Main andererseits gelang eine vorteilhafte Arrondierung des Territoriums Graf Georg Ernst von Henneberg Schleusingen seit 1543 Mitregent seines Vaters Wilhelm VI schloss sich 1544 der Reformation an obwohl sein Vater zunachst weiterhin dem alten Glauben treu blieb Geldmangel fuhrte zu einer Schuldverschreibung an das wettinische Sachsenhaus da im katholischen Franken kein Partner gefunden werden konnte Am 1 September 1554 wurde im Rathaus zu Kahla zwischen den ernestinischen Herzogen Johann Friedrich II Johann Wilhelm I und Johann Friedrich III der Jungere sowie den Grafen Wilhelm VI Georg Ernst und Poppo von Henneberg Schleusingen die ernestinisch hennebergische Erbverbruderung beschlossen Auflosung Bearbeiten nbsp Grafschaft Henneberg um 1594 unter wettinischer VerwaltungDer Kahlaer Vertrag mit den Wettinern sah bei kinderlosem Ableben der Henneberger Linie die Ubernahme Hennebergs durch Sachsen vor Dieser Fall trat 1583 ein Nur die Herrschaft Schmalkalden geriet an die Landgrafschaft Hessen Kassel Sachsen konnte seine Macht nach Franken ausdehnen nach dem Aussterben der gefursteten Grafen von Henneberg kamen sieben Zwolftel der hennebergischen Besitzungen an die Ernestiner die aber zunachst mit den ubrigen funf Zwolfteln der Albertiner in gemeinsamer Verwaltung mit Sitz in Meiningen blieben Da sich Ernestiner und Albertiner nicht uber die Erbschaft einigen konnten wurde die Grafschaft Henneberg 1660 61 aufgelost und der weimarische Anteil der ehemaligen Grafschaft mit dem Herzogtum Sachsen Weimar vereinigt der Anteil Gothas verschmolz mit dem Herzogtum Sachsen Gotha Spaltungen dieser Linien in immer kleiner werdende Ernestinische Herzogtumer fuhrten zur weiteren Zersplitterung des Henneberger Territoriums Der albertinische Anteil ging bis 1718 an das Herzogtum Sachsen Zeitz fiel anschliessend wieder an die albertinische Hauptlinie zuruck und ging 1815 nach den Freiheitskriegen zusammen mit mehr als der Halfte des Konigreichs Sachsen Gebiete des ehemaligen Kurkreises Wittenberg des thuringischen Kreises Langensalza und des Neustadter Kreises sowie der Stifte Merseburg und Naumburg Zeitz in den Besitz des Konigreichs Preussen uber Provinz Sachsen Kreis Schleusingen Mit dem ab 1826 vergrosserten Herzogtum Sachsen Meiningen sorgte im 19 Jahrhundert einer der Nachfolgestaaten Sachsen Gothas fur eine erste teilweise Wiedervereinigung der Region Das ursprungliche Wappen der Henneberger zeigt eine schwarze Henne auf drei grunen Hugeln im goldenen Feld Das Wappen der Linie Henneberg Schleusingen zeigt ab 1393 in zwei Feldern die Henne auf dem Dreiberg und in den anderen zwei Feldern das geteilte Wappen der Burggrafschaft Wurzburg mit Doppeladler und Schachfeld 1 Die Henne als Wappentier der Grafschaft ist in den Wappen der zahlreichen Nachfolgestaaten enthalten beispielsweise des Furstentums Sachsen Coburg Herzogtums Sachsen Meiningen Herzogtums Sachsen Altenburg Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach Konigreichs Sachsen und des Konigreichs Preussen Die Bildung der Weimarer Republik bewirkte mit der Grundung des Landes Thuringen eine weitere Zusammenlegung ehemals hennebergischen Landes Der Freistaat Coburg schloss sich dem Freistaat Bayern an Die Gebiete um Schmalkalden und Schleusingen blieben weiterhin bis 1945 formell bis 1947 ein Teil Preussens Bis 1806 blieb die Grafschaft Henneberg formell als Teil der Bank der Grafen im Frankischen Reichskreis existent Die katholischen Christen im heutigen Sudthuringen waren bis 1973 dem Bistum Wurzburg zugeordnet Bis 1994 existierte eine Interimslosung dann wurde das Gebiet dem neu gegrundeten Bistum Erfurt zugeordnet Henneberg heute BearbeitenDie hennebergische Vergangenheit sudlich des Rennsteigs zeigt sich insbesondere im gemeinsamen ostfrankischen Dialekt Die alte Region Henneberg entspricht heute der kulturhistorischen Landschaft Henneberger Land in Sudthuringen mit den Landkreisen Bad Salzungen jetzt im Wartburgkreis Schmalkalden Meiningen und Hildburghausen und der kreisfreien Stadt Suhl Je nach Betrachtungsweise werden auch Teile der Landkreise Rhon Grabfeld Bad Kissingen Hassberge Schweinfurt Regierungsbezirk Unterfranken Coburg Regierungsbezirk Oberfranken Sonneberg und Ilm Kreis Thuringen hinzugezahlt Bedeutende Bauwerke Bearbeiten nbsp Hennebergische Residenz Bertholdsburg in Schleusingen nbsp Hennebergisches Fachwerk in Themar nbsp Stammtafel der Grafen von HennebergSchloss Aschach Bertholdsburg Schleusingen Schloss Breitungen Veste Coburg Hallenburg Veste Heldburg Burg Henneberg Schloss Hohenstein Burgruine Hutsberg Johanniterburg Kuhndorf Schloss Mainberg Schloss Glucksburg Romhild Stiftskirche Romhild Burgruine Hartenburg Burgruine Straufhain Kloster Vessra Burgruine Maienluft WasungenSiehe auch BearbeitenListe der Grafschaften Deutschlands Henneberg Adelsgeschlecht Stammliste von Henneberg Henneberger LandQuellen BearbeitenPetrus Schenk Accurate geographische Delineation der Gefursteten Graffschafft Hennerg Chursaechsischen Antheils bestehet in denen Aemmtern Schleusingen Sula Kuhndorff mit Bennshausen Nebst denen darinnen befindlichen Staedten Flecken und Dorff Schafften auch andern angrentzenden Gegenden entworffen Nachdruck der Ausgabe Amsterdam Schenk 1755 Rockstuhl Bad Langensalza 2003 ISBN 3 936030 15 4 Literatur BearbeitenGerhard Kobler Historisches Lexikon der Deutschen Lander 7 vollstandig uberarbeitete Auflage Beck Munchen 2007 S 268 Johannes Motsch Hrsg Regesten des Archivs der Grafen von Henneberg Romhild 2 Teilbande Bohlau Koln u a 2006 ISBN 3 412 35905 X Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe 13 1 2 Johann Adolph Schultes Historisch statistische Beschreibung der Gefursteten Grafschaft Henneberg 2 Bande Johann Gottfried Hanisch Hildburghausen 1794 1815 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grafschaft Henneberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Grundriss einer historisch geographischen Beschreibung der Grafschaft Henneberg Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 113 Territorien und Stande des Frankischen Reichskreises HRR Bank der geistlichen Fursten Hochstift Bamberg Hochstift Wurzburg Hochstift Eichstatt Ballei Franken des Deutschen Ordens Bank der weltlichen Fursten Markgraftum Brandenburg Ansbach Markgraftum Brandenburg Kulmbach bzw nach 1604 Brandenburg Bayreuth Gefurstete Grafschaft Henneberg bis 1792 dazu Herzogtum Sachsen Meiningen Gefurstete Grafschaft Lowenstein Wertheim Gefurstete Grafschaft Hohenlohe Waldenburg Bank der Grafen und Herren Grafschaft Castell Grafschaft Erbach Grafschaft Hohenlohe Herrschaft Limpurg Herrschaft Reichelsberg Grafschaft Rieneck Herrschaft Schwarzenberg Grafschaft Wertheim bis 1792 dazu Herrschaft Hausen Herrschaft Seinsheim Herrschaft Welzheim Herrschaft Wiesentheid Bank der Stadte Nurnberg Rothenburg Schweinfurt Weissenburg Windsheim Normdaten Geografikum GND 4024387 4 lobid OGND AKS LCCN n84208274 VIAF 264968935 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Henneberg amp oldid 229507282