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Die Johanniterburg Kuhndorf spater auch als Schloss Kuhndorf bezeichnet wurde 1315 vom Johanniterorden auf den Resten einer Vorgangerburg als Kastell aus Breitwohnturmen errichtet und durch die Grafen von Henneberg zur letzten Residenz ausgebaut Seit 1991 wurde die Burg aus privaten Mitteln renoviert und kann besichtigt werden Die Johanniterburg Kuhndorf ist das einzige private Objekt der Burgenstrasse Thuringen Johanniterburg KuhndorfJohanniterburg Kuhndorf Ansicht von NordostenJohanniterburg Kuhndorf Ansicht von NordostenAlternativname n Schloss KuhndorfStaat DeutschlandOrt KuhndorfEntstehungszeit 1315Burgentyp HohenburgErhaltungszustand ErhaltenStandische Stellung Klerikale GrafenBauweise BuckelquaderGeographische Lage 50 37 N 10 30 O 50 609722222222 10 491666666667 Koordinaten 50 36 35 N 10 29 30 OJohanniterburg Kuhndorf Thuringen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Besiedlung 2 2 Herren von Kuhndorf 2 3 Vorgangerburg 2 4 Burg des Johanniterordens 2 5 Ausbau durch die Grafen von Henneberg Romhild 2 6 Residenz der Grafen von Henneberg Schleusingen 2 7 Ererbung durch die Herzoge zu Sachsen 2 8 Eigentumer der Burg 1900 bis 1945 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Hohenburg liegt nordlich des Ortszentrums von Kuhndorf in Thuringen am Fusse des Dolmar der nordostlich liegt Der Ort befindet sich sieben Kilometer ostlich von Meiningen an der Kreisstrasse 581 sowie unweit der Bundesstrasse 19 und der Anschlussstelle Meiningen Nord der Autobahn 71 Sangerhausen Schweinfurt nbsp Johanniterburg Kuhndorf Ansicht von SudostenGeschichte BearbeitenBesiedlung Bearbeiten Die Johanniterburg steht auf altem Siedlungsgrund Schon in der Keltenzeit gab es auf den Dolmar eine Siedlung mit Befestigungsanlage Nach Abwanderung der Kelten wurde die Region germanisch besiedelt Bis zum Thuringer Wald durch die Thuringer im Werratal aber durch Franken Mit Besiedlung der Franken wurden geordnete Dorfer angelegt und es erscheinen erste Urkunden Kuhndorf ist einer der ersten Orte die hier in der Region urkundlich erwahnt werden Bereits 795 erscheint Chunitorpfe in einer Schenkungsurkunde an die Abtei Fulda Politisch gehorte Kuhndorf seit dem Spatmittelalter zum Frankischen Kreis das sein Zentrum in Wurzburg hatte Herren von Kuhndorf Bearbeiten Im Jahr 1137 wurde in der Kaiserpfalz im benachbarten Rohr eine Urkunde ausgestellt an der das Siegel eines Gottfrieds von Kuhndorf hangt Das erste Mal nennt sich jemand mit Nachnamen nach diesem Ort und man kann davon ausgehen dass es sich um einen Adligen handelt der im Krieg als Ritter auf einem Pferd sass und in Kuhndorf einen Rittersitz hatte Vorgangerburg Bearbeiten 1274 wird erstmals eine Burg nun im Besitz der Grafen von Henneberg erwahnt Reste dieses Steinbaus sind in der heutigen Burg noch zu sehen Der Stumpf des Bergfrieds mit Buckelquadern aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts und in den Wanden verbaute Spolien Diese Burg wurde aber 1315 abgerissen und durch einen Neubau des Johanniterordens ersetzt Burg des Johanniterordens Bearbeiten Unter Berthold VII genannt Berthold der Weise erlebte die Grafschaft Henneberg eine Blutezeit Berthold VII war einer der wichtigsten innenpolitischen Berater von drei deutschen Konigen und Kaisern und zeitweilig als Vormund des bohmischen Konigs eingesetzt und in dieser Zeit in den Stand eines Reichsfursten erhoben Berthold der VI der altere Bruder von Berthold dem Weisen war fur den geistlichen Stand vorgesehen und trat 1291 in den Johanniterorden ein und bekleidete dort hohe Amter 1315 verkauft Berthold der Weise an seinen Bruder Berthold VI und dem Johanniterorden den Berg Dolmar umliegende Dorfer und explizit die Burg Kuhndorf mit der Genehmigung dort eine neue Burg zu errichten Dass der Johanniterorden mitten im Henneberger Land eine Burg erbaut ist vollig ungewohnlich denn der Orden hatte in Mitteleuropa keine militarische Funktion 1 Man kennt nur drei weitere Burgen des Ordens im deutschen Sprachraum wobei Kuhndorf als einzige in Deutschland erhalten blieb Die Johanniterburg wurde ordenstypisch als Kastell aus zwei Breitwohnturmen angelegt Ein Wappenstein aus der Erbauerzeit zeigt die Trennung in sakularen und klosterlichen Bereich Ausbau durch die Grafen von Henneberg Romhild Bearbeiten Nachdem Berthold VI und sein Neffe Berthold VIII der als Grossprior der Deutschen Zunge auch auf der Johanniterburg Kuhndorf lebte gestorben waren verlor der Orden das Interesse an der Johanniterburg Die Burg steht zum Verkauf und wird schliesslich unter den verschiedenen Interessenten aufgeteilt 1444 kaufte Georg I von Henneberg Romhild schliesslich alle Anteile auf und modernisiert die Burg fur eine Verteidigung mit Feuerwaffen indem er eine Zwingeranlage mit funf Turmen um die Burg legt Residenz der Grafen von Henneberg Schleusingen Bearbeiten Die Romhilder Linie starb mit Hermann VIII 1549 aus und die Johanniterburg Kuhndorf geht in den Besitz der Linie Henneberg Schleusingen uber Unter Wilhelm IV von Henneberg Schleusingen wird ein Amtsgericht fur die umliegenden Dorfer in Kuhndorf eingerichtet Sein Sohn Georg Ernst verlegte 1569 fur kurze Zeit sogar seine Residenz auf die Johanniterburg Kuhndorf 1583 stirbt mit Georg Ernst von Henneberg Schleusingen das Geschlecht aus Ererbung durch die Herzoge zu Sachsen Bearbeiten Das Henneberger Land erbten 1583 die Herzoge zu Sachsen die in Kuhndorf nur noch den Verwaltungs und Gerichtssitz des Amtes Kuhndorf hatten so dass die Johanniterburg in einen Dornroschenschlaf fiel Neben kleinen Umbauten in der Torburg blieb die Johanniterburg im Charakter der Spatgotik erhalten Beim Wiener Kongress 1815 wird das Amt Kuhndorf an Preussen abgetreten und gehorte fortan zur Provinz Sachsen Eigentumer der Burg 1900 bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1902 verkaufte Preussen die Unterburg an Michael Kessler einen Bauern aus Kuhndorf der die Burg unter seinen sechs Tochtern aufteilte und die Oberburg an Rittmeister Simon gab 1920 wurde die Oberburg weiterverkauft an Dr Treupel einen Jenaer Arzt der hier einen Waffensaal eine Gaststatte und Herberge einrichtete 1945 wurde die Oberburg enteignet und kam in Volkseigentum unter Rechtstragerschaft der Gemeinde In den Nachkriegsjahren wurden Fluchtlinge und Aussiedler einquartiert und die Schulspeisung wurde eingerichtet Heutige Nutzung Bearbeiten1991 kauften Johann Friedrich und Gudula von Eichborn die auch Schloss Friesenhausen in Unterfranken saniert haben die Oberburg von der Gemeinde und die Unterburg aus privater Hand Es folgten umfangreiche Renovierungs und Instandhaltungsmassnahmen Die historische Substanz wurde wieder freigelegt und die Burg fur Besichtigungen geoffnet 2006 zogen Konstantin und Sophie von Eichborn nach Kuhndorf und ubernahmen bis 2013 die Bewirtschaftung der Burg von den Eltern 2 3 4 Seit 2018 lebt hier die Tochter Elisabeth Freifrau Truchsess von Wetzhausen mit ihrer Familie Heute wird die Johanniterburg vor allem fur Familienfeiern wie Hochzeiten Geburtstage und Familientreffen oder Ferienaufenthalte genutzt Zudem gibt es Fuhrungen und die sogenannte Burgbelebung mit Darstellern in historischen Kostumen und mit alter Ausrustung Die Johanniterburg war Drehort fur den Marchenfilm Bruderchen und Schwesterchen 2008 und den Horrorfilm Sin Reaper 3D 2012 5 Literatur BearbeitenF Ausfeld Neujahrsblatter Nr 25 Hof und Haushaltung der letzten Grafen von Henneberg Hrsgg von der Historischen Commission der Provinz Sachsen Halle Saale Otto Hendel Verlag 1901 H J Mrusek Zur Baugeschichte der Johanniterburg Kuhndorf in der ehemalige Grafschaft Henneberg Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg XII 9 10 S 663 692 1963 E Altwasser Die Johanniterburg Kuhndorf und ihr architektonisches Erscheinungsbild im Jahre 1320 In Burgen kirchlicher Bauherren Forschungen zu Burgen und Schlossern Band 6 hrsg von der Wartburg Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlosser in Verbindung mit dem Germanischen Nationalmuseum Deutscher Kunstverlag 2001 G und J F von Eichborn Der Wappentursturz zu Kuhndorf In Jahrbuch 1998 des Hennebergisch Frankischen Geschichtsvereins Johann Friedrich und Gudula von Eichborn Johanniterburg Kuhndorf im Henneberger Land Aidhausen 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Kuhndorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Johanniterburg Kuhndorf Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Johanniterburg auf Rhoenline de Johanniterburg auf burgenreich de Burgenstrasse ThuringenEinzelnachweise Bearbeiten KulThur Eiserne Ritterromantik und eine junge Adelsfamilie Abgerufen am 19 Januar 2017 Wie eine Ritterfamilie die Johanniterburg in Kuhndorf rettet Thuringer Allgemeine vom 31 Mai 2010 Ritterburg und Westimport Glaube Heimat vom 1 Oktober 2010 Burgvogt wechselt ins Kloster 9 Mai 2013 abgerufen am 19 Januar 2017 http www imdb com search title locations Johanniterburg 20K C3 BChndorf 20Thuringia 20Germany amp ref ttloc loc 2Normdaten Geografikum GND 4659154 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanniterburg Kuhndorf amp oldid 219742608