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Dieser Artikel beschreibt das Mittelgebirge und die Region Hassberge zum gleichnamigen bayerischen Landkreis siehe Landkreis Hassberge Die Hassberge sind ein bis 512 2 m u NHN 1 hoher Mittelgebirgszug zwischen Schweinfurt und Bamberg in Unterfranken und Oberfranken nordlich des Mains Das Hugelland wird durch das Maintal von seinem Schwestergebirge dem Steigerwald getrennt Die Randhohen beider Waldgebirge fallen steil zum Main hin ab Zwischen Ebelsbach und Hassfurt durchstosst der Fluss das Bergland in einem breiten Durchbruchstal und schafft so eine bequeme Verbindung zwischen dem Obermain und dem fruchtbaren Mittelmaingebiet HassbergeHochster Gipfel Nassacher Hohe 512 2 m u NHN Lage Bayern DeutschlandHassberge Bayern Koordinaten 50 11 N 10 30 O 50 1875 10 491944444444 512 2 Koordinaten 50 11 N 10 30 Odep1f1p1p5 Ein Wahrzeichen der Hassberge Die Bettenburg bei Hofheim Stahlstich 19 Jahrhundert Das Hugelland der Hassberge vom Osthang des Zeilbergs bei Maroldsweisach Links der Bildmitte erkennt man den markanten Vulkankegel des BrambergsTypische Hassberglandschaft bei Ebern Blick vom ehemaligen Standortubungsplatz nach Suden auf die Zeilberge Im Hintergrund der frankische JuraDie Hassberge sind zentraler Teil des Naturparks Hassberge dessen ausgedehnte Mischwalder von zahlreichen Wanderwegen durchzogen werden Der Naturpark erstreckt sich von der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Bad Konigshofen bis zum Main bei Hallstadt Jenseits des Mains schliesst sich der Naturpark Steigerwald an Die Region Hassberge umfasst neben dem eigentlichen naturraumlich klar abgegrenzten Mittelgebirge auch das westliche Vorland und Teile des ostlich anschliessenden Itz Baunach Hugellandes Zeilberge Ungewohnlich ist der Reichtum des Landstriches an historischen Burg und Schlossanlagen von denen uber 40 als Ruinen erhalten blieben oder noch bewohnt werden Mehrere ehemals stark befestigte Stadte am Rand des Gebirges konnten sich ihre historischen Ensembles weitgehend bewahren wie z B Konigsberg in Bayern oder Hofheim in Unterfranken Inhaltsverzeichnis 1 Landschaftsname 2 Geographie 2 1 Geographische Lage 2 2 Wildbann vom Zeilberg 2 3 Hassgau 2 4 Naturraumliche Gliederung 3 Geologie und Landschaft 3 1 Berge 3 2 Fliessgewasser 3 3 Ortschaften 4 Flora und Fauna 5 Geschichte 5 1 Vor und Fruhgeschichte 5 2 Mittelalter 5 3 Fruhe Neuzeit 5 4 17 18 Jahrhundert 5 5 19 20 Jahrhundert 5 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg 6 Kulturlandschaft 7 Personlichkeiten 8 Tourismus 8 1 Naturpark 8 2 Esoterik und Okkultismustourismus 8 3 Sonstiges 9 Verkehr 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLandschaftsname BearbeitenDie Herkunft der Bezeichnung Hassberge ist unklar Einer Theorie zufolge wurde der Name Hassberge vom Stamm der Chatten abgeleitet der ehemals in diesem Gebiet gesiedelt haben soll Der Stammesname Chatten wandelte sich im Lauf der Jahrhunderte zur heute gebrauchlichen Namensform Hessen Im 7 Jahrhundert n Chr war die Form Hassi gebrauchlich Im Hochmittelalter war das Kloster Fulda in der Region begutert Auch die Anlage der Stufenburg bei Baunach soll auf eine Vogtei des Klosters zuruckgehen Andere Forscher sehen einen Zusammenhang mit einer Hasenfurt uber den Main Hassfurt Hier soll ein seichter Flussubergang auch Hasenfussen und Angsthasen die gefahrlose Uberquerung des Flusses ermoglicht haben Auch die Deutung als nasse Furt wird diskutiert Hasa konnte sich nach Hans Bahlow auch von einer Sumpf Moor und Riedlandschaft am Main ableiten Der Sprachwissenschaftler Peter von Polenz sah sogar einen moglichen Zusammenhang mit dem Fluss Nassach der bei Hassfurt in den Main mundet Diese Vermutung wird durch den fruhmittelalterlichen Gaunamen Hassgau gestutzt dessen Zentrum im Nassachtal lag Der Slawist Heinrich Kunstmann fuhrte den Wortstamm auf das westslawische Wort chasa zuruck nahm also einen Zusammenhang mit der wendischen Besiedlung der Region an Nach dieser Interpretation wurde der Landschaftsname Berge der Schar des Volkes bedeuten Hans Jakob und Heinrich Kunstmann deuteten gar den Namen der am Rand des Steigerwaldes gelegenen Gemeinde Knetzgau als Hinweis auf einen slawischen Urgau der bis in den westlichen Steigerwald hineinreichte Knetz soll auf das wendische knedz zuruckgehen das vom althochdeutschen kunig abgeleitet sein soll Nach dieser Theorie soll sich ein slawischer Sippenverband unter der Fuhrung eines knedz im Maingebiet hinter der Hassberge Steigerwald Steilstufe angesiedelt haben Grosser und Kleiner Knetzberg Kunstmann interpretierte die Region als die Keimzelle des sagenhaften Samo Reiches Sudlich des Maines sei das Gebiet weitgehend germanisch besiedelt gewesen und wurde Volkfeld genannt Hassgau ware also die fast wortliche slawische Entsprechung von Volkfeld Zwischen dem germanischen Volkfeld und dem slawischen Hassgau habe als Verwaltungsmittelpunkt der Konigs Knedz gau Samos gelegen Die Untersuchungen Jakobs und Kunstmanns deuten darauf hin dass das slawische Siedlungsgebiet tatsachlich sehr viel weiter nach Westen reichte als die traditionelle oft nationalistisch beeinflusste Forschung annahm Hier allerdings gleich den weltgeschichtlich so bedeutsamen Ursprung des ersten slawischen Grossreiches zu lokalisieren erscheint doch etwas uberzogen und von Lokalpatriotismus gepragt Kunstmann glaubte dementsprechend die sagenumwobene Wogastisburg als das heutige Burk bei Forchheim identifizieren zu konnen Die Thesen Kunstmanns wurden in der Fachwelt sehr beachtet und lange diskutiert gelten aber gegenwartig als weitgehend widerlegt Allerdings wurden diese Theorien noch 2003 in den Band Hassfurt des Historischen Atlas von Bayern aufgenommen Jakob Amstadt 2 stellt einen Zusammenhang mit dem althochdeutschen Adjektiv hasan grauglanzend aschgrau her auch der Hase wird in Fabeln gelegentlich der Graue genannt und postuliert einen Zusammenhang mit einem germanischen Wotans Kultort um weisse Pferde die im Heiligen Wald um die Hassberge gelebt haben sollen Geographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Hassberge liegen in den unterfrankischen Landkreisen Schweinfurt Rhon Grabfeld und Hassberge fur den sie namensgebend sind Einige Randbereiche gehoren seit der Gebietsreform von 1972 zu den Landkreisen Bamberg und Coburg Das Kernland des Waldgebirges mit den Forstgebieten um den Grossen Hassberg dem Bramberger Wald und dem Hasswald Eberner Wald erstreckt sich vom Schloss Kleinbardorf im aussersten Nordwesten aus wie eine grosse Sichel etwa 50 Kilometer in sudostliche Richtung bis zum Steigerwald sudlich bzw der Frankischen Schweiz sudostlich des Sudostendes von denen sie jeweils das Tal des Mains trennt Die uber die Nassach entwassernde flachwellige Landschaft westlich dieses Kammes wird Hassgau genannt und ist naturraumlich bereits Teil der Gaulandschaft des Grabfelds in dessen Kernland sie in einem schmalen Korridor nach Norden fliessend ubergeht Die Zeilberge 3 zwischen Baunach Daschendorf Ebern und Maroldsweisach bilden ein Gegenstuck zu den Hassbergen ostlich jenseits des Baunach und Weisachtales das ebenfalls fast komplett im Naturpark Hassberge liegt Der lang gestreckte Hohenrucken tragt einige der bedeutendsten landschaftlichen und kulturellen Sehenswurdigkeiten der Region Burg Altenstein Burg Lichtenstein Burg Rotenhan Diebskeller bei Rabelsdorf Die Zeilberge verbinden die Hassberge mit dem Itz Baunach Hugelland denen sie bereits zugerechnet werden Das Itz Baunach Hugelland reicht am Oberen Itzgrund im Nordosten bis zur ehemaligen Residenzstadt Coburg und ostlich Coburgs bis nah an die Steinach Wilhelm Gotz ubertrug 1898 den Landschaftsnamen Hassberge auch auf die Zeilberge und das Gebiet zwischen beiden Kammen 4 Die so definierten Hassberge im erweiterten Sinne reichen im Sudosten bis an den Unteren Itzgrund der Itz unterhalb Untermerzbachs und in Osten und Nordosten bis vor die Alster Zwischen den Nordrandern von Zeil und Hassbergen im engeren Sinne kann die Wasserscheide zwischen den Baunach und Alster Rodach Zuflussen von Allertshausen bis Sternberg als Grenze des Gebietes angesehen werden 5 Von Sternberg aus Richtung Sudwesten zieht sich dann die Grenze dieser Landschaft zum Grabfeld entlang der Wasserscheide zur Frankischen Saale Die Hassberge im erweiterten Sinne nach dieser Definition stimmen weitgehend mit dem Naturpark Hassberge uberein und umfassen neben den Hassbergen im engeren Sinne den kompletten Naturraum Sudwestliches Itz Baunach Hugelland Lediglich im Norden geht der Naturpark nennenswert uber diese Landschaft hinaus und enthalt auch noch Teile des Konigshofener Grabfelds 1 Wildbann vom Zeilberg Bearbeiten Die Region Hassberge greift nach Osten deutlich uber die Hassberge im engeren Sinn aus Diese erweiterte Landschaftsbezeichnung geht wohl letztlich bereits bis auf die hochmittelalterliche Wildbannschenkung Kaiser Friedrich Barbarossas an das Bistum Wurzburg zuruck 22 Marz 1172 Dieser bannum ferarum Wiltban genannt vom Cilleberg umfasste vom Zeilberg ausgehend den Bereich der Zeilberge und der mittleren Hassberge Die Nordgrenze dieses riesigen Wildbanngebietes war der Lauf der Rodach Im Osten begrenzte die Itz den Bezirk bis an den Main Im Westen endete der Bann am Ebelsbach Weitere Grenzpunkte waren der Lussberg Bamberger Bischofswald und der noch nicht identifizierte Sunderstein Nach Norden reichte der Bannbezirk bis zum Grossen Hassberg bei Hofheim Der eigentliche Gebirgszug der Hassberge endet jedoch im Nordosten am Kleinen Hassberg Naturraumlich gehort das Gebiet ostlich von Bundorf und Burgpreppach zum Itz Baunach Hugelland dem sogar bereits der Haubeberg bei Ebern Burg Rauheneck zuzuordnen ist Hassgau Bearbeiten Ebenso wie der Begriff Hassberge ist auch die Bezeichnung Hassgau nicht eindeutig definiert Gegenwartig spricht man entweder das ganze erweiterte Hassberggebiet bis zur Itz oder auch nur den Hofheimer Gau als Hassgau an Im Fruhmittelalter war der Hassgau ein Untergau des Grabfeldgaues dessen Zentrum wohl im Nassachtal westlich des Hassberghauptkammes lag Ostlich des Gebirges ist jedoch auch Bundorf als Teil dieses Hassgaues belegt Im Hochmittelalter wurde der Hassgau dagegen mit einem weit grosseren Gebiet gleichgesetzt zu dem auch der grosse Wildbannbezirk vom Zeilberg gehorte Im Nordosten erstreckte sich dieser hochmittelalterliche Hassgau bis nach Hellingen bei Heldburg Als weitere nordliche Grenzpunkte zum Grabfeld sind Lauringen Wettringen und Birkenfeld nachweisbar Naturraumliche Gliederung Bearbeiten Das Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands fuhrt die Hassberge als naturraumliche Haupteinheit der Haupteinheitengruppe Frankisches Keuper Lias Land In der nachfolgenden Aufstellung der Unter Naturraume sind der Ubersichtlichkeit wegen auch die sich ostlich anschliessenden ebenfalls nahezu komplett im Naturpark Hassberge gelegenen Landschaften aufgefuhrt 6 7 zu 11 Frankisches Keuper Lias Land 116 Hassberge 116 0 Sudliche Hassberge 116 00 Sudliche Hassbergstufe und Dachflache 116 01 Breitbrunner Hugelland 116 02 Priegendorfer Baunach Randhohen 116 1 Mittlere Hassberge Bettenburger Quersenke 116 2 Nordliche Hassberge 116 21 Nordliche Hassbergstufe mit Hassbergrucken 116 22 Bundorfer Forst zu 117 Itz Baunach Hugelland 117 4 Sudwestliches Itz Baunach Hugelland 117 40 Altensteiner Rhatolias Rucken Zeilberge 117 400 Zeilberg Sandberg Rucken 117 401 Lichtensteiner Rucken 117 402 Losbergsgereuther Rucken 117 403 Kreiberg Rucken 117 41 Weisach Baunach Hugelland 117 42 Bundorfer AusraumzoneGeologie und Landschaft Bearbeiten nbsp Felsenmeer aus Rhatsandsteinblocken unterhalb der Burg Lichtenstein bei Pfarrweisach Zeilberge nbsp Eine der wenigen echten Felsburgen Deutschlands Die Burg Rotenhan bei Ebern nbsp Der grosse Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg nbsp Der moderne Aussichtsturm auf der Schwedenschanze bei Eichelsdorf nbsp Der Hohle Stein bei Reutersbrunn Hasswald eine der zahlreichen sagenumwobenen Felsgruppen der Hassberge nbsp Die nordostlichen Hass und Zeilberge vom Wanderparkplatz unter der Burg Rauheneck bei Vorbach Grenze Hassberge Itz Baunach Hugelland Geologisch gehoren die Hass und Zeilberge grosstenteils zum frankischen Keuperbergland Germanische Trias Der Keuper ist das dominierende Element Durch Abtragungsvorgange wurden die harten Ablagerungsschichten uber dem Grundgebirge herausprapariert und so das heutige Relief geformt Diese Erosionskrafte schufen auch den steilen Westabfall des Berglandes zum Schweinfurter Gau Aus dem Tertiar stammen die vulkanischen Basalte der Heldburger Gangschar Noch heute belegt vor allem der markante Bramberg zwischen Konigsberg und Ebern die vulkanischen Aktivitaten in diesem Hugelland Ein grosser Basaltsteinbruch wird noch auf dem Zeilberg uber Maroldsweisach weiterbetrieben Andere kleinere Basalt und Sandsteinbruche wurden aufgelassen einige werden noch ausgebeutet Besonders der Sandstein aus den Hassbergen gilt als wertvoller Werkstein der etwa auch bei der Errichtung des Reichstagsgebaudes in Berlin oder des Frankfurter Hauptbahnhofes Verwendung fand Burgpreppacher Sandstein Die Basaltvorkommen werden grosstenteils zu Strassenschotter verarbeitet Nordlich der ehemaligen Kreisstadt Ebern bilden talwarts gerutschte Rhatsandsteinblocke mehrere ausgedehnte Felsenmeere Burg Lichtenstein Diebskeller Die zerklufteten Felsformationen wurden im Hochmittelalter teilweise zur Anlage einiger burgenkundlich bedeutender Felsburgen verwendet Burg Rotenhan Teufelsstein Der instabile geologische Untergrund gefahrdet noch in der Gegenwart einige Gemeinden Besonders betroffen ist das Bergdorf Altenstein wo noch Ende des 20 Jahrhunderts ein Teil der grossen Burgruine Burg Altenstein einsturzte Die Anlage wurde anschliessend gesichert Das Landschaftsbild ist eher unspektakular wird aber wegen der kulissenhaften Gruppierung der dicht bewaldeten Bergrucken von vielen Besuchern als besonders reizvoll empfunden Das Relief ist als Folge des gestorten Bodenaufbaus oft unruhig und kleinraumig verengt Gegen den Main und nach Westen fallt das kleine Gebirge in einer Stufe steil zum Vorland ab wahrend es nach Norden und Osten wesentlich sanfter auslauft Der Ostabfall wird von zahlreichen Bachen zergliedert Gegenuber dem Main steigt das dunner besiedelte Schwestergebirge des Steigerwaldes empor nordlich des Itztals beginnt der Frankische Jura der besonders von den Randhohen der Zeilberge zwischen Ebern und Lichtenstein gut zu uberblicken ist Staffelberg Oberes Maintal Einen guten Uberblick uber das Hugelland bieten einige Aussichtsplatze und Turme wie etwa der Aussichtsturm auf der Schwedenschanze bei Hofheim oder die Burg Altenstein bei Maroldsweisach Vom nahen Zeilberg ermoglicht der Rundweg Steinerlebnispfad um den Steinbruch weitere Ausblicke Von dort bietet sich zusatzlich ein Panorama der Rhon und des Thuringer Waldes Weiter nordlich steht bei Zimmerau der Bayernturm an der ehemaligen Zonengrenze Die Aussichtswarte ermoglichte der Bevolkerung bereits vor der Wiedervereinigung einen Blick hinuber in die ehemals unzuganglichen Sperrgebiete Sudthuringens Die Stadte liegen alle am Gebirgsrand Nur Ebern ist vollstandig in die Randhohen der Hass und Zeilberge eingebettet Das Innere der Hassberge ist weitgehend Bauern und Waldland zahlreiche Muhlen beleben das Landschaftsbild Die Region im Sudosten Lautertal um Kirchlauter wird Heilige Lander genannt Berge Bearbeiten Zu den Erhebungen der Hassberge bzw des Naturparks Hassberge gehoren sortiert nach Hohe in Meter Nassacher Hohe 512 2 m Laubhugel 504 5 m Grosser Breitenberg ca 497 m Bruckenberg ca 496 m Bramberg 494 3 m mit Burgruine Bramberg Schwedenschanze ca 487 m mit Wallanlage Schwedenschanze Stachel 484 2 m Rosenberg ca 476 m Ochsenhugel ca 473 m Lussberg ca 464 m Buchelberg Ditterswind 463 m Zeilberg Zeilberge 462 9 m Tonberg ca 458 m Hohberg ca 450 m Buchelberg Zimmerau 429 m mit Bayernturm Haubeberg ca 428 m mit Burgruine Rauheneck Kleine Kufe ca 426 m Kleiner Hassberg ca 426 m Linsenhugel ca 420 m Judenhugel fruher Wartberg ca 415 m mit judischem Friedhof innerhalb einer grossen Ringwallanlage Stiefenberg ca 396 m Eichelberg ca 388 m Hohe Wann ca 387 m Kreuzberg sudlichster Hassberg ca 367 m Kraiberg Zeilberge ca 365 m Ausserdem Ruine Wildberg ca 450 m Fliessgewasser Bearbeiten Zu den Fliessgewassern in und an den Hassbergen gehoren die Frankische Saale im Norden Baunach im Osten Itz im Nordosten Lauter im Sudosten Main im Suden sowie Nassach und Lauer im Westen Ortschaften Bearbeiten Zu den Ortschaften in und an den Hassbergen gehoren im Uhrzeigersinn beginnend im Norden Bad Konigshofen im Norden Maroldsweisach und Ebern im Osten Baunach und Hallstadt bei Bamberg im Sudosten Ebelsbach und Zeil am Main im Suden Hassfurt Konigsberg in Bayern und Hofheim in Unterfranken im Sudwesten Stadtlauringen im Westen sowie Sulzfeld im Nordwesten Flora und Fauna BearbeitenNeben den strukturreichen Mischwaldern um Ebern Rentweinsdorf und Kirchlauter sind besonders die Eichen Erlen Buchen und Eschenwalder bei Bundorf und Bramberg zu erwahnen Naturwaldreservate wurden am Kraiberg und am Stachel eingerichtet Insgesamt betragt der Waldanteil in den Hassbergen uber 40 Prozent der Gesamtflache Fernwanderern ermoglicht der nahezu nahtlose Zusammenhang der drei Naturparke Hassberge Steigerwald und Frankenhohe ausgedehnte mehrtagige Touren durch die frankische Natur und Kulturlandschaft Neben den typischen heimischen Laubbaumen bestimmen auch die Streuobstgurtel an den Ortsrandern und zahlreiche Obstwiesen das Landschaftsbild Am Hassbergtrauf Maintal wird noch ergiebiger Weinbau betrieben Die Weine werden in einigen Heckenwirtschaften ausgeschenkt Die Hassberge bilden die Grenze zwischen dem sogenannten Weinfranken und dem oberfrankischen Bierfranken dem auch die nordlichen und mittleren Hassberge zuzurechnen sind Hier wurde allerdings bis um 1700 gebietsweise ebenfalls Wein angebaut Im Westen der Hassberge kommen noch seltene Pflanzenarten wie das Grosse Adonisroschen und der Purpurklee oder die Osterluzei vor Nach Osten und Sudosten nimmt der Waldanteil zu In den schmalen Wiesentalern der Hassberghochflache wachsen Wollgraser Feuchtwiesenknabenkrauter und einige Orchideenarten Die kleinteilige Natur und Kulturlandschaft wird durch einige Landschaftspflege und Beweidungsprojekte gepflegt oder wiederhergestellt Besonderes Gewicht kommt hier der Wanderschaferei zu Auch Ziegen und Rinder werden als naturliche Landschaftspfleger eingesetzt Die Landwirte pflegen und rekultivieren zusatzlich aufgelassene Landschaftsbestandteile wie alte Weinberge oder ehemalige Streuobstwiesen und gewinnen so wertvolle Biotope zuruck Der Naturpark finanziert solche Pflegemassnahmen bis zu 70 Prozent und sichert den Landwirten damit erhebliche Zusatzeinnahmen Besonders im Bundorfer Forst konnten sich grossere Rotwildbestande halten Die Wildschweinbestande im Naturpark begegnen dem Wanderer nur sehr selten Meist deuten nur Wuhlspuren im Boden auf die Aktivitaten der Rotten hin Die Quellbache und Graben werden von zahlreichen Lurchen besonders Feuersalamandern und Gelbbauchunken bevolkert Auf die oft hervorragende Wassergute weisen besonders die bedeutenden Flusskrebsbestande der Hassberge hin Im Westen des Hugellandes kann man gelegentlich Schlingnattern beobachten Die grossen Forste und feuchten Wiesentaler bieten einigen gefahrdeten Vogelarten Schutz und Lebensraum Neben Mittelspechten und Neuntotern Waldschnepfen und Uhus besuchen auch Weiss und Schwarzstorche die Region Frassspuren und Baumschaden am Main beweisen dass auch der Biber langsam wieder in die Hassberge zuruckkehrt Geschichte Bearbeiten nbsp Die Altstadt von Zeil am Main einer ehemaligen Amtsstadt des Hochstiftes Bamberg nbsp Gilt als eines der schonsten erhaltenen Hoftore Frankens Die Holzernen Manner von Baunach nbsp Fachwerkensemble in Unfinden bei Konigsberg nbsp Das Eberner Rathaus nbsp Regionaltypische Fachwerkfassade in Mursbach Altlandkreis Ebern nbsp Durch Stiftungen des Adels der Hassberge mitfinanziert Die spatgotische Ritterkapelle in Hassfurt mit etwa 250 Wappenschilden der frankischen und schwabischen Ritterschaft nbsp Die Burg Altenstein uber dem Weisachtal nbsp Zwischen Ebern und Sesslach Schloss Heilgersdorf am nordostlichen Rand der Hassberge nbsp Das fruhklassizistische Schloss Gleisenau bei Ebelsbach nbsp Sorgenkind der Denkmalpflege Schloss Ebelsbach Das historische Anwesen ist im September 2009 vollstandig ausgebrannt nbsp Der historische Judische Friedhof Ebern mit etwa 1200 erhaltenen GrabsteinenDass die Hassberge schon seit langer Zeit von den Menschen aufgesucht wurden und besiedelt sind ist unter anderem an der Ruine der Burg Bramberg die auf dem Bramberg 494 3 m steht an der Ruine der Burg Rauheneck die sich auf dem Haubeberg 428 m befindet am Burgstall Rottenstein der ostlich von Aidhausen Rottenstein liegt und an der Ruine Wildberg zu erkennen die auf einer nordwestlichen Erhebung der Landschaft steht Ausserdem befinden sich in den Hassbergen das Schloss Bettenburg das nordostlich von Hofheim errichtet wurde sowie weitere alte Bauwerke und Bauwerksruinen Vor und Fruhgeschichte Bearbeiten Die altesten prahistorischen Siedlungszeugnisse in den nordlichen Hassbergen stammen aus der Bronzezeit Hugelgraber dieser Epoche sind etwa bei Leuzendorf nachgewiesen Aus der Hallstattzeit datieren die Grabhugel im Daschendorfer Forst Der Bereich der sudlichen Hassberge wurde jedoch bereits in der Altsteinzeit vom Menschen besiedelt So konnten etwa bei Zeil und Romershofen Faustkeile und Schaber dieser Epoche geborgen werden In die Mittelsteinzeit werden die Mikrolithen Kleingerate von Krum und Zeil datiert die Exemplare aus Hassfurt dagegen ins Jungpalaolithikum Bei Holzhausen fanden sich Siedlungszeugnisse der bandkeramischen Kultur und der darauf folgenden Rossener Kultur Die Glockenbecherkultur der Jungsteinzeit wird durch Streitaxtfunde u a bei Zeil und Bischofsheim reprasentiert Die Bronzezeit setzt in Franken generell erst relativ spat mit der Hugelgraberbronzezeit ein Ein sehr umfangreicher Fundkomplex dieser Zeitstellung wurde bei Stettfeld entdeckt Das Maintal diente auch in der fruhen Eisenzeit als Siedlungsplatz Hallstattzeitliche Siedlungen wurden in Augsfeld und Stettfeld dokumentiert Aus der keltischen Latenezeit stammt der Munzfund bei Wulflingen im Hassbergvorland Um die Zeitenwende uberlagerten schliesslich vordringende germanische Stamme die keltische Bevolkerung im Maingebiet Die vorchristlichen Siedlungszeugnisse im Hassbergvorland finden sich vor allem im Gebiet zwischen Horhausen und Zeil am Main Moglicherweise steht dieser Befund in Zusammenhang mit einer Mainfurt zwischen Horhausen und Theres die als Nord Sud Verbindung eine wichtige Rolle gespielt haben konnte Im Hugelland haben sich noch einige vor und fruhgeschichtliche bzw fruhmittelalterliche Wallanlagen erhalten deren genaue Zeitstellung allerdings meist spekulativ ist Sehr gut im Gelande zu verfolgen ist der Ringwall auf der Schwedenschanze bei Hofheim Zwischen Altenstein und Lichtenstein liegen etwas abseits des Burgenkundlichen Lehrpfades zwei Bodendenkmaler im Wald die beide als Alte Burg bezeichnet werden Alte Burg Altenstein Alte Burg Hafenpreppach Am Nordwestrand der Hassberge steigt der markante Judenhugel auf dessen machtige Wallanlagen einen der grossten Judenfriedhofe Bayerns umgeben Das eindrucksvolle Wallsystem entstand moglicherweise in seiner erhaltenen Form wahrend der Ungarnsturme des 10 Jahrhunderts n Chr Die Siedlungsspuren auf dem Berg reichen allerdings bereits in die Vorgeschichte zuruck Mittelalter Bearbeiten Die fruhmittelalterliche Besiedlung der Hassberge belegen u a merowingische Reihengraber in Mursbach Aus der karolingischen Epoche stammen die Graber in Fischbach bei Ebern Nach dem Zerfall des Thuringer Herzogtums im fruhen 8 Jahrhundert drangen frankische Siedler entlang der Mainachse bis in die Hassberge vor und uberlagerten die altthuringische Vorbevolkerung Gleichzeitig stromten von Osten westslawische Stamme bis in den Schweinfurter Gau Die Westwanderung dieser Bevolkerungsteile wurde hauptsachlich durch das Vordringen der Awaren ausgelost Die frankischen Grundherren erlaubten diesen Wenden oft die Ansiedlung und stellten sie sogar teilweise den ubrigen Reichsangehorigen gleich Teilweise wurden wohl auch planmassig slawische Kriegsgefangene zur Siedlungsgrundung herangezogen Zahlreiche Ortsnamen mit der Endung wind kunden noch von diesen Vorgangen So weist etwa der Name der Gemeinde Ditterswind auf die Ansiedlung von Wenden durch einen frankischen Grundherren Dieter oder Dietrich Diese Slawensiedlungen finden sich hauptsachlich im Norden und Osten der Hassberge Bischwind Geroldswind Kurzewind Voccawind Auch der Ortsname Ibind bei Burgpreppach geht auf slawische Ursprunge zuruck Ursprunglich hiess das Dorf Immenwinden Die wendischen Ursiedler widmeten sich hier offenbar bevorzugt der Bienenzucht und Imkerei Die Germanisierung der Main Rednitzwenden war wohl bereits kurz nach der Grundung des Bistums Bamberg weitgehend abgeschlossen Das Bistum entstand hauptsachlich als Stutzpunkt der Slawenmission Die Bistumsgrundung fuhrte wiederum zu erheblichen Konflikten mit dem Hochstift Wurzburg Das bereits 741 entstandene Bistum Wurzburg versuchte in der Folge seinen Einflussbereich militarisch gegen Bamberg abzusichern Auf den Hohen der Hassberge entstanden zahlreiche Burganlagen die mit ritterlichen Dienstleuten besetzt wurden Teilweise bemachtigte man sich auch gewaltsam der Sitze edelfreier Familien die mit dem Bistum Bamberg kooperierten Burg Bramberg Die hochmittelalterlichen Adelsippen in den Hassbergen verzweigten sich in zahlreiche Nebenlinien In der Gegenwart kunden noch uber 40 ehemalige Burgen und Edelsitze von den komplizierten Herrschaftsverhaltnissen in diesem Raum Zusatzlich wurden einige befestigte Stadte und Markte als Verwaltungs und Wirtschaftszentren angelegt Am Rand der Hassberge konnte sich mit besonders Sesslach seinen mittelalterlichen Mauerring nahezu vollstandig bewahren Auch im benachbarten Ebern sind noch umfangreiche Teile der starken Stadtbefestigung erhalten geblieben Beide Stadte gehorten dem Hochstift Wurzburg Fruhe Neuzeit Bearbeiten Ab dem 16 Jahrhundert lagen die Hassberge im Gebiet des Frankischen Reichskreises Im gleichen Jahrhundert wurde fur die Ritterschaften der Frankische Ritterkreis ins Leben gerufen Wahrend des Deutschen Bauernkrieges 1525 kam es auch in den Hassbergen zu gewalttatigen Ausschreitungen Die Aufstandischen zerstorten und plunderten zahlreiche Ansitze des Adels gegen dessen Ubermut sich die Erhebung hauptsachlich richtete Nach der blutigen Niederschlagung der Revolte Schlacht bei Konigshofen begab sich der Wurzburger Bischof auf eine Strafexpedition durch sein Stiftsgebiet Die Radelsfuhrer des Aufstandes wurden auf den Marktplatzen der Stadte offentlich enthauptet Auch im Hochstift Bamberg wurde nicht weniger blutig Gericht gehalten Der Adel nutzte die gunstige Gelegenheit und versuchte meist erfolgreich die Bindungen an die Hochstifte aufzukundigen Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Rittergeschlechter zusatzlich zu ihren Lehen umfangreichen Eigenbesitz Allod erworben Die Zerstorungen des Bauernaufstandes wurden durch vielfach weit uberhohte Schadenersatzforderungen ausgeglichen Zahlreiche neue Schlossbauten entstanden unter Verwendung dieser unrechtmassig eingeforderten Summen Viele der ehemaligen bischoflichen Dienstmannen schlossen sich zudem der Reformation an um sich auch in konfessioneller Hinsicht von den alten Bindungen zu losen Als Stutzpunkte der Gegenreformation mussten sich die Stadte bewahren Hier wurde die Ausbreitung des evangelischen Bekenntnisses gewaltsam unterdruckt Viele evangelische Burger mussten in protestantische Territorien abwandern Hier bot sich vor allem das evangelische Stadtchen Konigsberg zwischen Ebern und Hassfurt an Inmitten der Gebiete der Hochstifte lagen die winzigen Herrschaften des Adels die sich in der Reichsritterschaft zu etablieren begannen also nur noch den Kaiser als Oberherren akzeptierten Die Bevolkerung musste hier die Konfession ihrer Herren ubernehmen Bis zum Ende des Alten Reiches zerfiel das Gebiet immer weiter in kleinere Einheiten Diese territoriale Zergliederung Fragmentierung ist kennzeichnend gewesen Neben den Einflussbereichen der beiden Bistumer der Mediate des Bistums Bamberg Kloster Banz Langheim Michelsberg Dompropstei Bamberg und der Reichsritterschaft lag die sachsische Exklave Konigsberg am Rand des Hugellandes WirtschaftsentwicklungDie Stadte entwickelten sich zu typischen Ackerburgerstadten Die Burger betrieben also zusatzlich zu ihren Handwerken auch die Landwirtschaft Neben den Wohngebauden innerhalb der Stadtmauern haben sich oft noch die grossen Tore erhalten die den bauerlichen Karren und Wagen die Einfahrt in den Innenhof ermoglichten Die landwirtschaftlichen Produkte wurden in Scheunen und Nebengebauden gelagert und teilweise auf den Markten weiterverkauft Der Mark Rentweinsdorf wurde angeblich bereits 1248 mit den entsprechenden Privilegien begabt Weitere Marktorte waren u a Ebern Sesslach Pfarrweisach Maroldsweisach Burgpreppach Hassfurt Zeil und Konigsberg Seit dem 15 Jahrhundert organisierten sich die Handwerker in Zunften 1484 wurde etwa die Eberner Farber und Tuchmacherzunft begrundet Ein besonders reiches Zunftleben entfaltete sich in Sesslach Im Stadtarchiv haben sich die Ordnungen der Backer Buttner Drechsler Leinweber Maler und Bildhauer Metzger Muller Schlotfeger Schlosser Schreiner Schneider Steinhauer Schuster Wagner und Ziegler erhalten Auch in den Herrschaften der Reichsritter schlossen sich die Handwerker in Zunften zusammen Weberzunfte existierten u a in Eyrichshof und Altenstein Schlosser und Wagnerzunfte in Rentweinsdorf und Stockach In Hafenpreppach gab es dem Ortsnamen entsprechend eine Hafnerzunft Topferei eine Backerzunft in Gereuth und Rugheim Neben der Landwirtschaft und den Handwerken war vor allem die Waldwirtschaft eine der ergiebigsten Einnahmequellen Grosse Forstgebiete befinden sich noch bis in die Gegenwart im Besitz von Stadten Gemeinden und des Landadels Das Baunach Itz Hugelland wird weitgehend von grossen Mischwaldern bedeckt die nur von den schmalen Flusstalern und den Rodungsinseln unterbrochen werden 17 18 Jahrhundert Bearbeiten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war besonders der Baunachgrund von zahlreichen Truppendurchzugen und Einquartierungen betroffen Die Soldaten verbreiteten zudem Seuchen wie etwa die Pest in den Stadten und Dorfern Wie anderen Ortes kam es zu zahlreichen Vergewaltigungen und Totschlagen Einige Dorfer wurden sogar vollstandig entvolkert Das bambergische Stadtchen Zeil entwickelte sich zwischen 1616 und 1631 zu einer Hochburg der Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg Der fanatische Hexenbrenner Furstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim liess viele vor allem wohlhabende Burger seiner Residenzstadt nach Zeil uberfuhren dort aburteilen und hinrichten Die oft betrachtlichen Vermogen wurden von den Hexenrichtern eingezogen Die Burgerschaft musste in den Turmen der Stadtbefestigung zusatzliche Arrestzellen einrichten um der Flut der Angeklagten Herr zu werden Unter der Folter beschuldigten vor allem die zahlreichen verdachtigen Frauen oft Mitburger und Verwandte die dann ebenfalls dem Wahn zum Opfer fielen Insgesamt wurden etwa 1000 Menschen davon ungefahr 750 Frauen wahrend der Hexenverfolgungen im Hochstift Bamberg ermordet Die Verbrechen konnten erst durch das Eingreifen des Reichshofrates beendet werden Nach dem Westfalischen Frieden begann jedoch besonders in den Gebieten des Hochstifts Wurzburg ein bemerkenswerter Aufschwung der mit dem Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar ist Unter der Regierung des Furstbischofs Johann Philipp von Schonborn entwickelte sich das Hochstift zum obrigkeitlich betreuten Wohlfahrtsstaat merkantilistischer Orientierung Otto Meyer Die Bevolkerungsverluste wurden teilweise durch die Ansiedlung vertriebener Schlesier und Bohmen ausgeglichen Osteuropaische Familiennamen in den Hassbergen gehen also nicht nur auf den Zuzug der Heimatvertrieben nach dem Zweiten Weltkrieg zuruck Die protestantische Reichsritterschaft nahm zudem zahlreiche judische Familien in ihren Herrschaftsgebieten auf die aus den katholischen Hochstiften vertrieben worden waren Dies geschah allerdings nicht aus purer Menschenfreundlichkeit Die Schutzjuden mussten hohe Schutzgelder und Abgaben errichten waren also eine lukrative Einnahmequelle der Grundherren Bis zum Zweiten Weltkrieg betrug der judische Bevolkerungsanteil in solchen reichsritterschaftlichen Dorfern bis zu 60 Prozent So stammen etwa die Vorfahren des ehemaligen amerikanischen Aussenministers Henry Kissinger aus Ermershausen bei Maroldsweisach Im 19 Jahrhundert konvertierten auch in den Hassbergen einige judische Familien zum christlichen Glauben Diese Geschlechter sind rasch in der frankischen Bevolkerung aufgegangen Heute erinnern besonders die Synagoge in Memmelsdorf Ufr und einige Friedhofe Judischer Friedhof Ebern Judische Friedhofe Ermershausen Burgpreppach u a an die ehemalige Bedeutung des Landjudentums in den Hassbergen Zu den grossten derartigen Friedhofsanlagen Bayerns zahlt der Gottesacker auf dem Judenhugel bei Kleinbardorf Es entfaltete sich eine reiche Bautatigkeit die das Bild zahlreicher historischer Ortskerne bis heute pragt Im Fachwerkbau wurden prachtige Figurationen mit Andreaskreuzen Rauten und Feuerbocken entwickelt Eines der bedeutendsten Denkmaler dieser Epoche ist der Schaugiebel des Rathauses in Ebern Das am Rande der Hassberge gelegene Mursbach wird zu den wertvollsten dorflichen Ensembles Frankens gerechnet Weit uber die Grenzen der Region bekannt ist das Fachwerkstadtchen Konigsberg das als ehemalige sachsische Exklave eine historische Kuriositat im territorialen Fleckerlteppich des Gebirges darstellt Weitere Unruhe brachten im 17 und 18 Jahrhundert die Heereszuge wahrend des Osterreichischen Erbfolgekrieges des Siebenjahrigen Krieges und der Napoleonischen Kriege Besonders der Durchzug kaiserlicher Kroaten blieb im Volksbewusstsein bis in die Gegenwart lebendig Das in der Region volkstumliche Schimpfwort Kravatt wird allerdings nur noch selten verwendet 19 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach dem Frieden von Luneville wurden die beiden Hochstifte Bamberg und Wurzburg 1802 03 sakularisiert und von bayerischen Truppen besetzt Der siegreiche Napoleon hatte den grossen Territorialherren zum Ausgleich fur die an Frankreich abgetretenen linksrheinischen Gebiete die Einverleibung der Hochstifte und Kloster gestattet Auch die freien Reichsritter verloren mit dem Ende des Alten Reiches ihre Selbststandigkeit und ihren kaiserlichen Schutzherren Das ehemalige Hochstift Wurzburg wurde als Grossherzogtum Toskana Grossherzogtum Wurzburg zwischen 1806 und 1814 von Erzherzog Ferdinand von Osterreich Grossherzog von Toskana regiert Dieser Kleinstaat wurde allerdings bereits 1814 15 wieder aufgelost und in das zwischenzeitlich entstandene Konigreich Bayern uberfuhrt Das Grossherzogtum Wurzburg stand wahrend der Befreiungskriege auf der Seite Napoleons der im Oktober 1813 in der Volkerschlacht bei Leipzig geschlagen worden war Wahrend der Revolution von 1848 mussten einige Liberale aus den Hassbergen ihre Teilnahme am Bamberger Demokraten Kongress mit kurzeren Haftstrafen bussen Sonstige revolutionare Umtriebe wurden von den damals entstandenen Burgerwehren im Keim erstickt Der preussisch osterreichische Bruderkrieg Deutscher Krieg von 1866 verschonte die Hassberge weitgehend Nur das nahe Konigshofen im Grabfeld war von grosseren Kampfhandlungen betroffen Der Deutsch Franzosische Krieg von 1870 71 kostete einige Soldaten aus den Hassbergen das Leben Weitaus zahlreicher waren die Verluste des Ersten Weltkrieges wo allein das Stadtchen Ebern 41 Gefallene zu beklagen hatte Die Revolutionszeit der Jahre 1918 19 verlief dennoch eher ruhig im Baunach Itz Hugelland Nach der Ermordung des Ministerprasidenten Kurt Eisner fluchtete der Bayerische Landtag im Februar 1919 nach Bamberg Aus den ersten Reichstagswahlen 1920 gingen die konservativen Parteien in den Hassbergen als Sieger hervor Im Juli 1920 vereinigte sich der Freistaat Coburg nach einer Volksabstimmung mit Bayern Seitdem gehort auch das Fachwerkstadtchen Konigsberg zum heutigen Freistaat das lange als Exklave des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha inmitten Frankens lag Die Inflation von 1923 und die Weltwirtschaftskrise 1929 32 starkte die nationalsozialistische Bewegung Die Wahl von 1933 bestatigte allerdings die konservative Bayerische Volkspartei als dominierende politische Gruppierung Die NSDAP erreichte etwa ein Drittel weniger Prozentpunkte Die ersten NSDAP Ortsgruppen entstanden bereits in den Zwanziger Jahren Wahrend des Zweiten Weltkrieges fielen einige Hundert Krieger aus den ehemaligen Landkreisen Ebern Hassfurt und Hofheim Die Frontsoldaten fehlten besonders in der Land und Forstwirtschaft und wurden durch zahlreiche Fremdarbeiter und Kriegsgefangene ersetzt Diese Hilfskrafte mussten unter oft menschenunwurdigen Bedingungen in Barackenlagern hausen Einige wenige Fremdarbeiter wurden hingegen gut von ihren bauerlichen Dienstherren behandelt und blieben nach dem Krieg in der Region Die reiche judische Vergangenheit der Hassberge wurde wahrend der NS Diktatur nahezu vollstandig ausgeloscht Die judische Bevolkerung wurde in die Vernichtungslager deportiert und ermordet Einigen Einzelpersonen und Familien gelang die rechtzeitige Auswanderung nach Amerika oder Palastina Zahlreiche Juden sind allerdings bereits im 19 und fruhen 20 Jahrhundert emigriert Die oft bettelarmen Landjuden aus den ehemals reichsritterschaftlichen Dorfern fristeten ihr Dasein meist als Viehhandler Kleinbauern oder Hausierer Im April 1945 stiessen die amerikanischen Streitkrafte in die Hassberge vor Die Besetzung verlief weitgehend unblutig Bis auf die Bombardierung der Hassfurter Mainbrucke waren keine grosseren Zerstorungen zu verzeichnen Kurz vor Kriegsende erschossen durchziehende SS Verbande noch vier deutsche Deserteure im Hof des Eberner Gefangnisses Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Die Teilung Deutschlands ruckte die Region aus der Mitte des Landes an den Rand der neu entstehenden Bundesrepublik Die Hassberge verloren ihr historisches Hinterland im frankischen Teil Sudthuringens Trotz dieser ungunstigen Lage im Zonenrandgebiet siedelten sich zahlreiche Heimatvertriebene an Grosse Neubaugebiete wuchsen um die historischen Siedlungskerne der Stadte im Maintal Ein besonderer Siedlungsschwerpunkt im Norden war Ebern Hier entstand wahrend des Krieges ein Zweigwerk der Schweinfurter Firma Kugelfischer das wahrend des Wirtschaftswunders erweitert wurde Bis in die Gegenwart ist dieser Autozulieferer einer der grossten Arbeitgeber in den Hassbergen FTE automotive Durch die Gebietsreform von 1972 wurden die drei Altlandkreise Ebern Hassfurt und Hofheim aufgelost und grosstenteils zum Landkreis Hassberge zusammengefasst Einige Randgebiete des Landkreises Ebern gehoren seitdem zu den Kreisen Bamberg und Coburg in Oberfranken Der Landkreis Hassberge selbst greift uber den Main nach Suden in den Steigerwald aus Die unerwartete Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde auch in den Hassbergen zuerst sehr positiv aufgenommen Allerdings drangten rasch Arbeitssuchende aus den neuen Bundeslandern in die Industriestandorte des strukturschwachen Hugellandes was gelegentlich zu Spannungen fuhrte Strukturelle Probleme entstanden zudem Ende des 20 Jahrhunderts durch die Verlagerung zahlreicher Industriearbeitsplatze ins Ausland und die Auflosung einiger Amter etwa durch die bayerische Forstreform Zusatzlich wurde der Bundeswehrstandort Ebern Balthasar Neumann Kaserne aufgegeben Auf dem grossen angeschlossenen Standortubungsplatz sollte ein grosser Motorsport und Offroad Park entstehen Diese stark umstrittenen Plane wurden zwischenzeitlich aufgegeben Auch zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Grenze orientiert sich die Region noch weitgehend nach Suden und Westen wo die Oberzentren Bamberg und Schweinfurt weitere Erwerbs und Einkaufsmoglichkeiten bieten Nach der Jahrtausendwende wurden Teile der Hassberge gar in die Metropolregion Nurnberg einbezogen Kulturlandschaft Bearbeiten nbsp Das Portal der Hetschingsmuhle bei Ebern nbsp Barocke Baunachbrucke bei Frickendorf nbsp Das Rathaus der Stadt Baunach nbsp Burg Rauheneck bei Vorbach nbsp Schloss FriesenhausenDie Hassberge bieten dem Besucher eine ungewohnliche Fulle historischer Denkmaler und Sehenswurdigkeiten Das etwas im touristischen Schatten des Weltkulturerbes Bamberg gelegene Gebiet wird noch weitgehend von seiner traditionellen Bauernkultur gepragt In vielen Dorfern scheint die Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg stehen geblieben zu sein Die Dorfbilder sind uberwiegend nicht durch Neubauten aufgebrochen noch dominiert die heimische Fachwerkbauweise Oft fuhren reich verzierte Hoftore in die bauerlichen Arbeitsbereiche Das bekannteste dieser Tore hat sich in Baunach erhalten Die Holzernen Manner stehen allerdings nicht mehr an ihrem ursprunglichen Standort Neben der bauerlichen bestimmt die Adelskultur das Bild der Kulturlandschaft In nahezu jedem Dorf findet sich ein kleinerer oder grosserer Adelssitz Etwa ein Viertel aller Schlosser Unterfrankens stehen in den Hassbergen oder im unmittelbaren Vorland Die ursprunglichen Stammsitze der vielen Adelssippen haben sich meist nur als Ruinen erhalten Die Sudburg der grossen Ganerbenburg Lichtenstein uber Pfarrweisach wird jedoch noch bewohnt Mit der Burg Brennhausen an der Grenze zum Grabfeld blieb ein besonders markantes Beispiel spatmittelalterlicher Profanarchitektur erhalten Einsam in den Waldern liegen die Ruinen Rauheneck Bramberg Wildberg Stufenburg Rotenhan und Schmachtenberg Landschaftsbeherrschend thront die Burgruine Altenstein uber dem Weisachtal Stark erneuert prasentieren sich die Reste der Burg Konigsberg uber dem gleichnamigen Fachwerkstadtchen Von den fruhneuzeitlichen und barocken Schlossern sind besonders die Anlagen in Birkenfeld Burgpreppach Eyrichshof Friesenhausen Gereuth Heilgersdorf Kirchlauter Rentweinsdorf und Wetzhausen zu nennen Eine Innenbesichtigung dieser in Privatbesitz befindlichen Anlagen ist allerdings meist nicht moglich Selbst eine Aussenbesichtigung wird von einigen Eigentumern nur widerwillig geduldet Die alten Adelsfamilien verfugen noch bis in die Gegenwart uber ausgedehnten Grundbesitz im Waldgebirge und werden vielerorts noch als Dorfpatrone anerkannt Die ehemaligen Amtsstadte der beiden Hochstifte und das Klein Rothenburg Konigsberg konnten sich ihre historischen Stadtbilder gut bewahren In Ebern und Sesslach zeugen die starken Stadtbefestigungen von den zahlreichen politischen Konflikten dieser Region Der Eberner Grauturm mit seinem Glockenspiel gilt als einer der schonsten Torturme Deutschlands Aus der Fulle der zahlreichen Sakralbauten sind die romanische Kirche St Michael in Obermerzbach und die gotischen Pfarrkirche St Laurentius in Ebern Marienkirche in Konigsberg und Pfarrkirche St Kilian in Hassfurt hervorzuheben Die heutige Kreisstadt des Landkreises Hassberge besitzt mit seiner Ritterkapelle zudem eines der bedeutendsten Denkmaler der Gotik Ostfrankens In den Kirchen blieben oft sehr prunkvolle Grabdenkmaler des Adels erhalten die kostumgeschichtlich von besonderem Interesse sind Eine ganze Ahnengalerie birgt etwa die Kirche in Wetzhausen Einige Gotteshauser bewahren sogar Spitzenwerke aus den beiden Kulturzentren Bamberg und Wurzburg Von Tilman Riemenschneider stammen zwei Skulpturen in Hassfurt ein bemerkenswerter spatgotischer Flugelaltar steht in der evangelischen Pfarrkirche zu Unterhohenried Charakteristische Zeugnisse der Volksfrommigkeit sind die unzahligen Bildstocke und Feldkreuze in den Dorfern Stadten und Fluren Die schonste historische Brucke der Hassberge uberspannt die Baunach bei Frickendorf Stadt Ebern Der barocke Flussubergang mit ihren vier Sandsteinfiguren erinnert an die grosse Mainbrucke unter der Festung Marienberg in Wurzburg An den Dorfrandern bilden die gemauerten Eingange der frankischen Felsenkeller oft eindrucksvolle Ensembles Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur Johannes Muller Regiomontanus in Rom Campo Santo Teutonico nbsp Das Drei Bruder Grabmal in Rentweinsdorf mit dem Portrat Sebastian von Rotenhans links nbsp Friedrich RuckertAls bedeutendster Sohn der Hassberge gilt der Mathematiker und Astronom Johann es Muller Molitor aus Konigsberg der als Regiomontanus Konigsberger zu Weltruhm gelangte Im 20 Jahrhundert wurde sogar ein Mondkrater Regiomontanus nach dem Konigsberger benannt Das mutmassliche Geburtshaus des Genies am Salzmarkt der Stadt wurde im 19 Jahrhundert aufwendig restauriert und mit einer Gedenktafel versehen Weniger bekannt ist der Humanist Sebastian von Rotenhan aus Rentweinsdorf Dieser Spross einer der einflussreichsten Adelsfamilien der Region schuf die erste Landkarte Frankens Sein Epitaph hat sich in der Pfarrkirche zu Rentweinsdorf erhalten Der kulturhistorisch interessante Gedenkstein zeigt den Ritter zusammen mit seinen beiden Brudern Drei Bruder Grabmal Wieder entdeckt ist der Dichter Orientalist und Ubersetzer Friedrich Ruckert 1788 1866 Der stets in altdeutscher Tracht gehende Schwarmgeist lebte von 1793 bis 1802 als Amtmannssohn in Oberlauringen Pragende Jugendjahre verbrachte Ruckert in Sesslach und Ebern Hier entstanden einige fruhe Werke die u a zwei jugendlichen Schonheiten der Hassberge gewidmet sind Agnes Totenfeier Amaryllis Ab 1813 besuchte Ruckert regelmassig den Musenhof des Freiherren Christian Truchsess von Wetzhausen auf der Bettenburg bei Hofheim wo er sich mit einigen Gleichgesinnten austauschen konnte Die Werke des Hassgaudichters Edmund Stubenrauch 1859 1925 werden gegenwartig nur noch selten beachtet Dem Bauernsohn aus Hellingen bei Konigsberg wurde jedoch 1896 sogar der Schillerpreis der Deutschen Schillerstiftung fur sein literarisches Schaffen zuerkannt Ein besonderer Verehrer der Dichtkunst des Bauernpoeten Pflug und Laute war Herzog Ernst II von Sachsen Coburg Gotha Sein Nachfolger Herzog Alfred verlieh dem Poeten die grosse Silbermedaille des Herzogtums fur besondere Verdienste um Kunst und Wissenschaft Stubenrauch verbrachte fast die gesamten letzten drei Jahrzehnte seines Lebens in geistiger Umnachtung Einige Jahre vor seinem Tod konnte er jedoch zu seiner Familie nach Hellingen zuruckkehren Auf dem Hellinger Friedhof erinnert noch ein schlichter Gedenkstein an den Poeten Das Hassgaulied des Friesenhausener Pfarrers J B Hofmann wird bis heute in der Region gerne gesungen Zwischen Rhon und Steigerwald Gibt s gar manche schone Gauen Die in zaubrischer Gestalt Sind gar lieblich anzuschauen Doch der Hassgau hat vor Allen Unser Aller Wohlgefallen Herrlich schon Herrlich schon Sind o Hassgau deine Hoh n Strophe 1 Als einer der deutschen Hauptkriegsverbrecher wurde 1946 der geburtige Hassfurter Fritz Sauckel in Nurnberg hingerichtet Sauckel musste sich insbesondere fur die Zwangsverschleppung von uber 5 Millionen Fremd und Zwangsarbeitern in das Deutsche Reich verantworten Tourismus BearbeitenDie Hassberge gelten wegen ihrer grossen Forstgebiete und der reizvollen Landschaft zunehmend als ideales Familienwandergebiet Es sind maximal Hohenunterschiede von 150 Metern zu uberwinden die Anstiege sind allerdings gelegentlich sehr steil Viele Wege laufen kilometerlang nahezu eben uber die Hohenkamme Einer dieser zahlreichen Wanderwege ist der Rennweg der fast den gesamten Hassbergtrauf entlangfuhrt und an der Ruine Wildberg endet In fruheren Zeiten war er ein coburgischer Botenweg Die zahlreichen historischen Sehenswurdigkeiten werden durch einige markierte Routen verbunden Neben dem Burgen uns Schlosser Wanderweg dem Burgenkundlichen Lehrpfad Hassberge dem Kelten Erlebnisweg fuhrt auch ein Abschnitt der insgesamt 250 km langen Strasse der Fachwerk Romantik durch das kleine Gebirge Nach der Jahrtausendwende setzten verstarkt Bemuhungen ein den ungewohnlichen Burgen und Schlosserreichtum der Hassberge touristisch auszuwerten Die Burgruinen wurden teilweise sehr aufwendig saniert oder zumindest notgesichert und durch Informationstafeln und Broschuren erschlossen Auch die noch bewohnten Schlosser wurden in die Werbung fur das Land der Burgen Schlosser und Ruinen einbezogen Dies fuhrte allerdings zu unerwarteten Konflikten mit einigen der Eigentumer die sich gegen die Werbung mit Privateigentum wehren und teilweise unfreundlich auf Besucher ihrer Anwesen reagieren Diese Schlossanlagen wurden jedoch haufig unter Verwendung betrachtlicher staatlicher Fordergelder saniert Das Weltkulturerbe Altstadt Bamberg liegt nur wenige Kilometer sudlich der Hassberge Auch die ehemalige Herzogstadt Coburg und das Obere Maintal mit dem Kloster Banz und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen sind in kurzen Ausflugen auch mit dem Fahrrad erreichbar Sudlich des Maines beginnt der Naturpark Steigerwald dessen Landschaftsbild stark an die Hassberge erinnert Grosse Hotelanlagen fehlen in den Hassbergen Jedoch bieten zahlreiche Gasthofe und Privatvermieter Unterkunfte und Ferienwohnungen an Vier Camping und einige Wohnmobilstandplatze mit Sanitareinrichtungen erganzen das Angebot Die zentrale Tourist Information der Hassberge befindet sich in Hofheim grossere Gemeinden besitzen eigene Fremdenverkehrsamter Neben Tennisplatzen Minigolfanlagen Trimmpfaden und weiteren Sportstatten bieten besonders die Frei und Hallenbader der Region zahlreiche Moglichkeiten zur Freizeitgestaltung Uberregional bekannt ist das Hohenfreibad auf dem Losberg bei Ebern Auch das wesentlich kleinere Freibad in Altenstein wurde in aussichtsreicher Lage angelegt Grossere Badeseen finden sich besonders in Mainnahe Sander Baggersee Im Herzen der Hassberge liegt das Erholungsgebiet Weissfichtensee Grosser Kinderspielplatz unter dem Stachel einer der markantesten Erhebungen des Waldgebirges Naturpark Bearbeiten Die Hassberge sind im Rahmen des Naturparks Hassberge als Naturpark ausgewiesen wobei Hassberge und Naturpark flachenmassig nicht deckungsgleich sind Im Park wird besonderen Wert auf Natur und Landschaftsschutz gelegt nbsp Teile dieses Absatzes scheinen seit 2011 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2011 Einige barrierefreie Wanderwege ermoglichen auch Rollstuhlfahrern kilometerlange Ausfluge und das selbststandige Erreichen einiger Aussichtspunkte Bis 2011 soll der bestehende Burgen und Schlosserweg zum Qualitatsweg ausgebaut werden Esoterik und Okkultismustourismus Bearbeiten nbsp Angeblicher Schamanenkopf vor dem Schneidersloch auf der Burg Lichtenstein Tatsachlich handelt es sich hier um einen Maskaron der erst um 1850 aus der Fundamentbank des Palas herausgearbeitet wurde nbsp Torstein im Druidenhain am Merzbacher Point bei BuchAm Ende des 20 Jahrhunderts setzte besonders in den nordlichen Hassbergen ein regelrechter Esoterik Tourismus ein Einige einschlagig interessierte Laienforscher entdeckten insbesondere die Felsburgen der Region und interpretierten diese Anlagen in prahistorische Kultstatten von teilweise globaler Bedeutung um Die mittelalterlichen Felsabarbeitungen und Fundamentbanke von Ruinen wie Rotenhan oder Lichtenstein wurden zahlreichen Glaubigen aus ganz Europa im Rahmen von Fuhrungen als vorgeschichtliche Heilbanke oder Schamanensitze prasentiert Die Besucher richteten betrachtlichen Schaden an der Substanz der Denkmaler an auch die Flora und Fauna um die Kultplatze wurde stark beeintrachtigt Die Nordburg in Lichtenstein musste sogar eingezaunt werden Bei Jesserndorf wurden einige tonnenschwere Heilsteine in der Nacht auf einen Lastwagen geladen und sind seitdem verschwunden Der Landkreis Hassberge entschloss sich schliesslich dazu einige besonders stark esoterisch genutzte Burgruinen wissenschaftlich erforschen zu lassen Joachim Zeune um jegliche diesbezugliche Spekulationen endgultig zu widerlegen Die Untersuchungen erbrachten wie erwartet keinerlei Hinweise auf eine vormittelalterliche Nutzung dieser Objekte Die altesten aufgefundenen Artefakte stammen aus dem Hochmittelalter Nach der Erforschung der Burgen und der Einrichtung des wegweisenden Burgenkundlichen Lehrpfades sind die esoterischen Aktivitaten in den Hassbergen deutlich zuruckgegangen Allerdings werden noch immer einschlagige Fuhrungen angeboten und diesbezugliche Literatur publiziert Werner Pfeil Besiedlungsspuren am Burgenlehrpfad 2005 Neben den Burgruinen ziehen besonders die haushohen meist unvermittelt im Wald aufragenden Felsformationen wie der Baalstein bei Lichtenstein oder der Felsburgstall Teufelsstein immer noch viele Interessenten an Der Heilpfad im ehemaligen Steinbruch und Dorftanzplatz bei Buch Druidenhain wurde allerdings mittlerweile wieder aufgelassen Sonstiges Bearbeiten Nach dem Naturpark ist der Asteroid des Hauptgurtels 365131 Hassberge benannt 8 9 Verkehr BearbeitenDurch die Hassberge fuhrt ein Abschnitt der B 303 und nordostlich vorbei ein solcher der B 279 von denen sich zahlreiche Landes und Kreisstrassen in die Naturpark Landschaft verasteln Durch die Anschlussstelle Breitengussbach der Bundesautobahn 73 sind die ostlichen Hassberge gut an das uberregionale Autobahnnetz angeschlossen Sudlich des Mains verlauft die Bundesautobahn 70 als schnelle Verbindung zwischen Schweinfurt und Bamberg Auf der nordlichen Mainseite liegt die Bahntrasse Bamberg Schweinfurt Wurzburg mit dem RE Bahnhof Hassfurt In Breitengussbach zweigt die Nebenstrecke Kursbuchstrecke 826 nach Ebern von der Hauptstrecke Bamberg Hof ab Literatur BearbeitenKarlheinz Fuchs Hassberge ein Kunst und Kulturfuhrer durch den Landkreis Hassfurt 2003 Gerd Geyer Hermann Schmidt Kaler Die Hassberge und ihr Vorland Wanderungen in die Erdgeschichte 20 Munchen 2006 ISBN 978 3 89937 067 6 Hassberge Edition Bayern 2 Haus der Bayerischen Geschichte Regensburg 2009 ISBN 978 3 7917 2239 9 Die Hassberge Zeitschrift des Hassberg Vereins Ermershausen 1986 1999 Der Hassgau Das Land der Schlosser Burgen und Ruinen uberarb Aufl Hofheim 1977 Helmut Hey Strasse der Fachwerk Romantik rund 250 km durchs Land der Franken ein praktischer Fuhrer durch den Naturpark Hassberge fur Autofahrer u Wanderer Schweinfurt 1988 ISBN 3 9801955 0 3 Heinrich Hollerl Hassberge Hof Saale 1979 ISBN 3 921615 28 3 Christa Jager Wolfgang Jager Die Hungerjahre 1816 1817 im heutigen Landkreis Hassberge Schriftenreihe des Historischen Vereins Landkreis Hassberge e V Beihefte Heft 6 Hassfurt 2008 ISBN 3 938438 10 X Cordula Kappner Aus der judischen Geschichte des heutigen Landkreises Hassberge zur 60 Wiederkehr der Reichspogromnacht am 9 10 November 1998 uberarb Neuaufl Hassfurt 1998 Herbert Kossler Hofheim Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 13 Munchen 1964 Gerhard C Krischker Erich Weiss Meine Hassberge das Hassberge Buch Bamberg 2000 ISBN 3 928648 57 8 Georg Ludwig Lehnes Geschichte des Baunach Grundes in Unterfranken Wurzburg 1842 Nachdruck Neustadt an der Aisch 2005 ISBN 3 89557 251 9 Erstmals erschienen In Zeitschrift des historischen Vereines von Unterfranken Bd 7 Heft 1 1841 Isolde Maierhofer Ebern Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe I Heft 15 Munchen 1964 Lenz Meierott u a Flora der Hassberge und des Grabfelds neue Flora von Schweinfurt 2 Bde Eching 2008 ISBN 978 3 930167 70 8 Rudiger Reining Unser Landkreis Hassberge e Broschure d Landkreises Bamberg 1988 ISBN 3 87052 942 3 Sandsteine und Tone der Hassberge und des Obermaingebietes Rhat Lias und Buntsandstein Geologisches Landesamt Munchen 2005 Alexander Tittmann Hassfurt Der ehemalige Landkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I Band 33 Kommission fur bayerische Landesgeschichte Munchen 2003 ISBN 978 3 7696 6851 3 ISBN 978 3 7696 9696 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hassberge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturpark Hassberge Friedrich Ruckert Poetikum OberlauringenEinzelnachweise Bearbeiten a b Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Jakob Amstadt Sudgermanische Religion seit der Volkerwanderungszeit Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1991 ISBN 3 17 011281 3 S 155 Namensnennung z B durch Georg Ludwig Lehnes den ersten Chronisten des Baunachgrundes naturraumlich als Altensteiner Rhatolias Rucken benannt siehe Naturraumliche Gliederung W Gotz Geographisch historisches Handbuch von Bayern Bd 2 Munchen 1898 S 501ff referenziert im Historischen Atlas Bayern Heft 13 Hofheim S 2 5 Historischer Atlas Bayern Heinz Spath Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 141 Coburg Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1987 Online Karte E Meynen und J Schmithusen Handbuch der naturraumlichen Gliederung Deutschlands Bundesanstalt fur Landeskunde Remagen Bad Godesberg 1953 1962 9 Lieferungen in 8 Buchern aktualisierte Karte 1 1 000 000 mit Haupteinheiten 1960 The Minor Planet Circulars MPC89836 9 September 2014 S 448 365131 Hassberge 2009 DQ29 in der JPL Small Body Database Normdaten Geografikum GND 4023608 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hassberge amp oldid 236726962