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Ditterswind ist ein Gemeindeteil des unterfrankischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Hassberge DitterswindMarkt MaroldsweisachKoordinaten 50 10 N 10 38 O 50 169444444444 10 633888888889 331 Koordinaten 50 10 10 N 10 38 2 OHohe 331 m u NHNFlache 5 44 km Einwohner 345 31 Dez 2013 1 Bevolkerungsdichte 63 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1978Postleitzahl 96126Vorwahl 09532Ehemalige SchuleEhemalige Schule Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Pfarrdorf liegt im nordostlichen Teil des Landkreises Hassberge in einem kleinen Talkessel der von bewaldeten Hugeln umschlossen ist Beherrschend ist mit rund 470 Metern Hohe der im Westen befindliche Buchelberg Um das Schloss und die Dorfkirche gruppiert sich die Ansiedlung Durch den Ort fuhrt die Kreisstrasse HAS 42 die den Ort mit den Bundesstrassen 279 und 303 verbindet Geschichte BearbeitenDie Grundung des Dorfes erfolgte wohl um 800 als sich unter einem frankischen Grundherrn Wenden ansiedelten Die erste urkundliche Erwahnung war 1174 als der Bamberger Bischof Hermann II ein Gut in Ditgerswinden dem Frauenkloster St Theodor in Bamberg ubergab 2 Das Gut hatte die Pfalzgrafin bei Rhein Gertrud von Hochstadt Stahleck gestiftet Am 11 August 1182 bestatigte Kaiser Friedrich I die Schenkung 3 Allerdings wird vermutet dass sich aufgrund der Personenscheibweise die Urkunde auf ein Bamberger Lehen im Steigerwald bezieht 2 Im Urbarium von 1317 einer Auflistung von Besitzungen der Henneberger beim Erwerb der Neuen Herrschaft wurde der Ort Ditariswyndyn genannt und als Ganerbendorf im Ritterkanton Baunach beschrieben 3 1358 wurde ein Lutzo de Dieterswinden genannt und 1373 Apel von Stein der einen halben Zehnt zu Ditrichswinden erwarb Die Dorfherren derer von Stein zu Altenstein pragte in den folgenden Jahrhunderten die Dorfgeschichte Im Jahr 1606 gehorte die Halfte des Ortes mit 15 Hausern den Herren von Stein Fur den Rest des Dorfes waren die Freiherren von Fuchs zu Schweinshaupten und die Herren Schenk von Simau Lehenstrager Im selben Jahr verkaufte Hans Freiherr Schenk von Simau seinen Anteil dem Wurzburger Bischof Julius Echter von Mespelbrunn der seine Rechte in Ditterswind im Tausch gegen andere Liegenschaften an Wolf Dietrich von Stein abtrat Zusatzlich ubernahm Wolf Dietrich von Stein im Jahr 1608 die restlichen Anteile des Ortes von Philipp Fuchs von Schweinshaupten womit die Herren von Stein die alleinigen Dorfherren waren 1711 nahm Ernst Ludwig von Stein seinen Wohnsotz in Ditterswind 1841 erwarb der Kitzinger Weingutbesitzer und Magistratsrat Carl Otto Deuster das Allodialgut fur 65 000 Gulden 3 Die Familie Deuster baute unter Carl Ottos Sohn Carl Oskar Ditterswind zum Zentrum eines mehrere Hofe umfassenden Hofgutes aus das schliesslich nach ihrer Nobilitierung zu einem Fideikommiss umgewandelt wurde Anfang des 19 Jahrhunderts fertigten in Heimarbeit unter den Einwohnern funf Familien Knopfe aus Buchenholz oder Blei Ausserdem waren funf Weber in einer Manufaktur tatig Daneben gab es zwei Korbmacher und Flusssieder sowie vier Schweinehandler Zwei Ziegelhutten produzierten jahrlich 16 000 Ziegel 3 1862 wurde Ditterswind in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Konigshofen eingegliedert 1871 zahlte der Ort 354 Einwohner und 69 Wohngebaude 4 Im Jahr 1900 wurde die Landgemeinde dem neu gegrundeten Bezirksamt Hofheim zugeordnet Das Dorf hatte 329 Einwohner von denen 321 evangelisch waren und 64 Wohngebaude Die evangelische Pfarrei und Schule waren im Ort Die Katholiken gehorten zum Sprengel der katholischen Pfarrei im 4 5 Kilometer entfernten Gemeinfeld 5 1925 zahlte der Ort 331 Personen in 63 Wohngebauden 6 1950 bestanden in dem Pfarrdorf 67 Wohngebaude mit 436 Einwohnern 7 Im Jahr 1970 zahlte Ditterswind 424 8 1987 363 Einwohner sowie 83 Wohnhauser mit 103 Wohnungen 9 Am 1 Juli 1972 wurde der Landkreis Hofheim aufgelost und Ditterswind kam zum Hassberg Kreis Am 1 Januar 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde nach Maroldsweisach Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Pfarrkirche St NikolausDie evangelisch lutherische Pfarrkirche St Nikolaus geht bei den Grundmauern des Turmes und Resten von Langhausfundamenten auf eine Kapelle aus dem Hochmittelalter zuruck Spatestens Ende des 16 Jahrhunderts wurde die Reformation eingefuhrt 1709 folgte die Trennung von der Mutterkirche in Ermershausen 1730 liess Ernst Ludwig von Stein die Kapelle erweitern 1820 gehorten zum Kirchenspiel neben Ditterswind die Orte Ueschersdorf Gresselgrund und Marbach 1898 finanzierte der damalige Schlossherr Oskar von Deuster einen Umbau mit Verlangerung des Kirchenschiffes um vier Meter Seitdem hat die Saalkirche ein Satteldach und der Chorturm ein Pyramidendach Die achteckige Taufschussel aus Zinn des Taufsteins stammt aus der vorreformatorischen Zeit 3 nbsp SchlossUm 1711 begann Ernst Ludwig von Stein mit dem Neubau eines Schlosses bei dem wohl einige Bauteile eines Vorgangerbaus einbezogen wurden Die Bauarbeiten an der zweigeschossigen Schlossanlage waren 1743 beendet 1880 liess die Familie von Deuster das Anwesen erweitern und umbauen An der Westseite wurden ein kleines Schlosschen im Stil der Renaissance angefugt und an den Ecken der Giebelfront zinnenbewehrte Turmchen errichtet 1933 folgten einige Veranderungen 1950 erwarben die Rummelsberger Anstalten das Anwesen und nutzten es anfangs als Kinderheim spater als Pflegeheim 3 2017 wurde das Schloss an einen Unternehmer aus Oberfranken verkauft Hauptartikel Schloss Ditterswind In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt funf Baudenkmaler aufgefuhrt Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Mergner 1818 1891 war von 1851 bis 1869 Pfarrer in Ditterswind Rudolf Berthold 1891 1920 erfolgreicher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg und Trager des Ordens Pour le Merite wurde in Ditterswind geboren Gretel Baumbach 1896 1983 war eine deutsche Politikerin SPD und Verbandsfunktionarin der Arbeiterwohlfahrt AWO Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ditterswind Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsblatt 1849Einzelnachweise Bearbeiten Landkreis Hassberge Ortsteile ab 150 Einwohnern PDF S 9 abgerufen am 2 April 2022 a b Werner Schmiedel Landkreise Ebern und Hofheim Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Unterfranken Band 2 Landkreise Ebern und Hofheim Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1973 ISBN 3 7696 9872 X S 66 a b c d e f Fritz Klemm Rund um den Zeilberg Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen Maroldsweisach 1988 S 77 f Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1334 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1332 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1367 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 1198 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 186 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 362 Digitalisat Gemeindeteile des Marktes Maroldsweisach Allertshausen Altenstein Bastenmuhle Birkenfeld Breitenbach Dippach Ditterswind Durrenried Ebene Eckartshausen Gabelsmuhle Geroldswind Gresselgrund Grosssaarhof Guckelhirn Hafenpreppach Marbach Maroldsweisach Kernort Neumuhle Neumuhle Obere Muhle Pfaffendorf Todtenweisach Voccawind Voccawindermuhle Wasmuthhausen Winhausen Wustenbirkach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ditterswind amp oldid 230712026