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Das Schloss Heilgersdorf liegt etwas versteckt am Rand des Sesslacher Ortsteiles Heilgersdorf im Landkreis Coburg in Oberfranken Der ehemalige Adelssitz wurde im 19 und 20 Jahrhundert als Forsthaus Schule und Fluchtlingslager zweckentfremdet konnte sich seine reprasentativen barocken Bauformen jedoch bis heute bewahren Schloss Heilgersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht vom Schlossplatz nbsp Das Hauptportal nbsp Ehewappen Lichtenstein Veltheim uber dem Hauptportal nbsp Das rechte SeitenportalHeilgersdorf war seit dem 14 Jahrhundert im Besitz der Herren Stein von Lichtenstein deren Stammburg sich auf einem nahen Hohenzug erhebt Burg Lichtenstein Die erste Burganlage lag inmitten eines Sees und soll auf eingerammten Holzpfahlen errichtet worden sein 1361 erwahnt Im Bauernkrieg 1525 plunderten die Aufstandischen die Veste die anschliessend wieder instand gesetzt wurde Eine erneute Zerstorung erfolgte wahrend des Dreissigjahrigen Krieges auch diese Schaden konnten beseitigt werden 1687 ist von einem adl Hauss so die vordere Kemmeten genannt wird die Rede das wohl gebauet gewesen sein soll Dieses Schloss musste jedoch bereits wenig spater dem barocken Neubau weichen Das Schloss wurde ab 1717 von Adam Heinrich Gottlob von Lichtenstein als Witwensitz fur seine Mutter Florina Margareta von Veltheim die Ehefrau des 1693 gestorbenen Heinrich von Lichtenstein in Auftrag gegeben Allerdings zog diese nie dorthin Das Schloss wurde nur etwa 90 Jahre von den Herren von Lichtenstein bewohnt Das Jahr 1796 brachte die Einquartierung von 50 franzosischen Kriegsgefangenen ein Jahr spater richtete man ein Forstamt in den Schlossraumen ein Spater wechselte die Anlage mehrmals den Eigentumer und gelangte schliesslich in den Besitz der Gemeinde Im Zuge der Gebietsreform kam das fruher zum Landkreis Ebern Unterfranken gehorende Dorf zum Landkreis Coburg und ist seitdem ein Ortsteil der nahen Stadt Sesslach Wie erst Anfang des 21 Jahrhunderts wieder aufgefundene Baurechnungen sowie eine 2012 durchgefuhrte dendrochronologische Altersbestimmung der in die Dachkonstruktion eingebauten Fichtenholzer belegen wurde das Schloss 1717 bis 1718 errichtet 1 Der Innenausbau dauerte bis 1720 2 Der Entwurf wurde fruher oft dem Wurzburger Hofbaumeister Joseph Greissing zugeschrieben der jedoch schon aus stilistischen Grunden auszuschliessen ist 3 Inzwischen ist diese Abschreibung auch archivalisch belegt 4 Ausfuhrender Baumeister war der ursprunglich aus Tirol stammende Sesslacher Maurermeister Hans Georg Salb Als ausfuhrender Zimmermann agierte der Heilgersdorfer Hans Engelhardt und die Fenstereinfassungen und Portale stammen von dem Coburger Eyrichshofer Bildhauer Johann Christoph Hemmer 2 Die Gestaltungsideen liegen in der norddeutsch protestantischen Bautradition vermittelt durch die braunschweigische Herkunft der Bauherrin Florina Margareta von Lichtenstein geborene von Veltheim Diese hat sich vermutlich in ihrer Heimat entweder direkt Plane anfertigen lassen oder doch zumindest dortige Bauten gekannt und als Vorbilder in die Planungen mit einfliessen lassen Baubeschreibung BearbeitenDer Ehrenhof des zweigeschossigen Baues offnet sich nach Westen zum Schlossplatz Der kleine Innenhof wird durch eine dreibogige Loggia mit Balusterbrustung abgeschlossen Dahinter springt der Portalrisalit des Mittelbaues etwas aus der Mauerflucht Den Volutengiebel des von Pilastern flankierten Portals schmuckt des Ehewappen Lichtenstein Veltheim Die Seitenflugel besitzen eigene Eingange in den Mittelachsen Die zuruckhaltende Architekturgliederung besteht auf durchgehenden Gesimsen Eckpilastern und profilierten Fenstergewanden die in einem Ockerton gestrichen wurden Die dazwischen liegenden Wandflachen sind weiss verputzt Die gesamte Anlage tragt ziegelgedeckte Mansarddacher der Portalrisalit wird durch einen dreieckigen Giebel abgeschlossen Im Inneren hat sich nichts von der einstigen Ausstattung erhalten Auch die Raumaufteilung ist durch die zahlreichen Umnutzungen stark verandert Die Gemeinde als Eigentumer hat fur das charmante Bauwerk des frankischen Hochbarock weder ein Konzept noch eine Verwendung noch die Finanzen 5 Literatur BearbeitenVolker Rossner Schloss Heilgersdorf Forschungsgeschichte Baugeschichte Kunsthistorische Analyse Ahorn 2013 Fritz Mahnke Schlosser und Burgen im Umkreis der Frankischen Krone Band 1 3 Auflage Druck und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH Coburg 1974 S 134 136 Hans Karlinger Bezirksamt Ebern Die Kunstdenkmaler des Konigreiches Bayern Vom elften bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts 3 Die Kunstdenkmaler von Unterfranken und Aschaffenburg H 15 Oldenbourg Munchen 1916 Unveranderter Nachdruck ebenda 1983 ISBN 3 486 50469 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Heilgersdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Volker Rossner Schloss Heilgersdorf Forschungsgeschichte Baugeschichte Kunsthistorische Analyse Ahorn 2013 a b Bettina Knauth Neue Fakten zum Heilgersdorfer Schloss In Coburger Tageblatt 20 Juli 2013 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2000 ISBN 978 3 86652 816 1 S 692 693 Johannes Mack Joseph Greissing zum 350 Geburtstag 1664 2014 Der aktuelle Stand der Greissingforschung In Wurzburger Diozesangeschichtsblatter Band 77 Wurzburg 2014 ISBN 978 3 7954 3442 7 S 297 308 hier S 308 infranken deBurgen und Schlosser im Landkreis Coburg Schlosser Schloss Ahorn Schloss Birkig Oberes Schloss Einberg abgegangen Schloss Finkenau Schloss Geiersberg Schloss Hassenberg Schloss Heilgersdorf Oberes Schloss Heldritt Unteres Schloss Heldritt Schloss Hohenstein Schloss Ketschenbach Schloss Lahm Sternbergschloss Meeder Schloss Moggenbrunn Schloss Niederfullbach Schloss Rodach Schloss Rosenau Schloss Schenkenau Schloss Scherneck Schloss Schonstadt Oberes Schloss Schottenstein abgegangen Mittleres Schloss Schottenstein Unteres Schloss Schottenstein Weisses Schloss abgegangen Schloss Tambach Oberes Schloss Untersiemau Wasserschloss Untersiemau Schloss Waldsachsen Schloss Weissenbrunn Altes Schloss Weissenbrunn vorm Wald Neues Schloss Weissenbrunn vorm Wald Schloss Wiesen Oberes Schloss Wildenheid Unteres Schloss Wildenheid Schloss ZiegelsdorfBurgen und Ruinen Burgruine Furth am Berg Wasserburg Heldritt abgegangen LauterburgTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burgrasen Turmhugel Friesendorf Turmhugel Gestungshausen Turmhugel Grossgarnstadt Turmhugelburg Grosswalbur Turmhugel Mahrenhausen Turmhugel Niederfullbach Turmhugel Oberfullbach Turmhugel Obersiemau Turmhugel Rossfeld Turmhugel Rudelsdorf Turmhugel Schnackenburg Turmhugel Spanische Koppe Turmhugel Stoppach Turmhugel TiefenlauterHerrensitze Rittergut Birkenmoor Rittergut 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