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Die Schlossruine der Lauterburg liegt am Rande von Oberwohlsbach Rodental auf dem Spitzberg einem Auslaufer des Thuringer Waldes am Sudhang der Hohen Schwenge im Coburger Land Das um 1700 gegrundete Schloss wurde auf einer um 1150 gegrundeten Hangburg errichtet LauterburgLauterburg bei Oberwohlsbach SudseiteLauterburg bei Oberwohlsbach SudseiteStaat DeutschlandOrt Rodental OberwohlsbachEntstehungszeit um 1150 um 1700Burgentyp Hohenburg Hanglage Umbau zum SchlossErhaltungszustand Ruine MauerresteStandische Stellung GrafenBauweise Quader Kleinquader BruchsteinGeographische Lage 50 19 N 11 1 O 50 317222222222 11 018333333333 Koordinaten 50 19 2 N 11 1 6 OLauterburg Bayern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprungsbau 1 2 Nachfolgebau 1 3 Verfall 2 Ruine 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprungsbau Bearbeiten Hermann Sterker oder Starckeri Burggraf von Meissen grundete 1149 das Benediktinerkloster zu Monchroden heute Rodental und dotierte es mit einer Anzahl von Dorfern und Gutern in der naheren Umgebung In der Schenkungsurkunde sind die Weiler Plesten Meilschnitz 1 Brux Weimersdorf Bertelsdorf Weidach Wasungen Walbur Esbach und andere aufgefuhrt die alle dem Geschlecht der Sterker zugeordnet waren Ein Neffe des Burggrafen Sterker wurde zur gleichen Zeit als Hermann Graf von Wolveswach genannt dessen Stammburg im Ort gleichen Namens heute Oberwohlsbach vermutet wird Der heute aus dem Ortsbild verschwundene Wolfsturm mag ein letzter Rest dieser Stammburg gewesen sein Der Name Lauterburg tauchte erstmals als Castrum Luterberg 1156 auf als dorthin der Adel des Landes berufen wurde um die Rechtslage des Klosters in Monchroden zu klaren Zu dieser Versammlung hatte Markgraf Konrad von Meissen aus dem Hause Wettin als der vom Kaiser eingesetzte Landesherr der Grenzmark von der der Amtsbezirk des Burggrafen nur einen Teil umfasste geladen Fursten des Coburger Landes waren bis 1230 die Grafen von Henneberg die die Lauterburg an die Sterker zu Lehen vergaben in der Folgezeit war der Bischof von Wurzburg Landesherr Der Wolveswach Zweig der Sterker scheint mit Graf Hermann ausgestorben zu sein nbsp Innenhof nbsp Lauterburg Aufgang nbsp Lauterburg Innenhof nbsp Herzogsbrunnen im Forst an der Lauterburg Treffpunkt der Jagdgesellschaften Coburger HerzogeDie Schalkauer Linie der Herren von Schaumberg trat als Ganerbe ein und hatte das Lehen mit einer kurzen Unterbrechung am Anfang des 15 Jahrhunderts bis zum Tod von Ludwig Ernst von Schaumburg zu Lauterburg im Jahre 1694 inne Im Dreissigjahrigen Krieg diente die Lauterburg den lutherischen Bauern als Zufluchtsort vor den brandschatzenden Kaiserlichen bis die Festung 1635 von 25 Reitern und 20 Musketieren der Truppe des Generals Lamboy eingenommen wurde Die Burg wurde ausgeraubt und niedergebrannt ebenso der dazugehorende Gutshof in dem 44 Pferde eingestellt waren Das ausgedehnte Ackerland mit Weingarten und Hopfenanlagen wurde ebenfalls verwustet Die Herrschaft mit Pfarrer und Gesinde konnte sich in die Walder Thuringens retten Graf Ludwig Ernst dessen einziger Sohn bei diesem Uberfall zu Tode gekommen war liess die Lauterburg nach dem Kriegsende nur notdurftig wieder aufbauen Er hinterliess nur eine Tochter die das Mannlehen nicht erben konnte So kam 1694 die Burg an den Freiherrn Bachoff von Echt Dieser verkaufte sein Lehen an den Herzog Friedrich von Gotha der es wiederum seiner Tochter Dorothea Marie als Heiratsgut gab Dadurch ging die Lauterburg 1704 an ihren Gemahl den Herzog Ernst Ludwig von Meiningen uber Nachfolgebau Bearbeiten Dem jagdfreudigen Fursten gefiel diese Mitgift seiner Frau nicht zuletzt wegen der ausgedehnten uber 100 Quadratkilometer umfassenden Jagdgrunde die zur Lauterburg gehorten Er liess die Reste der alten Burg abreissen und auf den Grundmauern ein Jagd und Lustschloss errichten Das reprasentative neue Gebaude im Rokoko Stil mit seinen drei Stockwerken besass zwei Seitenflugel Insgesamt 169 Fenster bildeten das Masswerk Die Meininger nannten fortan das Schloss nach seinem Besitzer Ludwigsburg Mit dem grosszugigen Bau schien sich der Herzog jedoch finanziell ubernommen zu haben Ein Teil des Daches wurde nicht gedeckt und auch eine Reihe der vielen Fenster erhielt nie Laden Rahmen und Verglasung Von seinen Sohnen konnte er keine Hilfe erwarten da sie kein Interesse an dem Jagdschloss ausserhalb ihres Herzogtums zeigten So blieb das Schloss stets unvollendet Mit dem Tod des Herzogs Karl Friedrich von Meiningen starben 1743 die mannlichen Nachkommen Ernst Ludwigs aus Nun erhoben die Sachsen Coburg Saalfelder Herzoge Christian Ernst und Franz Josias Anspruch auf den Besitz sich durch eine 50 Jahre zuvor verfasste Resolution zwischen den Herzogen Albrecht von Coburg und Friedrich II von Gotha im Recht wahnend Die Gothaer sahen das jedoch anders und besetzten gewaltsam die Ludwigsburg Es folgte ein offenbar sehr oberflachlich gefuhrter Reichsgerichtsprozess in dem der Besitz der Herzogin Luise Dorothea von Sachsen Gotha zugesprochen wurde anscheinend selbst zu deren grosser Uberraschung hatte sie doch vorsorglich um den Wert des Schlosses fur die Coburger herabzusetzen das Dach ganzlich abdecken lassen Verfall Bearbeiten Durch diese voreilige Massnahme wurde das Schloss unbewohnbar Erst 1804 ging der Besitz durch einen Vergleich mit einer verhaltnismassig geringen Summe an Coburg zuruck und erhielt wieder seinen ursprunglichen Namen Lauterburg Nun war die Burg schon fast zur Ruine geworden konnten doch 60 Jahre lang Schnee und Regen in die oberen Stockwerke ungehindert eindringen Zwar standen die Mauern des ausladenden Baues noch aber an einen Wiederaufbau war nicht zu denken da die neuen Besitzer mit zahlreichen anderen Bauvorhaben beschaftigt waren Bau des Landestheaters Coburg Umbau von Schloss Ehrenburg und anderen In den nachsten 125 Jahren wurde die Lauterburg nun endgultig dem Verfall preisgegeben als billiger Steinbruch verwendet Nach dem Zweiten Weltkrieg ragten nur noch Teile der ehemaligen Fensterfront aus dem Wald auf dem Spitzberg Von den ursprunglich 169 Fenstern waren nur noch 14 hohe Mauerdurchbruche mit wenigen steinernen Fensterkreuzen ubrig geblieben Am 21 Marz 1959 sprengte man die vom Einsturz bedrohten Mauerreste Die Lauterburg horte auf zu existieren Ruine BearbeitenNach der Sprengung verblieb zwischen den ehemaligen Grundmauern ein Schuttberg mit einer Reihe grosser unzerborstener Mauerblocke Darunter blieben ein lang gezogener tonnengewolbter Kellerraum aus dem 16 Jahrhundert und ein schmaler niedriger Kellergang mit rundbogigem Eingang der zu einem im Volksmund Hexenkuche genannten Gewolbe fuhrt einigermassen erhalten Etwa 1970 entdeckte der Coburger Hofbildhauer Scheler in den Trummern ein grosses guterhaltenes augenscheinlich hennebergisches Wappen von guter Arbeit Einige Zeit spater als er den Stein bergen wollte war er zerstort 1989 begann der Heimatverein Rodental e V mit der Sicherung der Ruine 2 Sie wurde vom Bauschutt befreit und brauchbare Reste wurden zur Wiederverwendung hergerichtet Es gelang bis 1999 die Mauern dem Grundriss entsprechend wieder niedrig aufzurichten und die Lauterburg fur das Publikum begehbar zu machen Auch das Tonnengewolbe und die Hexenkuche wurden gesichert In der Burgruine finden wieder Veranstaltungen statt und von der Sudmauer aus geniesst der Wanderer den weiten Ausblick ins Tal der Itz Literatur BearbeitenFritz Mahnke Schlosser und Burgen im Umkreis der Frankischen Krone Band 1 3 Auflage Druck und Verlagsanstalt Neue Presse GmbH Coburg 1974 S 84 87 Johann Adolph von Schultes Sachsen Coburg Saalfeldische Landesgeschichte unter der Regierung des Kur und furstlichen Hauses Sachsen vom Jahr 1425 bis auf die neueren Zeiten Eine Fortsetzung der Coburgischen Landesgeschichte des Mittelalters Mit einem Urkundenbuche Abtheilung 1 In Commission der Ahl schen Buchhandlung Coburg 1818 Digitalisat Richard Teufel Bau und Kunstdenkmaler im Landkreis Coburg Riemann Coburg 1956 nbsp 360 PanoramaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Lauterburg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Hambrecht Beitrage zur Grundungs Besitz und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Monchroden In Reinhardt Butz Gert Melville Hrsg 850 Jahre Monchroden Die ehemalige Benediktinerabtei von der ersten Erwahnung 1149 bis zur Reformation Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Coburg Bd 13 ZDB ID 1122214 1 Historische Gesellschaft Coburg Coburg 1999 S 65 118 hier S 74 Stadt Rodental Burg Lauterburg abgerufen am 9 Mai 2011 Burgen und Schlosser im Landkreis Coburg Schlosser Schloss Ahorn Schloss Birkig Oberes Schloss Einberg abgegangen Schloss Finkenau Schloss Geiersberg Schloss Hassenberg Schloss Heilgersdorf Oberes Schloss Heldritt Unteres Schloss Heldritt Schloss Hohenstein Schloss Ketschenbach Schloss Lahm Sternbergschloss Meeder Schloss Moggenbrunn Schloss Niederfullbach Schloss Rodach Schloss Rosenau Schloss Schenkenau Schloss Scherneck Schloss 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