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Markgraf Konrad Konrad von Meissen genannt der Grosse oder der Fromme um 1098 5 Februar 1157 im Kloster auf dem Lauterberg war Graf von Wettin ab 1123 Markgraf von Meissen und ab 1136 der Mark Lausitz aus dem Adelsgeschlecht der Wettiner Er wurde als Sohn des Grafen Thimo von Wettin und dessen Gattin Ida von Northeim Tochter von Herzog Otto von Northeim geboren Konrad der Grosse Ausschnitt Dresdner Furstenzug Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Kinder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonrad kam als Sohn des Grafen Thimo von Wettin um 1098 zur Welt Schon fruh starb sein Vater der seiner Familie das Gebiet um die Burg Wettin nordlich von Halle hinterliess Seine Mutter Ida von Northeim vermittelte ihrem Sohn ein unerschutterliches Selbstwertgefuhl verbunden mit einem ausgepragten Machtbewusstsein und lehrte ihn zugleich tiefe Glaubigkeit Konrads Vetter Heinrich I Markgraf von Meissen und der Lausitz starb 1103 Seine Ehefrau Gertrud von Braunschweig brachte erst postum den Erben Heinrich II zur Welt Die Hoffnung dass Kaiser Heinrich IV die Reichslehen Mark Meissen und die Mark Lausitz Konrad oder dessen Bruder Dedo IV von Wettin ubertrug zerschlug sich damit Nach der Niederkunft machte jedoch das Gerucht die Runde dass Gertrud ein Madchen geboren habe und es gegen den Sohn einer armen Frau ausgetauscht hatte Konrad wuchs im Bewusstsein auf rechtmassiger Erbe der beiden Marken zu sein Bald machte er mit spitzer Zunge Heinrich im Lande lacherlich In hochster Emporung griff Heinrich 1121 Konrad an nahm ihn gefangen und liess ihn in den Kerker werfen Nachdem Heinrich II 1123 plotzlich mit kaum 20 Jahren verstarb kam Konrad wieder frei Die wiedergewonnene Freiheit war der Wendepunkt im Leben des Konrad von Wettin Jetzt hoffte der junge Konrad dass sich sein Traum vom Markgrafenamt endlich erfullt Der Kaiser aber ubertrug die freigewordenen Lehen seinem Gefolgsmann Wiprecht von Groitzsch Der nachste Konflikt war damit bereits programmiert Konrad verbundete sich mit dem machtigen Sachsenherzog und spateren Konig Lothar Gemeinsam mit Albrecht dem Baren fielen sie zuerst in die Mark Meissen ein uberliessen diese Konrad um gleich darauf die Lausitz zu erobern Der alte Graf Wiprecht von Groitzsch hatte dem nur wenig entgegenzusetzen Er unterlag im November 1123 nach kurzem Kampf der militarischen Ubermacht und starb 1124 Im folgenden Jahr 1125 starb Kaiser Heinrich V und Konrad behauptete sich fortan in der Markgrafschaft Er erhielt 1136 nach dem Tode des Markgrafen Heinrich von Groitzsch die Mark Lausitz und um 1143 vom Kaiser die Herrschaft uber Rochlitz und das Milzenerland Die ersten meissnischen Brakteaten Hohlpfennige wurden um 1140 unter Konrad I gepragt Fur einen Teil seiner Munzpragungen den Brakteaten der Markgrafschaft Meissen konnte Walther Haupt eine Bautzener Munze zuweisen 1 Konrad unternahm gemeinsam mit Bischof Udo von Naumburg eine Pilgerreise nach Jerusalem wo er im Mai 1145 eine Schenkung an die Kirche des Heiligen Grabes tatigte 2 Dem Markgrafen gelang ein allmahlicher Ausbau des Territoriums Dies galt als Beginn des Wettinischen Herrschaftsgebietes Markgraf Konrad verband seine des Reichsfursten gleiche Machtstellung mit Expansion der Ostkolonisation und Verbreitung der christlichen Lehre uber die Elbe hinaus bis zur Oder Er nahm 1147 am Wendenkreuzzug teil Sein eigenes Land die Mark Meissen und die Lausitz suchte er durch flamische Kolonisten wirtschaftlich zu starken Konrad war der eigentliche Begrunder der Macht des wettinischen Furstenhauses Er galt als fromm und tat sich als Vogt mehrerer Kloster hervor Den Bau des Klosters auf dem Lauterberg dem heutigen Petersberg liess Konrad nach dem Tod seines Bruders vollenden und stattete es mit wertvollem Besitz aus Der Papst entsprach dem Gesuch Konrads das Kloster unter seinen Schutz zu stellen und sicherte dem Petersberg damit dauerhaften Bestand Konrad war ein geschickter Diplomat Er loste 1146 das nach dem Krieg gespannte Verhaltnis zum Konigreich Polen Er verheiratete seinen Sohn Dietrich mit der Tochter eines polnischen Herzogs Dies sollte kein Einzelfall bleiben Seine erfolgreiche Heiratspolitik zeigte sich auch bei der Vermahlungen seines Sohnes Otto und seiner Tochter Adele mit Kindern des Markgrafen Albrecht des Baren der seit 1150 im Besitz der Mark Brandenburg war Durch diese Ehen verband Konrad die beiden emporstrebenden Dynastien der Askanier und Wettiner Konrad begriff die Verbindung zur Kirche als ein bedeutendes und notwendiges Instrument seiner Herrschaft Um die eigene Position im heutigen Mitteldeutschland zu halten und auszubauen war ihm ein gutes Verhaltnis zu den einflussreichen Magdeburger Erzbischofen besonders wichtig Er trug dazu bei dass sein Neffe Wichmann zum Erzbischof von Magdeburg ernannt wurde Konrad hatte durch diesen Schachzug seinen Einflussbereich einmal mehr uber eine verwandtschaftliche Bindung ausgebaut Ende des Jahres 1156 legte Konrad im Dom zu Meissen im Beisein der dortigen Geistlichkeit und seiner adligen Gefolgsleute in einem symbolischen Akt seine Waffen und Herrschaftsinsignien ab und begab sich zum Kloster Petersberg um als Laienbruder in sein Hauskloster einzutreten da war er bereits rund 60 Jahre alt Seine noch lebenden funf Sohne sein Kampfgefahrte Albrecht der Bar und sein Bundnisgenosse der Erzbischof von Magdeburg waren zugegen als er der Macht und der Welt entsagte und das geistliche Gewand anzog 3 Um Erbstreitigkeiten zu vermeiden teilte er alle seine Amter und Herrschaftsrechte unter seinen Sohnen auf und wie selbstverstandlich vererbte er auch das Reichslehen Meissen Konrad begrundete damit ein Selbstverstandnis der Wettiner die von da an als legitime Herrscher uber die Markgrafschaft Meissen auftraten Der Mann der heute als Stammvater des Sachsischen Konigshauses gilt und den Furstenzug der Wettiner am Dresdner Schloss anfuhrt begann als armer Graf an der Saale seinen Aufstieg zum angesehenen Landesfursten Bis zum Ende seines Lebens sollten ihm ein fester Glaube an sich selbst aber auch eine gehorige Portion Gluck standige Begleiter sein Konrad starb am 5 Februar 1157 nur zwei Monate nach seinem Eintritt ins Stift auf dem Lauterberg Ehe und Kinder BearbeitenKinder aus der Ehe mit Luitgard von Ravenstein um 1104 19 Juni 1146 im Kloster Gerbstedt umgebettet zum Augustinerchorherrenstift auf dem Lauterberg bei Halle moglicherweise eine Cousine von Kaiser Friedrich Barbarossa 4 und Grunderin des neuen Kloster Elchingen am heutigen Standort nachdem das ursprungliche Kloster im Tal durch einen Brand zerstort worden war Heinrich jung Otto der Reiche um 1125 18 Februar 1190 Markgraf von Meissen Dietrich von Landsberg und Eilenburg um 1125 9 Februar 1185 Heinrich I von Wettin um 1123 30 August 1181 Dedo V der Feiste um 1130 16 August 1190 Friedrich von Brehna 1142 45 4 Januar 1182 Gertrud um 1191 verheiratet mit Graf Gunther II von Schwarzburg 1197 Oda Abtissin in Gerbstedt um 1190 Bertha Abtissin in Gerbstedt Adela 23 Oktober 1181 verheiratet in erster Ehe 1152 mit Sven III Konig von Danemark 1157 Haus Estridsson in zweiter Ehe mit Graf Adalbert III von Ballenstedt 1171 Sophia 16 April 1190 verheiratet mit Graf Gebhard I von Burghausen Agnes 21 Januar 1203 nach dem 5 November 1184 Abtissin von Quedlinburg 5 Literatur BearbeitenHeinrich Wolfgang Behrisch Leben Conrads des Grossen Marggrafens zu Meissen und Ludwigs des Eisernen Landgrafens in Thuringen Hilscher Dresden 1776 Digitalisat Heinrich Theodor Flathe Konrad Markgraf von Meissen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 598 f Herbert Helbig Konrad In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 512 f Digitalisat Landesheimatbund Sachsen Anhalt e V Halle Saale Hrsg Konrad von Wettin und seine Zeit Protokoll der Wissenschaftlichen Konferenz anlasslich des 900 Geburtstags Konrads von Wettin im Burggymnasium Wettin am 18 und 19 Juli 1998 Janos Stekovics Halle an der Saale 1999 ISBN 3 932863 36 4 Immanuel L O Lobeck Markgraf Konrad von Meissen s n Leipzig 1878 Leipzig Universitat Dissertation 1878 Digitalisat Manfred Orlick Stammvater des sachsischen Konigshauses In Wahre Geschichten um die Strasse der Romanik S 42 52 Tauchaer Verlag 2016 ISBN 978 3 89772 276 7 Gerlinde Schlenker Axel Voigt Konrad I um 1098 bis 1157 Markgraf von Meissen und der sachsischen Ostmark Mitteldeutscher Verlag Halle 2007 ISBN 978 3 89812 494 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konrad I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Zuweisung eines vorliegenden Exemplars erfolgt nach Walther Haupt Sachsische Munzkunde Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Beiheft 10 1 2 Lizenzausgabe Auktionshaus Tietjen Hamburg 1974 Textband S 26 Abb 5 a Nr 13 und Tafelband Tf 11 Nr 11 Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg 1 Die Diozese 2 In Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra NF 35 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg Berlin New York 1998 S 762 769 766 Behrisch Leben Conrads des Grossen Marggrafens zu Meissen und Ludwigs des Eisernen Landgrafens in Thuringen 1776 Nr 22 Conrads Verteilung seiner Guther Niederlegung der Regierung und Ende S 53 55 Digitalisat Dass ihre Mutter Berta von Boll eine Stauferin war ist spekulativ Ohnehin wurde Barbarossa erst 1155 Kaiser als Luitgard schon langst tot war Siehe auch Berta von Boll Anton Ulrich von Erath Codex Diplomaticvs Qvedlinbvrgensis Moeller Frankfurt am Main 1764 S 104 f VorgangerAmtNachfolgerHermann I Markgraf von Meissen 1123 1156OttoHeinrich von GroitzschMarkgraf der Lausitz 1136 1156Dietrich II Normdaten Person GND 121506533 lobid OGND AKS VIAF 42695900 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad I ALTERNATIVNAMEN Konrad der Grosse Konrad der FrommeKURZBESCHREIBUNG Graf von Wettin Markgraf von Meissen und der LausitzGEBURTSDATUM um 1098STERBEDATUM 5 Februar 1157STERBEORT Kloster auf dem Lauterberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad I Meissen amp oldid 233484138