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Otto von Northeim um 1020 11 Januar 1083 aus der Familie der Grafen von Northeim war von 1061 bis 1070 als Otto II Herzog von Bayern Er war der Anfuhrer der aufstandischen Sachsen im Sachsenkrieg gegen Heinrich IV Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Aufstieg 1 2 Konflikt mit Heinrich IV 1 3 Aufstand 1 4 Tod 1 5 Ehe und Nachkommen 2 Literatur 3 AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft und Aufstieg Bearbeiten Otto wurde um 1020 als einziger Sohn des sachsischen Grafen Bernhard von Northeim und der Grafin Eilika geboren Er folgte als Otto I um 1049 seinem Vater als Graf von Northeim und gehorte damit neben den Billungern und den Grafen von Stade Udonen zu den einflussreichsten Personlichkeiten im ostlichen Sachsen Bereits um die Zeit seiner Geburt wird Otto als Eigentumer der Burg Bentheim erwahnt 1 Im Jahre 1061 wurde er von Kaiserin Agnes als Otto II zum Herzog von Bayern ernannt stand im Jahr darauf aber in Opposition zu ihr als einer der fuhrenden Kopfe des Staatsstreiches von Kaiserswerth Im gleichen Jahr unternahm er im Auftrag der Reichsregierung einen Ungarnfeldzug um den dort verjagten Konig Salomon wieder einzusetzen Ausserdem nahm er 1064 1068 an Gesandtschaften nach Italien und im Winter 1068 1069 am Feldzug Heinrichs IV gegen die Abodriten unter ihrem neuen Samtherrscher Kruto teil Konflikt mit Heinrich IV Bearbeiten Bis hierher stand er trotz der Kaiserswerther Vorkommnisse in einem guten Verhaltnis zu Konig Heinrich IV Dies anderte sich jedoch als er begann seine umfangreichen Eigenguter am Sudrand des Harzes zu erweitern Dadurch geriet er in einen Interessenkonflikt mit Heinrich der am Harz sein Krongut sichern wollte So kam es im Jahr 1070 zu der dubiosen Beschuldigung ein Attentat auf den Konig geplant zu haben Anstifter des Komplotts wohl mit Wissen oder gar auf Anregung des Konigs waren die hessischen Grafen Giso II und Adalbert von Schauenburg beide wurden 1073 von Ottos Gefolgsleuten aus Rache erschlagen Als Otto sich wegen mangelnder Sicherheitsgarantien weigerte zum gerichtlichen Zweikampf gegen den ihn beschuldigenden Edlen Egeno von Konradsburg in Goslar zu erscheinen wurde er als bayerischer Herzog abgesetzt seiner sachsischen Hausguter beraubt und am 2 August 1070 in Abwesenheit geachtet Otto floh und hielt sich bis Mai 1071 bei dem abodritischen Teilstammfursten Budivoj auf 2 An Pfingsten 1071 unterwarf er sich dem Konig der ihn bis Juli 1072 in Haft hielt Anschliessend erhielt Otto seine Eigenguter vollstandig zuruck nicht aber die umfangreichen Lehen Aufstand Bearbeiten Im Sommer 1073 stellte sich Otto an die Spitze des sachsischen Aufstands und war der starkste Verfechter der sachsischen Stammes und Adelsinteressen gegen das salische Konigtum und seine Konigslandpolitik Im Frieden von Gerstungen konnte er 1074 zwar seinen Titel als Herzog von Bayern formal zuruckgewinnen ihn aber praktisch nicht ausuben Im nach der Plunderung der Harzburg erneut ausbrechenden Konflikt ubernahm Otto wiederum die fuhrende Rolle unterlag aber gegen Heinrichs Reichsheer am 9 Juni 1075 in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut und kapitulierte wenig spater endgultig Uberraschenderweise wurde er von Heinrich abermals begnadigt und sogar zum Reichsverweser von Sachsen bestellt was ihn von seinen einstigen sachsischen Kampfgenossen zunehmend entfremdete Auch erhielt er seine Reichslehen zuruck mit Ausnahme von Bayern Auf dem Furstentag von Tribur im Oktober 1076 stellte sich Otto erneut auf die Seite der Opposition Obwohl selbst jederzeit ein potenzieller Kandidat wahlten die Fursten nicht ihn sondern 1077 in Forchheim Rudolf von Rheinfelden und spater Hermann von Salm zu Gegenkonigen Dies lag wohl in erster Linie an der inzwischen fehlenden Unterstutzung durch die sachsischen Fursten und an Ottos weiterhin aufrechterhaltenem Streben nach dem Herzogtum Bayern Dennoch blieb Ottos Einfluss auf die oppositionelle Politik gross Auch militarisch tat er sich weiterhin hervor in den Schlachten bei Mellrichstadt Flarchheim und an der Elster kampfte er in vorderster Front Tod Bearbeiten Otto starb am 11 Januar 1083 Er wurde in der Nikolai Kapelle von Northeim begraben Sein Grab wurde erst 1977 wiederentdeckt Sein umfangreicher Eigenbesitz ging spater auf Lothar von Supplingenburg uber der mit Ottos Enkelin Richenza verheiratet war Noch vor seinem Tod wurde das Kloster St Blasien Northeim gegrundet 3 Ehe und Nachkommen Bearbeiten Otto war seit etwa 1050 mit Richenza verheiratet die in erster Ehe mit Graf Hermann III von Werl vermahlt gewesen war Richenza wurde als Tochter Herzog Ottos von Schwaben und damit als Ezzonin vermutet durfte aber eher eine Erbtochter der billungischen Wichmann Linie gewesen sein Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor Heinrich der Fette Markgraf von Friesland Kuno Graf von Beichlingen Siegfried III Graf von Boyneburg Otto II Graf von Northeim Ida Thiemo Graf von Brehna Wettiner Ethelinde I Welf I Herzog von Bayern geschieden 1070 II Hermann 1105 1144 bezeugt 1115 Graf von Calvelage Mathilde Graf Konrad II von Werl ArnsbergLiteratur BearbeitenMatthias Becher Otto v Northeim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 671 Digitalisat Sabine Borchert Herzog Otto von Northeim um 1025 1083 Reichspolitik und personelles Umfeld Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Bd 227 Hahn Hannover 2005 ISBN 3 7752 6027 7 Rezension Hartmut von Hindte Otto von Northeim In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1578 Karl Heinz Lange Die Grafen von Northeim 950 1144 Politische Stellung Genealogie und Herrschaftsbereich Beitrage zur Geschichte des sachsischen Adels im Hochmittelalter Kiel Diss masch 1958 Olaf B Rader Otto von Northeim Herzog von Bayern 1061 1070 In Eberhard Holtz Wolfgang Huschner Hrsg Deutsche Fursten des Mittelalters Funfundzwanzig Lebensbilder Edition Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 361 00437 3 S 152 162 Siegmund Ritter von Riezler Otto von Northeim In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 640 642 Anmerkungen Bearbeiten Burg Bentheim Geschichte Sabine Borchert Herzog Otto von Northeim um 1025 1083 Reichspolitik und personelles Umfeld Hannover 2005 S 99 Helmut Naumann Die Schenkung des Gutes Schluchsee an St Blasien In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 23 1967 S 358 404 hier S 388 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerAgnesHerzog von Bayern 1061 1070Welf I Normdaten Person GND 119144107 lobid OGND AKS LCCN no2005098086 VIAF 68671716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto von NortheimALTERNATIVNAMEN Otto II von NortheimKURZBESCHREIBUNG Herzog von Bayern 1061 1070 GEBURTSDATUM um 1020STERBEDATUM 11 Januar 1083 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Northeim amp oldid 232808410