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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu weiteren Bedeutungen siehe Wettin Begriffsklarung Wettin ist ein Ortsteil der Stadt Wettin Lobejun im Saalekreis in Sachsen Anhalt Bekannt ist die Kleinstadt vor allem durch das Herrschergeschlecht der Wettiner das Markgrafen Kurfursten und Konige in Sachsen Grossbritannien Belgien Bulgarien sowie in Polen stellte WettinStadt Wettin LobejunWappen von WettinKoordinaten 51 35 N 11 48 O 51 585833333333 11 8075 91 Koordinaten 51 35 9 N 11 48 27 OHohe 91 mFlache 27 18 km Einwohner 2355 31 Dez 2009 Bevolkerungsdichte 87 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2011Postleitzahl 06193Vorwahl 034607Karte Lage von Wettin in Wettin LobejunBlick auf Wettin von der Saale ausLuftbildpanorama von WettinRathaus am Marktplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Ortsgliederung 2 Geschichte 3 Religion und Kirchen 4 Wappen 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Musik 5 2 Bauwerke 5 3 Sport 5 4 Museum 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Verkehr 6 2 Bildung 7 Sohne und Tochter der Ortschaft 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Wettin liegt auf einem Steilhang am rechten Ufer der Saale beim Saalekilometer 71 etwa 20 Kilometer nordlich von Halle Saale im Naturpark Unteres Saaletal Das Ortschaftsgebiet erstreckt sich auf die Taler und Hugel rund um die Burg Wettin Durch den Ort fliesst der Luisengraben Ortsgliederung Bearbeiten Zu Wettin gehoren die Ortsteile Dobis Dossel Mucheln Schachtberg und Zaschwitz welches auf der anderen Seite der Saale liegt Der vor 1815 erwahnte Ort Lobnitzmark 1 ist heute lediglich eine Strasse im Osten von Wettin Geschichte BearbeitenIm 6 Jahrhundert siedelten die Sorben an der Saale Sie errichteten hier eine Fluchtburg die in der Folge zur dauerhaften Befestigung gegen die Franken erweitert wurde 961 erfolgte die erstmalige urkundliche Erwahnung der Civitas Vitin am Fusse der Burg Diese kam 985 samt Ort in den Besitz von Dedo dessen Enkel Thimo von Wettin erweiterte im 11 Jahrhundert die Burg und den Machtbereich der Grafen von Wettin Anschliessend wurden die Wettiner die die Markgrafen Kurfursten und Konige in Sachsen Grossbritannien Belgien Bulgarien sowie in Polen stellten zu einem der bedeutendsten Herrschergeschlechter in Deutschland Der erste Stammsitz ging aber schon 1288 an das Erzbistum Magdeburg uber Unweit der Stadt wurden 1382 Steinkohlevorkommen entdeckt die zunachst hauptsachlich fur die Halloren gefordert wurden Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Burg und Stadt mehrfach von den Schweden geplundert zudem zerstorten 1660 zwei Brande fast die gesamte Stadt Mit der Angliederung des Erzstifts Magdeburg an Preussen gehorte die Stadt ab 1680 zum brandenburg preussischen Herzogtum Magdeburg und lag im damaligen Saalkreis Sie wurde als Mediatstadt bezeichnet Umgeben war sie vom koniglich preussischen Amt Wettin 2 1806 erfolgte die Besetzung des Saalkreises durch franzosische Truppen Unter Napoleon wurde das Amt Wettin 1806 aufgelost und das Gebiet im Frieden von Tilsit 1807 dem Konigreich Westphalen angegliedert Als Teil des Saalkreises wurde Wettin und sein Umland dem Distrikt Halle im Departement der Saale zugeordnet Dabei entstand aus Wettin und weiteren neun Kommunen der Kanton Wettin 3 Nach der Niederlage Napoleons und dem Ende des Konigreichs Westphalen befreiten die verbundeten Gegner Napoleons Anfang Oktober 1813 den Saalkreis Bei der politischen Neuordnung nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Wettin 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der preussischen Provinz Sachsen angeschlossen und dem Saalkreis zugeordnet 4 Seit Ende des 17 Jahrhunderts erlebte Wettin durch die Kohlevorkommen eine wirtschaftliche Blutezeit sodass hier ein preussisches Bergamt eingerichtet wurde Im 19 Jahrhundert kam der Aufschwung zum Erliegen da die Steingewinnung immer teurer wurde Zudem gingen die Vorrate langsam zu Ende das letzte Bergwerk schloss 1893 Schon zuvor war es zu einem grossen Bevolkerungsruckgang gekommen die Industrialisierung erfasste Wettin kaum Insbesondere die schlechten Verkehrsverhaltnisse wirkten sich negativ aus diese verbesserten sich erst 1903 mit Eroffnung der Bahnstrecke Wallwitz Wettin Am 1 Juli 2008 wurde die Gemeinde Dossel mit den Ortsteilen Dobis und Schachtberg in die Stadt Wettin eingemeindet 5 Am 1 Januar 2011 wurden die Stadte Lobejun und Wettin sowie die Gemeinden Brachwitz Doblitz Domnitz Gimritz Nauendorf Neutz Lettewitz Plotz und Rothenburg die zuvor bereits in der Verwaltungsgemeinschaft Saalkreis Nord zusammengeschlossen waren zur neuen Stadt Lobejun Wettin die bereits am 7 April 2011 ihren jetzigen Namen Wettin Lobejun erhielt zusammengefasst 6 Eingemeindungen Datum Ehemalige Gemeinde Eingemeindung30 September 1928 Mucheln Eingemeindung nach Wettin1 Juli 1950 Dobis Eingemeindung nach Dossel1 Juli 1950 Zaschwitz Eingemeindung nach Wettin1 Juli 2008 Dossel mit Schachtberg Eingemeindung nach Wettin1 Januar 2011 Wettin Eingemeindung nach Wettin LobejunReligion und Kirchen BearbeitenDie evangelische St Nikolai Kirche ist die grosste und alteste Kirche Wettins Sie wurde im 12 Jahrhundert im romanischen Stil als Burgerkirche erbaut und im 16 und 17 Jahrhundert im gotischen Stil umgebaut und erweitert Die Kirche konnte seit 1958 wegen Schwammbefalls nicht mehr genutzt werden und verfiel in den folgenden Jahren Seit 1990 erfolgte eine schrittweise Sanierung Diese sind mittlerweile abgeschlossen worden sodass das Gebaude wieder im vollen Umfang nutzbar ist Die Kirche gehort heute zum Pfarrsprengel Wettin im Kirchenkreis Halle Saalkreis der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland nbsp Zugang zur St Petrus KircheDie katholische St Petrus Kirche entstand 1955 aus einer ehemaligen Seifenfabrik Obwohl im Zentrum der Stadt liegend fugt sie sich entsprechend unauffallig in das Stadtbild Wettins ein Ihre Kirchengemeinde bildete sich ab 1945 nachdem infolge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa auch im seit der Reformation evangelisch lutherisch gepragten Wettin wieder Katholiken in grosserer Zahl zugezogen waren 1946 bekam die Kirchengemeinde einen eigenen Seelsorger ihre Gottesdienste fanden anfangs in der evangelisch lutherischen St Nikolai Kirche statt 1950 die zur Pfarrei St Elisabeth gehorende Wettiner Kirchengemeinde war inzwischen zu einer Kuratie geworden wurde ein Gebaude angekauft das unter Kuratus Adolf Pachl nach Planen des Architekten Gustav Hauser aus Halle Saale zu Pfarrhaus und Kirche umgebaut wurde Die Kirche ubernahm das Patrozinium des heiligen Apostels Simon Petrus von der 1840 abgetragenen Kirche der Burg Wettin der Petrikirche Die heutige St Petrus Kirche wurde am 16 Oktober 1955 durch Friedrich Maria Rintelen den in Magdeburg ansassigen Weihbischof des Erzbistums Paderborn zu dem Wettin damals gehorte konsekriert Am 1 Oktober 1966 wurde die Kuratie Wettin zur Filialkirchengemeinde Pfarrvikarie erhoben 7 Im Jahr 2004 musste die Kirche wegen Holzwurmbefalls umfassend saniert werden dabei wurde der Kirchenraum verkleinert und mit neuen Banken und einer Orgel versehen Das ehemalige angrenzende Pfarrhaus dient heute als Herberge fur kirchliche und andere Gruppen 8 Seit 2009 gehort die St Petrus Kirche zur Pfarrei Halle Nord die seit 2014 ihren heutigen Namen Carl Lampert tragt und ihren Sitz an der Heilig Kreuz Kirche Halle hat 9 Im Wettiner Ortsteil Mucheln befindet sich die in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts im gotischen Stil errichtete Templerkapelle Sie ist die einzige noch erhaltene Kapelle des Templerordens in Deutschland und steht unter Denkmalschutz Nach umfassender Sanierung wird die Kapelle mittlerweile als Raum fur Konzerte und Ausstellungen genutzt Wappen BearbeitenBlasonierung In Rot eine silberne Burg mit Zinnenmauer und geoffnetem goldenen Tor mit einem niederen gezinnten Mittelturm zwischen zwei spitzbedachten gezinnten Seitenturmen mit drei 1 2 Fensteroffnungen Die Farben des Ortsteils Wettin sind Weiss Grun Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMusik Bearbeiten Wettin besitzt neben einem Chor aus der Stadtbevolkerung auch einen im Burg Gymnasium Wettin Bauwerke Bearbeiten nbsp NikolaikircheNach der Burg Wettin stellen die Templerkapelle in Mucheln die St Nikolai Kirche das Rathaus und der Bismarckturm neben den Fachwerkbauten der Innenstadt die wichtigsten architektonischen Punkte dar Der Bismarckturm 51 589777777778 11 794583333333 ist ein 1905 fertiggestellter 21 5 m hoher Aussichtsturm auf dem westlich des Ortszentrums gelegenen Grossen Schweizerling 10 Sport Bearbeiten Wettin besitzt einen Fussballverein der in der Sportanlage am Burg Gymnasium trainiert Museum Bearbeiten Im Bismarckturm befindet sich seit dem 4 April 2015 ein Bogenmuseum Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Hochseilfahre Wettin uber die SaaleVerkehr Bearbeiten nbsp Linienbusse der OBS nahe der FahreWettin liegt in der Nahe der Bundesautobahn 14 und hat eine eigene Abfahrt Die nachsten Bahnhofe liegen seit der Stilllegung der Bahnstrecke Wallwitz Wettin in Wallwitz Nauendorf und Domnitz Derzeit lauft ein neues Planfeststellungsverfahren fur die Bundesautobahn 143 die das Saaletal ca 6 km sudlich von Wettin schneiden wurde Der offentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen Anhalt erbracht Folgende Verbindung betrieben von dem Omnibusbetrieb Saalekreis fuhrt durch Wettin Linie 330 Halle Morl Wettin Nauendorf LobejunDie Ortschaft und deren Burg liegt im Zentrum des Routennetzes der Furstenstrasse der Wettiner einer im Aufbau befindlichen Themenstrasse durch das ehemalige Regierungsgebiet des Furstenhauses der Wettiner Bildung Bearbeiten Von 1955 bis 1991 bestand in Wettin die europaweit einzige Berufsschule fur Schaferei Neben dem Burg Gymnasium besitzt Wettin heute einen Kindergarten und eine Grundschule Sohne und Tochter der Ortschaft BearbeitenErnst Gluck 18 Mai 1654 in Wettin 5 Mai 1705 in Moskau deutscher Theologe und Bibelubersetzer Ambrosius Stegmann 24 Februar 1663 in Wettin 21 Januar 1700 deutscher Mediziner und Mitglied der Leopoldina Christoph Friedrich aus dem Winckel 21 Juni 1735 in Wettin 13 April 1812 in Nenkersdorf bei Frohburg preussischer Kammerprasident und Erb und Gerichtsherr auf der Burg Wettin un in Nenkersdorf Ludwig Heinrich von Jakob 26 Februar 1759 in Wettin 22 Juli 1827 in Bad Lauchstadt Staatswissenschaftler Philosoph und Okonom Maria Neide 2 Oktober 1780 in Wettin 24 Oktober 1831 in Magdeburg Krankenschwester Ferdinand Guericke 25 Februar 1803 in Wettin 4 Februar 1878 in Halle Saale deutscher alt lutherischer Theologe und Professor an der Universitat Halle Ludwig von Bredow 11 April 1825 in Wettin 9 Mai 1877 in Rathenow Landrat und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes Rudolf Herzog 8 Februar 1837 in Wettin 6 November 1903 in Sayn deutscher Ingenieur Gustav Wilhelm Richard Sorge 6 April 1852 in Wettin 1 Dezember 1907 in Berlin Lankwitz deutscher Technologe Maria Hopf 23 September 1914 in Wettin 24 August 2008 in Mainz Archao und Ethnobotanikerin Ernst Haak 22 April 1924 in Wettin 3 Oktober 2021 Hochschullehrer und Politiker Axel Straube 29 September 1942 in Wettin 15 Mai 2017 Basketballspieler und trainerLiteratur BearbeitenGustav Schonermark Die Kunstdenkmale der Stadt Halle und des Saalkreises Fliegenkopf Verlag Halle 1997 ISBN 3 910147 81 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wettin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetseite der ehemaligen Stadt WettinEinzelnachweise Bearbeiten Lobnitzermark in der Topographischen Beschreibung des Herzogtums Magdeburg S 400 Beschreibung der Stadt Wettin und des Amts Wettin In Geographie fur alle Stande S 123 und 128 Beschreibung des Saale Departements PDF Der Saalkreis im Gemeindeverzeichnis 1900 Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands StBA StBA Gebietsanderungen vom 01 Januar bis 31 Dezember 2011 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Grundung der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 157 161 Willkommen auf der Homepage des Gemeindehauses Wettin Abgerufen am 17 Marz 2022 Gemeinde Wettin Katholische Pfarrei Carl Lampert abgerufen am 17 Marz 2022 Bismarckturm Wettin auf bismarcktuerme deNormdaten Geografikum GND 4436618 8 lobid OGND AKS VIAF 148557252 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wettin amp oldid 236026841