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Ernst Gluck auch Ernst Glukk lett Ernsts Gliks russ Ernst Glyuk Ernst Gljuck 18 Mai 1654 in Wettin 5 Mai 1705 in Moskau war ein deutscher Theologe und Bibelubersetzer Gedenkstein mit Inschrift Gluck s Eichen 1685 1689 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werkauswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Gluckseichen anlasslich seiner Bibelubersetzung ins Lettische nbsp Bibelmuseum in Aluksne nbsp Gedenktafel an der Kirche in WettinNach dem Besuch der Altenburger Lateinschule studierte der Pfarrerssohn Theologie Rhetorik Philosophie Geometrie Geschichte und Geografie sowie Latein in Wittenberg und Leipzig Im Jahre 1673 zog er nach Livland wo er als Pfarrer in Dunamunde arbeitete Beeinflusst vom Superintendenten Livlands Johann Fischer widmete er sich unter dem Orientalisten Esdras Edzard dem Sprachstudium Gluck beherrschte somit Latein Deutsch Hebraisch und andere ostliche Sprachen 1683 zog Gluck als Pfarrer nach Marienburg lettisch Aluksne in den Osten Livlands Hier ubersetzte der lutherische Pastor die Bibel erstmals ins Lettische ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung der lettischen Schriftsprache Auf dem Hof des Pastoratshauses pflanzte Gluck bei Vollendung des Neuen Testaments im Jahre 1685 und danach nochmals bei Vollendung des Alten Testaments im Jahre 1689 jeweils eine Eiche Gluckseichen Im Jahre 1694 erschien dann die gedruckte lettische Ausgabe Das Bibelmuseum von Aluksne informiert heute uber die Umstande der damals vom Schwedischen Konigshaus getragenen Bibelveroffentlichung Gluck grundete fur die Kinder der hiesigen Bauern die ersten drei lettischen Schulen denen er sich als Pfarrer von Marienburg und ab 1687 als Propst der Diozese Kokenhusen lettisch Koknese mit vollem Engagement widmete nbsp Katharina I vormals Martha Skawronskaja nbsp Das Wappen von Aluksne Marienburg verweist auf die Bibelubersetzung durch Ernst GluckIm Jahre 1702 wahrend des Grossen Nordischen Kriegs geriet Gluck in russische Gefangenschaft und wurde mitsamt seiner Familie und der bei ihm tatigen Magd Martha Skawronskaja nach Moskau gebracht Martha die zum orthodoxen Glauben konvertierte und als Katharina I Karriere machte vermittelte Gluck den Auftrag im Jahre 1704 das erste Moskauer Gymnasium zu grunden und als Rektor zu leiten Gluck der schon in seiner Marienburger Zeit Russisch gelernt hatte konnte nun Dank seiner Kenntnisse in diversen Sprachen und seiner philosophischen Weisheit den Lehrplan fur das Gymnasium ausarbeiten die ersten in Moskau ansassigen auslandischen Lehrer auswahlen und fur seine Schuler eine Anzahl von Unterrichtswerken darunter auch die Bibel ins Russische ubersetzen Er fuhrte einen regen Briefwechsel mit dem Hallenser August Hermann Francke um deutsche Professoren und Lehrer nach Moskau zu holen Gluck starb am 5 Mai 1705 in Moskau Er hinterliess seine Frau Christine die beiden Sohne Christian Bernhard und Ernst Gottlieb und vier Tochter Gluck war durch seine Frau Christine geb von Reutern 29 September 1740 mit dem livlandischen Adel verwandt unter ihnen auch mit dem Militar Diplomaten und Literaten Georg Reinhold von Patkul Christine war in den Jahren 1705 bis 1706 fur die Verpflegung der Lehrer des Gymnasiums zustandig bis diese dann einen gemeinsamen Tisch im Gymnasium erhielten Nach dem Tod Ernst Glucks erhielt seine Witwe auf Veranlassung von Peter I eine Jahresrente von 300 Rubel Ab 1708 wurden die Glucks durch ihre Gonnerin die Zarin Katharina I protegiert Christine erhielt das Gut Ahja im Derptsker Gebiet zum Eigentum Bedeutung BearbeitenErnst Gluck hat sich durch seine Bibelubersetzung einen festen Platz in der lettischen Kirchengeschichte erarbeitet Auch in Russland ist sein Name auf Grund seiner Verdienste um das russische Schulwesen und die russische Sprache sowie naturlich auch durch die Aufnahme von Martha Skawronskaja der spateren Zarin Katharina I in seine Familie hinreichend prasent In Deutschland schien er jedoch weitgehend vergessen zu sein Erst zu seinem 300 Todestag fand an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg zusammen mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle Saale und der Arbeitsstelle fur die Geschichte des Deutschen als Fremdsprache der Universitat Bamberg im Mai 2005 in Halle eine internationale Tagung anlasslich des 300 Todestages des livlandischen Pastors statt Die Referate dieser Tagung wurden in einem Sammelband veroffentlicht Werkauswahl BearbeitenAra et honoris et amoris Dno Gottfr Mathesio in die cum ipsi magisterialis dignitas in alma Philyrea concederetur erecta Halle Saale 1680 Ein Gedicht in slavonischer hebraischer griechischer lateinischer und deutscher Sprache Verfasste die von Joh Fischer herausgegebene lettische Bibelubersetzung mit Beihilfe eines einzigen Amanuensis des nachherigen Pastors zu Lennewaden Christian Bartholomaus Witten Nachdem sie von einer Kommission liv und kurlandischer Prediger durchgesehen war erschien das Neue Testament in Riga 1685 das Alte Testament Riga 1689 Ein lettisches Gebetbuch 1686 Eine Leichenrede uber Offenbarung Joh XIV 13 Riga 1691 Swehta Behrnu Mahziba ta deewa kalpa Luterus ar dauds Jautaschanahm un atbildeschanahm teem Wid Semmes Latweescheem par labbu wairota im isspohschata Riga 1699 und 1700 Eine Ubersetzung von Johann Fischers Erklarung des kleinen Katechismus Luthers spater uberarbeitet von S G Dietz Kleiner lutherischer Katechismus in lettischer Sprache 2 Aufl 1700 Er ubersetzte das Neue Testament Luthers Katechismus das Vestibulum den Orbis pictus und die Janua linguarum reserata des Commenius ins Russische und schrieb in derselben Sprache ein Gebetbuch ein Ritual und eine Grammatik Ob hiervon etwas gedruckt worden ist nicht bekannt Gelegenheitsgedichte Lieder im alten livlandisch lettischen Gesangbuche bezeichnet mit E G Literatur BearbeitenGeorg Adolf Wilhelm von Helbig Gluck In Russische Gunstlinge Cotta Tubingen 1809 S 117 f Digitalisat bei Google Books Helmut Gluck Ineta Polanska Johann Ernst Gluck 1654 1705 Pastor Philologe Volksaufklarer im Baltikum und in Russland Harrassowitz Wiesbaden 2005 ISBN 3 447 05173 6 Johann Friedrich von Recke Karl Eduard Napiersky Allgemeines Schriftsteller und Gelehrten Lexikon der Provinzen Livland Esthland und Kurland Verlag Johann Friedrich Stefenhagen und Sohn Mitau 1829 2 Bd G K S 68 70 Christiane Schiller Mara Grudule Mach dich auf und werde licht Celies nu topi gaiss Zu Leben und Werk von Ernst Gluck 1654 1705 Akten der Tagung anlasslich seines 300 Todestages vom 10 bis 13 Mai 2005 in Halle Saale Harrasowitz Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 447 05735 6 PDF bei Academia edu Georg von Rauch Gluck Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 469 f Digitalisat Friedrich Wilhelm Bautz Gluck Ernst In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 255 256 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Gluck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Ernst Gluck im VD 17 Literatur von und uber Ernst Gluck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Gluck Johann Ernst In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalNormdaten Person GND 119170477 lobid OGND AKS LCCN n95018067 VIAF 10650102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gluck ErnstALTERNATIVNAMEN Gluck Johann Ernst Glicks Ernsts Glyuk ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und LutheranerGEBURTSDATUM 18 Mai 1654GEBURTSORT Wettin DeutschlandSTERBEDATUM 5 Mai 1705STERBEORT Moskau Russland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gluck amp oldid 237272443