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Georg Alexander Cornelius Erich von Rauch 31 Julijul 13 August 1904greg in Pleskau Russisches Kaiserreich 17 Oktober 1991 in Kiel war ein deutscher Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenGeorg von Rauchs Vater Cornelius von Rauch war Arzt im russischen Zarenreich 1911 zog die Familie aus Pleskau auf das Gut Sagnitz im Gouvernement Livland um Nach dem Ersten Weltkrieg wurde dieser Teil Livlands Bestandteil des neuen Staates Estland Auch die Universitat Tartu stand nun unter estnischem Einfluss und die Vorlesungen wurden von Deutsch auf Estnisch umgestellt In dieser Universitat begann von Rauch sein Studium Er studierte ab 1922 Geschichte in Tartu dt Dorpat Mitglied des Corps Neobaltia Tubingen und Breslau wurde Mag phil in Deutschland spater als Dr phil anerkannt und trat zunachst eine Stelle als Lehrer und Erzieher an einem Internat der Herrnhuter Brudergemeine in Niesky in der Oberlausitz an 1928 wurde er Oberlehrer an der Walterschen Schule in Tartu 1930 am dortigen Gymnasium 1938 Dozent fur Geschichte und Kirchengeschichte am Lutherinstitut in Tartu Von 1936 bis 1939 fungierte er als Vorsitzender des Dorpater Deutschen Lehrervereins und der Dorpater Deutschen Genealogischen Gesellschaft Nach der durch den Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrag erzwungenen Umsiedlung 1939 gelangte er in den Warthegau nach Posen Dort wurde in den Folgejahren die Reichsuniversitat Posen etabliert Durch seinen Kriegseinsatz war eine Tatigkeit an dieser Universitat nur beschrankt moglich Nominell wurde er als wissenschaftlicher Assistent und ab 1943 als Dozent am historischen Seminar gefuhrt 1 Uber seine Veroffentlichungen wahrend der Kriegszeit schreibt sein Biograf Michael Garleff Im Jahr 1941 publizierte von Rauch zwei Beitrage die in formaler Hinsicht die deutlichsten Konzessionen an den Zeitgeist aufzuweisen scheinen 2 Nach der Habilitation in Greifswald 1941 und Kriegsteilnahme 1941 1945 Sonderfuhrer bzw Dolmetscher in der Gruppe III Vernehmung und Beute Auswertung der Generalstabs Abteilung Fremde Heere Ost FHO 3 wurde von Rauch 1946 Dozent 1953 ausserplanmassiger Professor fur osteuropaische Geschichte an der Universitat Marburg Spater folgte er einem Ruf an die Christian Albrechts Universitat zu Kiel wo er das Seminar fur osteuropaische Geschichte neu aufbaute und auch Dekan der Philosophischen Fakultat wurde 1972 wurde er emeritiert Er war von 1973 bis 1979 Vorsitzender der Baltischen Historischen Kommission Der mehrsprachige und in vielen Dingen erfahrene von Rauch verstand es wie sonst nur wenige in der Zeit des Kalten Kriegs und Eisernen Vorhangs Kontakte zu Fachkollegen in Ost und Ostmitteleuropa zu knupfen Georg von Rauch war ab 1938 verheiratet mit Margarethe Reimer Tochter des Arztes Arthur Reimer aus Tartu Sein Sohn Georg 1947 1971 der jungste ihrer drei Sohne gehorte zur militanten linksradikalen Szene in Berlin Georg von Rauchs Grab befindet sich auf dem Parkfriedhof Eichhof in Kronshagen bei Kiel Schriften Auswahl BearbeitenEine Polemik zur Judenfrage im Kurland Zeitschrift Jomsburg 1941 Zur Judenfrage in Russland Zeitschrift Deutsche Post aus dem Osten Nr 11 1941 Die Universitat Dorpat und das Eindringen der fruhen Aufklarung in Livland 1690 1710 Essener Verlagsanstalt Essen 1943 zugleich Habilitationsschrift Universitat Greifswald 1943 Russland Staatliche Einheit und Nationale Vielfalt Foderalistische Krafte und Ideen in der russischen Geschichte Isar Munchen 1953 Lenin Grundlegung des Sowjetsystems Musterschmidt Gottingen 1957 Personlichkeit und Geschichte Band 8 3 Auflage 1962 Studien uber das Verhaltnis Russlands zu Europa Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1964 Zarenreich und Sowjetstaat im Spiegel der Geschichte Aufsatze und Vortrage Muster Schmidt Gottingen 1980 ISBN 3 7881 1699 4 Der Rigaer Prophetenclub und andere Aufsatze zur baltischen und russischen Geschichte Hirschheydt Hannover Dohren 1988 Beitrage zur baltischen Geschichte Band 11 ISBN 3 7777 0035 5 Geschichte des bolschewistischen Russland Rheinische Verlagsanstalt Wiesbaden 1955 spater als Geschichte der Sowjetunion Zuletzt 8 Auflage Kroner Stuttgart 1990 ISBN 3 520 39408 1 Geschichte der baltischen Staaten Kohlhammer Stuttgart 1970 3 Auflage dtv Munchen 1990 ISBN 3 423 04297 4 als Herausgeber Geschichte der deutschbaltischen Geschichtsschreibung Im Auftrag der Baltischen Historischen Kommission Bohlau Koln Wien 1986 ISBN 3 412 05085 7 Ostmitteleuropa in Vergangenheit und Gegenwart Band 20 Schriften aus dem Nachlass Hrsg von Michael Garleff Tartu Ulikooli Kirjastus Tartu 1994 ISBN 9985 56 062 0 Literatur BearbeitenBruno von Lingen Georg von Rieder Album Neobaltorum 1879 1956 o O 1956 Uwe Liszkowski Hrsg Russland und Deutschland Festschrift fur Georg von Rauch zum 70 Geburtstag Klett Stuttgart 1974 Kieler historische Studien Band 22 ISBN 3 12 906650 0 Michael Garleff Georg von Rauch uber die interethnischen Beziehungen in der baltischen Region Zu seiner Geschichtsschreibung der Jahre 1935 bis 1943 In Zwischen Konfrontation und Kompromiss Oldenburger Symposium Interethnische Beziehungen in Ostmitteleuropa als historiographisches Problem der 1930er 1940er Jahre Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 3 486 56047 6 S 197 215 Gert von Pistohlkors Nachruf auf Georg von Rauch In Zeitschrift fur Ostforschung 41 1992 S 258 260 Uwe Liszkowski Bruckenbauer in eine fremde Welt Georg von Rauch als Russlandhistoriker In Olaf Mertelsmann Hrsg Estland und Russland Aspekte der Beziehungen beider Lander Kovac Hamburg 2005 Schriftenreihe Hamburger Beitrage zur Geschichte des ostlichen Europa Band 11 S 289 312 ISBN 3 8300 1510 0 Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik Hrs Nationalrat der Nationalen Front Staatsverlag Berlin 1965 S 331ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg von Rauch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Rauch Georg v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Werke von und uber Georg von Rauch in der Deutschen Digitalen Bibliothek Gelehrtenverzeichnis der Christian Albrechts Universitat Kiel Rauch Georg Alexander Cornelius Erich von Hessische Biografie Stand 22 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Garleff Georg von Rauch 1904 1991 Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Wurdigung und Bibliographie Nachlass Bundesarchiv N 1647Anmerkungen Bearbeiten Roland Gehrke Deutschbalten an der Reichsuniversitat Posen In Deutschbalten Weimarer Republik und Drittes Reich Band 1 Bohlau Verlag Koln 2008 ISBN 978 3 412 12199 0 S 401 f Michael Garleff Georg v Rauch uber interethnische Beziehungen In Zwischen Konfrontation und Kompromiss Oldenburger Symposium Interethnische Beziehungen in Ostmitteleuropa als historiographisches Problem der 1930er 1940er Jahre Bundesinstitut fur ostdeutsche Kultur und Geschichte Oldenbourg Munchen 1995 ISBN 3 486 56047 6 Auf Seite 209 werden die folgenden Publikationen erwahnt Eine Polemik zur Judenfrage in Kurland In Jomsburg 5 1941 S 84 95 Bericht uber Kontroversen am Ende des 18 Jahrhunderts F W R von Berg Ein deutscher Staatsmann in russischen Diensten In Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift im Wartheland 3 4 1941 S 258 281 Biografie eines Protagonisten in der Mitte des 19 Jahrhunderts Hermann Zolling Heinz Hohne Pullach intern Die Geschichte des Bundesnachrichtendiensts In Der Spiegel Nr 12 1971 online Normdaten Person GND 120845628 lobid OGND AKS LCCN n50054919 VIAF 62670602 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rauch Georg vonALTERNATIVNAMEN Rauch Georg Alexander Cornelius Erich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 13 August 1904GEBURTSORT Pleskau Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 17 Oktober 1991STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg von Rauch Historiker amp oldid 236478252