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Koknese deutsch Kokenhusen russisch Kukejnos ist eine ehemalige Hansestadt in Lettland Sie liegt am rechten Ufer der Duna etwa 100 Kilometer ostlich von Riga Koknese dt Kokenhusen Koknese Lettland BasisdatenStaat Lettland LettlandVerwaltungsbezirk Bezirk AizkraukleKoordinaten 56 39 N 25 26 O 56 65 25 433333333333 89 Koordinaten 56 39 0 N 25 26 0 OEinwohner 2 818 3 Jun 2015 Hohe 89 mStadtrecht seit 1277Webseite www koknese lvBurgruine Kokenhusen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Personlichkeiten 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht der Burg Kokenhusen um 1700Ursprunglich befand sich an der Stelle von Koknese eine lettgallische und selonische Siedlung mit Namen Kukenois Um das spate 12 Jahrhundert war diese lehnspflichtiges Unterfurstentum des russischen Furstentums Polozk Zu Beginn des 13 Jahrhunderts begannen die deutschen Kreuzritter des Schwertbruderordens unter der Fuhrung von Albert von Buxhovden die Kusten der Rigaer Bucht zu besetzen Der russische Statthalter Wjatschko gab 1207 die Halfte seines Landes an die Kreuzritter ab und erhielt Kukenois als Lehen 1209 wurde das Gebiet ganz vom Orden ubernommen Danach ordnete Albert den Bau einer gemauerten Burg an um die holzernen Befestigungen der Letten am Zusammenfluss von Duna und Perse zu ersetzen Die formale Herrschaft von Polozk wurde 1215 widerrufen 1238 fiel das Gebiet an den Erzbischof von Riga Burg Kokenhusen war Teil der strategischen Burgenkette Dunamunde Riga Holme Uexkull Lennewarden entlang der Duna Um die Burg entwickelte sich eine Ansiedlung die 1277 Stadtrechte erhielt Die Stadt gedieh wahrend des 14 Jahrhunderts als Teil der Hanse Kokenhusen war ein haufiger Streitgegenstand zwischen den Bischofen und der Familie derer von Tiesenhausen denen sie 1269 als Lehen ubergeben worden war Der Deutsche Orden unterstutzte die Anspruche der Tiesenhausen um die bischofliche Macht zu schwachen Dem Erzbischof Johann V von Wallenrodt gelang es den Streit zu schlichten und das Gebiet 1397 wieder fur die Kirche zu gewinnen 1420 wurde Burg Kokenhusen Sommersitz der Erzbischofe von Riga und im 16 Jahrhundert deren Hauptsitz Im Livlandischen Krieg fiel das Heer des russischen Zaren Iwan IV des Schrecklichen 1577 in das Gebiet ein verwustete die Stadt und verschleppte die Einwohner 1582 kam der Ort an Polen Litauen Auch im 17 Jahrhundert wahrend der Kriege zwischen Polen Russland und Schweden wechselte die Stadt mehrmals den Besitzer 1601 fand hier die Schlacht von Kokenhusen statt in der die Husaren der polnischen Kavallerie ihre schwedischen Gegner schlugen Dennoch wurde die Stadt 1629 Teil der schwedischen Besitztumer und erneut befestigt Nach weiteren Kriegsjahren war die Stadt 1684 fast ganzlich verlassen Wahrend des Grossen Nordischen Krieges wurde die Burg schliesslich von sachsischen Truppen erobert und gesprengt als diese vor den anruckenden Schweden zuruckweichen mussten Nach den Bestimmungen des Friedens von Nystad wurde Kokenhusen mit dem ubrigen Livland 1721 Teil Russlands Eine Eisenbahnlinie die Kokenhusen durchquerte wurde 1861 fertiggestellt die Stadt wurde nun auch zum Erholungsort fur Stadter Die deutschbaltische Familie der Freiherrn von Lowenstern errichtete ein herrschaftliches Schloss im neoklassizistischen Stil das 1894 vollendet jedoch wahrend des Ersten Weltkriegs zerstort wurde Wahrend der Revolution 1905 nutzten die Rebellen den Keller des Herrenhauses als Gefangnis fur die Adelsfamilie Nach der Unabhangigkeit Lettlands von Russland 1918 wurde der lettische Stadtname Koknese verwendet Ein Versammlungsort der ortlichen Intelligentsia erhielt den Namen Professorenhugel Der Bau des Wasserkraftwerks Plavinas wurde 1966 in Angriff genommen und liess die Grundmauern der Burgruine im Wasser versinken Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden die Gemeinden Bebri Irsi und Koknese im Bezirk Koknese Kokneses novads zusammengefasst der 2021 im neuen Bezirk Aizkraukle aufging 2010 waren 6036 Einwohner registriert nbsp Evangelisch Lutherische Kirche von Koknese nbsp Katholische Kirche von KokneseSehenswurdigkeiten BearbeitenDer Schlosspark von Koknese der einen Teil der mittelalterlichen Stadt und der Burgruinen umgibt beherbergt die grosste Holzskulptur des Landes Sie wurde von Girts Burvis unter Verwendung von Baumen aus dem Park errichtet und zur 725 jahrigen Wiederkehr der Stadtgrundung 2002 eingeweiht Die direkt an der Duna gelegene Evangelisch Lutherische Kirche von Koknese wurde im 18 Jahrhundert erbaut und erhielt 1819 eine Sakristei sowie 1887 einen Turm im neugotischen Stil 1 Die katholische Kirche St Johann Baptist wurde 1939 geweiht 2 Personlichkeiten BearbeitenDer lettische Dramatiker Rudolfs Blaumanis lebte in den 1880er Jahren in der Stadt Der lettische Maler Julius Fedders 1838 1909 wurde hier geboren Trivia BearbeitenKoknese ist Mitglied der neuen Hanse einer Vereinigung die sich die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus in ihren Teilnehmerstadten zum Ziel gesetzt hat Literatur BearbeitenLettland Sudlivland und Kurland In Hans Feldmann Heinz von zur Muhlen Hrsg Baltisches historisches Ortslexikon Band 2 Bohlau Verlag Koln Wien 1990 ISBN 3 412 06889 6 S 292 f Astrida Iltnere Red Latvijas Pagasti Enciklopedija Preses Nams Riga 2002 ISBN 9984 00 436 8 Martin Zeiller Kakenhausen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae Topographia Germaniae Band 13 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1652 S 14 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koknese Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Koknese park Memento vom 17 Juli 2012 im Internet Archive lvm lvEinzelnachweise Bearbeiten visitkoknese lv visitkoknese lvNormdaten Geografikum GND 7548129 7 lobid OGND AKS LCCN n99253386 VIAF 151456871 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koknese amp oldid 234314506