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Der Livlandische Krieg von 1558 bis 1583 auch als Erster Nordischer Krieg bezeichnet war der erste einer Reihe kriegerischer Konflikte zwischen Schweden Polen Litauen Danemark und dem Zarentum Russland um die Vorherrschaft im Ostseeraum Livlandischer Krieg Kriegsschauplatz und Feldzuge in Livland von 1558 bis 1560 Datum 1558 1583Ort Estland Herzogtum Livland Ingermanland und im Zarentum RusslandAusgang Sieg fur Danemark Norwegen Polen Litauen und SchwedenKonfliktparteienMeistertum LivlandDanemark NorwegenSchwedenPolen Litauen Zarentum Russland LivlandBefehlshaberGotthard KettlerFriedrich II Danemark und Norwegen Erik XIV Stephan Bathory Iwan IV Magnus von Danemark und Norwegen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 2 1 Zerfall Alt Livlands 2 2 Krieg zwischen Russland und Litauen 2 3 Russisches Vasallentum Konigreich Livland und Krieg mit Schweden 2 4 Polnische und schwedische Gegenangriffe ab 1578 3 Frieden und Kriegsfolgen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EndnotenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Livlandische KonfoderationVon 1237 bis 1561 war Alt Livland ab 1346 das sog Marienland Livland Teil des Deutschen Ordens Immer wieder kam es zu Streitigkeiten mit den benachbarten russischen Republiken Pskow und Nowgorod die sowohl religiose Nordische Kreuzzuge als auch wirtschaftliche Grunde hatten Uber Livland verliefen wichtige Handelsrouten zwischen Westeuropa und Russland was die Livlandische Konfoderation politisch und okonomisch ausnutzte Konflikte um die Ostseeherrschaft hatte es bereits fruher zwischen Nowgorod dem Deutschen Orden und Schweden gegeben So erbte das Grossfurstentum Moskau infolge der Eroberung Nowgorods 1478 auch die Konflikte mit dessen Nachbarn Bereits im Russisch Livlandischen Krieg 1480 1481 unterstutzte Iwan III die Republik Pskow gegen Livland und verwustete Gebiete von Dorpat bis Riga 1492 grundete er gegenuber der Ordensfestung Narwa die Festung Iwangorod die auch gegen Schweden gerichtet war von dem Iwan III Teile Kareliens forderte Die Schweden schleiften jedoch nach russischen Angriffen 1496 Iwangorod bevor im folgenden Jahr ein Waffenstillstand abgeschlossen wurde Zwischen Livland und Russland kam es von 1501 bis 1503 zu einem erneuten Krieg 1502 konnte Landesmeister Wolter von Plettenberg den Angriff Russlands unter Iwan III ein letztes Mal zuruckdrangen Im Jahre 1523 begann in Livland die Reformation die sich zunachst hauptsachlich in den Stadten verbreitete In Alt Livland das ohnehin schon zersplittert war rief die Reformation weitere Spannungen hervor Bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts hatten sich die bisherigen Krafteverhaltnisse im Ostseegebiet verschoben Russland war erstarkt und suchte den Weg nach Europa Auch Polen Litauen Danemark und Schweden beanspruchten einen Teil des alt livlandischen Erbes fur sich Mit der Eroberung der Khanate von Kasan 1552 und Astrachan 1556 schien es dem jungen Zaren Iwan IV endgultig gelungen zu sein Russland vom Tatarenjoch zu befreien und viele hofften dass er sich nach diesen Siegen nun gegen das Khanat der Krim wenden wurde Doch Iwan suchte sich stattdessen einen schwacheren Gegner Ein Sieg gegen den Ordensritterstaat in Livland versprach freien Zugang zur Ostsee Kriegsverlauf BearbeitenZerfall Alt Livlands Bearbeiten nbsp Belagerung von Narwa 1558 nbsp Schwarzhaupter Epitaph in Tallinn zur Erinnerung an 10 in einem Scharmutzel im September 1560 gefallene Mitglieder der BruderschaftDer Livlandische Krieg begann 1558 mit dem Einmarsch russischer Truppen in Livland Als Anlass fur den Uberfall diente Iwan die Verweigerung der von seinem Grossvater uber das Stift Dorpat verhangten Tributzahlung durch den Orden 1 Der geforderten Nachzahlung konnten die sich seit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 unter polnischer Oberhoheit befindlichen Ritter nicht mehr nachkommen Narwa fiel am 11 Mai 1558 Neuhausen am 29 Juni Dorpat am 18 Juli 1558 Der Norden der Konfoderation wurde rasch besetzt Mit der Eroberung Narwas gewann Russland vorubergehend bis 1581 einen unmittelbaren Zugang zur Ostsee Nachdem die russischen Truppen im Herbst bis vor Reval vorgedrungen waren sich dann aber nach Narva und Dorpat zuruckgezogen hatten brachen sie im Januar 1559 ein drittes Mal in Livland ein jetzt in die erzstiftischen Gebiete mit Stossrichtung Riga Die danische Gesandtschaft die in Moskau unter Hinweis auf die danischen Hoheitsrechte uber Estland einen fur Livland moglichst gunstigen Frieden anstreben sollte konnte dort zwar nur einen am 11 April vereinbarten Waffenstillstand fur sechs Monate Mai bis Oktober 1559 erreichen ein Tatareneinfall liess es dem Zaren angezeigt erscheinen seine Ambitionen auf Livland vorubergehend zuruckzustellen Bereits im November gleich nach Ablauf des Waffenstillstands kam es zu neuen Aktionen russischer Truppen und im Februar 1560 gelang ihnen die Eroberung der Marienburg einer Grenzburg des Ordens Am 2 August 1560 fand die Schlacht bei Ermes statt wo das vereinte Heer des Ordens von Polen unterstutzt von den Russen vernichtend geschlagen wurde 2 Am 20 August fiel mit Fellin die starkste Ordensburg Anfang September drangen gegen Reval und Pernau vorruckende russischen Truppen plundernd in die Wiek ein Das war das Ende des livlandischen Ordenszweigs Die russischen Truppen zogen sich Ende 1560 nach Wierland und Dorpat zuruck und verblieben dort 1561 so dass in dem Jahr die Waffen schwiegen Im Jahre 1561 loste sich der Ordensstaat Altlivland auf und uberwiegend deutsch adelige Vasallenschaften begrundeten in diesem Gebiet die Livlandische Ritterschaft Dies und die russischen Erfolge dienten als Anlass fur die Internationalisierung des Konfliktes als sich die umliegenden Machte einzelne Teile des aufgelosten Livlands aneigneten Ein Teil der livlandischen Stande unterstellte sich 1561 dem Konig von Polen so schloss Gotthard Kettler der letzte Landmeister des Deutschen Ordens in Livland 1561 mit Sigismund II Augustus ein Abkommen durch das aus dem Ordensland das Herzogtum Kurland und Semgallen unter polnischer Lehnshoheit entstand 3 Die Stande der Insel Osel und das Stift Pilten hatten sich schon 1559 der danischen Krone unterstellt und der danische Prinz Magnus ging am 16 April 1560 mit 300 Soldaten auf Osel bei Arensburg an Land Der festlandische Teil des fruheren Piltener Stiftsgebietes ging 1563 an Schweden verloren konnte jedoch wiedergewonnen werden 1561 unterstellten sich die Stadt Reval und die harrisch wierische Ritterschaft freiwillig Schweden Die kleineren Stadte im nordlichen Altlivland hingegen eroberte Schweden durch Waffengewalt Nur die Stadt Riga behauptete noch bis Januar 1581 ihre selbstandige reichsunmittelbare Stellung Als offenkundig war dass sich die Stadt gegenuber den umgebenden Machten Polen Litauen Schweden Russland nicht wurde behaupten konnen unterstellte sich Riga 1581 dem polnischen Konig Stephan Bathory und huldigte ihm 4 Im Gegenzug bestatigte Konig Stephan durch das Corpus Privilegiorum Stephanorum zuweilen auch als Corpus Privilegiorum Stephanorum bezeichnet der Stadt ihre herkommlichen Freiheiten und Privilegien 5 Krieg zwischen Russland und Litauen Bearbeiten nbsp Karte Polen Litauens nach der Union von Lublin in 1569 Polen LitauenVasallentumer Herzogtum Preussen und KurlandDa die Ereignisse in Livland eine Verlangerung des 1562 auslaufenden Waffenstillstandes zwischen Litauen und Russland nicht mehr zuliessen eroffnete Iwan IV einen neuen mehrjahrigen Waffengang an der seit langem umstrittenen weissrussischen Grenze und die Polen animierten die Krimtataren zu neuen Einfallen nach Russland Indem der Krieg an Raum und Teilnehmern zugenommen hatte zerfiel er zunehmend in kleinere Aktionen Raubzuge und Uberfalle bestimmten zunehmend das Geschehen Anfang 1562 drangen im Krieg gegen Litauen russische Heere bis nach Schklou Orscha Dubrouna und Witebsk vor und Iwan IV nahm mit 60 000 Mann die strategisch wichtige litauische Festung Polazk ein Die Heerfuhrer Iwans IV brachten nahezu das ganze Polozker Land nordlich der Duna unter ihre Kontrolle 3 Erschrocken durch diesen Verlust schlossen die Litauer einen Waffenstillstand mit dem Zaren der fur die Garantie eines dauerhaften Friedens jedoch die Herrschaft uber Polazk und Livland forderte Als seine Forderung zuruckgewiesen wurde griff der Zar im Januar 1564 erneut das Grossfurstentum Litauen an Doch die 25 000 Mann starke Armee des Fursten Pjotr Schujski wurde am Fluss Ula bei Polazk am 26 Januar 1564 in der Schlacht an der Ulla und am 7 Februar in der Schlacht bei Orscha durch ein von Hetman Mikolaj Radziwill Rudy herangefuhrtes litauisches Heer geschlagen In der Folge kam es zwischen den beiden Parteien nur noch zu kleineren Gefechten die ab und zu durch Friedensverhandlungen unterbrochen wurden Als die litauische Gesandtschaft 1566 versuchte Polazk und Smolensk auf diplomatischen Wege zuruckzuerhalten verlangte Iwan dafur Riga Daraufhin beschlossen die regierenden Kreise des Grossfurstentums zur Schaffung einer besseren Verhandlungsposition auf russisches Gebiet vorzudringen Aber der Angriff 1567 68 bei Maladsetschna fur den mit mehr als 40 000 Mann die starkste Armee in der Geschichte Litauens aufgestellt worden war schlug fehl Die Kriegshandlungen wurden auf kleiner Flamme fortgesetzt Die russischen Heerfuhrer vermieden offene Kampfe und verschanzten sich in ihren Festungen wodurch sich der Krieg in die Lange zog 3 Die anwachsende russische Bedrohung war einer der Beweggrunde dafur dass Polen und Litauen die bisher schon in Personalunion von einem gemeinsamen Konig regiert worden waren sich im Jahre 1569 in der Union von Lublin zusammenschlossen Mit dieser Realunion wurde ein gemeinsames Staatswesen geschaffen Ein dreijahriger Waffenstillstand ab Juni 1570 bestatigte schliesslich den beiderseitigen Besitzstand zwischen Russland und Polen Litauen Bereits 1563 war es auch zu einem offenen Krieg zwischen Danemark und Schweden gekommen der als Dreikronenkrieg bzw Nordischer Siebenjahriger Krieg in die Geschichte eingegangen ist Dieser wurde jedoch nur zeitweilig in Livland ausgetragen da beide Machte sich vorrangig an der nordischen Front und zur See engagierten so dass sie ausserstande waren uberdies an der baltischen Front starke Krafte gegeneinander einzusetzen Russisches Vasallentum Konigreich Livland und Krieg mit Schweden Bearbeiten nbsp Kriegskarte Livlands zwischen 1570 und 1577 von Russland 1570 gehalten von Russland zwischen 1572 und 1577 gehalten von Litauen besetztVon Arensburg aus unterhielt Magnus von Holstein 1569 Verbindungen zu Vertrauensleuten des Zaren der sich zu einem erneuten Vorgehen gegen Livland entschlossen hatte mit dem Ziel dort ein von Russland abhangiges livlandisches Staatswesen zu etablieren Wahrend die seitens des Zaren zunachst angesprochenen ehemaligen Ordensmeister Furstenberg und Kettler es abgelehnt hatten sich an die Spitze eines solchen Staatswesens setzen zu lassen war Magnus gewillt die Rolle eines Vasallen des Zaren zu ubernehmen Nachdem eine von Magnus im Herbst 1569 nach Moskau abgefertigte Gesandtschaft die das Vorhaben des Zaren naher klarenden Verhandlungen gefuhrt hatte traf Magnus im Juni 1570 selbst in Moskau ein um dort vom Zaren alsbald mit dem Titel Konig in Livland ausgezeichnet zu werden Sein ihm vom Zaren zugewiesenes Territorium beschrankte sich auf das von den Russen besetzte Oberpahlen wobei vorgesehen wurde dass an das Konigreich von Magnus weiterhin die von ihm selbst kunftig eroberten Gebiete fallen sollten sowie ein ihm vom Zaren nach dessen Ermessen zuzuweisender Anteil von den kunftigen russischen Eroberungen Durch die Machtubernahme Johanns III zum neuen schwedischen Konig trat dort eine grundsatzliche aussenpolitische Umorientierung ein Der gesturzte Konig Erik XIV hatte die Neutralitat Zar Iwans IV mit zahlreichen Zugestandnissen im Baltikum erkauft Johann ging nun ein Bundnis mit Polen Litauen ein Folgerichtig musste Russland zum neuen direkten Gegner werden Ein Krieg wurde von beiden Herrschern gewunscht wodurch noch uber Generationen das Verhaltnis zwischen Schweden und Russen belastet wurde 6 So setzte ein langjahriger Krieg zwischen Schweden und dem russischen Zartum um karelische nowgorodische und livlandische Territorien ein Die versprochene polnische Hilfe blieb nach dem Tod Sigismund Augusts 1572 aus Zar Iwan IV konnte nahezu jede Burg und jedes Schloss Johanns III in Livland erobern Russische sowie von Magnus gestellte Truppen begannen im August Reval zu belagern Wahrend der Belagerung wurde im Dezember der Nordische Siebenjahrige Krieg zwischen Schweden und Danemark durch den Stettiner Frieden beendet und Osel darin vom danischen Konig dem Machtbereich von Magnus entzogen Die vom Zaren in den Einsatz von Magnus bei der Belagerung von Reval gesetzten Hoffnungen erfullten sich nicht Im Marz 1571 wurde die Belagerung abgebrochen Den russischen Truppen gelang zwar 1573 die Eroberung der von den Schweden gehaltenen Festung Weissenstein in Livland Die fur eine Beherrschung der Ostsee wichtige Stadt Riga konnte aber nicht mehr eingenommen werden Einer Weisung des Zaren folgend begab sich Magnus nunmehr in sein Konigreich wo er zunachst in Oberpahlen und spater in Karkus residierte Obschon Magnus sich enger mit dem Zarenhaus verband er heiratete im April 1573 in Nowgorod die Furstin Maria Wladimirowna eine 13 jahrige Nichte des Zaren und die Russen ihren Herrschaftsbereich in Livland ab 1573 auf immer neue Gebiete ausdehnten hatte man fur ihn jahrelang keine rechte Verwendung In Vorbereitung eines grossangelegten Einfalls russischer Truppen in den von Polen besetzten Teil Livlands bestellte ihn der Zar Ende Juni 1577 zu sich nach Pleskau Magnus wurde angewiesen keinesfalls in die Teile Polnisch Livlands einzudringen welcher sich die Russen im Laufe ihres Feldzuges zu bemachtigen gedachten Magnus gehorchte setzte sich aber Anfang 1578 heimlich wohl uber See nach Pilten ab 1576 77 stiess Iwan IV erneut ins Ostbaltikum vor und eroberte das von Schweden besetzte Estland und das von Polen besetzte Livland Magnus liess es indessen dazu kommen dass sich ihm aus Furcht vor den Russen feste Platze unterwarfen die der Zar fur sich beanspruchte so Ascheraden Lennewarden Erlaa und schliesslich sogar das befestigte Kokenhusen Eine blutige Strafexpedition russischer Truppen nach Kokenhusen war eine Folge eine andere die Verhaftung von Magnus durch den Zaren am 31 August vor dem von den Russen belagerten Wenden Als ein Teil der Wendener Besatzung sich aus Verzweiflung Tage spater in die Luft sprengte befand sich Magnus als Gefangener im Feldlager des Zaren Wochen danach entliess der Zar ihn in Dorpat mit der Weisung nach Karkus zuruckzugehen Polnische und schwedische Gegenangriffe ab 1578 Bearbeiten nbsp Belagerung von Polazk durch polnische Krafte in 1579 nbsp Die Belagerung von Pskow 1581 82 in einer Darstellung aus dem 19 JahrhundertMit Stephan Bathory konnte sich 1576 ein ungarischer Aristokrat aus dem Furstentum Siebenburgen in Polen erfolgreich als neuer Konig durchsetzen Bathory war ein geschickter Taktiker im Machtgefuge der Republik und fuhrte nun sein Heer gegen den Moskauer Staat im Livlandischen Krieg an Nach der Heeresreform des Jahres 1578 und gezielten militarischen Vorbereitungen verfugte Polen im Sommer 1579 uber eine 41 000 Mann starke Armee Nun eroffnete Bathory den Gegenangriff unmittelbar gegen nordwestrussisches Territorium Er eroberte Polazk im August 1579 Mit dem Ziel Russland den Zugang zu Livland abzuschneiden zog Stephan Bathory in Richtung Welikije Luki und befreite 1580 das nordliche Weissrussland 7 Gleichzeitig bahnten sich fur Russland an der schwedisch russischen Grenze bedrohliche Entwicklungen an 1579 musste der schwedische Oberkommandierende Henrik Klasson Horn die am 14 September gegen Narwa herangefuhrten Truppen nach zweiwochiger Belagerung wieder abziehen der neue Angriff an der karelischen Front brachte die Eroberung Kexholms am 5 November 1580 Am 6 September des folgenden Jahres fiel Narwa in schwedische Hand Iwan IV erbat nun die Vermittlung des Papstes der sich in der Hoffnung auf eine Kirchenunion und eine gemeinsame Turkenabwehr in die Auseinandersetzungen einschaltete Stephan Bathory fuhrte auf dem dritten Kriegszug die polnischen Truppen bis vor Pleskau und schloss Anfang September 1581 den Belagerungsring um die Stadt Obwohl es gelang am 8 September durch Artilleriebeschuss eine Bresche in die Stadtmauer zu schlagen scheiterte die Ersturmung der Stadt am erbitterten von Furst Iwan Petrowitsch Schuiski umsichtig organisierten Widerstand der Bewohner Der Misserfolg vor Pleskau verstarkte die Bereitschaft des polnischen Konigs mit Russland zu einem Ausgleich zu kommen Er wurde nach zahen Verhandlungen und dank papstlicher Vermittlung durch den Jesuiten Antonio Possevino bei Pleskau am 15 Januar 1582 erreicht Frieden und Kriegsfolgen BearbeitenIm Waffenstillstand von Jam Zapolski mit Polen Litauen von 1582 verzichtete Iwan IV auf zehn Jahre auf Livland und Polazk erhielt aber die von Konig Stephan Bathory zwischen 1579 und 1581 eroberten russischen Gebiete zuruck nachdem der die mehrmonatige erfolglose Belagerung von Pskow aufgegeben hatte Am 7 November 1582 brachen die Schweden nach mehrwochigen vergeblichen Versuchen die Festung Schlusselburg im Sturmangriff zu nehmen die Belagerung ab Im Friedensvertrag von Pljussa verzichtete Iwan u a auf Jam Koporje und Iwangorod und erkannte den Besitz von Estland und Ingermanland der schwedischen Krone zu Dadurch wurde Russland von der Ostsee isoliert Das 1584 am Weissen Meer gegrundete Archangelsk war fur uber ein Jahrhundert sein einziger Hafen uber den es jetzt noch Handel mit dem Westen treiben konnte 1584 starb Iwan IV vollig ausgezehrt Er hinterliess im Inneren ein zerruttetes im Ausseren ein ungefestigtes Land und mit Fjodor I einen geistig zuruckgebliebenen Sohn auf dem Thron fur den jedoch der Bojare Boris Godunow die Regierungsgeschafte ubernahm Nach dem Tod Fjodors 1598 erlosch die jahrhundertealte Rurikiden Dynastie In den folgenden dreissig Jahren sturzte das Land in schwere politische Unruhen Zeit der Wirren Literatur BearbeitenNorbert Angermann Studien zur Livlandpolitik Ivan Groznyjs Marburger Ostforschungen Bd 32 Herder Institut Marburg Lahn 1972 ISBN 3 87969 098 7 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1972 Erich Donnert Der livlandische Ordensritterstaat und Russland Der livlandische Krieg und die baltische Frage in der europaischen Politik 1558 1583 Rutten amp Loning Berlin 1963 Werner Naf Die Epochen der neueren Geschichte Staat und Staatsgemeinschaft vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart List Bucher Bd 358 360 Band 1 List Munchen 1970 Knud Rasmussen Die livlandische Krise 1554 1561 Kobenhavns Universitets Slaviske Institut Bd 1 Universitetsforlaget Kopenhagen 1973 ISBN 87 505 0230 1 Zugleich Kopenhagen Universitat Dissertation 1973 Reinhard Wittram Baltische Geschichte Die Ostseelande Livland Estland Kurland 1180 1918 Oldenbourg Munchen 1954 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Livlandischer Krieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Livlandischer Krieg Memento vom 31 Mai 2011 im Internet Archive auf der Website der Alpen Adria Universitat Klagenfurt Bibliographie zum Livlandischen Krieg im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Endnoten Bearbeiten Reinhard Wittram Baltische Geschichte Die Ostseelande Livland Estland Kurland 1180 1918 Oldenbourg Munchen 1954 S 66 Dietrich Beyrau Rainer Lindner Hrsg Handbuch der Geschichte Weissrusslands Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 36255 2 S 93 a b c Dietrich Beyrau Rainer Lindner Hrsg Handbuch der Geschichte Weissrusslands Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 36255 2 S 94 Heinz von zur Muhlen Das Ostbaltikum unter Herrschaft und Einfluss der Nachbarmachte 1561 1710 1795 In Gert von Pistohlkors Hrsg Deutsche Geschichte im Osten Europas Baltische Lander Siedler Berlin 1994 ISBN 3 88680 214 0 S 173 264 hier S 182 Enn Tarvel Kirche und Burgerschaft in den baltischen Stadten im 16 und 17 Jahrhundert In Matthias Asche Werner Buchholz Anton Schindling Hrsg Die baltischen Lande im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Livland Estland Osel Ingermanland und Lettgallen Stadt Land und Konfession 1500 1721 Bd 3 Aschendorff Munster 2011 S 17 99 hier S 59 In einem gegenseitigen Briefwechsel beschimpften sich beide Herrscher auf unterstem Niveau So schrieb z B Johann III an Ivan IV nachdem dieser ihm geschrieben hatte dass Johann von niederer Herkunft sei Wenn wir nicht gehort hatten dass dein Vater Grossfurst in Russland war hatten wir wohl Ursache anzunehmen dass irgend ein Monch oder Bauernkerl dein Vater gewesen sei Weiterhin verstieg sich Johann zu weiteren Bemerkungen Iwan IV habe einen hoheren Schweineverstand und sei ein stinkender Lugner In Jorg Peter Findeisen Schweden Von den Anfangen bis zur Gegenwart Friedrich Pustet Regensburg 1997 ISBN 3 7917 1561 5 S 104 Dietrich Beyrau Rainer Lindner Hrsg Handbuch der Geschichte Weissrusslands Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 36255 2 S 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Livlandischer Krieg amp oldid 223201540