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Der Dreikronenkrieg auch als Nordischer Siebenjahriger Krieg bezeichnet zwischen Danemark und Schweden von 1563 bis 1570 war Teil der Nordischen Kriege Benannt wurde er nach den schwedischen drei Kronen im danischen Wappen Im Frieden von Stettin gab Schweden 1570 Livland ab und zahlte Reparationen an die deutsche Hanse Schwedisches Wappen Danisches WappenDreikronenkriegTeil von Danisch Schwedische KriegeFriedrich II von Danemark und Norwegen bei der Eroberung Alvsborgs 4 September 1563 Datum 21 Juni 1563 bis 13 Dezember 1570Ort sudliche Teile Schwedens und NorwegensCasus Belli Seeschlacht vor Bornholm 1563 Ausgang Schweden gibt Livland ab und zahlt Reparationen an die deutsche HanseFriedensschluss Frieden von StettinKonfliktparteienSchweden Danemark NorwegenHansestadt LubeckPolenBefehlshaberErik XIV Friedrich II Sigismund II August Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsbeginn 3 Kriegsverlauf 4 Kriegsende 5 Literatur 6 Weblinks 7 EndnotenVorgeschichte BearbeitenSchweden war 1523 aus der Kalmarer Union ausgetreten und unter Gustav I Wasa ein unabhangiges Konigreich geworden Als der danische Konig Christian III dennoch die schwedischen drei Kronen in sein eigenes Wappen einfugte wurde dies von schwedischer Seite als Beweis dafur gesehen dass Danemark weiterhin Anspruch auf Schweden erhob Trotzdem gab es gemeinsame Bestrebungen mit Danemark die Vorherrschaft in der Ostsee zu sichern Sie waren Verbundete im Livlandischen Krieg um Russlands Drang an die Ostseekuste zu stoppen und kampften gemeinsam gegen die Macht der Hanse Nach dem Tod von Gustav I Wasa und Christian III ubernahmen neue ehrgeizige Monarchen die Macht in beiden Landern Erik XIV in Schweden und Friedrich II in Danemark Schweden eroberte 1561 Estland und durchkreuzte damit Danemarks Plane dieses einst bis 1346 danische Gebiet zuruckzugewinnen Kriegsbeginn BearbeitenUnausweichlich wurde der Krieg als Danemark im Februar 1563 Gesandte von Erik festhielt die dieser nach Hessen geschickt hatte um Heiratsverhandlungen mit der dortigen Prinzessin Christine von Hessen aufzunehmen Etwa gleichzeitig hatte Erik das danische und das norwegische Wappen in sein Wappen integriert Die Hansestadt Lubeck ohne grossen Ruckhalt in der Hanse schloss sich im Juni Danemark an weil Schweden den Handel mit Russland behinderte Im Herbst folgte Polen das sich weiteren Machtgewinn im Ostseeraum erhoffte Als die schwedische Flotte mit der Verhandlungsdelegation von Rostock zurucksegelte vernichtete sie am 30 Mai 1563 in der Seeschlacht vor Bornholm ein danisches Geschwader Im Juni 1563 folgte darauf die danische Kriegserklarung an Schweden Kriegsverlauf Bearbeiten nbsp Denkgemalde fur den Prediger auf der Lubecker Flotte Sweder Hoyer Er verstarb 1565 im Krieg an einer Seuche nbsp Funf verlustreiche Seeschlachten in drei Jahren schwachten Danemark weniger als der darauffolgende Untergang der danisch lubischen Flotte im Sturm vor Visby 1566Die Kampfe fanden hauptsachlich im Suden Schwedens statt und fuhrten zu einem standigen Wechsel der Machtverhaltnisse in dieser Region So fiel die Festung Alvsborg am 4 September 1563 an Friedrich II von Danemark und Norwegen Gekampft wurde jedoch nicht nur an Land sondern auch und hauptsachlich auf der Ostsee Die Seeschlachten bewirkten ein in Europa viel beachtetes maritimes Wettrusten der Parteien das zu Neuerungen im Kriegsschiffbau fuhrte Wahrend zuvor die Konstruktion fast ausschliesslich auf den Enterkrieg und Transport von Landsknechten und Soldnertruppen zur Anlandung am Ort eines Landkonfliktes ausgerichtet war gewann fur die Seekriegsfuhrung der Kampf auf Artilleriedistanz an Bedeutung Die eingesetzten Linienschiffe wurden daher bedeutend grosser Nach anfanglichen Verlusten konnte die schwedische Flotte Ende 1565 einige entscheidende Siege erringen und war danach fur langere Zeit Herrin im Ostseeraum Im Jahr 1562 kam es unter dem danischen Admiral Peder Skram zu keinen grosseren Seegefechten Erst im Folgejahr unter seinem Nachfolger Herluf Trolle kam es am 30 Mai 1563 zu einem ersten Seegefecht in der mittleren Ostsee bei der Insel Bornholm Im Folgejahr 1564 kam es wiederum am 30 Mai zur ersten Seeschlacht des Krieges zwischen den Inseln Oland und Gotland Den mit den Danen verbundeten Lubeckern unter Admiral Friedrich Knebel gelang es das schwedische Flaggschiff Makelos zu entern und den schwedischen Admiral Jakob Bagge sowie dessen Stellvertreter Arved Trolle gefangen zu nehmen Die Makelos sank kurz nach dem Entern durch eine Explosion Dieser Zwischenerfolg erleichterte die Finanzierung und begunstigte das Wettrusten unter den Parteien 1 Weitere Seegefechte folgten am 12 Juli vor Warnemunde und am 14 August 1564 erneut zwischen Oland und Gotland bei dem die Schweden unter dem Befehl ihres Admirals Claus Horn standen Im Folgejahr 1565 trafen die Parteien nach einem Gefecht vor der Kuste Pommerns am 21 Mai erneut am 4 Juni im Seegebiet der Mecklenburger Bucht aufeinander Der danische Admiral Herluf Trolle starb drei Wochen nach der Schlacht an den Folgen seiner Verletzungen in Kopenhagen Schon am 7 Juli 1565 kam es zu einer weiteren Seeschlacht im Seegebiet zwischen den Inseln Bornholm und Rugen Bartholomeus Tinnappel als Burgermeister von Lubeck und kommandierender Admiral der Hanseflotte lieferte sich im Juli 1566 mit den Schweden ein Seegefecht zwischen den Inseln Oland und Gotland Am 19 Juli 1566 sank nach diesem Gefecht eine grosse Anzahl der Kriegsschiffe der danisch lubischen Flotte weil der Ankerplatz fur das Wetter ungunstig war Danemark und die Hanse verloren damit einen Grossteil ihrer Seemacht 2 Landseitig war es bereits am 20 Oktober zur Schlacht bei Axtorna gekommen und am 9 August 1566 trafen die Parteien des Krieges in der Schlacht von Brobacka bei Alingsas aufeinander 1567 fielen schwedische Truppen in Norwegen ein doch gleichzeitig verfiel Erik XIV in einen Verwirrungszustand was die schwedische Kriegsfuhrung einschrankte Auch die danische Seite war erschopft und nach Eriks Absetzung als Konig ruhten die Kriegshandlungen zeitweilig Schon in den ersten Kriegsjahren gab es verschiedene Versuche den Streit friedlich zu losen Unter anderem setzten sich die deutschen Kaiser Ferdinand I und Maximilian II fur Verhandlungen ein Wahrend des Aufstandes von Johann III gegen seinen Bruder fuhrte er Verhandlungen mit Danemark die am 18 November 1568 zum Vertrag von Roskilde fuhrten Dieser wurde jedoch schon 1569 von schwedischer Seite gebrochen und die Kampfe begannen erneut Kriegsende BearbeitenEin erneuter Vermittlungsversuch von Maximilian II fuhrte schliesslich am 13 Dezember 1570 zum Frieden von Stettin Schweden liess seinen Anspruch auf Schonen Halland Blekinge und Gotland fallen und der Streit um die drei Kronen wurde auf spatere Verhandlungen vertagt Aufgrund seiner isolierten Stellung und der drohenden Gefahr von russischer Seite musste Schweden auch seine Besitztumer in Livland abgeben und betrachtliche Geldsummen an die deutsche Hanse zahlen Literatur Bearbeiten nbsp Commons Northern Seven Years War Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 2 uberarbeitete Auflage Schmidt Romhild Lubeck 1989 ISBN 3 7950 3203 2 S 419 423 Hermann Kirchhoff Seemacht in der Ostsee Band 2 Ihre Einwirkung auf die Geschichte der Ostseelander im 19 Jahrhundert Nebst einem Anhang uber die Vorgeschichte der Ostsee Robert Cordes Kiel 1908 S 286 289 Weblinks BearbeitenFlorian Huber Mars das Jahrhundertwrack 1564 Unterwasser Archaologie Endnoten Bearbeiten Zur Schiffbauentwicklung im Zuge des Wettrustens siehe auch Adler von Lubeck Antjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 2 uberarbeitete Auflage 1989 S 422 Normdaten Sachbegriff GND 4150658 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreikronenkrieg amp oldid 235341194