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Danemark Norwegen war eine Personalunion von Danemark und Norwegen von 1380 bis 1814 Obwohl rechtlich betrachtet der norwegische Konig 1380 den danischen Thron erbte dominierte die danische Reichshalfte das Verhaltnis sehr schnell sodass Norwegens Rolle zunehmend marginalisiert wurde wahrend sich die politische Macht in Kopenhagen konzentrierte endgultig festgeschrieben mit der Einfuhrung des Absolutismus 1660 65 Staatsgebiet der danisch norwegischen Personalunion bis 1814 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Margarethe I 3 Christian III 4 Norwegen wechselt in die Union mit Schweden 5 Bewertungen 6 Literatur 7 Anmerkungen 8 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten970 konnte der danische Konig Harald Blauzahn seine Herrschaft uber Norwegen durchsetzen und gliederte den Ostteil des Landes an Danemark an 995 erhielt Norwegen wieder einen einheimischen Konig Olav I Tryggvason 1035 fielen die Faroer unter die norwegische Krone 1261 wurde Gronland erworben 1262 64 Island eingegliedert 1319 fiel die norwegische Krone an den Konig von Schweden und bis 1355 stand Norwegen in Personalunion mit Schweden Margarethe I BearbeitenMargarethe I die Tochter des danischen Konigs Waldemar IV Atterdag war mit dem norwegischen Konig Hakon VI verheiratet Als ihr Vater 1375 starb und keinen Sohn hinterliess setzte sie durch diplomatisches Geschick im danischen Reichsrat mit der Hilfe ihres Beraters Henning Podebusk durch dass ihr minderjahriger Sohn Olav die Thronfolge antreten konnte Sie selbst ubernahm die Regentschaft fur ihn 1380 starb auch ihr Mann Hakon und Olav wurde norwegischer Thronerbe Margarethe bekam erneut die Vormundschaft und war so de facto Konigin beider Reiche 1387 starb Olav sehr jung und formal ware ihre Regentschaft so zu Ende gewesen Dennoch konnte Margarethe ihren Herrschaftsanspruch vor beiden Reichsraten behaupten 1388 gelang es ihr ihren Grossneffen Erich von Pommern gegenuber dem norwegischen Reichsrat als Thronfolger zu platzieren Norwegen wurde gleichzeitig Erbmonarchie im Gegensatz zu Danemark dessen Reichsrat aber ebenso Erich huldigte Margarethe blieb bis zu ihrem Tod Regentin beider Reiche 1397 gelang es Margarethe zusatzlich in der so genannten Kalmarer Union ihr Doppelreich mit Schweden zu vereinigen Nach ihrem Tod ubernahm der designierte Thronfolger Erich alle drei nordischen Reiche wobei das Verhaltnis zum schwedischen Reichsrat problematisch blieb da er sich im Vertrag der Kalmarer Union das Wahlrecht des schwedischen Konigs jeweils vorbehielt 1523 schied Schweden unter Gustav Wasa wieder aus der Union aus Norwegen verblieb mit seinen nordatlantischen Besitzungen weiter bei Danemark Christian III BearbeitenWahrend die Feindschaft zwischen Danemark und Schweden in der Folge zu weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen fuhrte wurde Norwegen 1536 von Christian III zu einem Teil Danemarks erklart und der norwegische Reichsrat aufgelost Die Personalunion nahm dadurch starker die Zuge einer Realunion an In welchem Ausmass die formellen Eingriffe zu einer wirksamen Unterordnung Norwegens fuhrten wird bis heute in der Forschung diskutiert Beschleunigt wurde der reale Bedeutungsverlust durch die Pest die den norwegischen Adel so stark dezimierte dass danische Adlige diese Lucke ausfullen mussten und konnten Norwegen wurde als Konigreich nie aufgelost der Konig titulierte sich als Konig von Danemark und Norwegen und es galten unterschiedliche Rahmengesetze fur Danemark und Norwegen Der Konig wurde durch einen Reichsstatthalter oder Vizestatthalter in Norwegen reprasentiert Norwegen wechselt in die Union mit Schweden BearbeitenIm Kieler Frieden vom 14 Januar 1814 erreichte der schwedische Kronprinz Karl Johann der ehemalige franzosische Marschall Jean Baptiste Bernadotte dass Danemark Norwegen an Schweden abtrat Der Vertragstext hielt ausdrucklich fest dass der Konig von Schweden die norwegische Krone erhielt mit anderen Worten dass kein Staatenbund geschlossen wurde Allerdings musste Karl Johann die frisch erlassene norwegische Verfassung akzeptieren Beim Wiener Kongress wurden die Regelungen bestatigt Fur Schweden war es eine Entschadigung fur den Verlust Finnlands an Russland wahrend Danemark zur teilweisen Kompensation das Herzogtum Lauenburg erhielt Die alten norwegischen Besitzungen Gronland Island und die Faroer verblieben bei Danemark Am 27 Februar 1814 proklamierte Norwegen seine Unabhangigkeit Der am 17 Mai 1814 zum norwegischen Konig gewahlte Christian Friedrich der 1839 Konig von Danemark wurde musste auf schwedischen Druck hin am 10 Oktober 1814 auf den Thron verzichten und der Union Norwegens mit Schweden zustimmen Erst 1905 konnte das norwegische Storting die Auflosung der Union mit Schweden einleiten Nach einer Volksabstimmung fur die Unabhangigkeit stimmte Schweden der Auflosung der Union zu Bewertungen BearbeitenAus norwegischer Perspektive wurde die Personalunion ab dem 19 Jahrhundert nicht als Staatenbund gewertet sondern als Fremdbestimmung Im Geiste der norwegischen Nationalromantik bezeichnete Henrik Ibsen die Ara als die 400 jahrige Nacht 400 ars natten kultureller politischer und wirtschaftlicher Dominanz Danemarks uber das gleich grosse Nachbarvolk Aus danischer Perspektive bot die Union den Vorteil die Machtstellung in Nordeuropa besonders gegenuber dem Erzrivalen Schweden gewahrleisten zu konnen Schwedens Zugang zum Kattegat beschrankte sich bis Mitte des 17 Jahrhunderts auf einen 15 km schmalen Korridor der trotz der Festung Alvsborg militarisch verletzbar blieb 1 Alle europaischen Handelsmachte mussten durch den danisch kontrollierten Oresund segeln um die Ostsee zu erreichen und dabei den Sundzoll entrichten Literatur BearbeitenJorg Peter Findeisen Danemark Von den Anfangen bis zur Gegenwart Geschichte der Lander Skandinaviens Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 ISBN 3 7917 1630 1 Fritz Petrick Norwegen Von den Anfangen bis zur Gegenwart Geschichte der Lander Skandinaviens Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2002 ISBN 3 7917 1784 7 Anmerkungen Bearbeiten Halland und Schonen waren bis 1658 danisch Bohuslan norwegisch Weblinks BearbeitenNorwegen von 1130 bis 1537 Norge i hoy og senmiddelalderen 1130 1537 in Store norske leksikon norwegisch Norwegen von der Reformation 1537 bis 1814 Norge under dansk styre 1537 1814 in Store norske leksikon norw Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Danemark Norwegen amp oldid 219667361