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Das Grossfurstentum Finnland finnisch Suomen suuriruhtinaskunta schwedisch Storfurstendomet Finland russisch Velikoe knyazhestvo Finlyandskoe Welikoje knjaschestwo Finljandskoje war von 1809 bis 1917 ein mit einer weitgehenden inneren Autonomie ausgestatteter Teil des Russischen Reiches Es entstand nachdem das seit Jahrhunderten zu Schweden gehorende Finnland infolge mehrerer russisch schwedischer Kriege an Russland abgetreten worden war und endete im Zusammenhang mit den Russischen Revolutionen in der Unabhangigkeit Finnlands Karte des Grossfurstentums Finnland aus dem Jahr 1900 Grundlage der autonomen Verfassung Finnlands war der 1809 in Porvoo abgehaltene Landtag bei welchem Zar Alexander I den finnischen Standen die Fortgeltung der hergebrachten Gesetze und Verfassung zusicherte Wahrend damit im Wesentlichen die gustavianische Verfassung Schwedens von 1772 und 1789 fortgalt wurden die Einzelheiten und der Umfang der Autonomie wahrend der gesamten Existenz des Grossfurstentums nicht gesetzlich festgelegt In der zweiten Halfte der Periode geriet die finnische Auffassung von einer verfassungsmassig garantierten Autonomie zunehmend in Konflikt mit dem in Russland aufkommenden Nationalismus und damit zusammenhangenden Vereinheitlichungsbestrebungen Das offentliche politische Leben Finnlands stand zunachst weitgehend still da bis 1863 der finnische Reichstag nicht einberufen wurde Ab diesem Jahr tagte der Vierstandereichstag regelmassig und es formten sich politische Bewegungen Zu den zentralen Streitfragen der Zeit gehorte die Frage des Verhaltnisses der hergebrachten schwedischen Amtssprache zum Finnischen eine Frage die wegen der Bevolkerungsstruktur zugleich sozialpolitische Dimensionen hatte Die revolutionaren Ereignisse des Jahres 1905 fuhrten zu einer Parlamentsreform die das allgemeine Wahlrecht zu einem Einkammerparlament mit sich brachte Moderne politische Parteien bildeten sich Die politische Arbeit des Parlaments wurde aber durch den nunmehr voll entflammten Verfassungsstreit entscheidend behindert Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 1 1 Ablosung Finnlands von Schweden 1 2 Bildung des Grossfurstentums 2 Verfassung und Verwaltung 2 1 Der Zar als Grossfurst 2 2 Senat 2 3 Reichstag und Parlament 2 3 1 Der Vierkammerreichstag als schwedisches Erbe 2 3 2 Revolutionare Unruhen fuhren zur Parlamentsreform 2 4 Administrative Einteilung 3 Politische Stromungen und Parteien 3 1 1809 bis 1863 3 2 1863 bis 1906 3 3 1906 bis 1917 4 Autonomie und Verfassungsstreit 4 1 Verfassungsrechtliche Natur Finnlands 4 2 Debatte uber die finnische Verfassung 4 3 Bobrikow und die erste Russifizierungsperiode 4 4 Stolypin und die zweite Russifizierungsperiode 4 5 Auflosung des Grossfurstentums 5 Streitkrafte und Kriegsbeteiligung 5 1 Neuordnung der Streitkrafte und Krimkrieg 5 2 Die Wehrpflichtfrage und Auflosung der Streitkrafte 6 Wirtschaft und Sozialstruktur 6 1 Landwirtschaft 6 2 Industrialisierung 6 3 Geld und Bankwesen 6 4 Verkehr 7 Sprache 8 Religion 9 Weblinks 10 Literatur 11 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten Die in den Jahren 1721 und 1743 von Schweden an Russland abgetretenen Gebiete wurden 1812 als das sogenannte Altfinnland an das neu entstandene Grossfurstentum Finnland angegliedert Das seit Jahrhunderten zu Schweden gehorende Finnland musste infolge mehrerer russisch schwedischer Kriege 1809 an Russland abgetreten werden Zar Alexander I bildete aus den erworbenen Gebieten ein Grossfurstentum dem auf dem Landtag zu Porvoo durch den Throneid Alexanders eine weitgehende Autonomie zugestanden wurde Ablosung Finnlands von Schweden Bearbeiten Das Gebiet des heutigen Finnland war seit dem Mittelalter integraler Bestandteil Schwedens und gehorte wahrend dessen Grossmachtperiode im 17 Jahrhundert zum Kernland des Reiches Wahrend des 18 Jahrhunderts schwand die Machtstellung Schwedens besonders im Grossen Nordischen Krieg in dessen Zuge Finnland 1714 bis 1721 russisch besetzt wurde Nach Abschluss des Friedens von Nystad endete die Besetzung Finnlands Schweden musste neben seinen baltischen Gebieten aber auch die zu Finnland zahlenden Gebiete um Viipuri und Kakisalmi an Russland abtreten In einem weiteren russisch schwedischen Krieg dem so genannten Krieg der Hute 1741 bis 1743 wurde Finnland erneut besetzt und im anschliessenden Frieden von Abo wurde die Grenze zwischen Schweden und Russland bis an den Fluss Kymijoki vorgeschoben Im Zuge der napoleonischen Koalitionskriege verbundete sich Russland unter Zar Alexander I am 7 Juli 1807 im Frieden von Tilsit mit Frankreich gegen Grossbritannien und das mit diesem verbundete Schweden Am 21 Februar 1808 griff Russland Schweden an und begann damit den Finnischen Krieg der schnell zu einer erneuten Besetzung Finnlands fuhrte Am 17 September 1809 schlossen die beiden Machte den Vertrag von Fredrikshamn mit welchem Schweden weite Gebiete an Russland abtrat Zu diesen Gebieten gehorten neben dem damals die heutige Sudhalfte Finnlands umfassenden Kernfinnland auch die Alandinseln sowie Teile von Lappland und Vasterbotten Bildung des Grossfurstentums Bearbeiten Bereits nach der Besetzung Finnlands im Marz 1808 hatte Zar Alexander den Regierungen Europas verkundet dass Finnland fur immer an das russische Reich angeschlossen worden sei Wegen des fortdauernden militarischen Widerstandes und der Gefahr eines Guerillakrieges strebte Alexander nach einer Beruhigung der Lage in Finnland VI 1 In einem Manifest vom 17 Juni 1808 bekraftigte er den Anschluss Finnlands an Russland versprach aber die alten Gesetze des Landes und die Vorrechte der Stande aufrechtzuerhalten Zugleich befahl er die Bildung einer Abordnung der Stande Finnlands zum Zwecke der Verhandlung des zukunftigen Status Finnlands Die Abordnung unter der Fuhrung von Freiherr Carl Erik Mannerheim reiste im November 1808 nach Sankt Petersburg vertrat aber den Standpunkt die Stande Finnlands nicht wirksam vertreten zu konnen In der Folge entschloss sich der Zar die Stande unter Befolgung der unter dem alten schwedischen Gesetz geltenden Prozeduren zu einem Landtag einzuberufen K 1 Die Eroffnung des Landtages zu Porvoo durch Zar Alexander I in der zeitgenossischen Darstellung durch Emanuel ThelningDie Standeversammlung trat am 25 Marz 1809 in Porvoo zusammen noch bevor der Finnische Krieg durch den Frieden von Fredrikshamn beendet wurde Nach Ankunft Alexanders wurde der Landtag am 28 Marz feierlich eroffnet und am folgenden Tag gab der Zar einen Throneid ab der in der Folge als identitatsstiftend fur das neu entstandene staatsrechtliche Gebilde angesehen wurde 1 Wir geben bekannt Dass nachdem WIR durch Seine Hochste Fugung das Grosse Fursten Land Finnland unter unsere Regierung genommen haben wollen WIR hiermit bekraftigen und festlegen die im Land herrschende Christliche Lehre und Grundgesetze wie auch diejenigen Freiheiten und Rechte welche jeder Stand im genannten Grossen Fursten Land im Besonderen und alle seine Bewohner gemeinsam Edle wie auch Untere bis heute nach der Verfassung genossen haben WIR versprechen auch alle diese Vorteile und Verordnungen stark und unerschutterlich in ihrer vollen Kraft zu erhalten Zar Alexander I Anschliessend leisteten die Vertreter der Stande nacheinander den Treueeid an den Zaren Die Stande tagten in der Folge noch mehrere Monate welche sie zur Anpassung der Verwaltungsstruktur an den neuen Status Finnlands nutzten Am 19 Juli 1809 wurde der Landtag mit einer Festrede Alexanders geschlossen Die abgetretenen Gebiete bildeten so gemeinsam das neu entstandene Grossfurstentum Finnland Die finnischen Gebiete die Schweden bereits 1721 und 1743 an Russland verloren hatte und fur die sich inzwischen die Bezeichnung Altfinnland eingeburgert hatte wurden durch kaiserliche Verfugung mit Wirkung vom Anfang 1812 an das Grossfurstentum angeschlossen Seine so entstandenen Grenzen behielt Finnland bis zu seiner Unabhangigkeit im Jahr 1917 Verfassung und Verwaltung Bearbeiten Das offizielle Wappen des Grossfurstentums verband den zweikopfigen Adler des Russischen Reiches mit dem aus schwedischer Zeit ubernommenen Lowensymbol Als Resultat der Ereignisse von Porvoo blieben die bisherigen schwedischen Gesetze ebenso wie die schwedische Verfassung im Gebiet des Grossfurstentums Finnland in Kraft Die Verfassung bestand in erster Linie aus der gustavianischen Verfassung von 1772 erganzt durch die 1789 durch den sogenannten Vereinigungs und Sicherheitsbrief gemachten Anderungen Der Zar als Grossfurst Bearbeiten Der russische Zar war als Grossfurst von Finnland zugleich das Staatsoberhaupt des autonomen Grossfurstentums Als der neue Zar Nikolaus I 1825 den Thron bestieg erkannte er trotz seiner grundsatzlich autokratischen Einstellung den Sonderstatus Finnlands an und leistete den gleichen Throneid wie sein Vorganger was zur Tradition fur alle seine Nachfolger werden sollte Am Hof in Sankt Petersburg wurde eine eigene Behorde fur die Vorbereitung der Finnland betreffenden Entscheidungen der aus finnischen Staatsburgern bestehende Ausschuss fur finnische Angelegenheiten gebildet Der Ausschuss wurde 1826 aufgelost und seine Aufgaben dem Staatssekretar ab 1834 Ministerstaatssekretar fur finnische Angelegenheiten ubertragen die ebenfalls finnische Staatsburger waren Unter Alexander II dessen Regierung ab 1855 erhebliche Bewegung in das finnische Verfassungsleben brachte wurde der Ausschuss fur finnische Angelegenheiten wiederbelebt 2 Als Vertreter der Reichsregierung in Finnland diente der Generalgouverneur der in der Regel Russe war Zu den Generalgouverneuren gehorten solche die in Helsinki wohnten und ihr Amt in Finnland als ihre Hauptaufgabe verstanden wie der 1866 bis 1881 im Amt gewesene Nikolai Adlerberg aber auch solche die eine zentrale Rolle im Gesamtreich spielten und fur die Finnland eher ein Nebenschauplatz war wie der Flottenadmiral Alexander Sergejewitsch Menschikow 1831 bis 1855 Senat Bearbeiten Hauptartikel Senat Finnland Bereits im November 1808 fasste Alexander I die Grundsatzentscheidung fur Finnland ein gesondertes oberstes Verwaltungsorgan zu schaffen welches dem schwedischen Reichsrat entsprach Die Geschaftsordnung fur das zunachst Verwaltungskonzil ab 1816 dann Senat genannte Gremium wurde von einer Kommission unter der Leitung von Bischof Jacob Tengstrom erarbeitet und dabei wesentlich von dem Rechtswissenschaftler Matthias Calonius gepragt Die in Porvoo versammelten Stande fugten der Geschaftsordnung noch den wesentlichen Punkt hinzu dass die Mitglieder des Senats aus Finnland kommen mussten VI 2 Das Senatsgebaude heute Regierungsgebaude am Senatsplatz in Helsinki war ab 1822 der Amtssitz des Senats von Finnland Der Senat bestand aus zwei Abteilungen der Wirtschafts und der Rechtsabteilung Die Rechtsabteilung fungierte als oberstes Gericht des Landes wahrend die Wirtschaftsabteilung als oberstes Verwaltungsorgan die Regierung Finnlands darstellte Der Vorsitz im Senat wurde formal vom Generalgouverneur gefuhrt An den Verhandlungen des Senats nahm er aber in der Regel nicht teil Stattdessen wurde der Vorsitz zunachst vom hochstrangigen Mitglied der jeweiligen Abteilung gefuhrt bis 1822 fur beide Abteilungen jeweils ein stellvertretender Vorsitzender bestimmt wurde Der stellvertretende Vorsitzende der Wirtschaftsabteilung stellte damit faktisch den Regierungschef Finnlands dar Der Senat nahm einen Teil der Rechte des Monarchen in Finnland wahr seine Mitglieder wurden daher direkt durch den Zaren bestimmt Die Amtszeit der Senatoren betrug drei Jahre Nach der Geschaftsordnung sollten die Mitglieder zur Halfte Adelige und zur anderen Halfte Nichtadelige sein K 2 Der Amtssitz des Senats war zunachst Turku das damit die erste Hauptstadt des autonomen Grossfurstentums war Bereits am 12 April 1812 fasste Alexander I jedoch den Beschluss die Hauptstadt nach Helsinki zu verlegen Wahrend Turku die alte Verbindung Finnlands mit Schweden symbolisierte wollte der Zar eine neue Hauptstadt als Zeichen der Verbundenheit mit Russland grunden Helsinki bot sich nicht nur wegen der Lage in Verbindung mit der wichtigen Festung Sveaborg an sondern auch deshalb weil es 1808 fast vollig abgebrannt war und ohnehin neu errichtet werden musste K 3 Nach umfangreichen Neuaufbauarbeiten unter Leitung des Architekten Carl Ludvig Engel zog der Senat 1822 in das neue Senatsgebaude in Helsinki ein Im Zusammenhang mit dem Senat wurde auch das Amt des Prokurators geschaffen dessen erster Amtsinhaber Calonius wurde Zentrale Aufgabe des Prokurators war die Uberwachung der Gesetzmassigkeit der Tatigkeit des Senats er wurde aber auch zum obersten Aufsichtsorgan fur die Rechtspflege Das Amt des Prokurators besteht im unabhangigen Finnland bis heute unter der Bezeichnung des Justizkanzlers fort K 4 Reichstag und Parlament Bearbeiten Der Vierkammerreichstag als schwedisches Erbe Bearbeiten Der Reichstag war in Schweden die regelmassig einberufene Vertretung der Stande Bis zur Ablosung von Schweden waren Abgeordnete aus dem Gebiet Finnlands im Reichstag in gleicher Weise vertreten wie die anderen Kerngebiete des Reiches Im Grossfurstentum setzte sich die Institution beschrankt auf das Gebiet Finnlands fort Die Eroffnung des Reichstages 1863 durch Alexander II in Helsinki hier in einem Gemalde von R W EkmanNach der gustavianischen Verfassung war die Zustimmung des Reichstages fur den Erlass oder die Anderung von Gesetzen erforderlich wenn dem Reichstag auch kein Initiativrecht zustand Dem Konig stand jedoch das Recht zu Fragen der Verwaltung und der Wirtschaft ohne Beteiligung der Stande im Verordnungswege zu regeln Der Umfang dieser Befugnis blieb in der Verfassung undeutlich und diese Bestimmung konnte vom Konig wie sodann vom Zaren in weitem Umfang zur Umgehung der Beteiligung der Standevertretung herangezogen werden VI 3 Es stand im Ermessen des Monarchen den Reichstag einzuberufen Nach dem Reichstag von Porvoo 1809 der zeitgenossisch noch Landtag genannt wurde verzichteten sowohl Alexander I als auch sein Nachfolger Nikolaus I wahrend ihrer gesamten Regierungszeit auf eine Einberufung Erst Alexander II sah die Beteiligung der Stande bei der Durchfuhrung der vielen wirtschaftlichen Reformen als notwendig an und berief sie 1863 wieder ein Dies loste in Finnland grosse Begeisterung aus und trug Alexander die Verehrung weiter finnischer Kreise ein K 5 Das 1891 errichtete Standehaus in Helsinki diente bis zur Parlamentsreform 1906 als Tagungsort der nichtadeligen Stande Alexander setzte zwei Ausschusse ein welche die finnischen Grundgesetze auf der Grundlage der gustavianischen Verfassung zusammenstellen und den Verwaltungsapparat neu organisieren sollten Eine Verwirklichung der Vorhaben hatte unter anderem den Standen ein gesetzgeberisches Initiativrecht eingeraumt und die Rolle des Senats verselbstandigt Die gross angelegte Reform fiel jedoch letztlich der allgemeinen Anspannung der innenpolitischen Situation in Russland zum Opfer insbesondere infolge des polnischen Januaraufstandes 1863 sowie des versuchten Attentats auf den Zaren 1866 Verwirklicht wurde lediglich die Reichstagsordnung welche die Einberufung der Stande im Abstand von funf Jahren vorschrieb K 6 Erst 1882 gestand Alexander III dem Reichstag auch das Initiativrecht zu und verkurzte den Abstand zwischen den Reichstagen auf drei Jahre K 7 Die Zusammensetzung des Reichstages ging auf die Reichstagsordnung von 1617 zuruck Die vier Stande tagten und entschieden getrennt voneinander Entscheidungen erforderten die Zustimmung von drei Standen Der Adel wurde durch die Familienoberhaupter aller adeligen Familien Finnlands vertreten Der Monarch konnte durch Erhebung von Familien in den Adelsstand auf die Zusammensetzung dieses Standes Einfluss nehmen Zu den Vertretern des Klerus gehorten die Bischofe sowie weitere von den evangelischen Pfarrern gewahlte Vertreter ab 1869 auch Vertreter der Universitat und des Schulwesens Die Vertreter des Burgertums wahlten die Burger der Stadte in einem nach Einkommen und Vermogen gestaffelten Wahlrecht Im vierten Stand dem Stand der Bauern war das Wahlrecht an den Grundbesitz geknupft Im Jahr 1890 waren auf diese Weise rund 30 Prozent der Bevolkerung im Reichstag reprasentiert 3 Bereits zum Zeitpunkt der Wiederbelebung des Reichstagswesens in den Sechzigerjahren wurde das standische Vertretungssystem als veraltet empfunden und dessen Reform diskutiert VII 1 Wahrend des Reichstages 1885 scheiterten konkrete Vorschlage zu einer Erweiterung des Kreises der Stimmberechtigten insbesondere im Burgerstand am Widerstand des Adels und der konservativen Burger die eine entscheidende Gewichtsverschiebung der Krafteverhaltnisse zugunsten der finnischsprachigen Mehrheit befurchteten K 8 Die Stimmrechtsfrage wurde auf ahnliche Weise mehrfach aufgeschoben bis die Forderung nach einem allgemeinen und gleichen Wahlrecht am Anfang des neuen Jahrhunderts zu einer zentralen Forderung der aufkommenden Arbeiterbewegung wurde Revolutionare Unruhen fuhren zur Parlamentsreform Bearbeiten Das Jahr 1905 war von Demonstrationen und Unruhen durchzogen Hier eine Demonstration vor dem Rathaus in Jakobstad im Herbst 1905 Wahrend der Achtzigerjahre des 19 Jahrhunderts wurden in Finnland die ersten Arbeitervereine gegrundet die wahrend des folgenden Jahrzehnts zu verstarkter Zusammenarbeit fanden Die 1899 als Arbeiterpartei Finnlands gegrundete und 1903 in Sozialdemokratische Partei Finnlands umbenannte Partei machte die Frage des allgemeinen Wahlrechts zu ihrer zentralen Forderung Als im April 1905 der Reichstag erneut uber die Stimmrechtsfrage beriet versammelten sich etwa 35 000 Demonstranten hauptsachlich Arbeiter auf dem Senatsplatz aber die Reform wurde erneut abgelehnt VII 2 Im Fahrwasser der Russischen Revolution beschloss die Arbeiterschaft am 29 Oktober 1905 einen Generalstreik dem sich bald studentische Kreise anschlossen Der von konservativen Kreisen wegen der schwelenden Verfassungskrise mit Wohlwollen betrachtete Streik wurde fast vollstandig befolgt Auf Vermittlung des fuhrenden liberalen Politikers Leo Mechelin erliess Zar Nikolaus II schliesslich ein Manifest das unter anderem eine neue Reichstagsordnung und allgemeines und gleiches Wahlrecht versprach VII 3 Die erste Sitzung des neuen Einkammerparlaments am 22 Mai 1907 im Gebaude der Freiwilligen FeuerwehrEnde 1905 wurde zum letzten Mal der Vierstandereichstag gewahlt der nach Vorlage des Vorschlags zur neuen Reichstagsordnung durch den von Mechelin geleiteten Senat diese am 29 Mai 1906 verabschiedete Der Zar ratifizierte sie am 20 Juli Das neue Parlament Finnlands bestand nur noch aus einer Kammer mit 200 Mitgliedern die in den verschiedenen Wahlbezirken des Landes nach dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht durch alle mindestens 24 jahrigen Finnen gewahlt wurden Erstmals in Europa wurde auch Frauen das Wahlrecht eingeraumt Die Sitze im Parlament wurden nach dem Verhaltniswahlrecht im D Hondt Verfahren vergeben Anders als der alte Reichstag wurde das neue Parlament fortlaufend tagen und auf drei Jahre gewahlt werden VII 4 Das Parlament bekam durch die neue Reichstagsordnung die Form die es in seinen wesentlichen Zugen bis heute hat Das Verhaltnis der Kompetenzen des Reichstags zu denen des Monarchen blieb dagegen unverandert Gesetze konnten nicht ohne Ratifikation durch den Zaren erlassen werden und der Senat war nicht vom Vertrauen des Parlaments abhangig Die Moglichkeit des Zaren Regelungen im Verordnungswege zu treffen wurde ebenfalls nicht angetastet K 9 In diesen Fragen blieb die Verfassung von 1772 und 1789 in Kraft Administrative Einteilung Bearbeiten Aus dem Konigreich Schweden wurden die Lane finn Laani ubernommen die an das russische System der Gouvernements angepasst wurden An der Spitze der Verwaltung stand ein Gouverneur der vom Generalgouverneur beaufsichtigt wurde Nach einer Reform 1831 durch die einige Laani neu geschaffen oder umbenannt wurden blieben sie unverandert bis weit in die Zeit der Unabhangigkeit manche sogar bis 1997 Die Laani des Grossfurstentums Finnland waren seit 1831 folgende Hame schwedisch Tavastehus russisch Tavastguskaya guberniya Hauptstadt Hameenlinna Kuopio russisch Kuopioskaya guberniya Hauptstadt Kuopio Mikkeli schwedisch St Michel russisch Sankt Mihelskaya guberniya Hauptstadt Mikkeli Oulu schwedisch Uleaborg russisch Uleaborgskaya guberniya Hauptstadt Oulu Turku und Pori Turku ja Pori schwedisch Abo och Bjorneborg russisch Abo Byorneborgskaya guberniya Hauptstadt Turku Uusimaa schwedisch Nyland russisch Nielanskaya guberniya Hauptstadt Helsinki Vaasa schwedisch Vasa russisch Vazaskaya guberniya Hauptstadt Vaasa zu dieser Zeit Nikolainkaupunki Nikolajstad Viipuri schwedisch Viborg russisch Vyborgskaya guberniya Hauptstadt ViipuriDie gleichfalls aus der schwedischen Zeit hergebrachte Kommunalverwaltung herrschte im Grossfurstentum zunachst unverandert weiter In den Landgemeinden war die Gemeindeversammlung das oberste Organ das aber selten zusammengerufen wurde Dagegen wurden die meisten Entscheidungen von den Kirchenraten getroffen die eine Art Gemeinderat bildeten Eine Trennung der politischen Gemeindeverwaltung von der Kirchenverwaltung fand nicht statt Zu den gemeindlichen Aufgaben zahlten neben der gemeindlichen Infrastruktur insbesondere auch die Armenpflege Die Gerichtsbarkeit wurde auf dem Lande von verdienten Bauern als Schoffengerichte ausgeubt 1865 wurde die Verwaltung der Landgemeinden von der Kirchenverwaltung getrennt und die politische Gemeinde als weltliche Selbstverwaltungseinheit eingefuhrt Die Grundstrukturen der Verwaltung blieben ansonsten aber weitgehend unverandert Die Verwaltung der Stadte lag in der Hand der von den Burgern gewahlten Magistrate die auch als Gerichte fungierten Ab 1873 wurde in Stadten mit mehr als 2000 Einwohnern ein gewahlter Gemeinderat eingefuhrt und die Magistrate in Behorden umgewandelt 4 Gemeinsam war der Verwaltung der Landgemeinden wie der Stadte dass die nichtbesitzende Bevolkerung keinen Einfluss auf die Beschlussfassungen hatte Das Stimmrecht war von der Zahlung von Steuern abhangig und gestaffelt Das selektive Stimmrecht blieb bis zur Unabhangigkeit Finnlands in Kraft und wurde auch dann nicht wesentlich reformiert als es am Anfang des 20 Jahrhunderts zu einer der Hauptquellen politischer Spannung wurde Politische Stromungen und Parteien Bearbeiten Johan Vilhelm Snellman war der geistige Vater der fennomanischen Bewegung aus der die Finnische Partei hervorging Das politische Leben Finnlands zwischen 1809 und 1917 war im Wesentlichen durch drei Perioden gekennzeichnet Wahrend der reichstagsfreien Zeit bis 1863 stand der politische Diskurs weitgehend still und fand lediglich in den akademischen Kreisen der Universitat statt Die Zeit des standischen Reichstags bis 1906 wurde durch sich formende politische Bewegungen und besonders durch den Antagonismus des Sprachenstreites bestimmt Nach Einfuhrung des allgemeinen Wahlrechts bildeten sich moderne Parteien und stiegen die Sozialdemokraten zur starksten politischen Kraft auf 1809 bis 1863 Bearbeiten Da zwischen 1809 und 1863 der finnische Reichstag nicht einberufen wurde fand ein politisches Leben im eigentlichen Sinne nicht statt Die Regierung durch den Zaren und den Senat konzentrierte sich auf die Verwaltung Notwendige Regelungen wurden auf dem Verordnungswege erlassen wesentliche gesetzgeberische Massnahmen die der Mitwirkung des Reichstages bedurft hatten unterblieben ganzlich Der Beamtenapparat wurde zielgerichtet fortentwickelt insbesondere durch die Zentralisierung der Beamtenausbildung an der Universitat Die einzige Universitat Finnlands die bis 1828 in Turku bestand und nach dem Grossbrand von Turku nach Helsinki verlegt wurde entwickelte sich zum pragenden politischen Forum dieser Periode Zu den Vorreitern der politischen Aktivitaten gehorte Adolf Ivar Arwidsson Seine ab 1820 vehement vorgetragenen Forderungen nach der Herausbildung einer finnischen Staatsidentitat und nach grosseren burgerlichen Freiheiten fuhrten 1823 zu seiner Entlassung aus dem Amt des Dozenten Arwidsson emigrierte nach Stockholm wo sich im Laufe der Zeit eine Reihe von emigrierten in der Regel ausserst russlandskeptisch eingestellten Finnen sammelte Zu den von Arwidsson beeinflussten Personlichkeiten gehorte Johan Vilhelm Snellman der ab den Vierzigerjahren zum Vordenker und zur Leitfigur der sogenannten fennomanischen Bewegung wurde Zentrales Anliegen der Fennomanen war die Entwicklung der eigenen Sprache und Kultur Finnlands damit sich die Finnen einen eigenen Platz in der Mitte der Volker erwerben konnten Anders als Arwidsson richtete sich die Fennomanie aber nicht gegen Russland sondern strebte nach Bewahrung der finnischen Eigenstandigkeit im Kontext des Zarenreiches So betrieben sie aktiv die Entwicklung des Finnischen zur Kultursprache und die Verbesserung der breiten Volksbildung 1863 bis 1906 Bearbeiten Yrjo Koskinen war der Fuhrer der Finnischen Partei wahrend deren Machtperiode am Ende des 19 Jahrhunderts Nach der Wiederbelebung des Reichstagswesens nahm die Politik Einzug in das allgemeine Gesellschaftsleben Die Fennomaniebewegung wurde in den Sechzigerjahren von ihrer neuen Fuhrungspersonlichkeit Yrjo Koskinen zu einer politischeren Bewegung geformt Diese bald als Finnische Partei bezeichnete Bewegung hatte ihre Unterstutzer in den fennoman gesinnten Akademikern sowie in weiten Teilen der finnischsprachigen Landbevolkerung Sie stand fur die Erhebung der finnischen Sprache zur Amtssprache fur die Durchfuhrung von wirtschaftlichen und sozialen Reformen aber auch fur unbedingte Loyalitat zum russischen Monarchen Als Gegenreaktion auf die Erstarkung der politischen Fennomanen bildete sich in den Siebzigerjahren aus den Verfechtern der Stellung der schwedischen Sprache ebenfalls eine politische Bewegung die als Schwedische Partei bezeichnet wurde Neben der Sprachenfrage neigte die Bewegung unter ihrem geistigen Fuhrer Axel Olof Freudenthal zum gesellschaftlichen Konservatismus Insbesondere unter dem Einfluss des Skandinavismus nahmen die sich auch als Svekomanen bezeichnenden Anhanger der Bewegung gegenuber Russland eine distanzierte bis feindselige Stellung ein VII 5 Im standischen Reichstag beherrschte die Finnische Partei durchgehend den Bauernstand und den Klerus wahrend die Schweden die Mehrheit in Adel und Burgertum hielten Zahlreiche Vorstosse zu einer Erweiterung des Stimmrechts im Burgertum scheiterten an der Sorge der Schwedischen Partei dass die herrschende Machtbalance durch die Stimmberechtigung der finnischsprachigen Stadtbevolkerung kippen wurde Leo Mechelin war Grunder der kurzlebigen Liberalen Partei und Fuhrungspersonlichkeit des Verfassungskampfes Wahrend die vorgenannten Parteien politische Stromungen ohne feste Parteiorganisation waren grundete sich 1880 als erste finnische politische Partei im modernen Sinne die Liberale Partei unter Fuhrung von Leo Mechelin Die ebenfalls von schwedischsprachigen Eliten getragene aber in der Sprachfrage vermittelnde Partei konzentrierte sich auf Fragen der Wirtschaft und des Rechtsstaats Die Partei zerrieb sich bald zwischen den Fronten des Sprachenstreites und zerstreute sich um 1885 Mechelin sollte jedoch im Verfassungsstreit um die Jahrhundertwende als Unabhangiger zum zentralen Protagonisten der Konstitutionalisten werden Seit Beginn der Regentschaft Alexanders III wurde es Praxis des Zaren den Senat mit politischen Personen unter Berucksichtigung der gesellschaftlichen Verhaltnisse zu besetzen So wurden die Fennomanen zu einer Art Regierungspartei eine Stellung welche sie bis 1905 innehatten Wahrend der Neunzigerjahre ruhrte sich jedoch unter radikaleren Fennomanen Kritik an der von Yrjo Koskinen vertretenen Loyalitatslinie und der den Kritikern zu konservativ gewordenen Gesellschaftspolitik So spaltete sich 1894 von der Finnischen Partei die Jungfinnische Partei ab 1906 bis 1917 Bearbeiten Als Abgeordneter 1907 1917 und als sozialdemokratischer Parteivorsitzender 1906 1909 vertrat Edvard Valpas eine radikale revolutionare Linie Die Bildung des Einkammerparlaments und die Erweiterung des Stimmrechts auf die grossen Volksmassen erforderte die Bildung von modernen strukturierten politischen Parteien Die Sozialdemokratische Partei hatte sich bereits 1899 formiert und bis 1905 bereits einen Organisationsgrad erreicht der ihr eine zentrale Rolle in den revolutionaren Ereignissen des Jahres ermoglichte und sie in den Stand setzte einen effektiven Wahlkampf zu betreiben Die Alt Finnische Partei gab sich 1904 eine neue Struktur mit einer formellen Parteifuhrung und Regionalabteilungen Die Jungfinnische Partei folgte 1905 Als ganzlich neue Partei wurde 1906 der Landbund gegrundet der in erster Linie die Interessen der selbstandigen finnischsprachigen Bauern vertrat und dessen pragende Personlichkeit der von den Jungfinnen gewechselte Santeri Alkio war K 10 Die Schwedische Partei war mit einer radikalen Anderung ihrer Bedeutung konfrontiert Wahrend das alte Wahlsystem den schwedischsprachigen Eliten die Vormacht in zwei Standen sicherstellte war es vorauszusehen dass man im neuen Parlament in die Minderheit geraten wurde Deshalb kam es im schwedischen Lager zu einer Neuorientierung Im Mai 1906 wurde unter Fuhrung von Axel Lille die Schwedische Volkspartei gegrundet die sich als Vertreter nicht nur der alten Eliten sondern der schwedischsprachigen Finnen in allen Bevolkerungsschichten ansah K 11 Die ersten Wahlen zum neuen Parlament im Marz 1907 brachten den Sozialdemokraten damals fur alle Beobachter uberraschend 80 der 200 Mandate ein Die Altfinnen erhielten 59 der Landbund 9 Sitze Die konstitutionalistischen Parteien wurden von dem Wahlergebnis bitter enttauscht Die Jungfinnen erhielten 26 die Schwedische Volkspartei 24 Sitze VII 6 In den folgenden Jahren wurde das Parlament in kurzen Abstanden vom Zaren aufgelost nachdem sich das Parlament immer wieder gegen die Politik der russischen Regierung stellte Wahrend des Ersten Weltkrieges tagte das Parlament zwar nicht es wurden aber 1916 dennoch Wahlen abgehalten Die Sozialdemokraten waren wahrend dieser Zeit programmatisch zerstritten Wahrend der 1909 1911 und 1913 1917 den Parteivorsitz innehabende Matti Paasivuori die reformerische Zusammenarbeit mit den Burgerlichen suchte vertraten die Vorsitzenden von 1906 bis 1909 und von 1911 bis 1913 Edvard Valpas und Otto Ville Kuusinen eine revolutionar klassenkampferische Linie VII 7 Dennoch konnten die Sozialisten in den Wahlen stetig zulegen 1916 erzielten sie mit einem Stimmenanteil von 47 29 eine absolute Mehrheit von 103 Sitzen Der Landbund konnte seine Bedeutung ebenfalls stetig steigern und kam 1916 bereits auf 19 Mandate Dagegen schwand die Unterstutzung fur die Finnische Partei drastisch sie kam 1916 nur noch auf 33 Sitze Autonomie und Verfassungsstreit BearbeitenDie Grundlagen der Autonomie Finnlands wurden wahrend der gesamten Existenz des Grossfurstentums nicht gesetzlich festgelegt Die Ansichten uber die Natur der Autonomie hingen weitgehend von der Interpretation der Geschehnisse der Jahre 1808 und 1809 ab Ab den Achtzigerjahren des 19 Jahrhunderts geriet die finnische Auffassung von einer konstitutionellen Autonomie zunehmend in Konflikt mit dem russischen Nationalismus Bemuhungen der russischen Regierung zur Annaherung Finnlands an das Reich fuhrten ab der Jahrhundertwende zu erbittertem Widerstand auf finnischer Seite Verfassungsrechtliche Natur Finnlands Bearbeiten Der Throneid Alexanders I in seiner finnischsprachigen BekanntmachungDie Ergebnisse des Landtags von Porvoo fuhrten dazu dass Finnland eine weitgehende Autonomie gegenuber dem Zarenreich erhielt und dass das Rechtssystem des Landes in weiten Teilen vom russischen Recht unabhangig blieb Die genaue staatsrechtliche Einordnung des entstandenen Grossfurstentums blieb allerdings offen In seiner Rede zum Abschluss des Landtages hatte Alexander erklart Finnland sei nun in den Kreis der Nationen erhoben worden Diese Erklarung ist auf finnischer Seite sowohl wahrend der Existenz des Grossfurstentums als auch danach zum Anlass genommen worden Finnland ab 1809 als einen eigenstandigen Staat zu betrachten den mit Russland in erster Linie der gemeinsame Herrscher verbindet 5 Diese Auffassung wurde von russischer Seite vor allem wahrend der spaten Phase des Grossfurstentums bestritten und auch in der heutigen finnischen Forschung wird davon ausgegangen dass die Definition des finnischen Status zumindest unklar geblieben ist Seine Aussage uber die Erhebung Finnlands zur Nation hat Alexander offenbar vor allem mit Blick auf die zuvor vollig unselbstandige Rolle Finnlands als Teil des schwedischen Reiches gemacht Der Zar versprach zwar die Aufrechterhaltung der Verfassung der Begriff der Verfassung war jedoch zur damaligen Zeit sowohl in Schweden als auch und vor allem in Russland kaum scharf umrissen so dass der Inhalt der Versprechung weitgehend offenblieb VI 4 Alexander II wurde von den Finnen als Freund der finnischen Autonomie schon zu Lebzeiten hoch angesehen Ihm wurde 1894 eine Statue in der Mitte des Senatsplatzes der zentralen Stelle Helsinkis errichtet In finnischen akademischen Kreisen setzte sich bald die Auffassung durch dass die Verfassung Finnlands auf der schwedischen gustavianischen Verfassung von 1772 und 1789 beruhte Ab 1817 setzte der Zugang zu offentlichen Amtern einen Abschluss an der Universitat in Turku spater in Helsinki voraus Die Auffassung der im Aufbau befindlichen Verwaltung von der finnischen Verfassung wurde also massgeblich an der einzigen Universitat gepragt und so wurde die Verwaltung auf der Grundlage der schwedischen Verfassungstradition ausgeformt K 12 Die russischen Herrscher enthielten sich einer Konkretisierung des Status Finnlands bis Alexander II in der 1869 erlassenen neuen Reichstagsordnung erstmals ausdrucklich auf die Verfassungsdokumente von 1772 und 1789 als Grundlage seiner Rechte in Finnland Bezug nahm 6 Der Sonderstatus Finnlands wurde von der russischen Offentlichkeit mit Skepsis betrachtet Die verfassungsrechtliche Lage Finnlands wurde in einem zeitgenossischen wahrscheinlich von dem langjahrigen Ministerstaatssekretar fur finnische Angelegenheiten Alexander Armfelt gepragten geflugelten Wort bildhaft folgendermassen beschrieben K 13 Die Verfassung Finnlands ist wie die ungesetzliche Beziehung eines verheirateten Mannes alle kennen sie alle nehmen sie hin je weniger daruber gesprochen wird desto glucklicher leben die Beteiligten miteinander Debatte uber die finnische Verfassung Bearbeiten Nach dem Tod Alexanders II im Jahr 1882 begann sich die offentliche Diskussion zuzuspitzen Vor dem Hintergrund einer allgemein nationalistischen Grundstimmung und angespannter internationaler Lage wurden in der russischen Presse ab 1883 immer heftigere Angriffe auf den finnischen Sonderstatus vorgetragen Im Gegenzug sorgte 1885 in Finnland vor allem das liberale Helsingfors Dagblad mit der These fur Unruhe Finnland solle sich im Falle eines Krieges fur neutral erklaren Das Blatt betonte Finnland und Russland seien ganzlich verschiedene Staaten die nur durch die Person des Monarchen miteinander verbunden seien Der liberale Politiker Leo Mechelin veroffentlichte 1886 in mehreren Sprachen eine Abhandlung zur Verfassung Finnlands die wiederum von der russischen Presse mit heftiger Polemik aufgenommen wurde Der russische Staatsrechtler Kesar Filippowitsch Ordin veroffentlichte das Werk Mechelins mit eigenen das Werk scharf kritisierenden Anmerkungen und 1888 und 1889 zwei eigene Werke in denen er Finnland die Staatseigenschaft absprach und das Land stattdessen als eine eroberte Provinz bezeichnete VII 8 Wahrend der offentliche Druck wuchs zeigte Zar Alexander III zunachst wenig Neigung von der Finnlandpolitik seines Vaters abzuweichen Dem Geist der Zeit entsprechend gehorte es aber zu den Zielen der Reichsregierung in praktischen Fragen eine Vereinheitlichung herbeizufuhren Besondere Symbolkraft erlangte 1890 die Frage der Vereinheitlichung des Postwesens in welcher der finnische Senat aus verfassungsrechtlichen Grunden die Mitwirkung verweigerte Der Zar entschied die Frage schliesslich im Verordnungswege durch das Postmanifest vom 12 Juni 1890 Im folgenden Jahr verkundete Alexander dass die Position Finnlands offenbar falsch verstanden worden sei und dass die Unterschiedlichkeit der Gesetze Finnlands und des Reiches Massnahmen verlange welche die Bindung Finnlands an das Reich starken 7 Bobrikow und die erste Russifizierungsperiode Bearbeiten Generalgouverneur Bobrikow war der sichtbarste Protagonist der ersten Russifizierungsperiode und wurde 1904 in Helsinki ermordet Nach der Thronbesteigung durch Nikolaus II 1894 zeigte das offizielle Russland verstarkte Bestrebungen zu einer Vereinheitlichung der Verwaltung Im Hintergrund stand das Bedurfnis nach einer Straffung der Reichsverwaltung unter dem Druck ausserer Kriegsgefahr und innerer revolutionarer Bewegungen ebenso wie die dem Geist der Zeit entsprechende grossrussische Ideologie VII 9 Im Auftrag des Zaren erstellte der Infanteriegeneral Nikolai Iwanowitsch Bobrikow 1898 einen Geheimplan zur Annaherung Finnlands an die Verwaltung Russlands Am 29 August des Jahres wurde Bobrikow zum Generalgouverneur Finnlands ernannt anders als alle seine Vorganger nicht auf Vorschlag des Ministerstaatssekretars fur Finnland sondern des Kriegsministers VII 10 Am 15 Februar 1899 erliess der Zar im Verordnungswege das sogenannte Februarmanifest in welchem er neue Verfahrensweisen fur den Erlass von solchen Vorschriften verfugte die auch das Interesse des Gesamtreiches betrafen Insbesondere sollte die russische Regierung eine zentrale Rolle in der Vorbereitung solcher Gesetze spielen In der finnischen Offentlichkeit formierte sich massiver politischer Widerstand gegen das was vielfach als Auftakt zur Vernichtung der finnischen Autonomie verstanden wurde Nach Erlass des Manifestes wurden in Finnland innerhalb von zehn Tagen 520 000 Unterschriften unter eine grosse Petition an den Zaren gesammelt die dieser jedoch nicht entgegennahm VII 11 Die Frage der richtigen Strategie zur Verteidigung der Autonomie spaltete die finnische politische Landschaft Die Anhanger der Schwedischen Partei sowie die Jungfinnische Partei stellten sich auf einen streng konstitutionalistischen Standpunkt und lehnten jedes Zugestandnis an den Zaren ab Der Angriff auf die Autonomie musse durch passiven Widerstand und Beharren auf der Verfassung abgewehrt werden Demgegenuber vertrat die Finnische Partei eine Politik der Nachgiebigkeit welche die Bestrebungen der russischen Seite durch Bekraftigung der finnischen Loyalitat in Grenzen halten wollte VII 12 Generalgouverneur Bobrikow dem 1903 durch die sogenannte Diktaturverordnung weitgehende Herrschaftsrechte eingeraumt wurden ergriff verschiedene Massnahmen um den an vielen Stellen insbesondere in der Wehrpflichtfrage auftretenden passiven Widerstand zu brechen Zahlreiche Zeitungen wurden verboten die Versammlungsfreiheit eingeschrankt und Beamte und Richter entlassen VII 13 Die Repressionen fuhrten schliesslich zu einer Radikalisierung mancher Konstitutionalisten die sich nicht mehr auf passiven Widerstand beschranken wollten Ende 1903 wurde zur Organisation des aktiven Widerstands die Aktivistische Widerstandspartei Finnlands gegrundet die spater auch die Unabhangigkeit Finnlands auf ihre Fahnen schrieb Auch in akademischen Kreisen wurde unabhangig von der Partei von manchen Kreisen der Schritt zum Aktivismus vollzogen Am 16 Juni 1904 betrat der Hilfkammerer der Schulverwaltung Eugen Schauman das Senatshaus und erschoss dort zunachst Gouverneur Bobrikow und sodann sich selbst VII 14 Das Februarmanifest wurde am 4 November 1905 in der Folge der revolutionaren Ereignisse des Jahres und des Generalstreiks ebenso aufgehoben wie die auf seiner Grundlage erlassenen Gesetze So endete eine Periode die in Finnland als die erste Unterdruckungsperiode oder als die Frostjahre bezeichnet wird Stolypin und die zweite Russifizierungsperiode Bearbeiten Bald begannen konservative Kreise in Russland wieder die Oberhand zu gewinnen und die in Finnland so genannte Zweite Unterdruckungsperiode einzuleiten Der neue Ministerprasident Pjotr Arkadjewitsch Stolypin leitete ein entschlossenes Programm ein das einerseits auf die Niederschlagung der revolutionaren Gruppen andererseits auf tiefgreifende wirtschaftliche Reformen zielte Die der straffen Zentralregierung im Wege stehende Autonomie Finnlands war ihm dabei ein Dorn im Auge 1908 unterzeichnete Nikolaus II auf Betreiben Stolypins einen Beschluss der die Vorschriften des Februarmanifests zum Gesetzgebungsverfahren wieder in Kraft setzte 1910 beschloss die Duma ein Gesetz nach dem Finnland Vertreter in das russische Reichsparlament zu entsenden habe VII 15 Das finnische Parlament stellte sich den Russifizierungsbemuhungen konsequent entgegen Insbesondere der Jungfinne Pehr Evind Svinhufvud der bis 1912 durchgehend Prasident des Parlaments war wurde zur Leitfigur des konstitutionalistischen Widerstandes 1914 wurde er nach Sibirien verbannt Auch die Finnische Partei unter ihrem neuen Fuhrer Johan Richard Danielson Kalmari hatte sich inzwischen der konstitutionalistischen Front angeschlossen Das Parlament wurde immer wieder aufgelost und neu gewahlt ohne dass sich die Mehrheitsverhaltnisse entscheidend geandert hatten Nachdem auch die Senatoren sich dem Protest angeschlossen hatten wurde 1909 ein russischer Senat unter Wladimir Markow eingesetzt Die zweite Russifizierungsphase dauerte bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges an und wurde ab Kriegsbeginn von einem weitgehenden Stillstand der finnischen Politik abgelost Auflosung des Grossfurstentums Bearbeiten Die gegensatzlichen Interpretationen der finnischen Verfassung stiessen ein letztes Mal aufeinander als Zar Nikolaus II am 15 Marz 1917 als Folge der Februarrevolution auf den Thron verzichtete Am 20 Marz stellte die provisorische Regierung Russlands die unter Nikolaus II beschrankten autonomen Rechte Finnlands wieder her und beendete damit die zweite Unterdruckungsperiode Die Abdankung des Zaren hatte aber nach finnischer Auffassung einschneidende Auswirkungen auf den Status Finnlands Nach dieser Ansicht war die Bindung Finnlands an das Russische Reich allein durch die Person des Monarchen vermittelt Die Frage wer dessen Machtbefugnisse nunmehr ausuben solle fuhrte einerseits zum Konflikt mit der provisorischen Regierung die diese Befugnisse fur sich beanspruchte andererseits zu einer inneren Spaltung Finnlands die im Januar 1918 im finnischen Burgerkrieg kulminieren sollten Die Oktoberrevolution beschleunigte schliesslich den Vorgang der Abspaltung Finnlands von Russland Am 6 Dezember 1917 erklarte das finnische Parlament das Land fur unabhangig Die Unabhangigkeit wurde von Russlands neuer bolschewistischer Regierung am 4 Januar 1918 anerkannt Als letzte Reminiszenz des aufgelosten Grossfurstentums wurde am 28 Juni 1918 der letzte Ministerstaatssekretar fur finnische Angelegenheiten Carl Enckell abberufen und das Amt aufgelost Streitkrafte und Kriegsbeteiligung BearbeitenWahrend der Zeit des Grossfurstentums wurde Finnland von unmittelbaren Kriegshandlungen mit Ausnahme der Zerstorungen wahrend des Krimkrieges weitgehend verschont Die Verteidigung Finnlands lastete hauptsachlich auf russischen Armeeeinheiten Die finnischen Streitkrafte waren nie organisatorisch in die Kaiserlich Russische Armee eingegliedert und wurden mehrfach umorganisiert Die Finnische Garde erwarb sich Respekt bei Einsatzen in russischen Kriegen ausserhalb Finnlands Der Streit um die allgemeine Wehrpflicht fuhrte schliesslich 1905 zur volligen Abschaffung der finnischen Streitkrafte Neuordnung der Streitkrafte und Krimkrieg Bearbeiten Die auf dem schwedischen Einteilungswerk beruhenden Streitkrafte in Finnland wurden 1810 aufgelost Die bisher zur Abstellung jeweils eines Soldaten verpflichteten Rotten hatten stattdessen eine Jahresgebuhr zu entrichten Mit den so gewonnenen Mitteln wurden 1812 sechs Soldnerbataillone gebildet deren vornehmliche Aufgabe die Verteidigung Finnlands sein sollte 1818 wurde ein sogenanntes Lehrbataillon gegrundet das 1829 als Finnische Scharfschutzen der Leibgarde zu einer Einheit der kaiserlichen Garde aufgewertet wurde Diese in funf Kompanien mit je 100 Mann aufgeteilte sogenannte Finnische Garde nahm 1831 an der Niederschlagung des polnischen Novemberaufstandes teil Abgesehen von der Finnischen Garde wurden die Soldnerbataillone 1830 aufgelost Stattdessen wurde im selben Jahr eine aus acht Kompanien bestehende landgebundene Marineeinheit gebildet Die Hauptverantwortung fur die Verteidigung Finnlands lag jedoch bei den in Finnland stationierten russischen Infanterieeinheiten und Befestigungen die insgesamt mit etwa 12 000 Soldaten besetzt waren K 14 Die zweitagige Bombardierung der Festung Sveaborg hier in einer zeitgenossischen Darstellung war der Schlusspunkt des Krimkrieges in Finnland Wahrend des Krimkrieges wurden die finnischen Gewasser und Kusten zum Kriegsschauplatz Nach Eintritt der Westmachte in den Krieg segelte die Flotte Grossbritanniens im Marz 1854 in die Ostsee mit dem Befehl alle dem russischen Zaren unterstehenden oder sich auf seinem Gebiet befindlichen Schiffe zu kapern Finnland verlor in der Folge nahezu seine gesamte Handelsflotte K 15 Die britische und die franzosische Flotte bedrohten auch die Kusten Die finnische Verteidigung wurde unter anderem dadurch gestarkt dass ab 1854 das Einteilungswesen zur Rekrutierung von Soldaten wieder in Gebrauch genommen wurde Auf diese Weise entstanden neun Bataillone mit einer Gesamtstarke von bis zu 10 711 Mann K 16 Die russischen Truppen im Land wurden wahrend des Krieges auf etwa 70 000 Mann verstarkt K 17 Wahrend des Fruhjahrs 1854 griff die britische Flotte verschiedene Orte an der Kuste an und richtete grosse Schaden an Am 7 Juni unternahm sie einen Landungsversuch in Kokkola Der Angriff wurde jedoch durch Bewohner des Ortes die zu den Waffen gegriffen hatten zuruckgeschlagen Die Anfuhrer des Widerstandes der Handler Anders Donner und der Bauer Mats Gustafsson Kankkonen wurden zu Ehren dieses Sieges mit Busten im kaiserlichen Palast zu Helsinki gewurdigt Am 8 August landeten franzosische Truppen auf Aland Nach achttagiger Belagerung und Bombardierung ergab sich die Besatzung der Festung Bomarsund den Angreifern und wurde vollstandig zerstort Nach dem Krieg wurde die Demilitarisierung Alands vereinbart Im Sommer 1855 erschienen die Briten und Franzosen erneut an der finnischen Kuste Im Juni zerstorten sie die Festung Fort Slava vor Kotka im Juli die Festung Svartholm vor Loviisa In letzterem Angriff verbrannte auch die Stadt zum grossten Teil Mehrere andere Kustenstadte wurden bombardiert Ab dem 9 August beschossen die Angreifer 46 Stunden lang die Festung Sveaborg vor Helsinki die dabei schwer beschadigt aber nicht eingenommen wurde Die Hauptstadt selbst blieb von dem Beschuss verschont K 18 Es war die letzte Kriegshandlung in Finnland Die Wehrpflichtfrage und Auflosung der Streitkrafte Bearbeiten Die wegen des Krieges geschaffenen finnischen Streitkrafte wurden nach dem Krieg teilweise demobilisiert Die nach dem Einteilungssystem rekrutierten Truppen die sich als ineffektiv erwiesen hatten wurden 1867 ganz aufgelost Stattdessen diskutierte man in Finnland wie in Russland schon seit den fruhen Sechzigerjahren uber die Einfuhrung einer allgemeinen Wehrpflicht Die offentliche Meinung in Russland drangte auf eine Beseitigung der Bevorzugung Finnlands in der Verteidigungsfrage Die Wehrpflicht bekam in Finnland Unterstutzung sowohl von Fennomanen die erwarteten dass eine Wehrpflichtarmee finnischsprachig ware als auch von liberalen Kreisen die den Gedanken einer gesonderten Soldatenklasse ablehnten Gerade die demokratische Natur einer Wehrpflichtarmee rief in Russland aber auch gewichtige Bedenken hervor K 19 Die sich zuspitzende internationale Situation im Vorfeld des Russisch Turkischen Krieges fuhrte schliesslich 1874 zum Erlass des Wehrpflichtgesetzes das aber Finnland noch nicht betraf Erst 1878 nach Ausbruch des russisch turkischen Krieges verabschiedete der finnische Reichstag die Wehrpflicht fur Finnland die 1881 in Kraft trat Es wurden acht neue Scharfschutzenbataillone gebildet Die Finnische Garde die sich am turkischen Krieg wirkungsvoll beteiligt hatte und dafur in den Rang einer Alten Garde erhoben worden war wurde sukzessive mit Wehrpflichtigen besetzt Die Marineeinheiten wurden aufgelost Die neuen finnischen Streitkrafte blieben organisatorisch von denen des Reiches getrennt und durften nicht ausserhalb Finnlands eingesetzt werden was in Russland heftige Kritik ausloste K 20 Im Zuge der ersten Russifizierungsperiode strebte die russische Regierung nach einer Eingliederung der finnischen Verteidigung in die Streitkrafte des Reiches Nachdem der Reichstag 1899 keine die Regierung zufriedenstellende Regelung verabschiedet hatte unterzeichnete Zar Nikolaus II 1901 ein neues Wehrpflichtgesetz das die Finnen der allgemeinen Wehrpflicht in der Armee des Reiches unterwarf Die bisherigen finnischen Einheiten wurden mit Ausnahme der Finnischen Garde aufgelost Die finnischen Konstitutionalisten sahen dies als Verletzung der verfassungsmassigen Rechte Finnlands an und organisierten passiven Widerstand Bis zu den ersten Einberufungen im Jahr 1902 hatte die zu diesem Zweck gegrundete Geheimorganisation Kagal effektive Propaganda geleistet und zahlreiche Pfarrer weigerten sich das Wehrpflichtgesetz in der Kirche zu verlesen die seinerzeit ubliche Methode der Verkundung von Gesetzen Ein Grossteil der Wehrpflichtigen leistete der Einberufung nicht Folge und am Tag der Einberufung am 18 April 1902 kam es in Helsinki zu gewaltsamen Demonstrationen In den beiden Folgejahren wurden weitere Einberufungen vorgenommen die auf geringeren Widerstand stiessen aber zahlenmassig auch eher Symbolwert hatten 8 Als Konsequenz des Wehrpflichtigenstreiks vereinbarte der Zar 1905 mit dem finnischen Senat dass das Wehrpflichtgesetz vorlaufig nicht umgesetzt werde Stattdessen entrichtete Finnland eine jahrliche finanzielle Entschadigung fur die Militarkosten des Reiches Die Finnische Garde wurde im selben Jahr aufgelost und damit die Existenz jeglicher finnischer Streitkrafte beendet Bei diesem Zustand blieb es bis zum Ende des Grossfurstentums Dies bedeutete insbesondere dass finnische Soldaten von einigen Freiwilligen abgesehen weder am Japankrieg 1904 05 noch am Ersten Weltkrieg teilnahmen 9 Dagegen liess sich eine Gruppe finnischer Freiwilliger die sogenannten Finnischen Jager ab 1915 in der deutschen Armee ausbilden und kampfte auch auf deutscher Seite im Krieg Wirtschaft und Sozialstruktur BearbeitenDie Wirtschaft Finnlands blieb wahrend der gesamten Zeit des Grossfurstentums landwirtschaftlich gepragt Der Landbesitz war unter der finnischen Landbevolkerung breit verteilt Das rasche Wachstum der Bevolkerung liess jedoch den Anteil der nichtbesitzenden Bevolkerung ansteigen und fuhrte zu sozialen Spannungen Die spat einsetzende Industrialisierung wurde insbesondere von der holzverarbeitenden Industrie getragen Der Aufstieg der finnischen Industrie wurde ermoglicht oder erleichtert durch die Schaffung von Wasser und Schienenwegen sowie einer stabilen eigenen Wahrung Landwirtschaft Bearbeiten Kleinpachtbauern verrichteten neben der Bewirtschaftung der eigenen Felder Arbeit auf den Feldern des Grundbesitzers Ihre Rechtsstellung wurde zu einer der grossen Streitfragen des spaten Grossfurstentums Die Bevolkerung Finnlands unter Einrechnung Altfinnlands um 1810 wird auf 1 070 000 geschatzt Bis 1870 wuchs die Bevolkerung auf 1 770 000 Das Wachstum konzentrierte sich wahrend dieser Zeit auf die Landbevolkerung deren gesellschaftliche Struktur hierdurch stark verandert wurde Wahrend zu Beginn des Jahrhunderts die Mehrheit der Landbevolkerung aus Land besitzenden selbstandigen Bauern bestand uberwog am Ende des Jahrhunderts die landlose Bevolkerung deren Verarmung soziale Spannungen hervorrief Die armste Schicht wurde gebildet durch die nicht landgebundene Arbeiterschaft bestehend aus Tagelohnern Knechten und Magden Deren Anteil stieg von rund 10 auf 15 20 im Jahr 1875 aber bereits auf 40 zum Jahrhundertwechsel 10 Die durch diese Entwicklung beschriebene Verarmung grosser Teile der Landbevolkerung konnte durch die sich nur zogernd entwickelnde Industrialisierung nicht aufgefangen werden Dies veranlasste zwischen 1870 und 1914 insgesamt 300 000 Menschen zur Auswanderung nach Amerika die meisten von ihnen aus der Provinz Osterbotten VII 16 Eine Zwischenstellung nahmen die Kleinpachtbauern torpparit ein die auf dem Land eines selbstandigen Bauern einen eigenen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb fuhrten oft auf von ihnen selbst gerodetem Land Als Pacht mussten sie Arbeiten auf dem Hof des Verpachters verrichten was in den arbeitsreichen Jahreszeiten oft dazu fuhrte dass sie ihren eigenen Hof in der Nacht bewirtschaften mussten Die Pachtbedingungen waren oft nicht eindeutig festgelegt und einseitige Anderungen der Bedingungen ebenso wie Kundigungen der Pachtvertrage waren jederzeit zu befurchten Obwohl die Kleinpachtbauern in der Regel wirtschaftlich deutlich besser gestellt waren als die reine Arbeiterschaft entwickelte sich die Frage nach ihrer Rechtsstellung nach der Jahrhundertwende zu einer der brennendsten sozialpolitischen Fragen Finnlands K 21 Die Landwirtschaft Finnlands war in der Mitte des 19 Jahrhunderts nicht in der Lage mit dem Bevolkerungswachstum Schritt zu halten Nach dem Krimkrieg musste regelmassig ein Teil des notwendigen Getreides importiert werden In den Sechzigerjahren kam es zu mehreren Ernteausfallen in deren Folge die Getreidevorrate aufgebraucht wurden und die Staatsfinanzen in eine Krise gerieten Im Jahr 1867 fuhrte schliesslich ein aussergewohnlich kalter Sommer das Eis auf den Seen Sudfinnlands schmolz erst Mitte Juni zu einem nahezu volligen Ernteausfall Die Beschaffung von Getreide aus dem Ausland wurde durch die angespannten Staatsfinanzen erschwert und der Transport des Getreides auf den kaum entwickelten Verkehrswegen verursachte grosse Schwierigkeiten Die Folge war eine Hungerkatastrophe in den Jahren 1867 und 1868 In den grossen Hungerjahren verlor Finnland rund 6 seiner Bevolkerung 11 Industrialisierung Bearbeiten Die Holzer fur die Sagewerke wurden aus den Waldern des Binnenlandes uber die Seen und Flusse an die Kusten geflosst Eine nennenswerte Industrialisierung kam in Finnland bis in die Sechzigerjahre des 19 Jahrhunderts nicht in Gang Wahrend zu Beginn des Grossfurstentums rund 90 der Bevolkerung ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft verdiente sank der Anteil bis 1865 nur auf 88 K 22 Ab den Sechzigerjahren beschleunigte sich das Bevolkerungswachstum weiter bis 1914 hatte Finnland rund drei Millionen Einwohner Der Anteil der Stadtbevolkerung stieg in dieser Zeit von 6 auf 20 und in ahnlichem Masse stieg der Anteil des Industriesektors an der finnischen Wirtschaft VII 17 Das Zugpferd der Industrialisierung Finnlands war die holzverarbeitende Industrie Die letzten gesetzlichen Beschrankungen des Betriebs von Sagewerken wurden 1861 aufgehoben und in der Folge zahlreiche Dampfsagewerke gegrundet besonders nach dem deutlichen Anstieg der Preise Anfang der Siebzigerjahre Schwerpunkt der Entwicklung waren die Kustengebiete von denen aus das Sagegut nach Westeuropa verschifft wurde Ab den Achtzigerjahren besonders aber nach dem Jahrhundertwechsel gewann auch die Papierherstellung an Bedeutung VII 18 Andere Industriezweige bedienten vornehmlich den finnischen Binnenmarkt und entwickelten ihr eigentliches Wachstum in den Achtzigerjahren teilweise auch erst spater Um die Jahrhundertwende stieg dabei die Stadt Tampere zum unangefochtenen Industriezentrum Finnlands auf Begunstigt durch die Wasserkraft der Stromschnelle Tammerkoski und die direkte Bahnanbindung an Helsinki und Sankt Petersburg siedelten sich hier zahlreiche Fabriken der Textilindustrie aber auch der Metallindustrie an VII 19 Die Einwohnerzahl Tamperes verdoppelte sich zwischen 1891 und 1904 von 20 500 auf 40 261 Geld und Bankwesen Bearbeiten Das Gebaude der Bank Finnlands in Helsinki wurde von Architekt Ludwig Bohnstedt geplant und 1876 1883 errichtet 5 Penny Munze 1915 Nach der Ablosung Finnlands von Schweden 1809 wurde der Rubel die offizielle Wahrung Finnlands Als Ausdruck der fortbestehenden engen wirtschaftlichen Bindungen zu Schweden blieb aber auch der schwedische Reichstaler noch bis 1840 gesetzliches Zahlungsmittel K 23 In der Folge des Krimkrieges wurde der Rubel so instabil dass die Wahrung mehrmals vom Silberstandard gelost werden musste 1860 erhielt Finnland die Erlaubnis eine eigene Wahrung in Gebrauch zu nehmen Die Einfuhrung der Finnischen Mark war zunachst rein nomineller Natur da das im Wert stark schwankende russische Papiergeld weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel blieb Der fur Finanzen zustandige Senator Johan Vilhelm Snellman leistete ab 1864 bei den russischen Regierungsbehorden beharrliche Uberzeugungsarbeit in deren Folge Zar Alexander II am 4 November 1865 das sogenannte Wahrungsmanifest unterzeichnete Die Silbermark wurde zum einzigen gesetzlichen Zahlungsmittel im Grossherzogtum Finnland erklart Zwar blieb auch der Silberrubel gultig aber das instabile russische Papiergeld musste nicht mehr angenommen werden 12 Die finnische Zentralbank wurde bereits 1811 unter dem Namen Wechsel Kredit und Depositionskontor im Grossfurstenland Finnland gegrundet und 1840 in Bank Finnlands Suomen Pankki umbenannt Die zunachst wenig bedeutsamen Aufgaben der Bank wurden nach und nach erweitert So erhielt die Bank 1840 das Recht zur Ausgabe von Banknoten 1865 wurde der Bank die Kontrolle uber die vom Rubel geloste Finnische Mark ubertragen Die Bank Finnlands stand ihrerseits unter Aufsicht der finnischen Stande auch in der Periode in welcher der Reichstag nicht einberufen wurde Die Grundung von Geschaftsbanken kam nach der Beseitigung der gesetzlichen Hemmnisse durch Alexander II ab den 1860er Jahren in Gang Als erste Geschaftsbank wurde 1861 die Suomen Yhdys Pankki gegrundet gefolgt von zahlreichen anderen Die so geschaffenen Moglichkeiten zur Kapitalbeschaffung uber Kredite schuf eine der Grundvoraussetzungen fur die Industrialisierung Verkehr Bearbeiten Die Verkehrsverbindungen innerhalb Finnlands waren am Anfang des 19 Jahrhunderts noch ganzlich unentwickelt Die Landstrassen wurden bei Regenwetter tief und muhsam befahrbar und im Winter oftmals ganzlich unpassierbar Der Ausbau der Verkehrswege stellte eine Grundvoraussetzung fur den wirtschaftlichen und industriellen Aufschwung der jeweiligen Gebiete dar Erhebliche Bedeutung fur die Anbindung Ostfinnlands an das Meer und an die russischen Markte hatte der Bau des Saimaakanals der das weitgefacherte Seengebiet um den See Saimaa mit der Stadt Viipuri und dem Finnischen Meerbusen verband Der Bau des Kanals begann 1845 die Einweihung erfolgte 1856 Zum Erneuerungsprogramm Alexanders II gehorte der Bau von Eisenbahnen Auf seinen Befehl wurde in Finnland die erste 1862 eroffnete Bahnstrecke von Helsinki nach Hameenlinna gebaut In den Jahren 1868 bis 1870 entstand die Strecke von Riihimaki nach Sankt Petersburg Uber die Spurweite dieser Strecke war politischer Streit entflammt schliesslich wurde das finnische Bahnnetz aber mit der russischen Breitspur gebaut welche breiter ist als die im europaischen Netz ubliche Normalspur In den 1870er Jahren wurde die Strecke von Hameenlinna bis Tampere verlangert bis 1903 wurde sie durch Osterbotten bis Tornio weitergefuhrt Weitere Hauptstrecken entstanden in die Provinz Savo von Kouvola nach Iisalmi und nach Nordkarelien von Viipuri nach Joensuu Bis 1914 wurden diese Hauptstrecken weiter verlangert die Osterbottenlinie von Kemi nach Rovaniemi die Savolinie von Iisalmi nach Kajaani und die Karelienlinie von Joensuu nach Nurmes Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde schliesslich noch Karelien direkt mit Osterbotten verbunden Bis zum Ende des Grossfurstentums war damit der uberwiegende Teil der heute bestehenden Bahnstrecken fertiggestellt VII 20 Sprache Bearbeiten Die Veroffentlichung der Runensammlung Kalevala war ein Meilenstein auf dem Weg der finnischen Sprache zur Kultursprache Das Schwedische bewahrte sich seine Position als Amts und Verwaltungssprache auch unter der russischen Krone Das entstehende finnische Nationalbewusstsein brachte aber auch die Sprachenfrage in den Vordergrund Sie sollte eine der wichtigsten politischen Fragen der Zeit des Grossfurstentums bilden Wichtige Protagonisten der Nationalbewegung wie Johan Ludvig Runeberg und Zacharias Topelius vertraten mit Nachdruck die Notwendigkeit der Entwicklung der von der Bevolkerungsmehrheit gesprochenen finnischen Sprache und ihrer Etablierung als Kultur und Amtssprache Elias Lonnrots Runensammlung Kalevala und Aleksis Kivis Roman Die Sieben Bruder brachten der bisher geringgeschatzten finnischen Sprache und Kultur Respekt ein Die russische Sprache erreichte auch in der Zeit der russischen Herrschaft zu keinem Zeitpunkt einen wesentlichen Stellenwert wenn auch seit dem Jahr 1818 von allen Amtsinhabern ein Zeugnis uber die russische Sprachkenntnis verlangt wurde Diese Anforderung wurde fur Pfarrer im Jahr 1824 aufgehoben Von ihnen wurde stattdessen in Gemeinden mit finnischsprachiger Bevolkerung finnische Sprachkenntnis verlangt Im Jahr 1828 wurde an der Universitat das Amt des Lektors der finnischen Sprache und 1850 der Lehrstuhl fur finnische Sprache und Literatur begrundet Die erste finnischsprachige Dissertation wurde 1858 veroffentlicht Im selben Jahr wurde in Jyvaskyla das erste Gymnasium gegrundet dessen Unterrichtssprache Finnisch war Der Streit um die Stellung der schwedischen und der finnischen Sprache gehorte zu den pragenden politischen Themen im Finnland des 19 Jahrhunderts Die Bestrebungen zur Verbesserung der Stellung der finnischen Sprache und der sprachlichen Rechte der Finnischsprachigen fuhrten in den Vierzigerjahren zur Entstehung der Fennomanie als ideeller Bewegung Wahrend liberale Fennomanen wie Elias Lonnrot und Zacharias Topelius eine Zweisprachigkeit des Landes anstrebten wollten vor allem die ab 1863 um Yrjo Koskinen formierten jungeren Fennomanen Finnisch unter Verdrangung des Schwedischen als einzige Kultur und Amtssprache Finnlands etablieren Als Gegenreaktion zu den Fennomanen bildete sich eine die Stellung der schwedischen Sprache verteidigende Bewegung die Svekomanen Im Jahr 1863 erzielten die Fennomanen einen Durchbruch als Zar Alexander II eine Verordnung unterzeichnete nach welchem Finnisch innerhalb von 20 Jahren gleichberechtigte Amts und Gerichtssprache werden sollte Aufgrund des politischen Widerstandes dauerte es aber noch bis 1902 bis Finnisch tatsachlich gleichberechtigte Amtssprache wurde Dieser Vorgang wurde uberlagert von den Auswirkungen des im Jahr 1900 erlassenen Sprachmanifestes durch welches im Zuge der angestrebten Russifizierung der finnischen Verwaltung die russische Sprache unter anderem als Sprache des Senats festgelegt wurde In der Praxis blieben jedoch Schwedisch und Finnisch die im Senat verwendeten Sprachen wahrend die Protokolle und Beschlusse lediglich ins Russische ubersetzt wurden Das Sprachmanifest wurde nach dem vorlaufigen Ende der Russifizierungsbestrebungen im Jahr 1906 wieder aufgehoben Religion Bearbeiten Die Uspenski Kathedrale in Helsinki ist das bedeutendste Beispiel fur die Forderung der orthodoxen Kirchenbauten in der Zeit des Grossfurstentums Seit der Regierungszeit von Gustav I Wasa war der evangelisch lutherische Glaube die Staatsreligion Schwedens Entsprechend den Zusicherungen Alexanders I in seinem Throneid wurde diese Religion den Finnen belassen Die Befugnisse des schwedischen Konigs gingen auf den Zaren uber was dazu fuhrte dass das Oberhaupt der lutherischen Kirche Finnlands selbst orthodoxen Glaubens war bis der Kirche 1869 durch das Kirchengesetz eine weitgehende Selbstverwaltung eingeraumt wurde die im Wesentlichen bis heute gilt Ursprunglich bestanden zwei Bistumer das finnische Stammbistum Turku das 1817 Erzbistum wurde und das Bistum Porvoo dem man auch die Gemeinden Altfinnlands zuschlug VI 5 Im Jahr 1850 wurde fur Nordfinnland ein neues Bistum gegrundet das zunachst in Kuopio entstand und spater nach Oulu verlegt wurde K 24 1897 wurde ein viertes Bistum in Savonlinna gegrundet Die russischen Herrscher forderten auch die orthodoxe Kirche in Finnland Zu dieser Zeit entstanden zahlreiche orthodoxe Kirchenbauten etwa 1869 die Uspenski Kathedrale in Helsinki das grosste orthodoxe Sakralgebaude in der westlichen Welt Mit den Zuzug von russischen Beamten und Militars bildeten sich auch orthodoxe Gemeinden in den Grossstadten des Landes Nachdem die Orthodoxen Finnlands zunachst dem Metropoliten von Sankt Petersburg unterstanden wurde 1892 das eigenstandige orthodoxe Bistum Finnland gegrundet Erheblichen gesellschaftlichen Einfluss gewannen ab dem fruhen 19 Jahrhundert die verschiedenen Erweckungsbewegungen die ihren Hintergrund im Pietismus hatten Hauptbotschaft der Erweckten die sich trotz kirchlichen Verbots zu Gebetsstunden ausserhalb der Gottesdienste trafen und Bibelvereine grundeten war eine streng moralische Lebensweise Zu den zentralen Protagonisten dieser insgesamt vielgestaltigen Bewegungen zahlte Paavo Ruotsalainen der von seinem Heimatort Nilsia aus meist zu Fuss weite Predigerreisen vornahm Wie viele andere Bewegungen musste auch Ruotsalainen Repressalien der Kirche und der Staatsgewalt hinnehmen da man die spontan gebildeten Bewegungen als mogliche Unruheherde im Verdacht hatte 13 Weblinks Bearbeiten Commons Grossfurstentum Finnland Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenL Mechelin Hrsg Finland im 19ten Jahrhundert G W Edlunds Verlag Helsingfors 1899 Geographische volkerkundliche politische wirtschaftliche und kulturelle Ubersicht Matti Klinge Keisarin Suomi Schildts Helsinki 1997 ISBN 951 50 0682 1 Frank Nesemann Ein Staat kein Gouvernement die Entstehung und Entwicklung der Autonomie Finnlands im russischen Zarenreich 1808 bis 1826 Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Lang Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 631 39742 9 Pentti Virrankoski Suomen historia 1 SKS Helsinki 2001 ISBN 951 746 341 3 Pentti Virrankoski Suomen historia 2 SKS Helsinki 2001 ISBN 951 746 342 1 Einzelnachweise Bearbeiten Finnischer Text Archiv des finnischen Parlaments Memento vom 7 Februar 2005 im Internet Archive Ubersetzung durch den Autor Klinge Keisarin Suomi 1997 S 32 und 198 Virrankoski Suomen historia 1 2001 S 414 Virrankoski Suomen historia 1 2001 S 186 f Virrankoski Suomen historia 2 2001 S 506 f Virrankoski Suomen historia 1 2001 S 417 f Virrankoski Suomen historia 2 2001 S 514 f So noch in der neuesten Literatur Klinge Keisarin Suomi 1997 S 23 Abschlussformel der Reichstagsordnung 1869 finnischsprachiger Volltext Virrankoski Suomen historia 2 2001 S 578 580 Klinge Keisarin Suomi 1997 S 309 316 Virrankoski S 587 f Klinge Keisarin Suomi 1997 S 380 385 Virrankoski S 588 Klinge Keisarin Suomi 1997 S 94 96 Virrankoski Suomen historia 2 2001 S 552 Virrankoski Suomen historia 2 2001 S 523 527 Klinge Keisarin Suomi 1997 S 237 243 Raija Majamaa Leeni Tiirakari J V Snellman Valtioviisas vaikuttaja SKS Hameenlinna 2006 ISBN 951 746 678 1 S 112 115 Zu den Erweckungsbewegungen im Ganzen Virrankoski Suomen historia 1 2001 S 454 463 und Klinge Keisarin Suomi 1997 S 60 65 K Matti Klinge Keisarin Suomi Schildts Helsinki 1997 ISBN 951 50 0682 1 S 16 S 32 S 43 f S 33 S 286 S 224 f S 225 S 300 302 S 425 S 436 S 436 S 17 S 305 f S 272 f S 167 f S 273 S 173 S 177 179 S 274 f S 275 279 S 96 99 S 95 S 107 f S 159 VI Pentti Virrankoski Suomen historia 1 SKS Helsinki 2001 ISBN 951 746 341 3 S 404 f S 409 S 323 S 407 409 S 454 VII Pentti Virrankoski Suomen historia 2 SKS Helsinki 2001 ISBN 951 746 342 1 S 506 S 596 S 596 f S 597 f S 512 f S 600 S 610 S 576 578 S 582 f S 583 S 583 586 S 586 f S 587 S 591 f S 603 605 S 550 S 549 f S 535 539 S 540 542 S 532 534 Dieser Artikel wurde am 10 Februar 2007 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossfurstentum Finnland amp oldid 227231704