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Die Februarrevolution russisch Fevralskaya revolyuciya Transkription Fewralskaja Rewoljuzija des Jahres 1917 beendete die Zarenherrschaft in Russland Der Name geht auf den damals in Russland geltenden Julianischen Kalender zuruck denn nach diesem begann die Revolution am 23 Februar Nach gregorianischer Zeitrechnung ist das der 8 Marz Unmittelbare Ursachen der Februarrevolution waren die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges von wirtschaftlicher und vor allem auch militarischer Schwache bis hin zur Mangelversorgung der Bevolkerung vor allem mit Lebensmitteln aber auch unbeseitigte politische und organisatorische Probleme die bereits die Revolution von 1905 begrundet hatten Februarrevolution 1917 Teil von Russische Revolution Demonstration in Petrograd 1917 Datum 8 Marz 1917 bis 16 Marz 1917Ort Petrograd Russisches KaiserreichAusgang Sieg der RevolutionareFolgen Ende des Russischen KaiserreichesEnde der MonarchieZeit geteilter Macht zwischen der Provisorischen Regierung und dem Petrograder SowjetAusruf der Russischen RepublikOktoberrevolution und Beginn des Russischen BurgerkriegsKonfliktparteienRussisches Kaiserreich Polizei Petrograd Russische Gendarmerie Innenministerium des Russischen Kaiserreiches Kaiserlich Russische ArmeeSchwarze Hundert Russische Monarchenversammlung Russische Monarchisten Gewerkschaft Bund des russischen Volkes Republikaner Kadetten Oktobristen ProgressivistenSozialisten Sozialrevolutionare SDAPR Menschewiki BolschewikiBefehlshaberNikolaus II Weitere Anfuhrer Nikolai Golizyn Sergei Chabalow Michail Beljajew Nikolai Iwanow Alexander Protopopow Wladimir Purischkewitsch Alexander Dubrowin Georgi Lwow Pawel Miljukow Alexander Gutschkow Michail Rodsjanko Alexander Kerenski Wiktor Tschernow Julius Martow Nikolos Tschcheidse Alexander SchljapnikowVerluste1 443 An die Stelle der Zarenherrschaft trat zunachst ein Nebeneinander von Parlament Duma und Arbeiter und Soldatenraten russ Sowjet die Doppelherrschaft Die Duma setzte eine provisorische Regierung zunachst unter Ministerprasident Lwow und dann unter Kerenski ein Fur den Herbst des Jahres 1917 plante sie die Wahl einer Verfassunggebenden Versammlung die uber die kunftige Staatsform Russlands entscheiden sollte Jedoch ubernahmen noch im selben Jahr die Bolschewiki gewaltsam durch die Oktoberrevolution die Macht in Russland Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Modernisierungsdefizite 1 2 Autoritatsverlust des Zaren und Niederlagen im Ersten Weltkrieg 1 3 Fortdauer der politischen Krise 1 4 Okonomische Krise sowie Wandel der bauerlichen Lebenswelt 2 Verlauf der Revolution 2 1 Zuspitzung der Krise 2 2 Aufruhr auf Grund des sich verscharfenden Lebensmittelmangels 2 3 Verwicklungen um die Duma 2 4 Militarische Krafteverschiebung 2 5 Ausweitung des Aufstands 2 6 Abdankung von Zar Nikolaus 2 7 Thronverzicht von Grossfurst Michail 2 8 Regierungsbildung im neuen Staat 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenModernisierungsdefizite Bearbeiten Die Niederlage des Zarenreiches gegen das Osmanische Reich Grossbritannien und Frankreich im Krimkrieg 1856 hatte schonungslos offengelegt dass eine grundlegende wirtschaftliche und soziale Erneuerung notig war Es folgten die Grossen Reformen Sie umfassten die Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 die Justizreform im Jahre 1864 und die Einrichtung von Selbstverwaltungsorganen Semstwo auf Gouvernementebene im Jahre 1864 Dazu gehorte auch eine Strategie zum Aufbau einer eigenen Schwerindustrie wie es sie in Grossbritannien gab Die bisherige Beschrankung auf Textilindustrie und sonstige Leichtindustrie sollte uberwunden und Russland in die Lage versetzt werden selbst Lokomotiven Dampfmaschinen und Geschutze herzustellen Die daraufhin neu erbauten Fabriken zumeist grosse Unternehmen die dank auslandischem Kapital und staatlichen Subventionen errichtet wurden zogen immer mehr Arbeiter aus den landlichen Regionen in die neuen Industriezentren Eine Verstadterung sollte durch die Beibehaltung der Passkontrolle durch die Dorfgemeinden aufgehalten werden konnte aber nicht verhindern dass die Zahl von Abwanderern in die Stadte schnell anwuchs Daraufhin wurde beides zum Problem zum einen die grosse Anziehungskraft der hoheren Lohne in den Fabriken Stadte und im Gegensatz dazu die abstossende Kraft einer zunehmenden Uberbevolkerung auf dem Land Dies machte alle Gegenmassnahmen der zaristischen Autokratie zunichte In den Arbeitersiedlungen gab es Massenelend Die Soziale Frage wurde brennend in den relativ wenigen aber schnell wachsenden grosseren Stadten des Zarenreiches Auf die Entstehung eines Vierten Standes war die zaristische Regierung schlecht vorbereitet Die neue Arbeiterschaft passte nicht in die im Zarenreich bestehende agrargesellschaftliche Ordnung Sie blieb ein Fremdkorper den trotz partieller Modernisierungsbereitschaft weder die Autokratie akzeptierte noch der Adel der zwar den kleinsten Anteil an der Bevolkerung des Zarenreiches stellte aber weiterhin den Staat reprasentierte Der wirtschaftliche soziale und administrative Wandel ging zumindest in den Stadten mit einer Art kulturellen Modernisierung einher Russland schickte sich an eine konkurrenzfahige Industrie aufzubauen um den Anforderungen eines kunftigen Krieges zu entsprechen die Gesetzeskonformitat durch ein zeitgemasses Justiz system zu befordern und durch Dezentralisierung die Effizienz der regionalen Verwaltungen zu verbessern und musste deshalb die Breitenqualifikation deutlich erhohen In der Tat leisteten die Regionalverwaltungen die Semstwos beim Aufbau eines Bildungswesens und in der offentlichen Gesundheitsvorsorge Erstaunliches Der Staat baute die Universitaten aus und zog eine Bildungselite aus Lehrern Arzten Juristen und Ingenieuren heran die in erheblichem Masse unter den Einfluss westeuropaischer politischer Ideen geriet Diese galten zu dieser Zeit als fortschrittlich an ihnen richteten viele ihre Lebensziele und Gewohnheiten aus Es bildete sich eine Intelligenzija heraus die fur Reformen aufgeschlossen war und es ablehnte sich in ihrem offentlichen Handeln vom Staat einschranken zu lassen Es ware aus heutiger Sicht jedoch falsch sie mit Opposition gleichzusetzen 1 Zar Nikolaus II liess alle politischen Gegner durch Polizeigewalt und Verhaftungen unterdrucken Politische Gefangene wurden in sibirische Arbeitslager deportiert Im Jahr 1905 am Petersburger Blutsonntag liess er auf Demonstranten schiessen seine Geheimpolizei und das Militar wurden angewiesen jeden Aufstand im Keim zu ersticken Durch den Druck des sich anschliessenden Generalstreiks in Petrograd musste der Zar im sogenannten Oktobermanifest eine Duma als zweite Kammer neben dem Reichsrat gewahren die er aber in ihren Rechten stark beschrankte In der Verfassung von 1906 liess sich Nikolaus ausdrucklich den autokratischen Charakter seiner Herrschaft bestatigen Ohne die Regierung kontrollieren und zur Verantwortung ziehen zu konnen blieb die Duma weitgehend machtlos der Zar liess sie 1906 1907 und 1912 auflosen Den Rat seines fruheren Finanzministers Sergei Witte der ihm schnelle und umfassende Reformen empfahl ignorierte er weitgehend Autoritatsverlust des Zaren und Niederlagen im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nikolaus II Gemalde von Earnest LipgartDer Ausbruch des Ersten Weltkriegs war wie in allen europaischen Staaten im Sommer 1914 mit einem nationalen Hochgefuhl begrusst worden Nach der Wende an der Westfront Ostfront der Mittelmachte mit der Schlacht bei Gorlice Tarnow 1915 erlitt Russland jedoch mehrere empfindliche Niederlagen Im Zuge der deutschen Gegenoffensive des Jahres 1915 musste die Kaiserlich Russische Armee sich immer mehr nach Osten zuruckziehen Infolge dieses Grossen Ruckzugs gingen zunachst Polen Litauen Kurland und weite Teile des westrussischen Gebietes bis zu einer Linie von der Duna zur rumanischen Grenze verloren Dieser regelrechte Zusammenbruch der zumeist schlecht ausgerusteten Armee an der Westfront hatte eine schwere Krise in der obersten militarischen Fuhrung zur Folge Zar Nikolaus II und General BrussilowObwohl ihm auf einer Sitzung des Ministerrates seine Minister einstimmig davon abrieten setzte der Zar den russischen Oberbefehlshaber Nikolai Nikolajewitsch ab ubernahm am 23 Augustjul 5 September 1915greg selbst den Oberbefehl und ernannte General Michail Alexejew zum Generalstabschef Am selben Tag traf er im Hauptquartier an der Kriegsfront in Mogilew ein Die Regierung trat geschlossen zuruck nun lag der Schlussel des Schicksals des durch den Krieg und die Inflation okonomisch stark eingeschrankten Landes bei der Armee da der Zar jeden weiteren Ruckzug und jede weitere Niederlage auch personlich verantworten musste Zunachst gelang es jedoch im September 1915 durch starke Gegenangriffe die Front zu stabilisieren Nikolaus II widmete sich seiner neuen Aufgabe mit Hingabe und wurde in seiner Entscheidung durch den Erfolg der Brussilow Offensive 1916 bestarkt Andererseits desertierten allein 1916 eineinhalb Millionen russische Soldaten 2 Fortdauer der politischen Krise Bearbeiten Im Herbst 1916 flammten die Streiks der Petrograder Arbeiter die im Vorkriegsjahr einen Hohepunkt erreicht hatten danach aber im Geiste des Burgfriedens nationaler Solidaritat und als Folge der Mobilmachung abgeflaut waren wieder auf Fortan weiteten sie sich angefacht durch dramatisch zunehmende Versorgungsprobleme sowie Brennstoffmangel und einen ungewohnlich kalten Winter 1916 17 zu einem regelrechten Flachenbrand aus den die Autokratie nicht mehr einzudammen vermochte 3 Im November schrieb Grossfurst Michail Alexandrowitsch Romanow an seinen Bruder den Zaren Ich bin uberzeugt dass wir auf einem Vulkan stehen und schon der kleinste Funke der kleinste falsche Schritt eine Katastrophe fur Dich fur uns alle und fur Russland auslosen kann 4 Durch die Missstande zerbrach der vereinbarte Burgfrieden der erst das Stillhalten der Opposition innerhalb des Krieges sichern sollte recht schnell Die wachsende Protestbereitschaft der Bevolkerung zeigte sich in der Duma die im Februar 1916 erneut zusammengetreten war Hier hatte sich ein progressiver Block gebildet der aus verschiedenen liberalen Parteien bis hin zu moderaten Monarchisten bestand Er forderte eine Liberalisierung Russlands und machte sich Sorgen dass in der Abwesenheit des Zaren der Wanderprediger Rasputin allzu grossen Einfluss auf die machtige Zarin Alexandra nehmen wurde der man eine sexuelle Affare mit dem Monch unterstellte Als Rasputin am 30 Dezember 1916 ermordet wurde und die Attentater unbehelligt blieben wurde das als Indiz fur die Wahrheit dieser Anschuldigung gedeutet Die Autoritat des Zaren der nun als moralischer Schwachling dastand sank weiter 5 Okonomische Krise sowie Wandel der bauerlichen Lebenswelt Bearbeiten Der russische Staat machte wahrend des Ersten Weltkrieges eine enorme Wirtschaftskrise durch Die Erfordernisse der modernen Kriegsfuhrung veranlassten das Zarenreich zum Ausbau der industriellen Kapazitaten Zu deren Finanzierung wurde nach dem Scheitern von Kriegsanleihen schliesslich vermehrt Geld gedruckt Das loste im zweiten Kriegsjahr eine signifikante Inflation aus Bis Ende 1916 verteuerten sich Arbeit und Guter um durchschnittlich 400 Dadurch wurde wiederum die Nahrungsmittelproduktion der Grossgrundbesitzer nahezu lahmgelegt da diese auf die Beschaftigung von Lohnarbeitern angewiesen waren 1916 verschlechterte sich die Ernahrungslage der Bevolkerung betrachtlich Die Heeresverwaltung kaufte die Lebensmittel fur die Armee in den westlichen Provinzen auf wodurch es immer schwerer wurde Ersatz fur die Zivilbevolkerung zu beschaffen Im Herbst 1916 begann das Schlangestehen der Bevolkerung vor den Backereien Bei Streiks wurde immer lauter das Ende des Krieges und ab Oktober 1916 auch das Ende der Zarenherrschaft gefordert Die Kleinbauern produzierten zwar noch genugend Nahrungsmittel allerdings wurde fur sie der Verkauf ihrer Ertrage unrentabel Inflation und Konzentration auf die Fertigung fur das Militar trieben Preise fur industrielle Guter die die Bauern benotigten nach oben Da der Strom von Fertiggutern von den Stadten auf das Land versiegte kam auch der Gegenstrom von landwirtschaftlichen Erzeugnissen in die Stadte zum Erliegen Des Weiteren fielen mehrere Millionen Haushalte weg die sich bis zum Kriegsbeginn auf dem Land durch simple handwerkliche Fertigung von Gebrauchsgutern uber Wasser gehalten hatten Diese halbbauerliche Schicht wurde teilweise durch die Verpflichtung in der Armee zum grossten Teil allerdings durch die hoheren Lohne in den Fabriken der Stadte geschwacht Russische Bauern bei der Heuernte Photographie von Sergei Michailowitsch Prokudin Gorski 1909Die russische Volkswirtschaft war um das Jahr 1916 immer noch uberwiegend landwirtschaftlich gepragt 85 der Bevolkerung lebte auf dem Lande 6 ohne deren Mithilfe es keine Revolution geben konnte Aufgrund von Not und enttauschten Erwartungen an die Regierung war es bereits ofter zu Erhebungen der Bauern gekommen die meist mit dem Niederbrennen von Gutshofen der Plunderung von Vorratsspeichern und der eigenmachtigen Inbesitznahme von Land verbunden waren besonders jener abgeschnittener Landstucke die vor der schwierigen Entflechtung von Guts und Bauernwirtschaften im Gefolge der Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 von der Dorfgemeinde bewirtschaftet worden waren und von dieser beansprucht wurden Zumeist brachen solche Aufstande ebenso schnell wieder zusammen wie sie entstanden waren Nach Kriegsbeginn 1914 gab es kaum agrarischen Sozialprotest Da die grosse Mehrheit der Rekruten aus Dorfern kam lebte hier kaum noch jemand der sich gegen die Obrigkeit hatte erheben konnen Erst eine neu entstehende Verbindung zwischen den Bauern in den landlichen Regionen und den Stadtern verlieh einem neu ausbrechenden Sozialprotest eine revolutionare Qualitat Nach Manfred Hildermeier war eine Ursache der Revolution dass der parochiale Horizont der traditionell kleinraumigen Dorfgemeinschaft aufbrach und sich fur uberregional gesamtstaatliche Probleme offnete 1 Diese Offnung sei zum einen durch die Wanderarbeit erfolgt die Bauern saisonal oder fur ganze Lebensabschnitte in die grosseren Stadte brachte wo sie mit allgemeinen sozialen und politischen Fragen konfrontiert wurden und auf Angehorige der oppositionellen Intelligenz trafen Zum anderen hatten immer mehr Bauern Militardienst zu leisten gehabt was sie ebenfalls ausserhalb ihrer Heimatregionen brachte Verlauf der Revolution BearbeitenDie weitere Verschlechterung der Versorgungslage der Bevolkerung im harten Winter der Jahre 1916 1917 Zwangseintreibungen und ein neues fehlgeschlagenes Ablieferungssystem verstarkten die Unzufriedenheit 1917 kam es in den Industriezentren zu Hungerrevolten Streiks und Demonstrationen Deren Anlass war unter anderem der 12 Jahrestag des Petersburger Blutsonntages am 9 Januarjul 22 Januargreg Die Verhaftungen von Regimekritikern konnten der revolutionaren Stimmung nicht entgegenwirken sondern fuhrten nur zu einer starkeren Radikalisierung Zuspitzung der Krise Bearbeiten Mittlerweile fullten sich die Petrograder Strassen mit zahlreichen hungernden und aufgebrachten Menschen da die Lebensmittelversorgung ins Stocken geriet Bereits nachts standen Menschen in langen Schlangen um Brot an Es kam zu vereinzelten Plunderungen Die Eroffnung der Duma am 14 Februarjul 27 Februargreg wurde von einer Grossdemonstration begleitet die diese zu energischen Massnahmen auffordern solle Am 19 Februarjul 4 Marzgreg brach in den Putilow Werken einem Petrograder Rustungsbetrieb ein Streik aus Daraufhin verfugte die Direktion die Aussperrung von 30 000 Mann Prompt kam es zu einer Protestdemonstration gegen die katastrophale Versorgungslage Lawinenartig dehnten sich die Proteste auf andere Betriebe aus der Generalstreik wurde proklamiert Tausende demonstrierten mit roten Fahnen auf dem Newski Prospekt Die Arbeiterkomitees hielten es fur unwahrscheinlich von der Armee die notwendige Unterstutzung fur eine grossangelegte proletarische Revolution zu bekommen Daher verfolgten sie die Idee einer friedlichen Volksbewegung Es war kein gezielter Aufruf fur Streiks geplant um gewaltsame Zwischenfalle mit der gefurchteten Polizei zu vermeiden Aber es zeigte sich bei den ersten Zusammenstossen dass die Soldaten grosstenteils bereit waren zum Schutz der Zivilisten unter denen sich auch viele Soldatenfrauen befanden gegen die Polizei aber vor allem gegen die eigenen Offiziere vorzugehen Insgesamt wird von etwa 170 000 Soldaten im Bereich von Petrograd ausgegangen welche sich auf die Seite der Streikenden stellten 7 Fabrikarbeiter aus dem Wyborger Rajon und weiteren Stadtteilen schlossen sich darauf in grosser Zahl den Streiks an Weitere Demonstrationen von Arbeiter und Soldatenfrauen bedrohten die fur den Krieg notwendigen Munitionsfabriken Petrograds und verbreiteten sich von Petrograd aus bald im ganzen Land 8 Die Arbeiter und Soldatenfrauen forderten eine sofortige Beendigung des Krieges die Herausgabe von Lebensmitteln und die sofortige Abdankung des Zaren Aufruhr auf Grund des sich verscharfenden Lebensmittelmangels Bearbeiten Am 21 Februarjul 6 Marzgreg berichtete die taglich erscheinende Borsen Gazette dass auf der Petrograder Seite Plunderungen von Backereien begannen und sich dann auf die ganze Stadt ausweiteten Durch die Strassen ziehende Menschenmengen stunden vor Backereien und Backwarengeschaften und schrien Brot Brot Die Streiks in den grossen Rustungs bzw Munitionsfabriken flammten wieder auf Die Streiks nahmen am Folgetag weiter zu Dessen ungeachtet reiste der Zar zum Stab der Truppen Zuvor versicherte ihm Innenminister Alexander Dmitrijewitsch Protopopow die Situation in der Hauptstadt sei vollstandig unter seiner Kontrolle Am 23 Februarjul 8 Marzgreg begann in Petrograd die eigentliche Revolution Erneut wurde in den Putilow Werken gestreikt die Streikenden demonstrierten fur eine bessere Versorgung vor allem mit Brot Die Nachricht der Arbeitsniederlegungen verbreitete sich rasch auch auf andere Stadtbezirke sodass sich Werktatige fast aller Industrieunternehmen dem Streik anschlossen Sie bildeten mit ihren Familien lange Demonstrationszuge und riefen Gebt uns Brot wir verhungern wir brauchen Brot 9 Mittags um zwei Uhr traten die Arbeiterinnen in der Fabrik Ayvas ebenfalls in den Ausstand Gegen 15 Uhr kam der Zar in Mogilew an Abends um sieben Uhr begab sich die Belegschaft 1500 Menschen der Vulcan Werke ans Werktor weil dort ein Polizei Offizier aufgetaucht war und mit einem Revolver in der Hand forderte ihre Versammlung aufzulosen Ein paar Arbeiter entwaffneten und verprugelten ihn Die Menschenmenge stromte nun auf die Strasse 10 Angeblich schloss sich mehr als die Halfte des Petrograder Arbeiterstandes dem Aufstand an Sehr schnell gab es in den Betrieben Wahlen zu Arbeiterraten der Form der Selbstorganisation die die Arbeiter schon 1905 herausgebildet hatten Daraus entstanden in Folge Arbeiter und Soldatenrate im ganzen Land die den Petrograder Sowjet als ihre Regierung anerkannten Am 24 Februarjul 9 Marzgreg schickte der Zar aus dem Hauptquartier in Mogilew ein Telegramm an den Stadtkommandanten General Sergei Semjonowitsch Chabalow den Befehl die Unruhen in der Stadt schon morgen zu liquidieren 11 Am folgenden Nachmittag schossen Angehorige des Wolhynischen Garderegiments in der Hauptstadt auf die Aufruhrer sechzig Demonstranten starben An anderen Orten dagegen gingen Soldaten gegen die Polizei vor Kosaken die der Petrograder Stadtkommandant zur Entwaffnung der Aufstandischen geschickt hatte verweigerten den Befehl und nahmen stattdessen die roten Nelken entgegen die man ihnen uberreichte Dumaprasident Michail Wladimirowitsch Rodsjanko forderte den Zaren telegrafisch auf unverzuglich Massnahmen zu treffen denn morgen wird es zu spat sein 11 Die Stunde sei gekommen in der uber das Vaterland und die Dynastie entschieden werde Das Telegramm blieb unbeantwortet ob es den Zaren uberhaupt erreichte ist ungewiss Verwicklungen um die Duma Bearbeiten Am 26 Februarjul 11 Marzgreg erhielt Dumaprasident Rodsjanko telegrafisch ein Dekret des Zaren mit dem dieser erneut die Duma aufloste 12 Doch der Altestenrat und die Abgeordneten weigerten sich angesichts der Unruhen dem Folge zu leisten Am 27 Februarjul 12 Marzgreg konstituierte der Altestenrat ein Provisorisches Komitee zur Wiederherstellung der offentlichen Ordnung unter der Leitung des Dumaprasidenten Rodsjanko und eroffnete das Parlament wieder das nun die Regierungsgeschafte ubernahm Ein neuer Oberkommandierender wurde ernannt und Duma Bevollmachtigte in den Ministerien eingesetzt Das provisorische Duma Komitee bestand bis zu den nachsten Wahlen Staatsrechtlich gesehen war dies eine Usurpation und zugleich der entscheidende revolutionare Akt So wie sich im August des Jahres 1789 der Dritte Stand in der franzosischen Hauptstadt Paris zur Nationalversammlung erklart hatte so reklamierte das russische Parlament mit dieser Bekanntmachung alle Befugnisse fur sich die eben noch von der zaristischen Regierung ausgeubt wurden 1 13 Deshalb wird dieser Montag der 27 Februar auch als Roter Montag bezeichnet weil u a mit diesem Tage klar wird dass neben der Beteiligung der Rate nun auch die Duma aktiv mitwirkt und damit aus der Strassenrevolte eine echte Revolution wird Militarische Krafteverschiebung Bearbeiten Am 27 Februarjul 12 Marzgreg wechselte das Wolhynische Garderegiment in Petrograd auf die Seite der Revolution uber Das Preobrashenskij und das Litowskij Garderegiment folgten Mehrere Kommandanten wurden erschossen die Soldaten fraternisierten mit den Arbeitern die mit der Ersturmung der Waffenarsenale ebenfalls Gewehre erhielten Die Polizei wurde entwaffnet in beschlagnahmten Fahrzeugen mit roten Fahnen fuhren die Revolutionare unter lautem Jubel durch die Strassen Ein Teil des Moskauer Regimentes leistete kurze Zeit Widerstand Nachdem der gebrochen war wurden zahlreiche Offiziere getotet und auch das Moskauer Regiment schloss sich der Erhebung an Gerichtsgebaude Polizeikasernen und das Kresty Gefangnis wurden gesturmt und nach der Befreiung der Gefangenen in Brand gesteckt Am Nachmittag wurde auch das Gebaude der Duma von bewaffneten Soldaten und Arbeitern besetzt und noch am Abend versammelte sich im Sitzungssaal der Duma der erste Arbeiter und Soldatenrat Die noch immer amtierende zaristische Regierung verhangte uber Petrograd den Belagerungszustand An einigen Orten wurden Aufstandische mit Maschinengewehren beschossen andernorts verhafteten die Aufstandischen ihrerseits zaristische Wurdentrager im Namen des Arbeiter und Soldatenrates Die bisherigen Ereignisse uberrollten auch die Arbeiterkomitees Hier herrschte bislang die Meinung dass von der Armee Hilfe nicht zu bekommen sei Nun riefen auch sie zur Unterstutzung der sich schnell ausbreitenden Bewegung auf Der Zar schrieb in sein Tagebuch Ging um 3 zu Bett weil ich noch lange mit N I Iwanow gesprochen habe den ich mit Truppen nach Petrograd schicke um Ordnung zu schaffen 14 Um funf Uhr morgens verliess er das Hauptquartier in Mogilew um zu seiner Familie nach Zarskoje Selo zu fahren seiner Sommerresidenz Dorthin beorderte er zu seinem Schutz auch Truppen von der Kriegsfront Ausweitung des Aufstands Bearbeiten Am 28 Februarjul 13 Marzgreg brach der Aufstand in Moskau aus und nahm einen ahnlichen Verlauf wie in Petrograd Im Taurischen Palast in Petrograd bildeten sich zwei politische Zentren Im rechten Flugel die Provisorische Regierung unter Furst Georgi Lwow im linken Flugel der Sowjet mit den Delegierten der Arbeiter und Soldaten Wahrenddessen bemachtigten sich die Revolutionare in Petrograd aller Bahnhofe des Telefonamtes der Peter Pauls Festung und der Admiralitat Zarskoje Selo wurde von Aufstandischen besetzt und die Kaiserin fortan bewacht Der Zug des Zaren musste nachts bei Wischera umkehren weil Ljuban und Tosno bereits in den Handen der Aufstandischen waren Er fuhr nach Pskow dem Hauptquartier der Nordfront die sich vom Zaren abgewandt hatte Hier meldete deren Befehlshaber General Nikolai Russki dem Zaren den Ausbruch der Revolution in Petrograd und riet ihm abzudanken und sich der Gnade der Sieger zu ergeben Die Aussicht auf eine Niederschlagung des Aufstands war in den Augen der Generale in Pskow so gering dass sie den Zaren dazu zwangen einer neuen Regierung des gesellschaftlichen Vertrauens zuzustimmen Dies genugte den neuen Machthabern in Petrograd aber lange nicht sie forderten den Thronverzicht des Zaren einige sogar seinen Tod Abdankung von Zar Nikolaus Bearbeiten Eine der letzten Aufnahmen des Zaren in seiner Armeeuniform die er bis zum Schluss trug Der Winterpalast in Petrograd war Sitz der Zarenfamilie Grabmal der letzten Zarenfamilie in der Peter Paul KathedraleAm 1 jul 14 greg Marz wurde Nikolaus sowohl vom Duma Prasidenten Rodsjanko als auch von Michail Alexejew dem Stabschef und damit de facto Befehlshaber aller Armeen 15 telegraphisch aufgefordert abzudanken Russki der Befehlshaber der Nordfront berichtete ihm uber ein langes Telefongesprach mit Dumaprasident Rodsjanko wonach seine Abdankung unerlasslich sei Russki gab den Inhalt des Gespraches an das Hauptquartier weiter und von dort ging es an alle Befehlshaber der Armeen Bis zum fruhen Nachmittag sprachen sich ausnahmslos alle fur die Abdankung des Zaren aus Nikolaus unterzeichnete in der folgenden Nacht ein Manifest in dem er ein dem Parlament verantwortliches Ministerkabinett einberief doch Rodsjanko der davon telefonisch in Kenntnis gesetzt wurde antwortete dieses Zugestandnis komme viel zu spat erforderlich sei vielmehr die Abdankung des Zaren Am 2 jul 15 greg Marz vereinbarten Duma und Arbeiter und Soldatenrat dass der Zar abgesetzt sei und eine Provisorische Regierung gebildet werde Um 15 Uhr gab der Fraktionsvorsitzende der liberalen Kadettenpartei Pawel Miljukow im Taurischen Palast eine Liste der neuen Minister mit seinem Parteifreund Furst Georgi Lwow an der Spitze bekannt Die von den Soldaten verhafteten Minister des Zaren wurden in die Peter Pauls Festung uberfuhrt Gegen 22 Uhr trafen Alexander Gutschkow vom Reichsrat und der Duma Abgeordnete Wassili Schulgin aus Petrograd im Salonwagen des Zarenzuges ein Gutschkow berichtete dem Zaren es bestehe die Gefahr dass Petrograd und die Front in die Hande von Anarchisten falle und die Gemassigten hinweggefegt wurden Das Volksempfinden konne nur beruhigt werden wenn Nikolaus zugunsten seines kleinen Sohnes zurucktreten und Grossfurst Michail die Regentschaft ubertrage Der Zar erwiderte er habe das tun wollen doch aufgrund der Krankheit des Zarewitsch konne er sich nicht von ihm trennen Eigenhandig anderte er das am Morgen ausgearbeitete Abdankungsmanifest zugunsten seines Bruders des Grossfursten Michail und ubergab es um 23 40 Uhr an Gutschkow Auf Bitten der Deputierten fugte er einen Zusatz uber den Eid des neuen Zaren auf die Verfassung ein Gleichzeitig unterzeichnete er Ukasse in denen er Furst Lwow zum Vorsitzenden des Ministerrates und Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch wieder zum Oberbefehlshaber ernannte Um nicht den Eindruck zu erwecken Nikolaus habe unter dem Druck der angereisten Deputierten gestanden wurden die Abdankungsurkunde und die Ukasse auf den 15 Marz 15 Uhr und 14 Uhr vordatiert Thronverzicht von Grossfurst Michail Bearbeiten Grossfurst Michael erfuhr zunachst nicht dass er und nicht sein Neffe Alexei Thronfolger sein sollte da sein Bruder ihn nicht telegrafisch uber sein Vorgehen informierte Die Provisorische Regierung beschloss auch Michail zum Thronverzicht zu bewegen Auf Drangen Lwows Kerenskis und anderer Duma Mitglieder unterzeichnete der Grossfurst am 3 jul 16 Marzgreg Marz ein von dem Kadettenpolitiker Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow formuliertes Schreiben in dem er auf den Thron verzichtete und dazu aufrief sich der Provisorischen Regierung unterzuordnen Er sei bereit die Thronfolge anzutreten sofern das Volk zu einem spateren Zeitpunkt dies in geheimen Wahlen entscheiden sollte So hoffte Michail die Monarchie in Russland erhalten zu konnen Durch die Probleme der provisorischen Regierungen in den folgenden Monaten und die Machtubernahme der Bolschewiki durch die Oktoberrevolution geriet dies aber aus dem Bereich des Moglichen Damit endete die 300 jahrige Herrschaft der Romanow Dynastie Am 8 jul 21 Marzgreg Marz wurde Nikolaus II in Haft genommen und nach Internierung in Zarskoje Selo mit seiner Familie nach Sibirien verbannt 16 17 Spater wurde auch Michail arrestiert und in der Nacht vom 12 auf den 13 Juni 1918 ermordet Nachdem Nikolaus II und seine Familie im April 1918 nach Jekaterinburg verlegt worden waren wurden auch sie dort am 16 17 Juli 1918 ermordet Regierungsbildung im neuen Staat Bearbeiten Das aus dem Rucktritt von Zar und Regierung entstandene Machtvakuum wurde von zwei Institutionen gefullt von der Duma und dem wieder gebildeten Petrograder Sowjet Beide mussten sich sofort mit der Bildung einer Exekutive beschaftigen Ein erster Kompromiss fiel im Uberschwang des Sieges der Revolution vergleichsweise leicht Die Menschewiki die im Sowjet die Mehrheit hatten nahmen als Marxisten an der historischen Entwicklungsstufe der feudalistischen Monarchie musse zunachst eine burgerlich kapitalistische Demokratie folgen Daher musse dem liberalen Burgertum in der Duma das Feld gehoren Hinzu kam wohl auch dass die liberalen Politiker um den hoch geschatzten Furst Lwow und den unbestrittenen Kopf der Kadetten Miljukow uber parlamentarische Erfahrung eine komplette Mannschaft aus den Reihen des Progressiven Blocks und ein Programm verfugten Die streikenden Soldaten und ihre radikalen Deputierten in den Raten mussten aber noch gewonnen werden Sie setzten ihr wichtigstes unmittelbares Anliegen durch als sie dem Exekutivrat des Sowjets den beruhmten Befehl Nr 1 des Petrograder Sowjets der die Wahl von Regimentskomitees und die Unterstellung der Regimenter unter die Sowjets sowie die Einrichtung von Soldatenraten in jeder militarischen Einheit verfugte abrangen Eine Wahl aller Offiziere durch die Mannschaften war zwar vorgesehen wurde aber nach Kritik der Offiziere wieder zuruckgezogen Die Verhandlungsfuhrer der Sowjets forderten in den Gesprachen mit dem Dumakomitee am 11 Marz als Konsequenz aus diesem Dekret zwar auch die Wahl der Offiziere liessen die Forderung aber mit Rucksicht auf die Kampfkraft der Armee im laufenden Krieg fallen In Folge dieses Befehles wuchs die bereits erhebliche Unruhe unter den Soldaten weiter an Am Nachmittag des 2 Marz verkundete Miljukow im Taurischen Palais dem Sitz der Duma die Einigung und stellte das neue Kabinett der Provisorischen Regierung unter Furst Lwow vor Damit war der Ubergang von einer Autokratie zur Herrschaft des wenn auch nicht demokratisch gewahlten so doch von den aufstandischen Arbeitern und Soldaten akzeptierten Parlaments vollzogen Noch wichtiger als der Kompromiss zwischen den neuen Machtzentren vor Ort aber war die stillschweigende Billigung der Generale Diese hegten keine Sympathie fur Liberalismus und Demokratie sondern waren einzig an der Verteidigungsfahigkeit und der Fortsetzung des Krieges interessiert Im Loyalitatskonflikt zwischen Monarchie und Nation entschied sich der Generalstab fur die Nation Die Schwache der zaristischen Armee lag weniger in der Moral ihrer Soldaten und deren Ausrustung als in ihrer inneren Zerrissenheit zwischen adligen Gutsbesitzern die zumeist die Offiziere stellten und den Massen der Landlosen oder Kleinbauern in den Mannschaften Klassenkampfparolen zundeten deshalb nicht zuletzt in der Armee Die Soldaten gaben somit noch starker als die Arbeiterschaft im Laufe des Jahres 1917 den entscheidenden Ruckhalt der Revolution Die neue Freiheit und Volkssouveranitat regierte nur ein halbes Jahr bis es vor den geplanten demokratischen Wahlen im Oktober zur Oktoberrevolution durch die Bolschewiki kam Es gelang der provisorischen Regierung zwar vergleichsweise leicht die Reste des aufgelosten Ancien Regimes zu beseitigen und ihre neuen demokratischen Grundsatze in den landlichen Gebieten zu festigen sie vermochte jedoch weder die Versorgung der Menschen sicherzustellen noch die Wirtschaftskrise und die Inflation zu beheben und Frieden zu schaffen An diesen wichtigen Aufgaben scheiterte das Februarregime Folgen BearbeitenIn den folgenden Monaten der Doppelherrschaft stand der provisorischen Regierung der Petrograder Arbeiter und Soldatenrat mit einem Exekutivkomitee an der Spitze gegenuber das zunachst vor allem aus Menschewiki und Parteilosen gebildet wurde Ziel des Sowjets war die Herstellung der Ordnung und der Versorgung sowie die endgultige Beseitigung der Zarenherrschaft Eine konstituierende Versammlung auf Basis allgemeiner Wahlen sollte uber die Regierungsform entscheiden Der neue Aussenminister Miljukow wollte den schon drei Jahre andauernden Krieg fortsetzen das Bundnis mit Frankreich und England aufrechterhalten und einen Sieg uber die Mittelmachte erreichen Demgegenuber sah sich der Petrograder Sowjet in der Pflicht um seinen Ruckhalt in der Bevolkerung zu festigen die Soldaten zu gleichberechtigten Burgern zu machen Im April betrat mit Wladimir Iljitsch Lenin ein weiterer Akteur die Buhne des revolutionaren Russland Unter Mithilfe des Deutschen Kaiserreichs war der Fuhrer der Bolschewiki aus dem Schweizer Exil zuruckgekehrt Reise Lenins im plombierten Wagen und forderte in seinen viel beachteten Aprilthesen eine Landreform eine Ubertragung der staatlichen Macht an die Rate und eine sofortige Beendigung des Krieges Eine Zusammenarbeit mit der provisorischen Regierung lehnte er ab Versuche des Kriegsministers und spateren Vorsitzenden der Provisorischen Regierung Kerenski von der agrarsozialistischen Partei der Trudowiki durch eine militarische Offensive eine bessere Verhandlungsposition fur Friedensverhandlungen mit den Mittelmachten zu erreichen scheiterten Fur den jungen Staat der sich durch die Februarrevolution in einem ersten Schritt des Zaren als Regenten entledigt hatte stand noch eine Reihe dramatischer Entwicklungen bevor Der Weltkrieg war noch nicht zu Ende der Machtkampf zwischen Menschewiki und Bolschewiki sollte sich im Herbst 1917 in der Oktoberrevolution entladen Der darauf folgende Russische Burgerkrieg dauerte bis 1920 endete mit einem Sieg der Bolschewiki und fuhrte zur Konstituierung der UdSSR im Jahre 1922 Siehe auch BearbeitenGeschichte Russlands Otretschomsja ot starowo mira Hymne der Februarrevolution Einzelnachweise Bearbeiten a b c Manfred Hildermeier Russische Revolution Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 2004 ISBN 3 596 15352 2 Seitenzahl fehlt Janusz Piekalkiewicz Der Erste Weltkrieg 2004 S 479 Manfred Hellmann Hrsg Die russische Revolution 1917 Von der Abdankung des Zaren bis zum Staatsstreich der Bolschewiki Deutscher TB Verlag Munchen 1984 ISBN 3 423 02903 X Seitenzahl fehlt Olga Barkowez Fjodor Fedorow Alexander Krylow Geliebter Nicky Der letzte russische Zar Nikolaus II und seine Familie Edition Q Berlin 2002 S 299 Dietmar Neutatz Traume und Alptraume Eine Geschichte Russlands im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2013 S 143 Jorg Baberowski Robert Kindler und Christian Teichmann Revolution in Russland 1917 1921 Landeszentrale fur politische Bildung Thuringen Erfurt 2007 S 21 online Zugriff am 6 Juni 2014 Maurice Paleologue Am Zarenhof wahrend des Weltkrieges Band 2 F Bruckmann Munchen 1929 DNB 367010216 Andreas Kappeler Russische Geschichte Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 41876 7 Seitenzahl fehlt Stinton Jones Russia in Revolution By an eye witness H Jenkins London 1917 S 79 f N Starilov Chronik der Revolution 1991 Online Ausgabe a b Valentin Gitermmann Die russische Revolution In Propylaen Weltgeschichte Band 9 Halbband I Das zwanzigste Jahrhundert Propylaen Berlin 1976 S 136 Stinton Jones Russia in Revolution By an eye witness H Jenkins London 1917 S 101 f Georg von Rauch Geschichte der Sowjetunion Kroners Taschenausgabe Band 394 7 verbesserte und erweiterte Auflage Kroner Stuttgart 1987 ISBN 3 520 39407 3 Seitenzahl fehlt Olga Barkowez Fjodor Fedorow Alexander Krylow Geliebter Nicky Der letzte russische Zar Nikolaus II und seine Familie Edition Q Berlin 2002 S 329 hrono ru Alexander Nikolajewitsch Jakowlew A Century of Violence in Soviet Russia Yale University Press New Haven London Ein Jahrhundert der Gewalt in Sowjetrussland Berlin Verlag 2004 ISBN 3 8270 0547 7 Edith M Almedingen Die Romanows Die Geschichte einer Dynastie Russland 1613 1917 Universitas Munchen 1991 ISBN 3 8004 1250 0 Literatur BearbeitenArthur Lehning Anarchismus und Marxismus in der russischen Revolution Karin Kramer Verlag Berlin 1971 Alexander Berkman The Russian Revolution 1917 New York 2000 Ėduard Nikolaevich Burdzhalov Donald J Raleigh Russia s Second Revolution The February 1917 Uprising in Petrograd Indiana University Press 1987 ISBN 0 253 20440 2 Richard Lorenz Hrsg Die Russische Revolution 1917 Der Aufstand der Arbeiter Bauern und Soldaten Nymphenburger Verlagshandlung Munchen 1981 ISBN 3 485 03229 8 Juri Buranow Wladimir Chrustaljow Die Zarenmorder Vernichtung einer Dynastie Aufbau Berlin 1999 ISBN 3 7466 8011 5 D Mandel The Petrograd workers and the Fall of the Old Regime London 1990 S A Smith Red Petrograd Revolution in the Factories 1917 1918 Cambridge 1983 R Sities Revolutionary Dreams Utopian Vision and Experimental Life in the Russian Revolution New York 1989 Olga Barkowez Fjodor Fedorow Alexander Krylow Geliebter Nicky Der letzte russische Zar Nikolaus II und seine Familie edition q in der Quintessenz Verlag Berlin 2002 ISBN 3 86124 548 5 Valentin Gitermann Die russische Revolution In Propylaen Weltgeschichte Das zwanzigste Jahrhundert Halbband 1 Propylaen Weltgeschichte Band 9 Ullstein Buch Nr 4737 Frankfurt am Main Berlin 1976 ISBN 3 548 04737 8 Weblinks Bearbeiten Commons Februarrevolution 1917 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sozialismus von unten Archiv Zur russischen Revolution von Rosa Luxemburg Virtuelle Tour durch das zaristische Russland unter Nikolaus II englisch Flash Animation von BBC englisch Russische Revolution Februarrevolution Oktoberrevolution auf dem Informationsportal zur politischen BildungNormdaten Sachbegriff GND 4153812 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Februarrevolution 1917 amp oldid 235016476