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Der Petersburger Blutsonntag auch Blutiger Sonntag Roter oder Schwarzer Sonntag des Jahres 1905 war ein Ereignis in der Geschichte des Russischen Kaiserreichs und Teil der Russischen Revolution von 1905 Demonstranten auf dem Weg zum Winterpalast in St Petersburg Die Ereignisse nach Darstellung eines unbekannten KunstlersInhaltsverzeichnis 1 Der Blutsonntag 2 Revolutionare Unruhen in der Folge 3 Das gestellte Foto von 1925 4 Kunstlerische Rezeption 5 Einzelnachweise 6 WeblinksDer Blutsonntag Bearbeiten nbsp Militar vor dem WinterpalastIn den ersten Januartagen 1905 erfasste ein Generalstreik in Sankt Petersburg zuerst die Putilow Werke und bald darauf auch die Werften Manufakturen und Webereien Am Sonntag dem 9 Januarjul 22 Januar 1905greg begaben sich Zehntausende von Arbeitern angefuhrt durch den orthodoxen Priester Vater Georgi Gapon auf einen Sternmarsch aus den Vororten Sankt Petersburgs zum Winterpalast der Residenz von Zar Nikolaus II in der Absicht friedlich und gesetzeskonform fur menschenwurdigere Betriebsbedingungen Agrarreformen die Abschaffung der Zensur und religiose Toleranz zu demonstrieren Die Demonstranten forderten uberdies die Schaffung einer Volksvertretung Bis zu Nikolaus II drangen die Demonstranten allerdings nicht vor Bereits vor dem Narwa Tor wurden sie durch Soldaten aufgehalten die auf die Menschenmenge schossen Am Nachmittag kam es erneut zu Zusammenstossen rund um den Winterpalast bei denen die Armee erneut auf die Demonstranten schoss Die Angaben und Schatzungen zu den Opfern unter den Demonstranten variieren Angaben uber eintausend Tote haben der Schriftsteller Alexander Issajewitsch Solschenizyn und zuletzt der Historiker Kevin O Connor widersprochen Wahrend Solschenizyn in Archipel Gulag Band 3 von 400 Toten spricht geht Kevin O Connor von 130 Toten aus 1 Revolutionare Unruhen in der Folge BearbeitenIn der Folge erhob sich das russische Volk gegen die Obrigkeit Streiks revolutionare Aufstande Meuterei Morde an Grundbesitzern und Industriellen waren an der Tagesordnung Es breitete sich eine gewalttatige Protestwelle gegen die Politik des Zaren aus Ein Generalstreik der sozialistisch organisierten Arbeiter legte das offentliche Leben lahm um den Zaren zu zwingen einige Zugestandnisse zu machen Dieser brachte unter dem offentlichen Druck das Oktobermanifest heraus das Grundrechte und eine gesetzgebende Volksvertretung die Duma auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechts proklamierte Es trat jedoch keine wirkliche Verbesserung ein denn der Zar loste das Parlament umgehend wieder auf Die politischen Spannungen setzten sich fort Das gestellte Foto von 1925 Bearbeiten nbsp Demonstranten oben fluchten panikartig vor den Soldaten unten im Bild Das Foto wurde wohl erst 1925 nachgestelltZwar wurden am 9 Januarjul 22 Januar 1905greg vor Ort von den Strassen und Barrikaden Bilder gemacht kein Bild erlangte aber die Popularitat und Verbreitung der Aufnahme die eine vor einer Reihe Soldaten fluchtende Menschenmenge im verschneiten St Petersburg zeigt Die Aufnahme entfaltet eine eindrucksvolle Intensitat Die Aufstellung der Soldaten und der Massen im Schnee der scharfe Kontrast von schwarz und weiss und der Schnitt der Diagonalen all dies hat zum Erfolg des Bildes beigetragen in dem man den sowjetischen Kinostil der zwanziger Jahre wiederzuerkennen glaubt 2 Das Foto zeigt vermutlich eine Szene aus dem Film Devjatoe Janvarja deutsch 9 Januar bzw unter anderem Titel Krovavoe voskresen je deutsch Blutsonntag von Wjatscheslaw Wiskowski den er 1925 mit einigen prominenten Schauspielern drehte Neben Jewgenij Boronihin in der Rolle des Priesters Gapon spielt Alexander Edwakow Nikolaus II Das Foto ware demnach bei den Dreharbeiten entstanden ob es sich hierbei um ein aus dem Film kopiertes Fotogramm oder um ein Standfoto handelt kann heute nicht mehr abschliessend geklart werden Das Foto tauchte erst Ende der zwanziger Jahre in Zeitungen und Zeitschriften auf Zwischen 1927 und 1930 wurde es durch die TASS verbreitet und als eine authentische Aufnahme von 1905 ausgegeben Es fand so als besonderes eindrucksvolles Bild der Geschehnisse Eingang in fast alle russischen Geschichtsbucher Auch andere Arbeiten veroffentlichten das Bild so etwa die 1977 unter dem Titel Les premiers reporters photographes 1848 1914 deutsch Die ersten Photoreporter 1848 1914 erschienene Geschichte der Photographie 3 Kunstlerische Rezeption BearbeitenWladimir Makowski schuf ein Gemalde mit dem Titel Der Blutsonntag Dmitri Schostakowitsch stellte 1957 vier Jahre nach Stalins Tod seine 11 Sinfonie vor die den getoteten Arbeitern am Petersburger Blutsonntag ein Denkmal setzt Einzelnachweise Bearbeiten Kevin O Connor The History of the Baltic States Greenwood Publishing Group Westport 2003 ISBN 0 313 32355 0 S 69 Alain Jaubert Fotos die lugen Politik mit gefalschten Bildern Athenaum Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 610 08523 1 S 43 Alain Jaubert Fotos die lugen Politik mit gefalschten Bildern Athenaum Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 610 08523 1 S 42 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petersburger Blutsonntag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petersburger Blutsonntag amp oldid 235403058