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Dieser Artikel behandelt die Strasse in Sankt Petersburg Fur die nach ihr benannte U Bahn Station siehe Newski Prospekt Fur die Erzahlung siehe Newski Prospekt Erzahlung Der Newski Prospekt russisch Nevskij prospekt ist eine 4 5 Kilometer lange Strasse im historischen Zentrum Sankt Petersburgs und eine der beruhmtesten Strassen Russlands Die Strasse wurde zwischen 1711 und 1721 als Verbindung zwischen der Admiralitat im Westen und dem Alexander Newski Kloster im Osten der Stadt angelegt Ab Mitte des 18 Jahrhunderts entwickelte sich daraus zunehmend eine Prachtstrasse als die zahlreichen ansassigen Aristokraten hier ihre Residenzen errichten liessen Newski Prospekt in der DammerungAuf dem Newski Prospekt finden sich bis heute historische Palais die grosse lutherische St Petri Kirche eine romisch katholische Kirche die russisch orthodoxe Kasaner Kathedrale zahlreiche Cafes Museen und Kinos ebenso das 1785 entstandene Gebaude des Kaufhauses Gostiny Dwor sowie der Jugendstilbau des Feinkostladens Jelissejew Das luxuriose Grand Hotel Europe befindet sich ebenfalls am Newski Prospekt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Verkehr 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Entstehungsgeschichte 2 3 Bebauung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Vom Palastplatz bis zur Moika 3 2 Von der Moika bis zum Gribojedow Kanal 3 3 Vom Gribojedow Kanal bis zur Fontanka 3 4 Von der Fontanka bis zum Platz des Aufstandes 3 5 Platz des Aufstandes 3 6 Alter Newski Prospekt und Alexander Newski Platz 4 Rezeption in der Literatur 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Der Newski Prospekt verlauft durch den am linken Ufer des Flusses Newa gelegenen Teil der Petersburger Innenstadt und stellt dort nicht nur eine reprasentative historische Strasse dar sondern auch eine wichtige Verkehrsader Den Anfang des Prospekts im Westen bildet die Kreuzung des Admiralitats Prospekts mit dem Palastplatz Von der gleichen Kreuzung zweigt in nordwestliche Richtung die Zufahrt zur wenige hundert Meter entfernten Palastbrucke uber die Newa ab links von dieser Brucke steht das monumentale Gebaude der Admiralitat das bereits bei der Anlage des Newski Prospekts als dessen westlicher Endpunkt vorgesehen war Ab dem Palastplatz verlauft der Prospekt weitgehend geradlinig in sudostliche Richtung und uberquert auf diesem Verlauf drei kleinere Gewasser Den Fluss Moika uber die Grune Brucke den Gribojedow Kanal uber die Kasaner Brucke sowie den Fluss Fontanka uber die Anitschkow Brucke Nach rund drei Kilometern wird der Newski Prospekt vom Ligowski Prospekt einem Teil der alten Strasse nach Nowgorod gekreuzt und bildet in diesem Bereich den Platz des Aufstandes Ostlich dieses Platzes fangt der alte Teil des Prospektes an dessen Bau Anfang des 18 Jahrhunderts unter Federfuhrung des Alexander Newski Klosters erfolgte Auch heute noch ist dieser Abschnitt zwischen dem Platz des Aufstandes und dem Kloster gemeinhin als Alter Newski Prospekt russisch Staronevskij prospekt bekannt Nachdem die Strasse kurz nach dem Platz des Aufstands einen Knick in Richtung Suden macht verlauft der Prospekt wieder gerade bis er nach etwas uber einem Kilometer an der Einmundung in den Alexander Newski Platz endet Unmittelbar ostlich dieses Platzes beginnt die Zufahrt zur Alexander Newski Brucke uber die Newa Verkehr Bearbeiten nbsp Ein O Bus auf dem Newski Prospekt nbsp U Bahnhof Ploschtschad WosstanijaNeben seiner Funktion als Autostrasse die zusammen mit den beiden Newa Brucken an ihren Enden eine durchgehende Verbindung zwischen der Wassiljewski Insel bzw der Petrograder Insel im Westen und den ausgedehnten Industrie und Wohngebieten am rechten Newa Ufer im Osten bietet ist der Newski Prospekt auch ein wichtiger Knotenpunkt des offentlichen Verkehrs Bereits im Jahr 1847 befuhren die ersten Pferdeomnibusse den Prospekt 1862 wurden sie durch eine Linie der Pferdebahn erganzt deren Gleise ab 1881 auf einigen Abschnitten testweise von Dampfstrassenbahnen befahren wurden 1 Auch die 1907 in Betrieb genommene erste Linie der elektrischen Strassenbahn Sankt Petersburg verlief hier ebenso wie eine Linie der im gleichen Jahr in Sankt Petersburg eingefuhrten motorisierten Omnibusse Seit 1936 fahren ausserdem Oberleitungsbusse auf dem Prospekt Zu Gunsten des O Bus Betriebs der von seiner Einfuhrung an auf dem gesamten Prospekt zwischen der Admiralitat und dem Alexander Newski Platz bestand wurden Strassenbahngleise auf dem Newski Prospekt zwischen 1950 und 1952 ausser Betrieb genommen und zuruckgebaut Schliesslich wurde 1955 unter dem Platz des Aufstands der damalige nordliche Endpunkt der ersten U Bahn Linie der Stadt die Metrostation Ploschtschad Wosstanija fertiggestellt Das heutige Angebot an offentlichen Verkehrsmitteln auf dem Newski Prospekt umfasst elf Buslinien und neun O Bus Linien sowie mittlerweile sechs U Bahnhofe neben der 1955 eroffneten Station Ploschtschad Wosstanija der Metrolinie 1 sind es der ebenfalls den Platz des Aufstandes anbindende U Bahnhof Majakowskaja der Linie 3 ferner die beiden U Bahnhofe unter dem Alexander Newski Platz Ploschtschad Alexandra Newskowo 1 der Linie 3 und Ploschtschad Alexandra Newskowo 2 der Linie 4 sowie die Stationen Newski Prospekt der Linie 2 und Gostiny Dwor der Linie 3 auf dem Westabschnitt des Prospekts In unmittelbarer Nahe des westlichen Endes des Prospektes befindet sich daruber hinaus der U Bahnhof Admiralteiskaja der Linie 5 Einer der wichtigsten Fernbahnhofe der Stadt der Moskauer Kopfbahnhof von dem aus Zuge nach Moskau und in zahlreiche andere sudlich und sudostlich von Petersburg gelegene Orte abfahren befindet sich auf der Sudseite des Platzes des Aufstandes und damit ebenfalls auf dem Newski Prospekt Geschichte BearbeitenName Bearbeiten Die heutige Bezeichnung der Strasse geht unmittelbar aus der historischen Rolle des Prospekts als einer Verbindungsstrasse vom und zum Alexander Newski Kloster hervor das sich am ostlichen Ende des Prospekts befindet So hiess die Strasse bei ihrer Verlegung in den 1710er Jahren zunachst nur Weg zum Alexander Newski Kloster oder in offizieller Schreibweise auch Grosse Perspektivstrasse zum Alexander Newski Kloster Bolshaya pershpektivnaya doroga k Aleksandro Nevskomu monastyryu Letztere Bezeichnung wurde dann 1738 als Grosse Newski Perspektive Bolshaya Nevskaya pershpektiva abgekurzt bis schliesslich 1776 das Wort Perspektive durch das gleichbedeutende jedoch leichter auszusprechende Prospekt ersetzt wurde 2 Inzwischen bezeichnet man in Russland als Prospekt jede grosse und gerade verlaufende Hauptstrasse einer Stadt ein Beispiel ist der Kutusow Prospekt in Moskau Im Oktober 1918 zum ersten Jahrestag der Oktoberrevolution erhielt die Magistrale unter der neuen Sowjetmacht den Namen Prospekt des 25 Oktober Prospekt 25 go Oktyabrya Dieser Name hatte offiziell uber zwanzig Jahre Bestand konnte sich jedoch im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen Infolgedessen wurde beschlossen den alten Namen am 13 Januar 1944 wiedereinzufuhren 3 Entstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Die Newski Perspektivstrasse nahe der Admiralitat 1753Kaiserin Anna verlegte das Stadtzentrum von der heute so genannten Petrograder Seite auf die Admiralitatsseite der Newa und legte dort in den 1710er Jahren unter anderem den Newski Prospekt an Erst damit begann die relativ spate Nutzung der Territorien sudostlich des Newa Deltas im Unterschied etwa zur Petrograder Insel und der Haseninsel wo schon bei der Stadtgrundung die Peter und Paul Festung aufgebaut wurde Zu den ersten Petersburger Bauwerken links der Newa gehort das Alexander Newski Kloster das im Juli 1710 auf Initiative des Stadtgrunders Peter I des Grossen gestiftet wurde Die Standortwahl fur das Kloster erklart sich dadurch dass genau an diesem Ort der als russischer Nationalheld verehrte Nowgoroder Furst Alexander Newski 1240 die Schlacht an der Newa uber die Schweden gewonnen haben soll Entsprechend wurde auch das Kloster das spater dem Newski Prospekt seinen Namen gab und 1797 als eines der bis heute sehr wenigen russisch orthodoxen Kloster den Rang einer Lawra erhielt dem heiliggesprochenen Fursten geweiht Der Aufbau des Klosters dauerte etwa ein Jahrzehnt lang In dieser Zeit wurde auch eine durchgehende Strassenverbindung zwischen dem als Pilgerort zunehmend bekannt werdenden Kloster und dem weltlichen Mittelpunkt der neu gegrundeten russischen Hauptstadt notwendig Inzwischen war am linken Newa Ufer wenige Kilometer westlich des Klosters mit der Admiralitat eine neue architektonische Dominante der Hauptstadt entstanden Auf dem Mittelweg dazwischen verlief noch lange vor der Stadtgrundung die alte Handelsstrasse nach Nowgorod damals auch die einzige Verbindungsstrasse zwischen Petersburg und dem Rest Russlands Da sowohl das Kloster als auch das Zentrum Petersburgs eine Anbindung an diese Strasse benotigt hatten verfugte Peter I kurz nach der Grundung des Klosters den Bau einer Grossen Perspektivstrasse am linken Newa Ufer Bereits 1711 begann die Verlegung des Strassenabschnitts vom Alexander Newski Kloster bis zur kunftigen Kreuzung mit der Nowgoroder Handelsstrasse Diesen kurzeren Abschnitt des heutigen Prospekts bauten die Monche des Klosters wahrend die fast zeitgleich geschaffene Verbindung von der Admiralitat zur Handelsstrasse einschliesslich der Brucken uber die beiden den Weg kreuzenden Flusschen Moika und Fontanka von Soldaten sowie schwedischen Kriegsgefangenen des Grossen Nordischen Krieges verlegt wurde Diese von zwei Seiten erfolgte Verlegung der Strasse und ein sich wahrscheinlich dabei eingeschlichener Planungsfehler 4 erklaren auch den auf Stadtplanen deutlich sichtbaren Knick den der ansonsten schnurgerade verlaufende Prospekt ostlich des heutigen Platzes des Aufstandes macht Zwar wurden die beiden Wege zum Kloster und zur Admiralitat gegen Ende der 1710er Jahre weitgehend fertiggestellt Allerdings kreuzten sie die Nowgoroder Strasse aufgrund dieses Fehlers ursprunglich an zwei geringfugig verschiedenen Orten und erst in den 1760er Jahren verband man die beiden Teilstrecken durchgehend 3 nbsp Ansichtskarte des Prospekts aus den 1890er Jahren1738 erhielt die inzwischen uberaus intensiv befahrene Strasse ihre erste offizielle Bezeichnung Newski Perspektivstrasse Zu jener Zeit begann auch ihre Bebauung mit massiven steinernen Hausern Dabei wurde der Abschnitt zwischen der Moika und der Fontanka als das dem Stadtkern am nachsten gelegene Strassenstuck auch am ehesten besiedelt und bebaut genau dort wurde beispielsweise in den 1740er Jahren das Anitschkow Palais eines der altesten erhaltenen Hauser auf dem Prospekt errichtet Da die Perspektivstrasse im 18 Jahrhundert aber auch als wichtigste Stadteinfahrt galt wurde sie als erste Strasse der Hauptstadt befestigt und mit zwei entlang der Fahrbahn gepflanzten dekorativen Birkenreihen die dem Newski Prospekt noch bis etwa 1820 als samtliche Baume zwecks besserer Befahrbarkeit abgeholzt wurden die Gestalt eines Boulevards nach dem Vorbild der Avenue des Champs Elysees verliehen hatten geschmuckt 1776 erhielt der Newski Prospekt schliesslich seinen heutigen Namen Zu dieser Zeit stellte er bereits eine durchgehende Strassenverbindung zwischen der Admiralitat bzw dem 1762 erbauten Winterpalast einerseits und dem Alexander Newski Kloster andererseits dar und auf dem am reprasentativsten geltenden Abschnitt zwischen der Admiralitat und der Fontanka begann sich allmahlich das heutige Ensemble aus kleinen Palasten des Hochadels sowie klassizistischen Wohn und Handelsbauten zu bilden Die bis heute weitgehend eingehaltene durchgehende Nummerierung der Liegenschaften und Hauser auf dem gesamten Verlauf des Prospekts wurde Mitte des 19 Jahrhunderts festgelegt Bebauung Bearbeiten Zu den ersten reprasentativen Bauten auf der damaligen Perspektivstrasse gehorten die 1719 am Moika Ufer erbauten Handelsreihen sowie der 1720 in unmittelbarer Nahe der letzteren entstandene Mauthof beide stellten in ihrer Funktion Vorlaufer des Ende des gleichen Jahrhunderts auf dem Newski erbauten Handelshauses Gostiny Dwor dar Diese Gebaude waren wie auch zahlreiche Privathauser aus der Anfangszeit Sankt Petersburgs gemass russischer Bautradition aus Holz gefertigt worden Dies war einer der Hauptgrunde fur die damalige Anfalligkeit der neuen Reichshauptstadt fur Brande von denen zwei in den Jahren 1736 und 1737 das komplette Viertel zwischen der Admiralitat und der Moika einschliesslich der Handelsreihen und des Mauthofs vernichteten Danach wurde in Petersburg die Stadtebaukommission geschaffen die 1766 schliesslich jedwede Bautatigkeit in Holz unter anderem auf dem Newski Prospekt verbot 5 Dementsprechend entstanden seit den 1750er Jahren auch auf der Perspektivstrasse nur noch Gebaude in massiver Bauweise Von den fruheren Holzbauten ist heute kein einziges mehr erhalten nbsp Die Kreuzung des Prospekts mit der Sadowaja Strasse in den 1800er Jahren Es sind zwei bekannte klassizistische Bauten Petersburgs zu sehen Links das alte Gebaude der Russischen Nationalbibliothek rechts das Handelshaus Gostiny Dwor 1741 wurde mit dem heutigen Haus 18 an der Ecke des Prospekts zur Uferstrasse der Moika eines der ersten steinernen Wohnhauser errichtet schrag gegenuber folgte 1754 das barocke Stroganow Palais nach einem Entwurf von Bartolomeo Francesco Rastrelli dem bekanntesten Petersburger Stadtbaumeister seiner Epoche Zur gleichen Zeit entstanden auf dem der Admiralitat am nachsten gelegenen Abschnitt der Strasse weitere reprasentative Wohnbauten die zunehmend den inoffiziellen Status der Strasse als Wohnort der Petersburger Oberschicht festigten Gleichzeitig diente dieser renommierteste Teil der Strasse seit den 1730er Jahren auch als Standort von Kirchenbauten mehrerer christlicher Konfessionen So liess die deutsche Evangelisch lutherische Gemeinde bereits 1730 an der Stelle der heutigen St Petri Kirche ihr erstes Gotteshaus errichten 1733 37 folgte direkt gegenuber die russisch orthodoxe Maria Geburtskirche die 1801 11 durch die monumentale Kasaner Kathedrale ersetzt wurde Ab der Mitte des 18 Jahrhunderts entstanden auf dem Prospekt zunehmend auch reprasentative Handelsbauten allen voran das 1761 85 errichtete klassizistische Kaufhaus Gostiny Dwor Die Entstehung solcher Handelszentren sowie zahlreicher kleinerer Laden in den unteren Geschossen der Wohnhauser fuhrte dazu dass der westliche Abschnitt des Newski Prospekts bereits Ende des 18 Jahrhunderts nicht nur eine noble Wohn und Geschaftsadresse sondern auch eine weithin beliebte Flaniermeile nach dem Vorbild westeuropaischer Prachtboulevards wurde So entstanden hier als damaliges Novum fur Russland Ladengeschafte mit ebenso grossen Schaufenstern wie in Westeuropa zuallererst mit eingefuhrt durch den deutschen Unternehmensgrunder der Optisch mechanischen Werkstatt Oscar Richter Eine erhebliche Rolle in der Entstehung des heutigen Ensembles des Newski Prospekts spielte die vornehmlich klassizistische Bebauung seiner sudlichen Seite Ende des 18 und Anfang des 19 Jahrhunderts Neben dem bereits erwahnten Gostiny Dwor und der Kasaner Kathedrale setzten vor allem die Neu und Umbauten durch Carlo Rossi hier insbesondere das 1801 fertiggestellte heutige Gebaude der Russischen Nationalbibliothek sowie das benachbarte Gebaudeensemble um das Alexandrinski Theater bedeutende Akzente im Stadtbild des Prospekts Noch bis zum Ende des 19 Jahrhunderts wurden Neu und Umbauten auf diesem Prospektabschnitt vorwiegend unter Verwendung klassizistischer Stilelemente durchgefuhrt Anfang des 20 Jahrhunderts kamen mehrere Prachtbauten des Jugendstils hinzu insbesondere das Singer Haus 1902 04 und der Feinkostladen Jelissejew 1902 03 nbsp Als zentrale Strasse Petersburgs war der Newski Prospekt von Zeit zu Zeit Schauplatz politischer Demonstrationen und Massenproteste Hier im Juli 1917 wenige Monate vor der Oktoberrevolution wahrend der Niederschlagung einer Arbeiterkundgebung Wahrend der Prospektteil westlich der Fontanka bereits Anfang des 19 Jahrhunderts bis auf vereinzelte Hauser weitgehend die heutige Gestalt angenommen hatte erreichte die aktive Bebauung der weniger reprasentativen Abschnitte zwischen der Fontanka und dem Alexander Newski Kloster erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts ihren Hohepunkt was allen voran der Eroffnung des Nikolaus Bahnhofs spater in Moskauer Bahnhof umbenannt an der Sudseite des Prospekts im Bereich des heutigen Platzes des Aufstands im Jahre 1851 zu verdanken war Zu den relativ bescheidenen Wohnhausern zwischen der Fontanka und dem neuen Bahnhof gesellten sich ab dieser Zeit immer mehr Hotels und Mietshauser von denen die meisten in relativ einfachen eklektischen Formen mit nur gelegentlichen Elementen des Klassizismus ausgefuhrt wurden Ebenso entstanden auf dem Alten Newski Prospekt wie der Abschnitt zwischen dem Nikolaus Bahnhof und dem Kloster oft genannt wird zahlreiche Hotels Privatunterkunfte und Zinshauser Da das Bauland auf diesem Strassenabschnitt seit jeher vergleichsweise wenig begehrt war ist das Ensemble des alten Teils bis heute weitaus heterogener und von der architektonischen Qualitat her bescheidener im Vergleich zum ubrigen Newski Prospekt Im spateren 20 und 21 Jahrhundert beschrankten sich die Bauaktivitaten auf dem Newski Prospekt vorwiegend auf die Wiederherstellung und die Sanierung bestehender historischer Gebaude von denen viele wahrend des Zweiten Weltkriegs beziehungsweise der Leningrader Blockade mehr oder weniger starke Schaden davontrugen Vereinzelte Ausnahmen von dieser Regel finden sich insbesondere auf dem Alten Newski Prospekt wo an der Stelle mehrerer baufallig gewordener und abgerissener Hauser aus dem 19 Jahrhundert grossere Wohnhauser in den die fruhe Sowjetzeit pragenden Stilen des Konstruktivismus bzw spater des Sozialistischen Klassizismus und sogar einige moderne Wohn und Burohauser aus der jungsten Zeit entstanden Ein ahnliches Schicksal ereilte mehrere historische Wohnhauser westlich des Platzes des Aufstands die in den 2000er Jahren durch mehr oder weniger originalgetreue und nicht immer auf positive Resonanz gestossene Nachbauten ersetzt wurden 6 Auch im Ensemble des Platzes des Aufstands spielen mittlerweile zwei Bauwerke aus der Sowjetzeit eine nicht unerhebliche Rolle Zum einen das nordliche Vestibulgebaude des U Bahnhofs Ploschtschad Wosstanija 1955 und zum anderen der in der Mitte des Platzes errichtete Obelisk Der Heldenstadt Leningrad zum Gedenken an den 40 Jahrestag des Kriegsendes 1985 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe auch Liste der Gebaude auf dem Newski Prospekt Vom Palastplatz bis zur Moika Bearbeiten nbsp Haus 18 nbsp Haus 15Der an der Grunen Brucke uber das Flusschen Moika endende westlichste Abschnitt des Prospekts wurde als einer der altesten Teile der Strasse ursprunglich mit mehreren reprasentativen Gebauden aus Holz bebaut die alle wahrend der Brande in den Jahren 1736 und 1737 zerstort wurden Als ein bis heute erhaltenes Denkmal der direkt danach eingesetzten massiven Bebauung gilt hier vor allem das Haus 18 an der Nordseite des Prospekts zwischen der Grossen Seestrasse und der Uferstrasse der Moika das 1741 von Michail Semzow als private Wohnresidenz in einem fruhbarocken Stil errichtet wurde Die heutige Gestalt dieses Hauses weicht allerdings von der ursprunglichen merklich ab denn Anfang des 19 Jahrhunderts baute der Architekt Wassili Stassow das Haus um und dekorierte die Fassade dabei in einer deutlich klassizistischen Form die man bis heute unter anderem an den beiden Portiken auf dem linken und rechten Rand sieht Neben dem beachtlichen Alter dieses Gebaudes ist es zudem als einer der Petersburger Orte bekannt die mit dem Leben des russischen Nationaldichters Alexander Puschkin verbunden sind In einem Cafe das es hier in den Raumen des heutigen Literaturcafes im fruhen 19 Jahrhundert gab war Puschkin haufiger Gast und weilte hier auch unmittelbar vor dem Duell bei dem er todlich verletzt wurde Die Fassade des Hauses zur Moika fallt durch ihre etwas gewolbte Linie auf die beim Bau des Hauses auf den ungeraden Verlauf des Flusses in diesem Bereich abgestimmt wurde Von den anderen Gebauden auf diesem Abschnitt stammen die meisten aus dem spaten 18 und fruhen 19 Jahrhundert so dass in ihrem Baustil der in dieser Epoche des Petersburger Stadtbaus ubliche Klassizismus dominiert Zu den typischen Beispielen gehoren die Hauser 5 11 13 und 15 auf der sudlichen sowie 2 6 8 10 und 16 auf der nordlichen Strassenseite Hervorzuheben ist das Haus 15 das den sudlichen Abschnitt zwischen der Grossen Seestrasse und der Moika belegt und somit direkt gegenuber dem Haus 18 liegt Es wurde 1768 71 genau an der Stelle errichtet wo bis 1737 der abgebrannte Mauthof und in den 1750er Jahren ein provisorisches Holzpalais fur die Kaiserin Elisabeth stand letzteres wurde nach der Fertigstellung des Winterpalastes am nahen Palastplatz abgetragen Als ein in der Anfangszeit des Klassizismus erschaffenes Bauwerk weist es auch vereinzelte barocke Formen auf In der Fruhsowjetzeit erlangte das Gebaude als Haus der Kunste Dom iskusstv eine zusatzliche Bekanntheit denn hier befand sich die auf Initiative Maxim Gorkis gegrundete Petrograder Literatenvereinigung mit Wohnungen in denen zahlreiche Autoren des Silbernen Zeitalters lebten Einer von ihnen Nikolai Gumiljow wurde in ebendiesem Haus am 3 August 1921 verhaftet bevor er wenig spater von der Staatsmacht wegen konterrevolutionarer Aktivitaten verurteilt und hingerichtet wurde Der vorwiegend klassizistischen Bebauung des Abschnitts westlich der Moika stehen vereinzelte Beispiele spaterer architektonischer Epochen gegenuber allen voran das Haus 7 9 mit seiner an die italienische Palais Architektur angelehnten granitverkleideten Fassade im Renaissance Stil erbaut 1911 12 sowie das als Schulgebaude errichtete Haus 14 aus den 1930er Jahren Letzteres ist weniger aufgrund seiner vereinfachten neoklassizistischen Gestalt bekannt sondern vielmehr durch das seit der Zeit der Leningrader Blockade erhaltene Schild am zentralen Portal der Fassade das die Bevolkerung vor dem Aufenthalt auf dieser Strassenseite im Fall eines Artilleriebeschusses warnt Von der Moika bis zum Gribojedow Kanal Bearbeiten nbsp Kasaner KathedraleDieser relativ kurze Prospektabschnitt wurde zwar zu etwa gleicher Zeit verlegt wie der Abschnitt westlich der Moika jedoch ist die Strasse hier und im Folgenden mit rund 40 Metern nahezu doppelt so breit Auch befinden sich hier neben reprasentativen Wohnresidenzen gleich mehrere Sakralbauten unterschiedlicher christlicher Konfessionen von denen die russisch orthodoxe Kasaner Kathedrale an der Sudseite der Strasse ein besonders auffalliges Bauwerk ist Die 1801 11 von Andrei Woronichin an der Stelle eines alteren Gotteshauses errichtete Kathedrale ist mit ihrer halbrunden 96 sauligen Kolonnade der korinthischen Ordnung und der markanten Dachkuppel ein besonders ausgepragtes Beispiel des Petersburger Klassizismus des fruhen 19 Jahrhunderts und mit einer Hohe bis zum Kuppelkreuz von 71 5 Metern auch das hochste Gebaude auf dem Prospekt Weniger monumental jedoch fur diesen Strassenabschnitt ebenfalls charakteristisch sind die evangelisch lutherische St Petri Kirche aus den Jahren 1833 38 mit den beiden sie umgebenden Gemeindehausern Hauser 22 24 sowie das 1831 37 errichtete ehemalige Gottes und Gemeindehaus der Niederlandisch reformierten Kirche Haus 20 Ecke des Prospekts mit dem Moika Ufer ein weiterer Vertreter der klassizistischen Sakralarchitektur auf dem Newski nbsp Stroganow PalaisIm Gegensatz jedoch zum vorherigen Abschnitt weist die hiesige Bebauung eine grossere Abwechslung an architektonischen Stilen auf als das vorwiegend klassizistische Ensemble westlich der Moika Eine Besonderheit ist hier vor allem das Stroganow Palais Haus 17 das an der Sudseite des Prospekts an der Ecke zum Moika Ufer steht Bei diesem 1753 54 vom renommierten italienischstammigen Palastarchitekten Bartolomeo Francesco Rastrelli errichteten Bauwerk handelt es sich nicht nur um eines der altesten erhaltenen Gebaude auf dem Prospekt sondern auch um ein bis in die heutige Zeit weitgehend unverandert gebliebenes Beispiel des fruhen Petersburger Barocks der hier unter anderem durch die charakteristischen konkaven Formen der Dachrisalite und der Fassadenornamente sowie den zweifarbigen Anstrich zum Vorschein kommt Ein Meisterwerk Rastrellis sind ausser den Fassaden auch mehrere Dutzend prunkvoll dekorierte Paradesale im Inneren des Palastes die noch im 19 Jahrhundert als Kunstgalerie genutzt wurden und auch heute noch teilweise als Museum dienen Gegenwartig ist das Stroganow Palais das einzige barocke Bauwerk auf dem Newski Prospekt das seinen Originalstil bis heute beibehalten hat nbsp Singer HausDaruber hinaus sind fur diesen Abschnitt mehrere besonders markante Bauwerke aus dem spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert pragend von denen vor allem das 1902 04 von Pawel Sjusor errichtete Singer Haus Haus 28 zu erwahnen ist Das von einer originellen Dachkonstruktion mit der kronenformigen Glaskuppel und einem stilisierten Globus mit 2 8 Metern Durchmesser geschmuckte siebenstockige Haus das bis in die 1920er Jahre als Sitz des US amerikanischen Nahmaschinenherstellers Singer diente und heute vor allem durch die sich in den ersten zwei Stockwerken befindende Buchhandlung Haus des Buches Dom Knigi bekannt ist stellt ein Paradebeispiel des in der russischen Profanarchitektur des fruhen 20 Jahrhunderts popular gewesenen Jugendstils dar Auf der gegenuberliegenden Strassenseite findet sich ein weiteres originelles Handelsgebaude aus dem fruhen 20 Jahrhundert Das ist das ehemalige Pelzwaren Kaufhaus Mertens Haus 21 1911 12 Architekt Marian Ljalewitsch Die Fassadenformen erinnern bei diesem Gebaude an die italienische Neorenaissance Architektur besonders auffallig sind jedoch die drei arkadenformigen Schaufenster die zusammen den Grossteil der mehrgeschossigen Fassade einnehmen Die Einrichtung dieser Schaufenster wurde durch die fur die damalige Zeit noch innovative Verwendung des Stahlbetons in den Fassadenkonstruktionen moglich Vom Gribojedow Kanal bis zur Fontanka Bearbeiten nbsp Rusca Portikus nbsp Gostiny DworDie sudliche Seite des Prospekts zahlt auf diesem Abschnitt nur etwa halb so viele Hauser wie die nordliche was darauf zuruckzufuhren ist dass sie seit dem spaten 18 Jahrhundert vornehmlich mit grossflachigen Handelsgebauden bebaut wurde wahrend sich auf der Nordseite nur Wohnhauser und kleinere Kontoren und Handelshauser sowie eine Kirche finden Das Ensemble aus Handelsgebauden auf der Sudseite eroffnen die ehemaligen Silberreihen Serebryanye ryady Haus 31 ein 1786 nach einem Entwurf von Giacomo Quarenghi fertiggestellter klassizistischer Komplex von Ladenpassagen Wenige Meter weiter ostlich steht mitten in der Kreuzung mit der Duma Strasse der in den 1970er Jahren originalgetreu wiederaufgebaute sechssaulige und mit einem Dreiecksgiebel abgeschlossene dorische Portikus der bei seinem Bau 1805 06 ein Teil der einige Jahre fruher erbauten Federnreihen Perinnye ryady eines weiteren klassizistischen Handelsbauwerkes in diesem Bereich darstellte Uberquert man die Duma Strasse in ostliche Richtung gelangt man schliesslich zu dem monumentalsten und bekanntesten Handelsgebaude auf dem Newski das ist das 1761 85 von Jean Baptiste Vallin de La Mothe und Bartolomeo Francesco Rastrelli errichtete Kaufhaus Gostiny Dwor wortlich Handelshof Haus 35 Das 280 Meter lange und ein ganzes Viertel belegende Gebaude das mit seinen zweistockigen offenen Arkadenreihen und dem zentralen Portikus aus vier toskanischen Saulen ein fruhes Paradebeispiel des Petersburger Klassizismus darstellt diente im 19 Jahrhundert zahlreichen Handelsbauten in russischen Provinzstadten als Vorbild und ist heute ein edles Einkaufszentrum In Hohe des Gostiny Dwor erreicht der Newski Prospekt mit 58 Metern seine maximale Breite 7 Eine weitere architektonische Dominante der Sudseite dieses Abschnitts ist der 1799 1804 erbaute sogenannte Duma Turm Haus 33 1 der seinen Namen dem benachbarten ehemaligen Gebaude des Stadtparlaments Duma verdankt und heute nur noch eine dekorative Funktion hat Die beiden Bauwerke zwischen dem Gostiny Dwor und dem Fontanka Ufer stellen ebenfalls eine Sehenswurdigkeit dar Das alte Gebaude der Russischen Nationalbibliothek Haus 37 das 1828 34 durch den Stadtbaumeister Carlo Rossi umgestaltet wurde setzt das prunkvolle klassizistische Ensemble sowohl dieses Strassenabschnitts des Newski als auch des benachbarten Lomonossow Platzes wenige Hundert Meter sudlich hiervon fort Das sich ostlich anschliessende Anitschkow Palais Haus 39 das nach der hiesigen Fontanka Brucke benannt wurde ist einer der Petersburger Prachtbauten von Bartolomeo Francesco Rastrelli und wies bei seiner Fertigstellung 1741 54 ahnlich dem bereits erwahnten Stroganow Palais barocke Formen auf die allerdings beim klassizistischen Umbau 1776 78 verlorengingen Besonders bekannt ist dieses Palais jedoch dadurch dass es noch bis ins 20 Jahrhundert hinein als eine dem Romanow Haus gehorende Residenz mehrerer Grossfursten diente Der prominenteste Bewohner war Ende des 19 Jahrhunderts Zar Alexander III der auch in der Zeit seiner Herrschaft des Ofteren hier lebte Das auf dem Vorhof des Palais stehende Gebaude mit dem Kabinett Seiner Kaiserlichen Majestat wurde 1803 05 von Giacomo Quarenghi erbaut nbsp Haus 30Fur die wesentlich mehr Hauser umfassende Nordseite des Abschnitts ist ahnlich wie fur die gleiche Seite des vorherigen Abschnitts ein Aneinanderreihen vorwiegend klassizistischer Wohngebaude charakteristisch wobei man immer wieder auf Ausnahmen hinsichtlich sowohl der Gebaudebestimmung als auch des Stils stosst So war das den Abschnitt eroffnende Haus an der Ecke zum Kanalufer Haus 30 in ihm befindet sich auch einer der Zugange der U Bahn Stationen Newski Prospekt und Gostiny Dwor bei seinem Bau 1759 61 durch Rastrelli ein barockes Gebaude bis es im fruhen 19 Jahrhundert seine heutige klassizistische Gestalt erhielt Gleich weiter ostlich stehen die beiden romisch katholischen Gemeindehauser Hauser 32 34 und zwischen ihnen in den Hintergrund geruckt die Kirche der hl Katharina von Alexandrien das bekannteste katholische Gotteshaus Petersburgs erbaut 1763 82 von Domenico Trezzini Jean Baptiste Vallin de La Mothe und Antonio Rinaldi Das nachste Gebaude Haus 36 ist das Anfang des 19 Jahrhunderts errichtete klassizistische Eckhaus mit dem Grand Hotel Europe einem der bekanntesten und nobelsten Hotels in Russland Zwei Hauser weiter 40 42 steht mit der armenischen apostolischen Kirche St Katharina 1771 1780 Architekt Georg Friedrich Veldten zwischen den beiden Gemeindehausern ein weiteres Beispiel fur die vielfaltige Sakralarchitektur auf dem Newski Prospekt Daruber hinaus finden sich zwei markante Jugendstilbauwerke auf diesem Abschnitt Das ist zum einen das Haus 46 ein von Leonti Benois 1901 02 errichtetes Geschaftsgebaude sowie wenige Hauser weiter das 1902 03 in seinen heutigen Jugendstilformen umgebaute Gebaude des Feinkostladens Jelissejew Haus 56 dessen Interieurs eine ahnliche prunkvolle Gestalt aufweisen wie dies beim gleichnamigen Laden in der Moskauer Twerskaja Strasse der Fall ist Ein weiteres bekanntes Handelsgebaude in diesem Bereich des Prospekts ist die 1846 48 im Neorenaissance Stil errichtete Passage Passazh Haus 48 deren mit Glas uberdachte Innengalerie mit zahlreichen Ladenlokalen und einer Konzerthalle fur Russland in der damaligen Zeit eine absolute Neuerung darstellte Von der Fontanka bis zum Platz des Aufstandes Bearbeiten nbsp Belosselski HausDa entlang des Flusses Fontanka etwa bis Mitte des 18 Jahrhunderts die ostliche Stadtgrenze Petersburgs verlief begann die aktive Bebauung dieses Abschnitts wesentlich spater als die der vorherigen und auch in der Reprasentativitat der hiesigen Gebaude kann die Gegend ostlich der Anitschkow Brucke nicht mit der westlichen Prospekthalfte mithalten Die bekannteste Sehenswurdigkeit auf diesem Abschnitt stellt die Anitschkow Brucke selbst dar Sie wurde 1841 an der Stelle einer Vorgangerbrucke aus den 1780er Jahren aufgestellt und erhielt kurz darauf ihre vier charakteristischen dekorativen Skulpturen mit der Darstellung jeweils eines ein Ross bandigenden Junglings nach einem Entwurf des Bildhauers Peter Clodt von Jurgensburg Auffallig sind auch die beiden Hauser an der Kreuzung mit der Fontanka Uferstrasse gleich ostlich der Anitschkow Brucke An der Sudseite ist es das 1799 1800 errichtete ursprunglich klassizistische Palais der Fursten Belosselski Beloserski Haus 41 dessen Stil beim Umbau Mitte des 19 Jahrhunderts durch Andrei Stackenschneider an die barocke Petersburger Palaisarchitektur angelehnt wurde und daher ausserlich in gewisser Weise dem Stroganow Palais ahnelt Ihm gegenuber Haus 68 steht ein ebenfalls palaisahnliches jedoch relativ neues Gebaude Es wurde in den 1940er Jahren als Sitz einer Stadtbezirksverwaltung in einem ausgepragt neoklassizistischen Stil mit zwei korinthischen Saulen und einem mit Skulpturen dekorierten Dreiecksgiebel in der Fassadenmitte erbaut Die Besonderheit ist hierbei dass beim Bau Reste eines alten Palais aus dem spaten 18 Jahrhundert das den deutschen Bombardements im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen war in die Bausubstanz einbezogen wurden insbesondere wurde die Paradetreppe des alten Gebaudes weitgehend unverandert in das Interieur des neuen integriert In der sich grosstenteils im Laufe des 19 Jahrhunderts formierten Bebauung des Strassenabschnitts ostlich davon spielen ehemalige Zinshauser Pensionen und Hotelbauten eine Schlusselrolle was allen voran auf die Nahe des 1851 erbauten Moskauer Bahnhofs und somit die Bedeutung dieses Strassenabschnitts als eine erste Anlaufstelle fur mit der Eisenbahn angereiste Stadtbesucher zuruckzufuhren ist Ein Grossteil dieser Hauser ist in vereinfachten klassizistischen neoklassizistischen oder eklektischen Formen ausgefuhrt aber auch der Jugendstil ist hier anzutreffen Haus 65 Architekt Leonid Fufajewski 1902 04 Anfang des 20 Jahrhunderts eroffnete gerade auf diesem Abschnitt des Newski eine Vielzahl von Lichtspielhausern von denen einige meist in einem separaten Flugel im Hinterhof des jeweiligen Hauses untergebracht auch heute noch als solche erhalten sind Beispiel Colosseum russ Kolizej 1907 Haus 100 Architekt Leonid Fufajewski nbsp Haus 86Erwahnenswert ist schliesslich das Haus 86 das sich mit seiner streng klassizistischen palaisartigen Gestalt visuell von benachbarten Gebauden abhebt Im 19 Jahrhundert gehorte das Gebaude dem Staatsmann und Kunstmazen Nikolai Jussupow und wurde mehrmals fur Kunstausstellungen genutzt Auffallig an der Architektur ist der mittlere Portikus mit einem Dreiecksgiebel mit dem der Architekt Michail Owsjannikow 1814 18 die Fassade zum Prospekt ausschmuckte Die inneren Paradesale heute vom Bund der Theaterschaffenden Russlands belegt stammen vom klassizistischen Baumeister Gaspare Fossati Platz des Aufstandes Bearbeiten nbsp Platz des Aufstands Im Hintergrund das Hotel Oktjabrskaja im Vordergrund der ObeliskDen heutigen Platz des Aufstandes russ Ploshad Vosstaniya bildet die Kreuzung des Newski Prospektes mit mehreren anderen Strassen darunter mit dem von Nord nach Sud verlaufenden Ligowski Prospekt Diese fur den Verkehr im Zentrum Petersburgs heute ebenfalls wichtige Strasse entstand Ende des 18 Jahrhunderts an der Stelle des ehemaligen Liga Kanals der kurz davor zugeschuttet worden war Innerhalb Petersburgs folgt der Ligowski Prospekt fast genau dem Verlauf der alten Handelsstrasse nach Nowgorod womit der Platz des Aufstandes im Wesentlichen an jener Stelle liegt wo sich seinerzeit die Newski Perspektivstrasse mit der Nowgoroder Strasse kreuzte Entsprechend handelt es sich beim Abschnitt des Prospekts ostlich davon um den sogenannten Alten Newski Prospekt jenen Strassenteil also der von Monchen des Alexander Newski Klosters verlegt wurde nbsp Moskauer Bahnhof in Sankt PetersburgSeinen Status als eines der Haupteinfalltore der Stadt festigte der vormals nur sporadisch bebaute Platz endgultig mit dem 1844 51 erfolgten Bau des Moskauer Bahnhofs damals Nikolaus Bahnhof Dessen Empfangsgebaude Haus 85 das die gesamte Sudseite des Platzes einnimmt ist bis heute das dominierende Bauwerk auf diesem annahernd trapezformigen Platz Es wurde zeitgleich mit dem Bau des Bahnhofs und der zugehorigen Bahnstrecke Sankt Petersburg Moskau nach einem Entwurf von Konstantin Thon errichtet Den zentralen Teil der Fassade zum Platz gestaltete Thon im Stil eines westeuropaischen Rathauses die streng symmetrische Komposition wird oben mit einem dekorativen Uhrturm gekront Die Seitenflugel und der Fortsetzungsbau zum Ligowski Prospekt hin entstanden erst bei spateren Erweiterungen zuletzt 1967 als im Gebaude ein gemeinsames Zugangsvestibul der beiden den Platz anbindenden U Bahn Stationen Ploschtschad Wosstanija und Majakowskaja eingerichtet wurde Das heutige Ensemble der gegenuberliegenden Seite des Platzes entwickelte sich wesentlich spater Seit Ende des 18 Jahrhunderts und noch bis 1940 pragte sie ein russisch orthodoxes Kirchengebaude die Gottesmutter vom Zeichen Kirche Snamenskaja Kirche russ Znamenskaya cerkov die dem Platz auch seinen ursprunglichen Namen Snamenskaja Platz gab in Platz des Aufstandes wurde er erst 1918 zum Gedenken an die hiesigen Massenproteste in den Tagen der Februarrevolution 1917 umbenannt 8 1955 wurde genau an der Stelle der inzwischen auf Geheiss der Sowjetmacht abgerissenen Kirche das nordliche Zugangsgebaude der U Bahn Station Ploschtschad Wosstanija errichtet Es weist eine monumentale neoklassische Gestalt auf einige dekorative Elemente wie die zentrale Rotunde mit Kolonnade und Turmspitze sind an die klassizistische Architektur der ehemaligen Kirche angelehnt Ostlich davon direkt gegenuber dem Empfangsgebaude des Moskauer Bahnhofs steht der ebenfalls klassizistische Bau des Hotels Oktjabrskaja Haus 118 ehemals nach dem Platz Snamenskaja genannt der zeitgleich mit dem Bahnhof entstand und bis heute die Rolle der reprasentativsten Unterkunft im naheren Umfeld des Bahnhofs innehat Den Raum im Zentrum des Platzes belegt der 1985 zum Gedenken an den 40 Jahrestag des Sieges der Sowjetunion uber Nazi Deutschland aufgestellte Obelisk Der Heldenstadt Leningrad Gorodu geroyu Leningradu eine 36 Meter hohe funfkantige Granitstele die von einem symbolischen funfeckigen goldenen Stern gekront wird und im unteren Bereich mit einer Reliefkomposition mit Motiven zur Verteidigung Leningrads wahrend der deutschen Belagerung 1941 44 versehen ist In den Jahren 1909 bis 1937 stand genau an dieser Stelle ein in Form eines Reiterstandbildes ausgefuhrtes Denkmal fur den Kaiser Alexander III Alter Newski Prospekt und Alexander Newski Platz Bearbeiten nbsp Haus 147 149 nbsp Haus 190 im Hintergrund ein Stuck der Glasfassade des Hotels MoskwaDer gemeinhin als Alter Newski Prospekt bekannte Weg zwischen der alten Nowgoroder Handelsstrasse und dem Alexander Newski Kloster erfullte im Gegensatz zum Rest des Prospektes nie eine Funktion als Stadteinfahrt und wurde deshalb weitaus zogerlicher und weniger aufwandig bebaut Bis ins spate 19 Jahrhundert hinein uberwog hier sogar eine einfache landliche Architektur die weit mehr Ahnlichkeiten mit traditioneller Architektur russischer Provinzstadte als mit dem klassizistisch gepragten Stadtkern Petersburgs aufwies Heute kann man auf dem Alten Newski Prospekt noch zwei Hauser aus der Anfangszeit der Strasse sehen Das sind die beiden zweigeschossigen Gebaude unmittelbar vor der Einmundung des Prospekts in den Alexander Newski Platz Hauser 177 bzw 190 Auch noch Jahrzehnte nach der Fertigstellung des Moskauer Bahnhofs blieb der Alte Newski Prospekt eine uberaus bescheidene Wohngegend die vorzuglich von Handwerkern kleineren Kaufleuten und Beamten und am ostlichen Ende auch vom Klerus des Klosters und vom Lehrpersonal der Klosterschulen bewohnt wurde Erst ab Ende des 19 Jahrhunderts entstanden hier massive Hauser von denen viele die bahnhofsnahe Lage ausnutzend als Zinshauser und meist kleinere Hotels und Pensionen betrieben wurden Einige dieser Zinshauser wurden von bekannten Petersburger Stadtbaumeistern errichtet und weisen reichlich dekorierte Fassaden mit Elementen des Neoklassizismus oder des Jugendstils auf wie man es sonst etwa vom Prospektabschnitt zwischen der Fontanka und dem Platz des Aufstands gewohnt ist Das gilt beispielsweise fur die Hauser 140 1901 02 Architekt Alexander Chrenow 158 1874 Architekt Iwan Bulanow 109 1878 79 Architekt Wassili Nekora sowie fur das im Jugendstil ausgefuhrte Haus 147 149 1905 07 Architekt Pjotr Batujew Es sind auf diesem Abschnitt des Newski Prospekts auch etliche Bauwerke aus der Sowjetzeit und sogar aus den 1990er und 2000er Jahren zu finden die auf Grundstucken errichtet sind welche vormals von weniger reprasentativen Gebauden belegt waren Manche dieser neueren Bauwerke stellen selbst ein architektonisches Denkmal ihrer Zeit dar so beispielsweise das im Stil des fruhsowjetischen Konstruktivismus erbaute Wohnhaus nach einem Entwurf des Architekten Josef Waks 1930er Jahre Haus 144 146 Auf dem Alexander Newski Platz Ploshad Aleksandra Nevskogo vor dem der Newski Prospekt endet fallt neben den beiden zweigeschossigen Hausern aus dem 18 Jahrhundert vor allem die Torkirche des Alexander Newski Klosters an der Sudseite des Platzes auf Sowohl diese beiden Hauser als auch die Kirche stammen aus einem Entwurf von Iwan Starow und entstanden Ende des 18 Jahrhunderts Etwa zur gleichen Zeit wurde auch der Platz angelegt Seinen heutigen Namen der mit einer Unterbrechung in den Jahren 1923 56 als der Platz in Anlehnung an den zentralen Platz Moskaus offiziell Roter Platz hiess Bestand hat erhielt er nach dem Kloster das man vom Platz ausgehend durch das Paradetor mit der Torkirche betritt Die nordliche Seite des Platzes ist bis auf eines der beiden Hauser aus dem 18 Jahrhundert von der Architektur der spaten Sowjetzeit gepragt Hier steht das langgestreckte Gebaude des Hotels Moskwa aus den Jahren 1974 77 das auch ein grosses Einkaufszentrum und den Zugang zur U Bahn Station Ploschtschad Alexandra Newskowo 1 beherbergt An den Fursten Alexander Newski dem das Kloster der Platz und letztlich auch der Prospekt ihren Namen verdanken erinnert das 2002 in der Mitte des Platzes aufgestellte Reiterstandbild nach einem Entwurf des Bildhauers Walentin Kosenjuk Rezeption in der Literatur Bearbeiten nbsp Auch bekannte Maler liessen sich vom Strassenbild des Newski Prospekts inspirieren hier Ilja Repin mit dieser Zeichnung aus dem Jahr 1887Als die seit jeher reprasentativste Adresse der vormaligen Hauptstadt des Russischen Kaiserreichs diente der Newski Prospekt zahlreichen Autoren als ein Handlungsort in ihren Werken Das bekannteste dem Prospekt gewidmete literarische Werk ist die 1833 34 von Nikolai Gogol geschriebene Erzahlung Newski Prospekt die mit den Worten Nichts ist besser als der Newski Prospekt zumindest in Petersburg fur dieses ist er alles beginnt auf die dann eine mehrseitige poetisch anmutende Beschreibung der Menschen folgt die das am Prospekt flanierende Publikum zu jeweils verschiedenen Tageszeiten pragen Nachdem jedoch die beiden Protagonisten der Erzahlung wenn auch in verschiedener Weise von ihrem anfanglichen Schein getauscht werden folgt ganz zum Schluss der Handlung eine uberaus realistische Umschreibung der Strasse die nur wenig gemein hat mit der anfanglichen Begeisterung Alles ist Trug alles ist ein Traum alles ist nicht das was es zu sein scheint Auch in Puschkins Poem Eugen Onegin sowie in Werken Dostojewskis Nekrassows Gontscharows Bunins Brjussows und anderer mit Sankt Petersburg verbundenen Klassiker russischer Literatur findet der Prospekt als Hauptstrasse der ehemaligen russischen Hauptstadt explizit oder implizit Erwahnung Literatur BearbeitenB M Kirikow L A Kirikowa O W Petrowa Newskij Prospekt Dom sa domom Centrpoligraf St Petersburg Moskau 3 Auflage 2009 ISBN 978 5 9524 4205 4 A G Mitrofanow Progulki po Sankt Peterburgu Newskij Prospekt Verlag Kljutsch S Moskau 2010 ISBN 978 5 93136 125 3 A Weksler Staro Newskij Prospekt Centrpoligraf St Petersburg Moskau 2009 ISBN 978 5 9524 4177 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Newski Prospekt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website uber den Newski Prospekt englisch Der Newskij Prospekt in St Petersburg deutsch Fotos Newski Prospekt Prachtmeile voller Kunst Kitsch und Kultur in Spiegel Online 25 August 2004 deutsch Zur Geschichte des Prospekts russisch Der Newski Prospekt 20 Jahre danach in Rossijskaja gaseta 19 November 2009 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Mitrofanov 2010 S 23 ff Kirikow et al 2009 S 3 a b Hellopiter ru uberpruft am 15 Marz 2011 Petersburg history narod ru uberpruft am 23 Marz 2011 Memento vom 16 September 2009 im Internet Archive Mitrofanow 2010 S 10 Spb gazeta narod ru uberpruft am 23 Marz 2011 Kirikow et al 2009 S 133 Walkspb ru uberpruft am 23 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