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Michail Wassiljewitsch Alexejew russisch Mihail Vasilevich Alekseev 3 Novemberjul 15 November 1857greg in Twer 25 Septemberjul 8 Oktober 1918greg in Jekaterinodar war ein General der kaiserlich russischen Armee Im Ersten Weltkrieg war er seit 1915 Befehlshaber der Nordwestfront Zwischen 1915 und 1917 war er Generalstabschef des Zaren und nach der Februarrevolution von Marz bis Juli 1917 Hochstkommandierender 1918 kampfte er im Burgerkrieg gegen die Bolschewiki General Alexejew 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Weltkrieg 2 1917 und 1918 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Alexejew verkorperte wie viele seiner Generation den Typus des Aufsteigers in der Armee des Zaren Er selbst stammte aus bescheidenen Verhaltnissen sein Vater war gemeiner Soldat und nutzte die sozialen Aufstiegsmoglichkeiten die die Streitkrafte damals jungen Mannern boten Er trat im Alter von 19 Jahren in die Armee ein und absolvierte 1890 die Generalstabsausbildung Fur einen Mann seiner Abkunft konnte diese Karriere schon allein als bemerkenswert gelten denn die russische Armee war im 19 Jahrhundert noch tief sozial gespalten Einer dunnen Schicht von Adligen die die hochsten Range besetzten standen schlecht entlohnte rangniedere Offiziere gegenuber Ein Jahr vor dem Russisch Japanischen Krieg wurde Alexejew in den Generalsrang erhoben Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Krieges im August 1914 wurde Alexejew als Stabschef der Sudwestfront unter Nikolai Iwanow abkommandiert Diese Front erreichte gegen die Armee der Donaumonarchie bedeutende Erfolge sie eroberte Lemberg und fast das gesamte Galizien Die russische Armee war zu Kriegsbeginn in zwei Fronten gegliedert die Nordwest und die Sudwestfront Aufgrund von personlichen Querelen war die Kooperation zwischen dem Chef des Generalstabes Nikolai Januschkewitsch und General Iwanow ungenugend Zur besseren Abstimmungen ernannte die Stawka Alexejew am 17 Marz 1915 zum Oberbefehlshaber der Nordwestfront da er und Iwanow gut zusammengearbeitet hatten Das positive Ergebnis blieb allerdings aus die Fronten operierten weiterhin ohne gemeinsame Abstimmung mit allen Konsequenzen fur die Truppe Im August 1915 ubernahm Zar Nikolaus II personlich das Oberkommando des Hauptquartiers da die Truppen unter Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch schwere Niederlagen erlitten hatten Alexejew wurde neuer Generalstabschef des Heeres de facto war er aber der Oberkommandierende da der Zar zwar pflichtbewusst aber wenig entscheidungsfreudig war In seiner Funktion als Chef der Stawka erwies sich der General als Offizier der alten Schule Er regte weder taktische Neuerungen an noch versuchte er die Armee strukturell auf einen modernen Krieg vorzubereiten wenn man von Anstrengungen auf dem Rustungssektor absieht Er versuchte zwar oft unfahige Befehlshaber abzusetzen doch bediente er sich des hofischen und kameradschaftlichen Intrigenspiels das ebendiese Leute auf hohe Posten gehoben hatte Die Chance dieses System zu andern statt es zu benutzen verfehlte er falls er sie je hatte Ebenso protestierte er zwar gegen politische Unbilligkeiten wie den Kriegseintritt Rumaniens dem er auch substantielle russische Hilfe verweigerte Er konnte sich allerdings in dieser Hinsicht nie wirklich durchsetzen und zog seinen Posten einem fur ihn gefahrlichen Machtwort vor Ebenso fuhrte er politisch motivierte Befehle aus obwohl sie militarisch unsinnig waren Er war der Vordenker und Befehlshaber hinter dem Grossen Ruckzug der russischen Armee vom Herbst 1915 Nach der fehlgeschlagenen Schlacht am Naratsch See im Fruhjahr 1916 glaubte auch er nicht mehr an die Angriffsfahigkeit der russischen Armee ohne allerdings die wahren Grunde fur ihre zweijahrigen Niederlagen zu erkennen Somit stellte er sich als Hemmschuh fur die im Sommer 1916 begonnene erfolgreiche Brussilow Offensive heraus da er durch die vorhergehenden Ereignisse in dasselbe Phlegma gefallen war das die gesamte Kaste der alten Offiziere lahmte 1917 und 1918 BearbeitenMit Beginn der Februarrevolution 1917 ubte Alexejew der im regen Kontakt mit etlichen Politikern stand zusammen mit anderen hohen russischen Feldherren einen erheblichen Druck auf den Zaren Nikolaus II mit dem Ziel aus ihn zur Thronabdankung zu bewegen Bereits am 1 Marz schickte er ein Telegramm an den Zaren dem ein Projekt der Abdankungserklarung beigefugt war Am nachsten Tag leitete er dem Zaren die Telegramme der Befehlshaber russischer Truppen Nikolai Nikolajewitsch Romanow des Onkels des Zaren Brussilow Ewert und Sacharow zu in denen sie um die schnelle Thronfolgeregelung baten Als Nikolaus II sah dass die Armee die eine seiner wichtigsten Stutzen war sich gegen ihn gewendet hatte war er zur Ubergabe der Staatsgewalt bereit Diese Entscheidung des Herrschers wurde von ihm spater sogar dahingehend erweitert dass er nicht nur fur sich sondern auch fur seinen Sohn die Abdankungsurkunde unterzeichnet hatte Gleichzeitig erklarte Nikolaus II auch seinen Rucktritt vom Posten des Oberbefehlshabers der russischen Armeen Fur eine Weile war Alexejew als Kandidat fur die Nachfolge des Zaren vorgesehen was jedoch nach starkem Widerstand aus den Reihen der russischen Staatsduma wieder fallen gelassen wurde Die Rolle Alexejews blieb weiterhin zwielichtig Er war zum Stabschef ernannt und sanktionierte den Arrest des Generals Kornilow am 1 September 1917 einen Tag nachdem dieser einen Aufstand gegen die Provisorische Regierung von Alexander Kerenski angezettelt hatte Daraufhin wurde Alexejew zum Oberbefehlshaber der russischen Streitkrafte ernannt erklarte jedoch bereits nach 12 Tagen seinen Rucktritt Nach der Oktoberrevolution 1917 reiste er in das Don Gebiet nach Nowotscherkassk wo er mit Billigung des Befehlshabers der Donkosaken Kaledin die Bildung antibolschewistischer Freiwilligenarmee anregte und vorantrieb Nach der Ankunft des Generals Kornilow der es nie vergass dass es Alexejew war der ihn im September 1917 verhaften liess begannen zwischen beiden Kommandeuren starke Zerwurfnisse bis sie sich auf die Trennung der Funktionen einigten Kornilow ubernahm den Befehl uber die kampfende Truppe wahrend Alexejew sich auf die Fragen der Innen und Aussenpolitik und der Finanzen stark konzentrierte Nach dem Tod Kornilows fuhrte Alexejew die Freiwilligenarmee zuruck in die Don Gegend Am 31 August 1918 ubernahm er den Oberbefehl uber die Freiwilligenarmee und organisierte die sogenannte Sonderversammlung die die Rolle der Regierung im Don Gebiet ubernahm Alexejew starb am 8 Oktober 1918 an einem Herzanfall Nach dem Zusammenbruch der Weissen Armee uberfuhrten die Reste der antisowjetischen Truppen seinen Leichnam nach Belgrad wo man ihn bestattete Alexejew war einer der bedeutendsten zaristischen Militars am Anfang des 20 Jahrhunderts Literatur BearbeitenVoennaya enciklopediya Band 1 A Byulov Neuauflage Institut Voennoj Istorii Moskva 1997 ISBN 5 203 01655 0 deutsch Militarenzyklopadie Konstantin Aleksandrovich Zalesskij Zaglavie Kto byl kto v Pervoj mirovoj vojne biograficheskij enciklopedicheskij slovar Astrel Moskva 2003 ISBN 5 17 019670 9 deutsch Wer war wer im Ersten Weltkrieg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michail Wassiljewitsch Alexejew Sammlung von Bildern Eintrag auf grwar ru russisch Biografien Chronos russisch Normdaten Person GND 121202860 lobid OGND AKS LCCN n92102870 VIAF 3321616 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexejew Michail WassiljewitschALTERNATIVNAMEN Alekseev Mihail Vasilevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer GeneralGEBURTSDATUM 15 November 1857GEBURTSORT Twer Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 8 Oktober 1918STERBEORT Jekaterinodar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Wassiljewitsch Alexejew amp oldid 217228939