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Dieser Artikel behandelt die Schwedische Volkspartei in Finnland Fur die fruhere liberale Volkspartei in Schweden die seit 2015 Liberalerna Die Liberalen heisst siehe Liberalerna Die Schwedische Volkspartei schwedisch Svenska folkpartiet sfp finnisch Ruotsalainen kansanpuolue rkp ist eine moderat liberale Partei in Finnland die sich in erster Linie als Interessenvertreterin der Finnlandschweden versteht Die Partei war in der Vergangenheit regelmassig an finnischen Regierungen beteiligt zuletzt in den Kabinetten Katainen 2011 2014 Stubb 2014 2015 und Rinne 2019 Marin 2019 2023 und Orpo seit 2023 Svenska folkpartietRuotsalainen kansanpuolueSchwedische VolksparteiPartei vorsitzende Anna Maja HenrikssonGeneral sekretar Fredrik GuseffStellvertretende Vorsitzende Silja Borgarsdottir SandelinAnders AdlercreutzNicke WulffGrundung 21 Mai 1906Hauptsitz Simonkatu 8 AFIN 00100 HelsinkiAusrichtung LiberalismusMinderheitenpolitikFarbe n Blau Rot GelbSitze Eduskunta 9 200 4 5 Mitglieder zahl ca 32 000 2006 Internationale Verbindungen Liberale Internationale LI Sitze EU Parlament 1 14 7 1 Europapartei Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa ALDE EP Fraktion Renew Europe RE Website www sfp fiAltes Logo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Programm 3 Parteivorsitzende 4 Wahlergebnisse und Regierungsbeteiligungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Wahlplakat der Schwedischen Volkspartei von 1907 Das Motiv wurde bis 1966 mit nur geringen Veranderungen verwendet Die Geschichte der Schwedischen Volkspartei ist eng mit der Stellung der schwedischsprachigen Minderheit in Finnland und der finnischen Sprachenpolitik verknupft Seit dem 19 Jahrhundert war die Sprachenfrage in Finnland Gegenstand eines heftigen Streites Zur Verteidigung der hervorgehobenen Stellung der schwedischen Sprache war um 1870 die Schwedische Partei gegrundet worden Insbesondere nach der Verfassungsreform des damaligen Grossfurstentums Finnland im Jahr 1906 wandelte sich die Position der Finnlandschweden jedoch zunehmend von der staatstragenden Bevolkerungsschicht zu einer sprachlichen Bevolkerungsminderheit Im Lichte dieses Wandels wurde unter Fuhrung von Axel Lille die neue Schwedische Volkspartei gegrundet um die gesamte sprachliche Minderheit unabhangig von der Zugehorigkeit zu sozialen Schichten in einer Volkspartei zu einen und ihr so einen angemessenen Einfluss auf die Politik des Landes zu sichern Die alte Schwedische Volkspartei ging in der neuen Partei auf und deren meist den obersten Bevolkerungsschichten zugehorige Mitglieder behielten auch in der neuen Partei zunachst einen grossen Einfluss Die erste Vorbereitungstagung zur Grundung der neuen Partei fand bereits 1896 in Helsinki statt Axel Lille entwarf im Jahr 1905 ein erstes von liberalen Grundsatzen gepragtes Parteiprogramm in welchem neben der Sprachenfrage das Bestreben nach weitreichenden demokratischen und sozialen Reformen eine starke Rolle spielte Mit diesem Programm hatte sich die neue Partei sehr deutlich von der alten Schwedischen Partei abgehoben Es wurden aber auch deutlich konservativere Entwurfe vorgelegt und das in der Grundungsversammlung am 20 und 21 Mai 1906 verabschiedete Programm stellte einen Kompromiss mit nur gemassigt reformerischem Charakter dar Wahrend die Vertretung der Interessen der schwedischsprachigen Minderheit wahrend der gesamten Parteigeschichte den zentralen Aspekt in der Politik der Partei ausmachte fiel es ihr insbesondere in den Anfangsjahren schwer eine von allen Parteiflugeln getragene gesellschafts und wirtschaftspolitische Linie zu finden Im Jahr 1914 wurden weitreichende sozialpolitische Forderungen in das Parteiprogramm aufgenommen 1917 auf Betreiben des konservativeren Flugels jedoch wieder entfernt Axel Lille welcher bis dahin als Parteivorsitzender gedient hatte trat in der Folge von seinem Amt zuruck Im Laufe der Zeit fand die Partei ein Gleichgewicht zwischen den Parteiflugeln und vertrat eine gemassigt liberale Politik welche die Bedeutung einer freien Wirtschaft ohne staatliche Einmischung betonte jedoch in der sozialen Absicherung und der Schaffung bzw Erhaltung eines Wohlfahrtsstaates Aufgaben des Staates sah In der Aussenpolitik unterstutzte die Partei zumeist im Wesentlichen die offizielle Politik der jeweiligen finnischen Regierungen an denen sie oft auch beteiligt war Dies gilt insbesondere fur die finnische Politik wahrend des Zweiten Weltkrieges wahrend dessen die Schwedische Volkspartei an allen Regierungen beteiligt war und damit insbesondere die Deutschlandorientierung wahrend des Fortsetzungskrieges mittrug In der Nachkriegszeit spielte die Partei zunachst aussenpolitisch keine bedeutende Rolle Sie vertrat jedoch stets eine auf Zusammenarbeit mit den westlichen Nachbarn ausgerichtete Linie und gehorte zu den entschiedensten Befurwortern des 1995 verwirklichten Beitritts zur Europaischen Gemeinschaft Zur Fraktion der Partei im Parlament gehort neben den eigenen Abgeordneten traditionell auch der Vertreter der autonomen Provinz Aland Programm BearbeitenDas aktuelle Parteiprogramm der Schwedischen Volkspartei wurde am 11 Juni 2006 in Vaasa angenommen 1 Wie in allen fruheren Parteiprogrammen nimmt die Stutzung einer aktiven und lebendigen Zweisprachigkeit im Programm einen breiten Raum ein Die sfp ist bestrebt diesen Aspekt in eine allgemeine Politik der Toleranz einzubetten In der Praxis erweist sich das politische Profil der Partei jenseits der Sprachenfrage oft als wenig gescharft insbesondere bedingt durch die starke Heterogenitat der Wahlerschaft In wirtschaftspolitischer Sicht ist das Parteiprogramm gemassigt liberal Zu den wichtigsten Themen der Partei gehoren neben den Minderheitenrechten die allgemeinen Burgerrechte und die Freiheit der Wirtschaft Dem Ziel einer funktionsfahigen Wirtschaft werden aber die Ziele der Erhaltung des Wohlfahrtsstaates und einer tragfahigen Umwelt gleichgeordnet nbsp Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2022 nicht mehr aktuell zu sein Position Finnlands zur NATO veraltet Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit fehlend Die Partei strebt eine friedensorientierte Politik durch Starkung der internationalen Zusammenarbeit an und steht unverandert entschieden hinter der Mitgliedschaft Finnlands in der Europaischen Union Anders als die Mehrzahl der finnischen Parteien kommt fur die Schwedische Volkspartei in Abweichung von der traditionellen Neutralitatspolitik durchaus auch eine Beteiligung an militarischen Bundnissen insbesondere der NATO in Betracht Konkrete Beschlusse hinsichtlich eines moglichen NATO Beitrittes hat die Partei jedoch noch nicht gefasst Der Parteitag 2012 votierte mit 60 gegen 40 Prozent fur eine geschlechtsneutrale Reform des Eherechts Konservativ gesinnte Mitglieder aus Larsmo und Jakobstad drohten anschliessend damit die Partei zu verlassen und kritisierten die ihrer Meinung nach zu liberale Linie der Partei 2 Parteivorsitzende BearbeitenAxel Lille 1906 1917 Eric von Rettig 1917 1934 Ernst von Born 1934 1945 Ralf Torngren 1945 1955 Ernst von Born 1955 1956 Lars Erik Taxell 1956 1966 Jan Magnus Jansson 1966 1973 Kristian Gestrin 1973 1974 Carl Olof Tallgren 1974 1977 Par Stenback 1977 1985 Christoffer Taxell 1985 1990 Ole Norrback 1990 1998 Jan Erik Enestam 1998 2006 Stefan Wallin 2006 2012 Carl Haglund 2012 2016 Anna Maja Henriksson seit 2016 Wahlergebnisse und Regierungsbeteiligungen Bearbeiten nbsp Absolute Stimmen fur die Schwedische Volkspartei rot und Stimmenanteil in Prozent blau bei Reichstagswahlen seit 1919 Die Unterstutzung der Schwedischen Volkspartei bei Parlamentswahlen stand stets in Zusammenhang mit der Entwicklung des schwedischsprachigen Bevolkerungsanteils einerseits und der Bedeutung des finnischen Sprachenstreits andererseits Dieser Aspekt fuhrte in den 1930er und 1940er Jahren in denen die Sprachenproblematik zunehmend durch weltpolitische Geschehnisse verdrangt wurde zu einem spurbaren Ruckgang des Stimmenanteils In der ersten Parlamentswahl 1907 konnte die Partei einen Stimmenanteil von 12 6 erzielen und lag bis 1929 stabil bei 12 Prozent In den 1930er Jahren erreichte die Sfp rund 10 Prozent Nach dem Zweiten Weltkrieg sanken die Werte von 7 9 kontinuierlich ab auf nur noch 4 2 1979 Danach konnte der Abwartstrend gestoppt werden In den finnlandschwedischen Siedlungsgebieten erzielt die Schwedische Volkspartei sehr hohe Wahlergebnisse So erhielt sie bei den Kommunalwahlen 2004 in den Inselgemeinden Houtskar Inio und Korpo 100 der Stimmen 3 Gemass ihrem Selbstverstandnis als Interessenvertreter und verantwortungsbereiter Akteur der Mitte war die Schwedische Volkspartei sehr haufig zu Regierungsbeteiligungen bereit Gleichzeitig stiess sie auf eine hohe Integrationsbereitschaft bei den anderen Parteien So wurde die Sfp seit 1917 an 47 der 72 finnischen Regierungen beteiligt auch ohne dass dies fur eine Mehrheit rechnerisch notig gewesen ware 1954 stellte die Partei fur funf Monate den Ministerprasidenten Ralf Torngren leitete eine Koalition aus Landbund Sozialdemokraten und Sfp Den Staatsprasidenten hat sie bislang nicht stellen konnen In der Prasidentschaftswahl 1994 schaffte es die Kandidatin der Sfp Elisabeth Rehn jedoch in die Endrunde Sie fuhrte lange die Umfragen an unterlag aber letztlich dem Sozialdemokraten Martti Ahtisaari mit 46 1 Bei der Parlamentswahl 2007 erhielt die Schwedische Volkspartei 4 5 der Stimmen und damit neun der 200 Sitze im finnischen Parlament Die Partei war mit der Zentrumspartei der Sammlungspartei und den Grunen an der Regierung von Matti Vanhanen beteiligt Der damalige Parteivorsitzende Stefan Wallin wurde Kultur und Sportminister Astrid Thors Europaministerin Von 2011 bis 2012 gehorte Wallin der neuen Regierung Katainen als Verteidigungsminister an Dann uberliess Wallin Parteivorsitz und Ministerposten seinem Nachfolger Carl Haglund Bei der Europawahl in Finnland 2009 erzielte die Sfp einen Stimmenanteil von 6 1 und entsendete mit Carl Haglund einen Abgeordneten in das Europaische Parlament Er gehorte der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa an 2012 ruckte fur ihn Nils Torvalds nach 4 Die Parlamentswahl 2011 brachten der Partei im Vergleich zu 2007 leichte Verluste Mit 4 3 der Stimmen hielt sie jedoch ihre neun Sitze Im Gegensatz zu den meisten anderen Parteien fuhrte der Stimmenzuwachs der Basisfinnen bei der Schwedischen Volkspartei nicht zu Verlusten Am starksten schnitt die Partei im Wahlbezirk Vaasa ab wo sie mit 19 4 zweitstarkste Kraft hinter dem Zentrum wurde In Uusimaa erhielt die Sfp 8 3 in Helsinki und Varsinais Suomi 5 8 bzw 5 5 Bei der Kommunalwahl in Finnland 2012 hielt die Sfp ihren Anteil bei 4 7 Die starksten Ergebnisse fuhr die Partei in Korsnas 95 0 Narpes 90 6 und Vora 88 1 in der Gegend um Vaasa ein Bei der Parlamentswahl 2015 erzielte sie bei leichten Stimmengewinnen erneut neun Mandate Einzelnachweise Bearbeiten Steget fore Memento vom 30 Januar 2012 im Internet Archive PDF auf der Webseite der sfp abgerufen am 8 Juli 2012 Hufvudstadsbladet 2 Juli 2012 abgerufen am 8 Juli 2012 Wahlergebnisse Houtskar Inio und Korpo Finnisches Justizministerium Hufvudstadsbladet 10 Juni 2012 abgerufen am 8 Juli 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwedische Volkspartei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz schwedisch finnisch VFinnland nbsp Politische Parteien in FinnlandParteien im Parlament Nationale Sammlungspartei Perussuomalaiset Sozialdemokratische Partei Finnlands Finnische Zentrumspartei Linksbundnis Gruner Bund Schwedische Volkspartei Christdemokraten Liike NytAndere Parteien Piratenpartei Kommunistische Partei Finnlands Blaue Zukunft Feministische Partei Muutos 2011 Seniorenpartei Finnlands Sinivalkoinen RintamaMitgliedsparteien der Allianz der Liberalen und Demokraten fur Europa Partit Liberal Andorra Open Vlaamse Liberalen en Democraten Belgien Mouvement Reformateur Belgien Nasa stranka Bosnien und Herzegowina Bewegung fur Rechte und Freiheiten Bulgarien Venstre Danemark Det Radikale Venstre Danemark Freie Demokratische Partei Deutschland Estnische Reformpartei Estland Estnische Zentrumspartei Estland Finnische Zentrumspartei Finnland Svenska folkpartiet Finnland Mouvement radical Frankreich Union des democrates et independants Frankreich Lelo fur Georgien Georgien Strategia Aghmashenebeli Georgien Fianna Fail Irland Vidreisn Island Piu Europa Italien Radicali Italiani Italien Aleanca Kosova e Re Kosovo Partia Demokratike e Kosoves Kosovo Centar Kroatien Istrische Demokratische Versammlung Kroatien Latvijas attistibai Lettland Kustiba Par Lettland Bewegung der Liberalen Litauen Laisves partija Litauen Demokratesch Partei Luxemburg Liberalna Partija Crne Gore Montenegro Democraten 66 Niederlande Volkspartij voor Vrijheid en Democratie Niederlande Liberalno demokratska partija Nordmazedonien Venstre Norwegen NEOS Das Neue Osterreich und Liberales Forum 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