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Dieser Artikel beschreibt den danischen Admiral und Seeheld zu dem nach ihm benannten danische Kustenpanzerschiff siehe Herluf Trolle Schiff 1899 Herluf Trolle 14 Januar 1516 auf Schloss Lillo Gemeinde Kristianstad 25 Juni 1565 in Kopenhagen war ein danischer Admiral und Seeheld im Dreikronenkrieg Als Humanist forderte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Birgitte Goye das danische Schul und Erziehungswesen indem sie Lateinschulen finanziell unterstutzten grundeten und betrieben Herluf Trolle 1551 Gemaldesammlung Schloss FrederiksborgHerlufsholm um 1895 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarischer Werdegang 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTrolle entstammte einer Adelsfamilie schwedischen Ursprungs den Trolle und wurde als Sohn des Admirals Joachim Trolle 1546 und dessen Frau Magaretha geb Schaffue 1534 geboren 1 Nach dem Schulbesuch in Kopenhagen studierte Trolle ab dem Wintersemester 1536 an der Universitat Wittenberg 2 wo er die Gedanken und die Lehre Philipp Melanchthons aufnahm mit dem er auch nach der Studienzeit in Briefkontakt blieb 3 Er heiratete Birgitte 26 Juli 1574 4 die sehr vermogende Tochter des danischen Reichshofmeisters 5 Mogens Goye und wurde selbst 1557 Mitglied des danischen Reichsrats Trolle diente den Konigen Christian III sowie Friedrich II als Berater und Diplomat in wichtigen Missionen Sein grosser Feind war ein Neffe seiner Frau der danische Finanzminister Peder Oxe gegen den er wegen Unregelmassigkeiten im Auftrage Friedrichs II ermitteln musste Gemeinsam mit seiner Frau forderte er aus privaten Mitteln das Erziehungswesen Die beiden grundeten Schulen und regten die Lehre und Forschung an Die von ihnen 1560 in einem ehemaligen Benediktinerkloster gegrundete Internatsschule in Herlufsholm bei Naestved im Sudwesten der danischen Hauptinsel Seeland besteht heute noch als Schule und Internat Von seiner gelehrten Frommigkeit und Dichtkunst zeugen die Ubersetzung des Tedeum und mehrerer Psalmen in danische Verse Diese Ubertragungen waren noch im Gesangbuch der danischen Volkskirche von 1902 Psalmebog 1902 vertreten Die von ihm begrundete Bibliothek in Herlufsholm ging 1968 durch Verkauf an die damals neue Universitat Odense uber Militarischer Werdegang BearbeitenTrolle wurde unter dem danischen Oberbefehlshaber der Flotte Admiral Peder Skram 1559 zum Holmadmiral und Inspekteur der Flotte ernannt Nachdem Peder Skram 1562 im Dreikronenkrieg vor Gotland noch selbst das Kommando innegehabt hatte wurde Trolle 1563 sein Nachfolger als Oberbefehlshaber der Flotte und Holmadmiral Am 31 Mai 1564 kam es mit einer Flotte bestehend aus 21 danischen Linienschiffen sowie funf kleineren Einheiten und verstarkt um sechs alliierte Lubecker Linienschiffe unter Friedrich Knebel zur Seeschlacht zwischen dem Nordende der Insel Oland und der Insel Gotland Das schwedische Flaggschiff Makeloes wurde von Lubeckern und Danen geentert und der schwedische Admiral Jakob Bagge geriet in Gefangenschaft Die Makeloes explodierte nach der Enterung und etwa 300 danische und Lubecker Seesoldaten der Entermannschaft fanden mit den bislang uberlebenden schwedischen Mannschaften den Tod Die verbliebene schwedische Flotte zog sich fuhrerlos in die Stockholmer Scharen zuruck Bei einer weiteren Seeschlacht im Seegebiet zwischen dem Eingang zum Oresund und den Inseln Fehmarn im Westen und Bornholm im Osten traf Trolle am 4 Juni 1565 wieder mit Lubecker Unterstutzung und insgesamt 33 Schiffen auf die schwedische Flotte unter dem aus Finnland stammenden schwedischen Admiral Claus Horn Die Seeschlacht wurde unentschieden abgebrochen da das Material auf beiden Seiten repariert werden musste Trolle war ernsthaft verwundet worden verweigerte aber dem Schiffsarzt die Behandlung bevor nicht alle Untergebenen behandelt waren Er starb an den Folgen seiner Verletzungen am 25 Juni 1565 in Kopenhagen und wurde in der ehemaligen Klosterkirche von Herlufsholm beerdigt Das Grabmal fur ihn und seine Frau 1574 schuf der flamische Bildhauer Cornelis Floris II Ehrungen BearbeitenTheodor Fontane beschrieb die Heimkehr des toten Admirals nach Herlufsholm in seiner Ballade Admiral Herluf Trolles Begrabnis In ihr wird Trolles beispielhafte Mischung von Tapferkeit und freigebiger Frommigkeit gepriesen Die danische Marine benannte ihm zu Ehren 1899 ein Kustenpanzerschiff Herluf Trolle das als Typschiff fur eine ganze Klasse von Kriegsschiffen namensgebend wurde 1967 1990 fuhrte eine danische Fregatte der Peder Skram Klasse seinen Namen Literatur BearbeitenAntjekathrin Grassmann Hrsg Lubeckische Geschichte 1989 ISBN 3 7950 3203 2 Hermann Kirchhoff Seemacht in der Ostsee II Band Ihre Einwirkung auf die Geschichte der Ostseelander im 19 Jahrhundert Nebst einem Anhang uber die Vorgeschichte der Ostsee Kiel 1908 S 286289 DigitalisatWeblinks BearbeitenEintrag zur Bibliothek Herlufsholm im online Handbuch der historischen Buchbestande Fontanes BalladeEinzelnachweise Bearbeiten Tjugondefemte Delen Handlingar rorande Skandinaviens historia Horbergska Boktryckiet Stockholm 1854 S 34 Karl Eduard Forstemann Album Academiae Vitebergensis Leipzig 1841 S 163 Trolle Herluf In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 16 Personen T Z und Nachtrage Stuttgart Bad Cannstatt 2022 S 111 Jens Worm Forsog til et lexicon over danske norske og islandske herde maend 1771 S 428 Das Amt des Reichshofmeisters entstand um 1430 und war das hochste Staatsamt im danischen Reich Er war eine Art Premierminister und Vertreter des Konigs Neben seiner hervorgehobenen konstitutionellen Stellung hatte er eine Reihe wichtiger Aufgaben wenn seine Pflichten auch nicht klar definiert waren Im 16 Jahrhundert leitete er die Finanzverwaltung und hatte die Oberaufsicht uber die Rentkammer und das Zollwesen Normdaten Person GND 119029421 lobid OGND AKS LCCN nr2006014156 VIAF 42638991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trolle HerlufKURZBESCHREIBUNG danischer Admiral und Seeheld im DreikronenkriegGEBURTSDATUM 14 Januar 1516GEBURTSORT auf Schloss Lillo Kristianstad Gemeinde STERBEDATUM 25 Juni 1565STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herluf Trolle amp oldid 236358352