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Das Herzogtum Livland polnisch Ksiestwo Inflanckie oder Ksiestwo Zadzwinskie lateinisch Ducatus Ultradunensis Herzogtum jenseits der Duna 1 war von 1561 1566 bis 1629 1660 ein Titularherzogtum und ab 1561 eine Verwaltungseinheit des Grossfurstentums Litauen und spater ab 1569 als polnisch litauisches Kondominium Teil der Republik Polen Litauen Wappen des Herzogtums Die Initialen stehen fur Sigismundus AugustusHerzogtum Livland dunkelgrau in der Republik Polen Litauen in den Grenzen von 1619Gebiete des Herzogtums Livland rot die ab den 1620ern als Polnisch Livland bei Polen Litauen verbliebenIn ihrer Titulatur erhoben die Herrscher Polen Litauens den Anspruch auch Herzoge von Livland zu sein Entstehung BearbeitenNach Abschluss der Union von Wilna 1561 kamen weite Teile des Deutschordensstaates in Livland unter litauische Oberhoheit Gleichzeitig wurden die geistlichen Besitzungen sakularisiert Der livlandische Teil des Deutschen Ordens horte auf zu bestehen Aus dem sudwestlichen Teil bildete sich das Herzogtum Kurland und Semgallen welches unter dem letzten Landmeister Gotthard Kettler als Vasallenstaat eine relative Autonomie bewahrte Aus Riga und den Gebieten nordlich der Duna wurde 1566 das Herzogtum Livland als Titularherzogtum konstituiert welches nach der Union von Lublin 1569 unter direkter Herrschaft Polen Litauens als Kondominium beider Reichsteile stand Dieses Herzogtum war in die Wojewodschaften Wenden Pernau und Dorpat unterteilt Der Besitz des Bischofs von Kurland der in Pilten im Gebiet des Herzogs von Kurland und Semgallen residierte wurde zeitweise ebenfalls vom Herzogtum Livland aus verwaltet Da sich die Stadt Riga der katholischen Gegenreformation widersetzte wurde Wenden als Sitz des Bischofs von Livland gewahlt 2 Im Krieg gegen Schweden 1621 1629 gingen grosse Teile des Herzogtums Livland als Schwedisch Livland an das Konigreich Schweden verloren Im 2 Nordischen Krieg konnten russische Truppen 1656 1658 uber den verbleibenden ostlichen Teil bis nach Riga eindringen wahrend Polen Litauen 1659 in einer Offensive wiederum die Schweden im Norden zuruckdrangte und so kurzzeitig das Kerngebiet des Herzogtums um Wenden wiederherstellte Die Gebietsverluste von 1629 an die Schweden wurden im Vertrag von Oliva 1660 endgultig volkerrechtlich anerkannt Nach Abschluss des Vertrags von Andrussowo 1667 gab das Zarentum Russland schliesslich die im Krieg von 1654 bis 1667 besetzt gehaltenen ostlichen Teile des Herzogtums heraus welche bereits ab den 1620ern als Wojewodschaft Livland polnisch Wojewodztwo inflanckie verwaltet wurden und auch als Polnisch Livland bekannt sind Literatur BearbeitenGert von Pistohlkors Deutsche Geschichte im Osten Europas Baltische Lander Siedler Verlag Berlin 2002 ISBN 3 88680 774 6 Otto von Rutenberg Geschichte der Ostseeprovinzen Liv Esth und Kurland von der altesten Zeit bis zum Untergange ihrer Selbstandigkeit Engelmann Leipzig 1859 1860 Band 1 Leipzig 1859 Volltext Google Band 2 Mit einem Namen und Sachregister und einer Karte von Liv Esth und Kurland zur Ordenszeit Leipzig 1860 Volltext Google Friedrich Georg von Bunge Hrsg Liv Esth und Curlandisches Urkundenbuch nebst Regesten Kluge und Strohm Reval 1853 Band I 1093 1300 Reval 1853 Volltext Google Band II 1301 1367 Reval 1855 Volltext Google Band III Band IV Band V Heft 1 Reval 1862 Volltext Google Fussnoten Bearbeiten Arveds Schwabe Histoire du peuple letton Bureau d Information de la Legation de Lettonie a Londres Stockholm 1953 S 120 Arveds Schwabe Histoire du peuple letton Bureau d Information de la Legation de Lettonie a Londres Stockholm 1953 S 119 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Livland amp oldid 214110497