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Wichmann von Seeburg Querfurt vor 1116 wahrscheinlich auf Burg Gleiss 25 August 1192 in Konnern war von 1149 bis 1154 Bischof von Naumburg und anschliessend nachdem er von 1152 bis 1154 Verweser des Erzbistums Magdeburg war von 1154 bis 1192 Erzbischof von Magdeburg Erzbischof Wichmann von Magdeburg Grabplatte im Magdeburger DomSiegel von Erzbischof Wichmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Bischof von Naumburg 1 3 Erzbischof von Magdeburg 2 LiteraturLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Wichmann war der zweitalteste Sohn des Grafen Gero von Seeburg 19 September 1122 und der Mathilde der Tochter des Grafen Thimo von Brehna und somit ein naher Verwandter der Wettiner Er erhielt seine Erziehung im Paulskloster in Halberstadt wurde dann Domherr und Propst in Magdeburg erschien 1136 als Domherr von Halberstadt wurde 1149 als Bischof von Naumburg gewahlt und 1150 fur das Amt ordiniert Bischof von Naumburg Bearbeiten In seiner Naumburger Zeit entwickelte er eine immense Tatkraft und wahlte vornehmlich Zeitz als Amtssitz In Zeitz hatte er 1150 mit dem Kapitel einen Zehntstreit geschlichtet und Wurchwitz erworben Er verlieh dem Naumburger Domstift 1152 den Marktzoll und gewahrte dabei Zeitz Abgabenfreiheit Zudem befreite er das Georgskloster vom Zoll auf der Elsterbrucke bei Zeitz unterstutzte die hollandischen Siedler in ihren landlichen Rechtsverhaltnissen und schenkte dem Kloster Schulpforte einen Weinberg in Tribun 1151 bestatigte er dem Kloster Bosau seinen Besitz weihte in Naumburg eine Taufkirche im Vorhof des Georgenklosters der Heiligen Magarethe schenkte 1152 Erbbesitz an die Kirche Gernrode ubertrug dem Zeitzer Stephanskloster die Michaeliskirche in Zeitz und bestatigte verschiedene Besitzungen Wahrend seiner Tatigkeit als Bischof hielt er sich haufig in der Nahe von Konrad III auf hatte zu Friedrich I ein Vertrauensverhaltnis gefunden und wurde von diesem als Kandidat des Erzbistums Magdeburg dem Domkapitel Magdeburg reprasentiert Daraufhin versagte ihm Papst Eugen III die Unterstutzung Auch sein Nachfolger Anastasius IV setzte dies zunachst fort erst nachdem Wichmann 1154 nach Rom gereist war und beim Papst personlich vorstellig geworden war gelangte Wichmann in das Amt des Erzbischofs von Magdeburg Erzbischof von Magdeburg Bearbeiten In seiner Zeit als Erzbischof wurde Wichmann zu einem der bedeutendsten Kirchenfursten seiner Zeit An der Seite von Friedrich I beteiligte er sich aktiv an der Ostpolitik gegenuber den Wenden beteiligte sich seit 1166 an den Auseinandersetzungen gegen Heinrich den Lowen und sorgte auch fur die Hebung von Handel und Gewerbe in den Stadten seines Einflussbereiches Am 23 Januar 1157 organisierte Wichmann die Merseburger Synode um den Corvey Osnabrucker Zehntstreit beizulegen Im gleichen Jahr eroberte er mit Albrecht dem Baren Brandenburg und Juterbog deren Umgebung er mit Flamen und Hollandern besiedelte Seit dieser Besiedlungswelle heisst dieser ostdeutsche Hohenzug Flaming 1160 wohnte er dem Konzil von Pavia bei auf dem Viktor IV als Gegenpapst seine Bestatigung fand 1164 unternahm er eine Wallfahrt nach Palastina geriet aber dort fur einige Zeit in sarazenische Gefangenschaft und verlor ein Ohr Zuruckgekehrt schenkte er dem Kloster Gottesgnade in Calbe Reliquien der Heiligen Viktor und Pontianus Obwohl er sich auf dem Wurzburger Konzil 1165 fur Gegenpapst Paschalis III eingesetzt hatte behielt er gegenuber Papst Alexander III zunachst eine vermittelnde Position Als sich Alexander jedoch Heinrich dem Lowen annaherte fuhrte Wichmann 1175 dem Kaiser Hilfstruppen nach Italien zu Eine nicht zu unterschatzende Rolle nahm er 1177 bei den Friedensverhandlungen in Venedig ein Nachdem Wichmann sich vom Gegenpapst losgesagt hatte wurde er von Alexander III vom Bann befreit Nachdem er auch 1178 einen Frieden zwischen Heinrich dem Lowen und Philipp I von Heinsberg vermittelt hatte gab er 1180 wesentliche Anstosse bei der Entwicklung des Magdeburger Rechts Wichmann grundete 1170 das Zisterzienserkloster Zinna um 1175 das Chorherrenstift Seeburg 1180 oder 1184 das Augustinerkloster St Moritz in Halle Saale und das Zisterzienserinnenkloster St Georg in Glaucha sowie 1191 das Hospital Marienborn Seinen privaten Gebietsbesitz um Gleiss Zell an der Ybbs bis Lunz am See ubereignete er 1180 dem Stift Seitenstetten und 1185 dem Hochstift Passau Als Heinrich der Lowe 1180 mit dem Bann belegt wurde eroberte Wichmann nach dreimonatiger Belagerung im Mai 1181 Haldensleben und gliederte dies mit Sommerschenburg in das Erzstift Magdeburg ein Er starb am 25 August 1192 auf dem Hof in Konnern und wurde nach seiner Uberfuhrung nach Magdeburg von Dietrich von Halberstadt beigesetzt Um 1153 wurden in Magdeburg fur die Kathedrale in Plock Eingangstore gegossen die sich seit dem 14 Jahrhundert in der Sophienkathedrale in Nowgorod befinden und auf denen Wichmann als Megideburgensis episcopus bezeichnet wird Im Magdeburger Dom befindet sich an einem sudlichen Pfeiler des Chorumgangs eine Grabplatte aus Bronze die oft Wichmann zugeordnet wird wohl aber eher den Erzbischof Ludolf gest August 1205 darstellt Dies ist aber reine Spekulation und kann nicht belegt werden Anfang des Jahres 2010 wurde bei Ausgrabungsarbeiten durch die Stiftung Dome und Schlosser Sachsen Anhalt im Magdeburger Dom ein Grab geoffnet das nach Angaben des Ausgrabers Rainer Kuhn M A die gut erhaltenen Gebeine Wichmanns und zahlreiche hochrangige Grabbeigaben enthalt Literatur BearbeitenMatthias Puhle Erzbischof Wichmann 1152 1192 und Magdeburg im hohen Mittelalter Magdeburg 1992 Eberhard Holz Wolfgang Huschner Hrsg Deutsche Fursten des Mittelalters Edition Leipzig Leipzig 1995 ISBN 3 361 00437 3 Heinz Wiessner Das Bistum Naumburg 1 Die Diozese 2 In Max Planck Institut fur Geschichte Hrsg Germania Sacra NF 35 2 Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg Berlin New York 1998 S 769 777 Karl Uhlirz Wichmann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 42 Duncker amp Humblot Leipzig 1897 S 780 790 Wilhelm Kohl Wichmann von Seeburg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 13 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 072 7 Sp 1043 1046 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wichmann Wicmann Wickmann Wigmann Ertz Bischoff In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 55 Leipzig 1748 Sp 1667 1672 1 PDF 542 kB Pressemitteilung des Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt zur Auffindung des Grabes vom 24 Februar 2010VorgangerAmtNachfolgerUdo I von ThuringenBischof von Naumburg 1150 1154Berthold I von BoblasFriedrich I von WettinErzbischof von Magdeburg 1152 1192Ludolf von KroppenstedtNormdaten Person GND 118807188 lobid OGND AKS LCCN nr94024875 VIAF 71273940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wichmann von SeeburgALTERNATIVNAMEN Wichmann von Seeburg QuerfurtKURZBESCHREIBUNG Bischof von Naumburg Erzbischof von MagdeburgGEBURTSDATUM vor 1116GEBURTSORT GleissSTERBEDATUM 25 August 1192STERBEORT Konnern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wichmann von Seeburg amp oldid 235831868