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Eugen III lateinisch Eugenius um 1080 in Pisa Republik Pisa Heiliges Romisches Reich 8 Juli 1153 in Tivoli Kirchenstaat ursprunglich Bernardo Pignatelli oder moglicherweise Paganelli genannt Bernardo da Pisa war von 1145 bis zu seinem Tode im Jahre 1153 Papst Er war der erste Zisterzienserpapst Er wurde 1872 von Papst Pius IX seliggesprochen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Papstwahl 3 Pontifikat 4 Deutschland Besuch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBernardo Pignatelli wurde in der Nahe von Pisa geboren Uber seine genaue Herkunft und Familie ist wenig bekannt Seit dem 16 Jahrhundert wird er allgemein als Mitglied der Familie Paganelli di Montemagno identifiziert die zur pisanischen Aristokratie gehorten Die Zuordnung ist nicht gesichert 1106 wurde er Kanoniker des Domkapitels zu Pisa und ist ab 1115 als Subdiakon bezeugt In den Jahren von 1133 bis 1138 wirkte er als Vizedominus der Erzdiozese Pisa Zwischen Mai 1134 und Februar 1137 wurde er von Papst Innozenz II der damals in Pisa residierte zum Priester geweiht Unter dem Einfluss des Abtes Bernhard von Clairvaux trat er 1138 in den Zisterzienserorden im Kloster Clairvaux ein Ein Jahr spater kehrte er als Leiter der Monchsgemeinschaft ins latinische Scandriglia nach Italien zuruck Im Herbst 1140 ernannte ihn Innozenz II zum Abt des Klosters S Anastasio alle Tre Fontane es liegt vor den Toren Roms 1149 vermittelte er in einem Ehestreit zwischen dem franzosischen Konig Ludwig VII und dessen Gemahlin Eleonore von Aquitanien und belegte die offentliche Erwahnung der Blutsverwandtschaft des Paares mit dem Kirchenbann 1 Eugen III wird mit Recht Schuler Bernhards von Clairvaux genannt wobei dessen Einfluss unterschiedlich beurteilt wird Vor Bernhards Eintritt in Clairvaux war Bernardo Pignatelli langst Monch gewesen 1115 trat Paganelli in das Camaldulenserkloster St Zenon ein 1128 wurde er dort Prior 1135 1137 war er Domherr in Pisa trat 1138 in Clairvaux ein und wurde 1145 Abt von Tre Fontane Papstwahl BearbeitenWahrend des Pontifikats Papst Lucius II das weniger als ein Jahr dauerte wurde Giordano Pierleoni Bruder von Gegenpapst Anacletus II zum Senator von Rom gewahlt Der Papst wurde aufgefordert die weltliche Macht uber Rom aufzugeben Als Lucius sich daraufhin weigerte den Forderungen nachzugehen ging er gegen die Rebellion vor Gottfried von Viterbo zufolge wurde er wahrend des Kampfes gegen die Rebellen schwer verwundet und starb einige Tage spater an seinen Verletzungen am 15 Februar 1145 in Sant Gregorio Die Kardinale versammelten sich noch am selben Tag in San Cesareo in Palatio fur die Wahl eines Nachfolgers Die Entscheidung fiel einstimmig auf den Zisterzienser Pignatelli der den Namen Eugen wahlte Er war zwar nicht Bischof und wahrscheinlich auch nicht Kardinal wurde aber trotzdem als geeignetster Nachfolger erachtet Wenige Tage nach seiner Wahl musste er aus Rom fliehen da der romische Senat der Papstherrschaft gegenuber nun feindlich gesinnt war In der Folge konnte er auch den Agitationen seines Gegenspielers Arnold von Brescia der einen Machtverzicht der Kirche forderte wenig entgegensetzen Eugen musste mehrmals aus Rom fliehen nbsp Der Tod Eugens III in einer franzosischen Ubersetzung des Speculum Historiale des Vinzenz von Beauvais 15 Jahrhundert Ms 722 fol 296r des Musee Conde Pontifikat BearbeitenAls Reaktion auf den Fall Edessas das am Heiligabend des Jahres 1144 durch Emir Zengi von Mossul und Aleppo erobert worden war rief Eugen III ein Jahr darauf am 1 Dezember 1145 mit der Bulle Quantum praedecessores zum Zweiten Kreuzzug auf Dieser kam allerdings erst zustande als Bernhard von Clairvaux als Kreuzzugsprediger 1146 Konig Ludwig VII von Frankreich und auch den romisch deutschen Konig Konrad III fur dieses Unternehmen gewinnen konnte Der Zweite Kreuzzug erwies sich letztlich als Misserfolg bei dem die Kreuzfahrer Verluste sowohl an Menschen als auch an Material erlitten Eugen III gestattete den sachsischen Adligen einen anderen Kreuzzug gegen die heidnischen Wenden Den Ordensrittern des Templerordens gewahrte er am 27 April 1147 auf dem Konzil von Paris das Recht standig ein rotes Kreuz auf der linken Schulter ihres weissen Mantels zu tragen womit sich ihr Habit nun von dem der Zisterzienser unterschied Wenige Monate vor seinem Tod schloss Eugen III am 23 Marz 1153 mit Konig Friedrich Barbarossa den Vertrag von Konstanz welcher ihm den Beistand des Konigs gegen die rebellischen Romer sichern sollte Im Juli desselben Jahres starb Eugen in Tivoli noch bevor Barbarossa mit seinem Heer nach Rom ziehen konnte Wahrend seiner Synode in Trier erlaubte er der Benediktinerin Hildegard von Bingen 1147 schliesslich ihre umstrittenen Visionen zu veroffentlichen Deutschland Besuch BearbeitenEr war der erste Papst der nach fast 100 Jahren einem Papstbesuch auf deutschem Territorium machte und fur fast 300 Jahre bis 1414 durch den Besuch des Gegenpapstes Johannes XXIII der letzte Somit ist er der letzte Papst des Hochmittelalters und gleichzeitig der letzte kanonisch gewahlte Papst des gesamten Mittelalters bis zu Beginn der Fruhen Neuzeit fur uber 600 Jahre der wahrend seiner Amtszeit Deutschland besuchte 1147 48 weilte er fur drei Monate in Trier und hielt dort eine Synode ab Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Eugen III In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1552 f Artikel Artikelanfang im Internet Archive Michael Horn Studien zur Geschichte Papst Eugens III 1145 1153 Europaische Hochschulschriften III 508 Frankfurt Bern New York Paris Peter Lang Verlag 1992 ISBN 3 631 44194 0 Pius Maurer Eugen III in der Biographia Cisterciensis Iben Fonnesberg Schmidt Andrew Jotischky Hrsg Pope Eugenius III 1145 1153 The First Cistercian Pope Amsterdam Amsterdam University Press 2018 ISBN 978 9 462 98596 4 Rezension Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eugen III Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Eugen III im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen zu Eugen III im Opac der Regesta Imperii Veroffentlichungen zu Eugenio III im Opac der Regesta ImperiiEinzelnachweise Bearbeiten Robert I Moore Die erste europaische Revolution Gesellschaft und Kultur im Hochmittelalter C H Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 47214 1 S 149 f VorgangerAmtNachfolgerLucius II Papst 1145 1153Anastasius IV Normdaten Person GND 118682601 lobid OGND AKS LCCN n85287831 VIAF 142614511 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eugen III ALTERNATIVNAMEN Bernhard Paganelli di Montemagno Bernardo Paganelli di Montemagno Bernard Paganelli Eugenius III BernardusKURZBESCHREIBUNG Papst 1145 1153 GEBURTSDATUM 11 Jahrhundert oder 12 JahrhundertGEBURTSORT PisaSTERBEDATUM 8 Juli 1153STERBEORT Tivoli Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen III amp oldid 233722400