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Der Wendenkreuzzug von 1147 bezeichnet den Kreuzzug sachsischer danischer und polnischer Fursten gegen die Elbslawen Wenden im Gebiet zwischen Elbe Trave und Oder hauptsachlich im heutigen Mecklenburg Vorpommern und benachbarten Gebieten Es handelt sich um ein Teilunternehmen des Zweiten Kreuzzuges Die Motive der Kreuzfahrer waren vielfaltig Neben den ideellen und religiosen Grunden waren vor allem die weltlichen Motive der Fursten von entscheidender Bedeutung Sie wollten mit ihrer Teilnahme in erster Linie ihre Konkurrenten davon abhalten eigene Herrschaftsanspruche in der Germania Slavica durchzusetzen sei es durch Erhebung von Tributen oder durch Landesausbau Die Quellen nennen als Dauer des Kreuzzuges drei Monate Die Angaben bezuglich der Truppenstarke sind wenig glaubwurdig So sollen 100 000 deutsche ebenso viele danische und 20 000 polnische Kreuzfahrer in das Wendenland gezogen sein Auf ihrer Kleidung trugen sie ein auf einem Kreis stehendes Kreuz Unter den deutschen Kreuzfahrern befanden sich Heinrich der Lowe Albrecht der Bar mit seinen Sohnen Herzog Konrad von Zahringen Pfalzgraf Hermann von Stahleck Pfalzgraf Friedrich von Sachsen Markgraf Konrad von Meissen Hartwig von Stade Graf Otto von Ammensleben und Graf Adolf von Holstein Im Weiteren werden auch die mahrischen Fursten Otto Svatopluk und Vratislav als Teilnehmer genannt Von geistlicher Seite sind als Teilnehmer Erzbischof Adalbero von Bremen und Hamburg Erzbischof Friedrich I von Magdeburg Bischof Wigger von Brandenburg Bischof Rudolf I von Halberstadt Bischof Anselm von Havelberg Bischof Reinhard von Merseburg Bischof Werner von Munster Bischof Dietmar II von Verden Bischof Heinrich von Olmutz und Abt Wibald von Corvey bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Die deutsch wendischen Beziehungen 1 2 Erste Konzeption eines Wendenkreuzzuges 1107 08 1 2 1 Der Aufruf 1108 1 2 1 1 Verfasser 1 2 1 2 Datierung 1 2 2 Forschungskontroverse 2 Der Weg zum Wendenkreuzzug 2 1 Reichstag zu Frankfurt 2 2 Die Aufrufe zum Wendenkreuzzug 3 Vorbereitung und Planung des Wendenkreuzzuges 3 1 Die Rolle Heinrichs des Lowen und Albrechts des Baren 3 2 Die Reaktion der Wenden 4 Verlauf des Wendenkreuzzuges 4 1 Das Kreuzritterheer mit Albrecht dem Baren 4 2 Das Kreuzritterheer mit Heinrich dem Lowen 4 3 Die slawische Seite 5 Konflikte innerhalb des Kreuzzugsheeres 6 Ergebnisse 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDer Grenzraum zwischen den christlichen und den heidnischen Gebieten war vom Gegensatz der Herrschaftsverdichtung auf deutscher Seite und des Herrschaftsverfalls auf slawischer Seite gekennzeichnet Fur die deutschen Fursten war vor allem die Stabilitat im Grenzraum von Bedeutung Deswegen unterstutzten sie grossraumige Herrschaftsbildungen im westslawischen Raum wie beispielsweise das Nakonidenreich unter Heinrich von Alt Lubeck Eine Missionierung des Gebietes stand zu diesem Zeitpunkt nicht im Vordergrund Die deutsch wendischen Beziehungen Bearbeiten Um 1127 wurde der Nakonidenherrscher Heinrich von Lubeck gesturzt Dies fuhrte zu einer neuerlichen Instabilitat und Bedrohung der Grenze und in Folge auch zu einem Umschwung der Slawenpolitik benachbarter Herrscher Die endgultige Wende in der Politik der deutschen Fursten wurde durch den Abodriteneinfall in die Region Segeberg 1137 eingeleitet Dennoch bestanden weiterhin Bundnisse zwischen den wichtigsten unmittelbaren Nachbarn dem Obotritenfursten Niklot und Graf Adolf II Schauenburg und Holstein sowie dem Hevellerfursten Pribislaw Heinrich und Albrecht dem Baren Der Umschwung in den deutsch wendischen Beziehungen wurde von mehreren Faktoren vorangetrieben Zum einen verstarkten die Propaganda und die Erfolge des Ersten Kreuzzuges das Selbstbewusstsein und das Uberlegenheitsgefuhl der Kirche und der Christenheit gegenuber nichtchristlichen Gemeinschaften Dieses gesteigerte Selbstbewusstsein stand im Gegensatz zu den unsicheren Verhaltnissen im Grenzraum Zum anderen konnte sich die Grenzregion durch eine Friedenszeit erholen sodass es zu einer Bevolkerungszunahme wie sie im gesamten west und mitteleuropaischen Raum in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts zu beobachten war kam Es gab ein gesteigertes Bedurfnis nach neuen Siedlungs und Herrschaftsgebieten Zum Teil wurden auch bewusst Kolonisten aus anderen Regionen wie beispielsweise aus den Niederlanden zur wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes angesiedelt Auf slawischer Seite wurde das Christentum verstarkt mit Knechtschaft und Fremdherrschaft gleichgesetzt Dies fuhrte dazu dass Missionierungsversuche nicht greifen konnten Erste Konzeption eines Wendenkreuzzuges 1107 08 Bearbeiten Bereits 1107 08 entstand eine an den Ersten Kreuzzug angelehnte und von Rom unabhangige Idee fur einen Wendenkreuzzug Sie blieb jedoch ohne weitere direkte Auswirkungen In diesem Aufruf fand erstmals die Idee des Kreuzzuges einschliesslich des Gedankens der Landnahme in Bezug auf die heidnischen Elbslawen Erwahnung Inhaltlicher Schwerpunkt des Aufrufes von 1107 08 ist die Beschreibung der Not der christlichen Bevolkerung und der Kirche verursacht durch die Heiden und ihre Uberfalle Die von Bernhard von Clairvaux ausgegebene Forderung lautete Bekehrung oder Unterwerfung zur Befreiung der Kirche und der Christen Im Vordergrund des Interesses steht die Befreiung ehemals christlichen Landes Der Kreuzzug wird als Verteidigungskrieg des christlichen Landes dargestellt Denn dies ist unser Jerusalem das anfangs frei war und durch die Grausamkeit der Heiden zur Magd erniedrigt wurde Urk B d Erzstiftes Magdeburg I 193 S 250 f zitiert nach Lotter 1977 60 Surgite principes et sicut Galli ad liberationem Hierusalem vos preparate Hierusalem nostra ab initio libera gentilium crudelitate facta est ancilla Teil des Aufrufes ist auch ein doppeltes Lohnversprechen also die Verheissung geistlichen und weltlichen Gewinns Das Element des materiellen Lohns tritt deutlich hervor Wenn die Kreuzfahrer es wunschten konnten sie das beste Land zum Siedeln erwerben Zwar seien die Heiden schlimm ihr Land jedoch sei reich gesegnet mit Fleisch Honig und Mehl Urk B d Erzstiftes Magdeburg I 193 S 251 zitiert nach Lotter 1977 60 Gentiles isti pessimi sunt sed terra eorum optima carne melle farina Quapropter o Saxones Franci Lotaringi Flandrigene famosissimi et domitores mundi hic poteritis et animas vestras salvificare et si ita placet optimam terram ad inhabitandum acquirere Das erste Konzept zu einem Kreuzzug gegen die Wenden wurde im Namen von Adalgot von Magdeburg verfasst und ist bekannt unter dem Titel Epistola pro auxilio adversus paganos slavos was ubersetzt so viel heisst wie Aufruf zum Kreuzzug gegen die heidnischen Slawen oft auch als Aufruf zum Wendenkreuzzug 1108 bezeichnet Die einzige bekannte Abschrift der Quelle liegt unter der Signatur Hs 794 in der Universitats und Landesbibliothek Darmstadt Die Abschrift stammt ursprunglich aus dem Kloster Grafschaft Der Aufruf 1108 Bearbeiten Es wird angenommen dass der Aufruf von einem flandrischen Geistlichen um 1108 verfasst wurde Hinter dem Aufruf stehen laut der Quelle mehrere geistliche sowie weltliche Fursten aus Sachsen die sich an Fursten aus Flandern Lothringen und dem Rheinland wenden Aufgerufen wird zur Christianisierung der heidnischen Slawen und zur Ruckgewinnung der durch die Slawen besetzten Gebiete ostlich der Elbe Hauptsachlich wird uber die Graueltaten der Slawen aufgrund ihrer heidnischen Religion berichtet im Mittelpunkt steht der blutige Kult um den slawischen Gott Pripegal Verfasser Bearbeiten Als Verfasser wird ein flandrischer Geistlicher der im Dienst des Erzbischofs von Magdeburg stand angenommen Gestutzt wird diese These durch die besondere Hervorhebung der Flamen in der Quelle Graf Robert von Flandern wird z B als einziger mit ehrwurdig betitelt alle anderen Personen erhalten keine vergleichbaren Attribute Einen weiteren Hinweis auf einen Flamen als Verfasser gibt die Nennung von drei flamischen Geistlichen Bertulf Lambert und Tankred waren nicht bekannt genug um von einem nicht flamischen Verfasser in der Quelle genannt zu werden Datierung Bearbeiten Bei der Datierung auf 1108 legen die Historiker Amtserhebungs sowie Todesdaten zu Grunde Vergleicht man die Erhebungen und Tode der genannten Personen in der Quelle so stellt man fest 1107 wurden der als Verfasser genannte Adalgot von Magdeburg und der als Empfanger genannte Reginhard von Halberstadt in ihr Amt eingesetzt 1111 starben der als Verfasser genannte Bischof Walram von Naumburg und der als Empfanger genannte Graf Robert II von Flandern Konig Heinrich V hielt sich nur in den Jahren 1106 bis 1109 auf langere Zeit in Sachsen auf Daraus folgt dass die Quelle im Zeitraum von 1107 bis 1109 verfasst worden sein muss In der Quelle wird ausserdem der 16 Mai als Datum zur Sammlung in Merseburg genannt laut Quelle sollte auch der Konig dort zugegen sein Nachweislich bekannt ist dass Konig Heinrich V am 30 Mai 1108 in Merseburg zugegen war 1 was das Jahr 1108 als Verfassungszeitpunkt annehmen lasst Forschungskontroverse Bearbeiten Die Quelle Epistola pro auxilio adversus paganos hat eine Forschungskontroverse unter Historikern ausgelost Es wird daruber gestritten ob es sich dabei um einen echten Aufruf zu einem Kreuzzug handelt der Text nur eine private Stilubung eines Monches war oder gar eine Falschung ist Fur einen echten Aufruf sprechen die sehr gute zeitliche Ubereinstimmung der als Verfasser und als Adressaten genannten Personen in der Quelle sowie die nachweisliche Anwesenheit von Heinrich V am 30 Mai in Merseburg also nahe zum in der Quelle genannten Datum dem 16 Mai Fur eine private Stilubung spricht die ungewohnliche Reihung der Adressaten man findet den Erzbischof von Koln erst an funfter Stelle obwohl er als ranghochster Kirchenfurst normalerweise als erster genannt werden sollte Ein weiterer Punkt ist dass dem Aufruf keine Konsequenzen folgten es zumindest keine Quellenbelege fur einen Feldzug gegen die Wenden im Jahre 1108 gibt Eine Falschung wurde im 18 Jahrhundert angenommen wegen der bereits oben erlauterten ungewohnlichen Reihung der Adressaten und der Benennung des unbekannten wendischen slawischen Gottes Pripegal Die ungewohnliche Adressatenreihung wird inzwischen aber auf eine geographische Linie zuruckgefuhrt die von Sachsen als Ursprungsgebiet der Quelle nach Flandern lauft Uber einen Gott namens Pripegal ist zwar nichts bekannt aber die Quellenlage zur slawischen Religion ist allgemein sehr schlecht Pripegal konnte ein regionaler Nebengott oder auch ein regionaler Name fur eine der Hauptgottheiten sein Der Weg zum Wendenkreuzzug BearbeitenReichstag zu Frankfurt Bearbeiten Der Zeitraum in dem die Idee zu einem Wendenkreuzzug aufkam muss zwischen den Reichstagen zu Speyer Ende Dezember 1146 und zu Frankfurt Mitte Marz 1147 angesetzt werden Beim Reichstag zu Speyer gab Konrad III seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug bekannt Der Reichstag zu Frankfurt diente vor allem zur Regelung der Angelegenheiten des Herrschers im Reich vor dem Aufbruch zum Zweiten Kreuzzug Auf diesem Reichstag wurde auch uber den Wendenkreuzzug verhandelt Die sachsischen Fursten lehnten die Teilnahme an einem Kreuzzug nach Palastina unter Verweis auf die Bedrohung ihrer Grenzen durch benachbarte heidnische Slawen ab Von wem der Vorschlag ausging stattdessen gegen die Wenden zu ziehen geht aus den Quellen nicht hervor und ist daher umstritten Die Idee wurde von weltlichen und geistlichen Teilnehmern des Reichstages insbesondere von Bernhard von Clairvaux gebilligt Sowohl weltlichen als auch geistlichen Fursten Sachsens die keine Bundnisse mit den Slawenfursten hatten muss an einem solchen Unternehmen gelegen haben Sie konnen als die Initiatoren gesehen werden So konnten sie ohne den beschwerlichen Weg in den Orient antreten zu mussen ihrer Pflicht als Christen nachkommen und zudem neue Herrschaften im Wendenland begrunden Daruber hinaus war ein Wendenkreuzzug im machtpolitischen Interesse der sachsischen Fursten Vor allem den machtigsten Fursten Sachsens Albrecht dem Baren und Heinrich dem Lowen muss eine tragende Rolle zugekommen sein Die Aufrufe zum Wendenkreuzzug Bearbeiten Die Idee des Wendenkreuzzuges wurde durch den Aufruf Bernhards von Clairvaux im Reich bekannt gemacht Bernhard von Clairvaux spielte eine zentrale Rolle in der Vorgeschichte des Wendenkreuzzugs Die Idee selbst stammte von den weltlichen Fursten am Reichstag Die Konzeption und die religiose Begrundung wurden jedoch von Bernhard formuliert So verfasste er im Marz 1147 seinen Aufruf Am 13 April 1147 folgte mit der papstlichen Bulle Divini dispensatione der inhaltlich kaum abweichende Aufruf von Papst Eugen III in dem er den Wendenkreuzzug dem Orientkreuzzug und der Reconquista gleichstellte Eugen III sicherte den Teilnehmern am Wendenkreuzzug den Nachlass der Sundenstrafen zu und drohte jenen mit Exkommunikation die wegen weltlichen Gewinns ihr Kreuzzugsgelubde brachen Die beiden Aufrufe also jener von Bernhard und jener von Eugen III unterschieden sich in ihrer Zielsetzung Verlangte Eugen III nur die Bekehrung der Wenden forderte Bernhard natio deleatur die Ausloschung der Nation Dies wurde oft zugespitzt formuliert auf die bekannte Parole Tod oder Taufe Ob Bernhard dies aber wirklich so meinte ist anzuzweifeln Einerseits muss natio deleatur nicht die Totung der Individuen beinhalten sondern kann auch die Zerstorung von Herrschaftsstrukturen bedeuten Andererseits war Bernhard einer der fuhrenden Denker der katholischen Kirche seiner Zeit Die gewaltsame Bekehrung unter der Devise Tod oder Taufe ware aber im Gegensatz zur offiziellen kirchlichen Lehre gewesen Das Kirchenrecht das sich zu dieser Zeit verstarkt durchsetzte ist der Auffassung dass die Bekehrung eine freie Willensentscheidung sein muss Im Weiteren lasst sich Tod oder Taufe kaum mit Bernhards Anschauungen die er in anderen Schriften in Bezug auf die Behandlung von Juden Ketzern und Heiden ausserte vereinbaren Die Aufrufe von Bernhard und von Eugen III zum Wendenkreuzzug unterscheiden sich in einem Punkt von den vorhergehenden Kreuzzugsappellen Erstmals ist nicht das Land das wieder christlich werden soll das Ziel sondern auch die Heidenbekehrung Vorbereitung und Planung des Wendenkreuzzuges BearbeitenBernhard von Clairvaux verkundete in seinem Aufruf zum Wendenkreuzzug als Sammeltermin den 29 Juni 1147 und als Sammelort Magdeburg Papst Eugen III bestimmte in seinem Sendschreiben von 11 April 1147 fur den Kreuzzug nur einen Legaten Anselm von Havelberg Diese Punkte legen nahe dass bis zu diesem Zeitpunkt nur ein einziges Kreuzritterheer geplant war Faktisch gab es aber zwei Heeresgruppen eine unter Heinrich dem Lowen und eine unter Albrecht dem Baren die an verschiedenen Stellen ins Slawenland vorruckten Zur Vorbereitung des Wendenkreuzzuges diente der Reichstag zu Nurnberg am 23 April 1147 bei dem womoglich Heinrich der Lowe seinen Entschluss ein Kreuzzugsheer in das Gebiet der Abodriten zu fuhren bekanntgab Zur weiteren Vorbereitung des Wendenkreuzzuges wurde eine Versammlung sachsischer Adeliger Anfang Juni 1147 in Germersleben westlich von Magdeburg einberufen Nur ein Teil der Kreuzfahrer sammelte sich Ende Juni bei dem von Bernhard genannten Sammelpunkt Magdeburg und zog von dort los Dieser Kreuzfahrerverband dem Albrecht der Bar angehorte brach in der zweiten Julihalfte auf und zog ins Heveller und Liutizengebiet Zur selben Zeit setzte sich ein zweiter im Gebiet der Abodriten operierender Truppenverband dem Heinrich der Lowe angehorte in Marsch Der Sammelort dieses nordlicheren Truppenverbandes ist unbekannt Durch die Lage Magdeburgs ist die Stadt als Aufgangsbasis fur diesen Heereszug unwahrscheinlich Offenbar wurde von der ursprunglichen Kreuzzugsplanung die hochstwahrscheinlich nur einen Vorstoss in das Gebiet der Liutizen und Pomeranen vorsah abgewichen Dafur spricht nicht nur der Ausgangspunkt Magdeburg sondern auch das Ungleichgewicht zwischen den beiden Ritterheeren Das Kreuzfahrerheer mit Albrecht dem Baren war weitaus grosser als die Heeresgruppe Heinrichs des Lowen Auch die Verteidigungsmassnahmen auf slawischer Seite im Operationsgebiet des nordlichen Heereszuges weisen auf eine spatere Planung hin Niklot ein Herrscher der Abodriten begann mit seinen Verteidigungsmassnahmen erst nach dem Reichstag zu Nurnberg oder spater und trieb sie unter grosser Eile voran Dies stutzt die These dass ein Kreuzzug gegen sein Herrschaftsgebiet nicht von Anfang an geplant war Die Kreuzzugsaufrufe und die Planung des Unternehmens konnten ihm nicht entgangen sein Es scheint als hatte er anfangs keine Gefahr fur seine Herrschaft gesehen Helmold von Bosau berichtet dass die Teilung der Kreuzfahrer erst durch den Uberfall Niklots Truppen auf die sachsischen Siedlungsgebiete Ende Juni erfolgte Eine Teilung des Heeres als Reaktion auf diesen Angriff steht jedoch im Gegensatz zu Helmolds Berichten uber die Verteidigungsvorbereitungen Niklots Es ist naheliegend dass die Aufteilung des Kreuzzugsheeres fruher beschlossen wurde Das dritte Kreuzfahrerheer weihte sich dem Wendenzuge gegen unsere Grenznachbarn die Obotriten und Lutizen um Tod und Verderben zu rachen die sie uber die Christen besonders die Danen gebracht hatten Helmold von Bosau I 62 Die Rolle Heinrichs des Lowen und Albrechts des Baren Bearbeiten Die Initiative zum Kreuzzug gegen die Wenden ist wahrscheinlich von den weltlichen Fursten ausgegangen Die sachsischen Fursten die am Reichstag zu Frankfurt anwesend waren beanspruchten alle bis auf einen Gebiete im slawischen Raum Dass ein Interesse im Kreis der fuhrenden weltlichen und geistlichen Sachsen an einem solchen Unternehmen bestand zeigte bereits der erste Aufruf zum Wendenkreuzzug von 1107 08 Eine herausragende Rolle nahmen dabei die zwei machtigsten Fursten Sachsens Heinrich der Lowe und Albrecht der Bar ein Fur beide Fursten war eine aktive Politik im Wendenland von hohem Interesse Heinrich der Lowe und Albrecht der Bar bekundeten Herrschaftsanspruche uber das slawische Gebiet So beanspruchte Heinrich die Oberhoheit uber das Gebiet nordlich der Elbe und der Elde und Albrecht den sudlich davon gelegenen Raum Wahrend des Kreuzzuges zogen beide Herrscher in jenen Heeresverbanden mit die in den von ihnen beanspruchten Gebieten operierten Da sich der Wendenkreuzzug mit den direkten Herrschaftsinteressen Heinrichs und Albrechts deckte kommen diese beiden Fursten als Initiatoren des Unternehmens in Betracht Beide mussen ein grosseres Interesse an einem Wendenkreuzzug als an der Teilnahme an dem Orientfeldzug gehabt haben Vor allem Heinrich der Lowe durfte angesichts der problematischen Verhaltnisse zwischen seiner Familie der Welfen und dem Herrscherhaus der Staufer ein Wendenkreuzzug sehr entgegengekommen sein um nicht mit Konig Konrad III in den Orient ziehen zu mussen Die ursprungliche Planung des Wendenkreuzzuges spricht aber fur einen grosseren Einfluss Albrechts in der Konzeption des Unternehmens Wie bereits oben ausgefuhrt war nur ein Truppenverband vorgesehen der in die Interessensphare Albrechts des Baren vordringen sollte und nicht in jene Heinrichs des Lowen Der zweite Truppenverband in die Interessenssphare Heinrichs wurde erst spater geplant Auch das Ungleichgewicht in der Grosse der beiden Truppenverbande wurde fur eine spatere Planung eines eigenen Unternehmens von Seiten Heinrichs des Lowen sprechen Albrecht und Heinrich waren die grossten Gewinner des Wendenkreuzzuges Die Reaktion der Wenden Bearbeiten Den Wenden konnten die Vorbereitungen fur ein so gross angelegtes Kriegsunternehmen wie einen Kreuzzug und die Aufrufe zur Teilnahme an solchem nicht verborgen geblieben sein Uber die Reaktionen im Wendenland ist vor allem von Seiten der Abodriten unter der Fuhrung Niklots Naheres bekannt Niklot in dessen Herrschaftsgebiet Heinrich der Lowe spater operierte veranlasste mehrere Vorkehrungen Festungsarbeiten unter anderem liess er die Festung Dobin zum Zufluchtsort ausbauen militarische Rustung und Gesandtschaftsverkehr Zwischen ihm und dem sachsischen Grafen Adolf von Holstein bestand ein Freundschaftsvertrag Grund dafur waren die Siedlungsunternehmungen Graf Adolfs im wendischen Gebiet die von Niklots Toleranz abhangig waren So bat Niklot den Grafen um Unterredung Ziel konnte eine Intervention des Grafen bei Heinrich dem Lowen gewesen sein Graf Adolf lehnte jedoch aus Loyalitat gegenuber den deutschen Fursten ab Niklot warf ihm daraufhin Treulosigkeit vor und kundigte den Bund Jedoch sagte er seinem fruheren Bundnispartner zu dass er ihn vor moglichen Angriffen auf seine Siedlungen warnen wurde Niklots Verteidigungsmassnahmen die erst nach dem Reichstag zu Nurnberg oder spater begonnen wurden wurden unter grosser Eile vorangetrieben Ende Juni 1147 fuhrte Niklot einen Uberraschungsangriff gegen die sudelbischen Kolonisten bei dem er Sachguter erbeuten und Gefangene machen konnte Den Auftakt bildete der Angriff der obotritischen Kriegsflotte auf den Handelsort Lubeck am Morgen des 26 Juni 1147 Um sein Versprechen gegenuber Graf Adolf einzuhalten informierte er ihn einen Tag vor dem Angriff auf Lubeck Die Truppen Niklots griffen sowohl die unvorbereitete Siedlung als auch die Burg an Laut Helmold von Bosau sollen uber 300 Manner gestorben sein Wahrend die Siedlung verwustet wurde konnte die Burg von der Besatzung wahrend der zwei Tage anhaltenden Belagerung gehalten werden Zeitgleich fielen Reiter in das Gebiet ein und verwusteten die sachsischen Siedlungen Wie bereits die Einnahme der Lubecker Burg scheiterte auch die Einnahme der Suseler Feste Die obotritischen Reiter zogen sich erst nach einigen Tagen zuruck als sie die Nachricht erreichte dass Graf Adolf Truppen aushob Graf Adolf benotigte mehrere Tage um seine Streitmacht aufzustellen Demnach haben sich zu dieser Zeit keine Kreuzfahrertruppen dort befunden Dies wurde nahelegen dass sich der zweite Truppenverband mit Heinrich dem Lowen sudlicher sammelte Durch Niklots Kriegszug wurde die Rechtfertigung des Kreuzzuges also der Schutz des christlichen Landes gestarkt So soll sich laut Helmold von Bosau die Nachricht dass die Slawen zuerst den Krieg begonnen hatten schnell im Land verbreitet und fur einen schnelleren Aufbruch des Kreuzheeres gesorgt haben Verlauf des Wendenkreuzzuges BearbeitenDas Kreuzritterheer mit Albrecht dem Baren Bearbeiten Im Kreuzritterheer das im Gebiet der nordlichen Liutizen und Pomeranen operierte befanden sich neben Albrecht dem Baren als hohe Wurdentrager Konrad von Meissen der Erzbischof von Magdeburg Anselm von Havelberg und Wibald von Corvey Der Truppenverband zog uber Havelberg und Malchow wo es zur Zerstorung eines heidnischen Heiligtums kam zur Festung Demmin die belagert wurde Von dort zog das Kreuzritterheer wobei es sich wahrscheinlich nur um einen Teil der Kreuzfahrer handelte gegen Stettin das ebenso belagert wurde Bei den Kampfen soll es laut dem Annalisten Vinzenz von Prag unter den deutschen Rittern zu hohen Verlusten gekommen sein Die Belagerten die bereits einmal vor einigen Generationen missioniert worden waren beriefen sich auf ihr Christentum und appellierten an die Reichsbischofe die im Heereszug waren Bei den anschliessenden Verhandlungen konnten sie sich auf einen Frieden uber dessen Bestimmungen nichts bekannt ist einigen Bei einem Treffen zwischen den Pomeranenfursten Ratibor I und den sachsischen Fursten im Sommer 1148 kam es zu einem Glaubensbekenntnis und zum Gelobnis fur den christlichen Glauben einzutreten Es ist davon auszugehen dass Ratibor dieses Bekenntnis nur mehr wiederholte Er muss es bereits im Herbst 1147 gemacht haben sonst ware eine Beendigung des Kreuzzuges nicht moglich gewesen Das Kreuzritterheer mit Heinrich dem Lowen Bearbeiten Vom nordlichen Kreuzzug sind nur die Geschehnisse vor der Burg Dobin bekannt Heinrich der Lowe zog mit seiner Heeresgruppe in der sich auch der Bremer Erzbischof befand nach Dobin und belagerte diesen Burgwall Wahrscheinlich hatte Heinrich der Lowe trotz seiner Jugend er war ungefahr 18 Jahre alt die fuhrende Rolle in diesem Truppenverband da einerseits das Operationsgebiet in seiner Einflusssphare lag und andererseits die anderen Fursten kaum Interessen an diesem Gebiet verfolgten Wahrend der Belagerung von Dobin fanden sich neben den deutschen Kreuzfahrern auch danische Truppen ein Diese sollen laut Helmold von Bosau in ihrer Kriegsfuhrung so mangelhaft gewesen sein dass die Eingeschlossenen einen Ausfall wagten der zu Verlusten im Kreuzfahrerheer fuhrte Da die Kreuzzugsziele durch das Gelubde erreicht werden mussten ist anzunehmen dass es bei den Verhandlungen zu einer ahnlichen Einigung wie bei Demmin kam also zu einer Taufe oder zumindest einer symbolischen Taufe der Belagerten und der Zusage der Freilassung der Gefangenen Die slawische Seite Bearbeiten Die slawische Seite war den beiden Kreuzzugsheeren unterlegen So vermieden sie offene Schlachten und zogen sich in die Fluchtburgen Walder und Sumpfe zuruck Die Einnahme der Festungen stand kurz bevor Aus Stettin ist uberliefert dass die Belagerten eine diplomatische Losung suchten So wurden Kreuze auf der Burg befestigt und eine Gesandtschaft unter ihnen der Bischof zum Kreuzfahrerheer geschickt Dort beriefen sie sich gegenuber den Bischofen im Heer auf das Bekehrungswerk von Otto von Bamberg Sie argumentierten dass sie bereits Christen seien und zur Starkung des Glaubens eine Missionierung angebrachter sei als ein Kreuzzug Daraufhin kam es zu Friedensverhandlungen Vom nordlichen Kreuzzug ist bekannt dass die Ranen versuchten ihren obotritischen Nachbarn zu Hilfe zu kommen indem sie die danische Flotte die zu dieser Zeit vor Rugen ankerte und nur unzureichend bewacht wurde uberfielen und aufrieben Daraufhin sollen die Danen nach Hause gekehrt sein Die polnischen Kreuzzugsteilnehmer mussen sich nach Lage der Dinge gegen die von ihnen noch nicht beherrschten Teile Vor Pommerns gewendet haben was weitere Begehrlichkeiten in Richtung Sudwesten nicht ausschliesst Konflikte innerhalb des Kreuzzugsheeres BearbeitenIn den zeitgenossischen Berichten wird wiederholt von Konflikten und Zerwurfnissen innerhalb der beiden Kreuzzugsheere berichtet Fursten und Ritter standen der Mehrheit der einfachen Kreuzfahrer gegenuber Aber auch innerhalb der Gruppe der Fursten und Ritter herrschte Uneinigkeit Die zentrale Frage war das Verhalten gegenuber den Slawen Den Gefolgschaften der sachsischen Herzoge Heinrich und Albrecht wurde der Vorwurf gemacht den Kreuzzug nicht ernst genug zu betreiben und daruber hinaus das Unternehmen bewusst zu schwachen indem sie Belagerungen gelockert und das Heer von Eroberungen zuruckgehalten hatten Ein weiterer Vorwurf war dass die Ritter bei Gefechten mehrmals die Slawen davor bewahrt hatten endgultig besiegt zu werden und sie entkommen liessen Einen Hinweis auf das Motiv fur das Handeln der Fursten und Ritter gibt Helmold von Bosau Er uberliefert in seiner Slawenchronik dass die Gefolgschaften die Auffassung gewannen dass die jeweils belagerte Festung nicht eingenommen werden sollte In seiner Chronik lasst er sie sprechen Ist nicht das Land das wir verwusten unser Land und das Volk das wir bekampfen unser eigenes Volk Weshalb also sind wir uns unsere eigenen Feinde geworden und Vernichter unserer Einkunfte Wirken diese Verluste nicht auf unsere eigenen Herren zuruck Helmold I 65 S 122 Z 26ff zitiert nach Helmut Beumann 1963 143 Nonne terra quam devastamus terra nostra est et populus quem expugnamus populus noster est Quare igitur invenimur hostes nostrimet et dissipatores vectigalium nostrorum Nonne iactura haec redundat in dominos nostros Dass die Gefolgschaften Heinrichs und Albrechts bei der Behinderung des Erfolgs aus eigener Initiative oder sogar gegen die Anordnung ihrer Fursten handelten ist nicht anzunehmen Viel naheliegender ist dass sie die Interessen ihrer Fursten durchzusetzen versuchten Aus der Aussage tritt eindeutig der Herrschaftsanspruch der beiden sachsischen Fursten auf das jeweilige Gebiet hervor Die Fursten erwarteten einen Sieg und beabsichtigten das Land in ihr eigenes Herrschaftsgebiet einzugliedern Folglich war eine Wustung nicht in ihrem Interesse Die Masse der Kreuzfahrer konnte aber bei einem Sieg mit keinem personlichen Nutzen oder sogar Eigentum rechnen So war ihr Motiv zur Teilnahme der Sundennachlass und die Heidenbekehrung Unter ihnen sind die Anhanger der Parole Taufe oder Tod zu finden Eine endgultige Niederlage wurde wie man es den zeitgenossischen Berichten entnehmen kann trotz der sich bietenden Moglichkeit nicht angestrebt Nach einer vollstandigen Unterwerfung der Slawen ware die Frage der Aufteilung des Gebietes unvermeidlich gewesen Wie zentral diese Frage war zeigt sich auch im Bericht Helmolds von Bosau Er kritisiert dass die Kreuzfahrer schon uber die zukunftigen Besitzverhaltnisse von Gebieten diskutierten die sie noch nicht erobert hatten Viele der Teilnehmer hatten als Lohn fur ihr Werk und damit als Teil eines doppelten Lohnversprechens Anspruche auf die Gebiete gestellt Somit konnte eine vollstandige Unterwerfung nicht im Sinne Albrechts und Heinrichs gewesen sein Ergebnisse BearbeitenIn den Quellen wird immer wieder von der Erfolglosigkeit des Wendenkreuzzuges berichtet Diese Beurteilung muss jedoch mit Vorsicht betrachtet werden Die Quellen wurden von geistlichen Autoren verfasst und spiegeln vielmehr ihre Enttauschung uber den Ausgang des Unternehmens wider So berichtet Helmold von Bosau dass die Wenden zwar getauft wurden es aber nicht ernst genommen hatten Im Weiteren kritisiert er auch dass die sachsischen Fursten aufgrund ihrer Herrschaftsinteressen die Heidenmission nicht ernst genug betrieben hatten Fur die Beurteilung des Erfolges des Unternehmens ist es jedoch entscheidend welche Kriterien dafur herangezogen werden So ist es entscheidend welcher Aufruf der von Bernhard von Clairvaux oder der von Papst Eugen III als Beurteilungsgrundlage herangezogen wird Genauso entscheidend ist es ob eher geistlich religiose Ziele oder weltlich politische im Vordergrund stehen Fest steht dass der Kreuzzug Ergebnisse brachte auch wenn diese nicht in dem Masse waren wie sie von kirchlicher Seite gewunscht worden waren Zu den politischen Ergebnissen kann sicher gezahlt werden dass der Kreuzzug eine massive Machtdemonstration der sachsischen Fursten allen voran Albrecht des Baren und Heinrich des Lowen war Dies zeigt sich auch in den spateren Tributzahlungen von slawischen Herrschern So sind Tributzahlungen an Heinrich aus dem Jahr 1151 belegt die womoglich auf die Ereignisse von 1147 zuruckgehen Von Albrechts Seite sind keine Tributzahlungen nachgewiesen Es ist jedoch anzunehmen dass bei dem Aufenthalt des Pomoranen Fursten Ratibor I 1148 in Havelberg ahnliches vereinbart wurde Beide sachsischen Fursten konnten ihren Machtanspruch im jeweiligen Gebiet behaupten und im Laufe der Zeit durchsetzen Der Grundstein fur diese Entwicklung war der Wendenkreuzzug Eine direkte deutsche Herrschaftsgrundung ist im ehemaligen Liutizenland in dem sich die slawischen Herrschaftsstrukturen aufgelost hatten zu beobachten Damit verbunden war die Ansiedlung deutscher Bauern Die Forderung Bernhards natio deleatur wurde also in diesem Gebiet verwirklicht Der Wendenkreuzzug von 1147 stellte den Beginn der offensiven Politik der sachsischen Fursten allen voran Heinrich des Lowen im slawischen Gebiet dar Zu den kirchenpolitischen Ergebnissen zahlten die Wiederherstellung von Bistumern wie beispielsweise der Bistumer Havelberg Brandenburg Oldenburg und Mecklenburg sowie die Errichtung neuer Bistumer Auch kam es zur Grundung von Kirchen und Klostern als Missionsstutzpunkten Die Taufe der Slawen auch wenn es nur Scheintaufen waren bildete eine kirchenrechtliche Voraussetzung fur die gegebenenfalls auch gewaltsame Durchsetzung des Christentums und der Missionierung Die bereits vor Generationen teilweise erfolgte Missionierung und Bekehrung konnte diese Grundlage nur unzureichend geben Aus den zugesagten Taufen konnte somit die Rechtsgrundlage fur die erzwungene Bekehrung der Slawen abgeleitet werden Im Zuge dessen wurden heidnische Heiligtumer zerstort Die Slawen wurden gezwungen ihre Toten auf Friedhofen zu bestatten und an Festtagen die Messfeiern zu besuchen Quellen BearbeitenDie Quellenlage zum Wendenkreuzzug ist sehr schlecht und ermoglicht in vielen Punkten keine exakten Aussagen Die Hauptquelle das erste Buch der Slawenchronik von Helmold von Bosau ist erst funfzehn bis zwanzig Jahre nach den Geschehnissen geschrieben worden Die fruheste Aufzeichnung zwei Jahre nach dem Wendenkreuzzug stammt von Wibald von Stablo und Corvey Bernhard Schmeidler Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 2 Adam von Bremen Hamburgische Kirchengeschichte Magistri Adam Bremensis Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum Hannover 1917 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Bernhard Schmeidler Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 32 Helmolds Slavenchronik Helmoldi presbyteri Bozoviensis Cronica Slavorum Hannover 1937 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Annales Magdeburgenses in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 16 Annales aevi Suevici Hannover 1859 S 105 196 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Annales Palidenses in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 16 Annales aevi Suevici Hannover 1859 S 48 98 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Annales Rodenses in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 16 Annales aevi Suevici Hannover 1859 S 688 723 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Vincentii Pragensis annales In Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 17 Annales aevi Suevici Hannover 1861 S 658 683 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Bernhard von Clairvaux Samtliche Werke lateinisch deutsch hrsg von Winkler Gerhard B Innsbruck 1992 Band III Brief 457 S 890 893 Otto von Freising Gesta Frederici seu rectius Cronica Ubersetzt von Schmidt Adolf Hg von Schmale Franz Josef Darmstadt 1974 Papst Eugen III am 11 April 1147 Gebiet von Troyes in Pommersches Urkundenbuch I 1 Koln u a 1970 S 36 37 Literatur BearbeitenHelmut Beumann Hrsg Heidenmission und Kreuzzugsgedanke in der deutschen Ostpolitik des Mittelalters Wege der Forschung Bd 7 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Helmut Beumann Kreuzzugsgedanke und Ostpolitik im hohen Mittelalter In Historisches Jahrbuch Bd 72 1953 S 112 132 Wolfgang Bruske Untersuchungen zur Geschichte des Lutizenbundes Deutsch wendische Beziehungen des 10 12 Jahrhunderts Mitteldeutsche Forschungen Bd 3 Bohlau Munster u a 1955 Marek Derwich Sachsen und Polen im 12 Jahrhundert In Jochen Luckhardt Franz Niehoff Hrsg Heinrich der Lowe und seine Zeit Herrschaft und Reprasentation der Welfen 1125 1235 Band 2 Essays Hirmer Munchen 1995 ISBN 3 7774 6610 7 S 136 143 Ausstellungskatalog Braunschweig Herzog Anton Ulrich Museum 6 August 12 November 1995 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe Kieler Werkstucke Reihe A Beitrage zur schleswig holsteinischen und skandinavischen Geschichte Bd 24 Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 34652 2 Zugleich Kiel Univ Diss 1998 Jan Christoph Herrmann Der Wendenkreuzzug von 1147 Europaische Hochschulschriften Reihe 3 Geschichte und ihre Hilfswissenschaften Bd 1085 Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 60926 2 Zugleich Hagen Fernuniv Diss 2010 Rezension Norman Housley Contesting the Crusades Blackwell Malden MA u a 2006 ISBN 1 4051 1189 5 Contesting the Past Hans Dietrich Kahl Slawen und Deutsche in der brandenburgischen Geschichte des zwolften Jahrhunderts Mitteldeutsche Forschungen Bd 30 Bohlau Koln 1964 Hans Dietrich Kahl Wie kam es 1147 zum Wendenkreuzzug In Klaus Detlev Grothusen Klaus Zernack Hrsg Europa Slavica Europa Orientalis Festschrift fur Herbert Ludat zum 70 Geburtstag Osteuropastudien der Hochschulen des Landes Hessen Reihe 1 Giessener Abhandlungen zur Agrar und Wirtschaftsforschung des europaischen Ostens Bd 100 Duncker amp Humblot in Kommission Berlin 1980 ISBN 3 428 04601 3 S 286 296 Hermann Kamp Der Wendenkreuzzug In Hermann Kamp Martin Kroker Hrsg Schwertmission Gewalt und Christianisierung im Mittelalter Schoningh Paderborn 2013 ISBN 978 3 506 77297 8 S 115 138 Friedrich Lotter Die Konzeption des Wendenkreuzzugs Ideengeschichtliche kirchenrechtliche und historisch politische Voraussetzungen der Missionierung von Elb und Ostseeslawen um die Mitte des 12 Jahrhunderts Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderbd 23 Thorbecke Sigmaringen 1977 ISBN 3 7995 6683 X Lutz Partenheimer Die Entstehung der Mark Brandenburg Mit einem lateinisch deutschen Quellenanhang 1 und 2 Auflage Bohlau Koln u a 2007 ISBN 978 3 412 17106 3 Quellen zum Wendenkreuzzug S 128 135 Jurgen Petersohn Friedrich Barbarossa Heinrich der Lowe und die Kirchenorganisation in Transalbingien In Johannes Fried Otto Gerhard Oexle Hrsg Heinrich der Lowe Herrschaft und Reprasentation Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Bd 57 Thorbecke Ostfildern 2003 ISBN 3 7995 6657 0 S 239 279 Digitalisat Eberhard Schmidt Die Mark Brandenburg unter den Askaniern 1134 1320 Mitteldeutsche Forschungen Bd 71 Bohlau Koln u a 1973 ISBN 3 412 83273 1 Martin Schurrer Ein folgenloser Kreuzzug Die Herrschaftsbereiche Graf Adolfs II von Schauenburg und des Abodridtenfursten Niklot nach dem Wendenkreuzzug von 1147 In Paul Srodecki Norbert Kersken Hrsg The expansion of the faith crusading on the frontiers of Latin Christendom in the High Middle Ages Turnhout Brepols 2022 Outremer Studies in the Crusades and the Latin East 14 ISBN 978 2 503 58880 3 S 183 196 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wendenkreuzzug Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten RI IV 1 1 n 10Die Kreuzzuge Volkskreuzzug Erster Kreuzzug Kreuzzug von 1101 Norwegischer Kreuzzug Zweiter Kreuzzug Wendenkreuzzug Dritter Kreuzzug Kreuzzug Heinrichs VI Vierter Kreuzzug Albigenserkreuzzug Kinderkreuzzug Funfter Kreuzzug Kreuzzug von Damiette Funfter Sechster Kreuzzug Kreuzzug Friedrichs II Kreuzzug der Barone Sechster Siebter Kreuzzug Hirtenkreuzzug von 1251 Siebter Achter Kreuzzug Kreuzzug des Prinzen Eduard Hirtenkreuzzug von 1320 Kreuzzug gegen Alexandria Kreuzzug von Nikopolis Normdaten Sachbegriff GND 4189624 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wendenkreuzzug amp oldid 233379231