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Niklot 1 um 1100 August 1160 bei der Burg Werle war ein slawischer Furst der im 12 Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg Vorpommern uber die heidnischen Stamme der Abodriten Kessiner und Zirzipanen herrschte Niklot Monumentales Reiterstandbild von Christian Genschow 1855 Frontfassade des Schweriner SchlossesAnfang des 12 Jahrhunderts hatte das Abodritenreich seine grosste Ausdehnung erreicht Das Einflussgebiet des abodritischen Samtherrschers erstreckte sich von Wagrien bis zur Oder und an Havel und Spree Doch mit dem Tod des nakonidischen Samtherrschers Heinrich 1127 begann das Abodritenreich zu zerfallen Bereits zwei Jahre spater waren nur noch die alten Teilstammesgebiete verblieben Niklot regierte uber Abodriten Kessiner und Zirzipanen Pribislaw uber Wagrier und Polaben Beide unterstanden der Oberhoheit Lothars von Supplinburg Als Zeichen ihrer Unterwerfung leisteten sie ihm Tribut Mit dem Tod Lothars erlangte Niklot 1137 eine konigsgleiche Alleinherrschaft uber das Abodritenland Der in Nordalbingien eingesetzte Graf Adolf II sah sich deshalb veranlasst um die Freundschaft des machtigen Nachbarn nachzusuchen Im Zuge des Slawenkreuzzuges 1147 verlor Niklot seine Unabhangigkeit und geriet erneut in eine tributare Abhangigkeit diesmal von Heinrich dem Lowen Als dessen Vasall schlug er 1151 einen Aufstand der Kessiner und Zirzipanen nieder Niklots maritime Vorherrschaft im sudlichen Ostseeraum blieb zunachst unberuhrt Erst die Kronung Waldemars I anderte auch dort die politischen Verhaltnisse Als Reichsvasall verlangte Waldemar I von Kaiser Friedrich I die Beendigung der wendischen Uberfalle auf die danischen Kusten Niklots Weigerung veranlasste Heinrich den Lowen zu zwei Feldzugen in deren Verlauf Niklot 1160 vor der Burg Werle fiel Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts galt Niklot als Sinnbild eines ethnisch und religios motivierten aber aussichtslosen Abwehrkampfes der heidnischen Abodriten gegen die christlichen Sachsen dessen Festhalten am heidnischen Glauben die Moglichkeit zur abodritischen Staats und Nationenbildung vereitelte Eine quellengestutzte Uberprufung der Forschungsergebnisse gelangte zu dem Resultat dass eine christliche Missionierung in nennenswertem Umfang oder sachsische Besiedlungsabsichten bis zu Niklots Tod im Abodritenland ebenso wenig feststellbar sind wie durch territoriale Anspruche motivierte Kampfhandlungen Niklot genugte mit der Erfullung seiner Vasallenpflichten den von sachsischer Seite gestellten Anforderungen Bei den Feldzugen von 1158 und 1160 handelte es sich nicht um Eroberungskriege Heinrich des Lowen sondern um Strafexpeditionen des Lehnsherrn gegen den treulosen Vasallen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Niklot und Pribislaw 3 Niklot und Adolf II 4 Niklot und Heinrich der Lowe 4 1 Furst 4 2 Vasall 4 2 1 Erhaltung der Eigenstandigkeit 4 2 2 Beschrankung der Autonomie 4 2 3 Bruch des Landfriedens 4 3 Geachteter 5 Nachwirkung 5 1 Mittelalter 5 2 Altere Forschung 5 3 Neuere Forschung 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenDie Herkunft Niklots ist unbekannt Weder Helmold von Bosau noch Saxo Grammaticus berichten uber seine Abstammung An ernsthaften Erklarungsversuchen hat es gleichwohl nicht gemangelt entfernter Abkommling des abodritischen Samtherrschers Kruto 2 Sohn des Kessinerfursten Dumar 3 oder des namentlich nicht genannten Anfuhrers der Abodriten in der Schlacht bei Schmilau 4 Letztlich ist jedoch keine dieser Personen durch Quellen als Vorfahr Niklots belegbar 5 Der Slawenchronik des Helmold von Bosau lasst sich allenfalls entnehmen dass Niklot einem neuen Furstengeschlecht des abodritischen Teilstammes angehorte 6 Dieser Teilstamm hatte mit dem Tod Gottschalks und der Flucht seines Sohnes Heinrich im Jahr 1066 sein altes Herrscherhaus der Nakoniden verloren 7 Obwohl Niklot nicht den Nakoniden angehorte blieb seine Herrschaft uber den Teilstamm der Abodriten unangefochten Das deutet auf eine starke erbrechtliche Legitimation in diesem Gebiet hin 8 Helmold bezeichnet ihn dann zum Jahr 1129 auch als Grossen des Abodritenlandes 9 Demgegenuber scheint er uber die Teilstamme der Kessiner und Zirzipanen keine angestammten Herrschaftsrechte innegehabt zu haben lehnten sich diese doch 1150 gegen Niklots Herrschaft auf 10 Ebenso unwahrscheinlich ist eine Herkunft Niklots aus Polabien oder Wagrien da Niklot auf diese Teilstammesgebiete zu keinem Zeitpunkt Anspruch erhob 11 Niklot gilt als Stammvater der Herzoge und Grossherzoge von Mecklenburg 12 Er hatte einen Bruder Lubemar 13 sowie drei Sohne Prislav Wertislaw und Pribislaw nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Teilstammesfursten der Wagrier und Polaben Pribislaw von Alt Lubeck Niklot und Pribislaw BearbeitenNiklot und Pribislaw von Alt Lubeck treten erstmals im Zusammenhang mit Kampfen um das Abodritenreich in Erscheinung 14 Der deutsche Konig Lothar von Supplinburg unternahm 1129 nach dem Tod des abodritischen Samtherrschers Heinrich noch einmal den Versuch das Abodritenreich unter einer einheitlichen Herrschaft zusammenzufassen Zu diesem Zweck belehnte er jedoch nicht Heinrichs Neffen Pribislaw mit dem Abodritenreich sondern setzte stattdessen seinen Schutzling Knud Lavard gegen Zahlung eines hohen Geldbetrages als abodritischen Samtherrscher ein 15 Knud Angehoriger des danischen Konigshauses und ein Ururururenkel von Mistiwoj verfugte aufgrund seiner Verwandtschaft mit Heinrich zwar uber eine erbrechtliche Legitimation 16 Gleichwohl musste er seinen Herrschaftsanspruch mit militarischen Mitteln gegen Niklot und Pribislaw durchsetzen Dazu sammelte er ein Heer von Holsten fiel in Wagrien ein und schlug alles tot was sich ihm entgegenstellte 17 Ob Niklot und Pribislaw gemeinsam gegen Knud kampften bleibt unklar Beide gerieten schliesslich in Gefangenschaft und wurden nach Schleswig abgefuhrt Von dort gelangten sie erst wieder in die Freiheit nachdem sie Losegeld gezahlt Geiseln gestellt und die Herrschaft Knud Lavards als Samtherrscher der Abodriten anerkannt hatten Dabei scheint Knud Lavard wie sein Vorganger Heinrich nur Wagrien und Polabien unmittelbar verwaltet zu haben 18 Denn seine Anwesenheit ist nur fur Neumunster und Lubeck belegt 19 Dementsprechend hatte Niklot dann die ostlichen Teilstammesgebiete allein regiert und dem Samtherrscher Tribut gezahlt Nach der Ermordung Knud Lavards 1131 scheint Lothar von Supplinburg sich mit Niklot und Pribislaw als tributpflichtigen Vasallen und Herrschern uber die abodritischen Teilstamme abgefunden zu haben 20 Denn fur das Jahr 1131 sind beide als abodritische Fursten uberliefert 21 Danach hatten sie das Abodritenreich unter sich aufgeteilt Pribislaw gebot uber Wagrier und Polaben wahrend Niklot den Teilstamm der Abodriten regierte Ungeachtet dieser Quellenlage wird uberwiegend angenommen Niklots Machtbereich habe auch die weiter ostlich gelegenen Siedlungsgebiete der Kessiner und Zirzipanen umfasst 22 Zur Begrundung wird auf die verfassungsrechtlichen Verhaltnisse unter dem abodritischen Samtherrscher Heinrich verwiesen Dieser verwaltete nur Wagrien und Polabien selbst Die ostlichen Teilstamme hingegen unterstanden eigenen Fursten die an Heinrich Tribut entrichteten Dementsprechend seien Kessiner und Zirzipanen Niklot nach Heinrichs Tod tributpflichtig geworden Diese Annahme ist nach einer erneuten Auswertung der Quellen zuletzt in Frage gestellt worden 23 Eine Tributherrschaft Niklots uber Kessiner und Zirzipanen habe erst ab 1148 bestanden Einigkeit besteht nur insoweit als die Oberherrschaft des deutschen Konigs Lothar von Supplinburg sowohl von Pribislaw als auch von Niklot anerkannt wurde Nach der Ermordung Knud Lavards durch den danischen Thronanwarter Magnus war Lothar von Supplinburg mit einem grossen Heer an das Danewerk gezogen um von den Danen fur den Tod seines Lehnsmannes Vergeltung zu fordern In diesem Zusammenhang unterwarf er auch die aufstandischen Abodriten die nach dem Tod Knud Lavards offenbar die Tributzahlungen eingestellt hatten 24 Mit dem Tod Lothar von Supplinburgs 1137 entglitt Niklot der deutschen Tributherrschaft Auch Pribislaw versuchte die Machtkampfe in Sachsen zu nutzen um sich von der Tributherrschaft zu befreien Dazu uberfiel er 1137 die Siegesburg bei Bad Segeberg vermochte diese aber nicht einzunehmen Nach einer verheerenden Niederlage im Winterfeldzug 1138 39 gegen den sachsischen Grafen Heinrich von Badewide begann sich Pribislaws Herrschaftsgebiet aufzulosen Wahrend er fortan politisch keine Rolle mehr spielte regierte Niklot im Abodritenland wie ein Konig 25 Niklot und Adolf II BearbeitenNiklot und Adolf II verband ab 1143 ein Freundschafts und Beistandspakt 26 Der aus Westfalen stammende Adolf II war 1142 von Heinrich dem Lowen im benachbarten Nordalbingien zum Grafen von Stormarn Holstein und des slawischen Wagrien eingesetzt worden 27 In Holstein und Stormarn sah sich der landfremde Adolf II einem ablehnend bis feindlich gesinnten einheimischen Adel gegenuber 28 In Wagrien musste er mit Aufstanden der gewaltsam unterworfenen Slawen rechnen Zudem galt es das von den Holsten verwustete Wagrien wieder aufzubauen da der Graf nur hier ohne die einschrankende Konkurrenz der Holsteiner Abgaben in nennenswertem Umfang erheben konnte 29 Zu diesem Zweck warb er unter hohem finanziellen Einsatz westfalische friesische und hollandische Bauern an und siedelte sie in den slawischen Gebieten an 30 Zur Sicherung seiner Machtstellung und der Siedlungspolitik war ein Friedensabkommen mit dem benachbarten Wendenfurst ebenso unerlasslich wie fur eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit den aufsassigen Holsten 31 Adolf II entsandte deshalb Boten zu Niklot versicherte sich dessen Freundschaft und beschenkte die abodritischen Grossen 32 Niklot versprach vor Aufstanden der Wagrier zu warnen 33 Aufgrund seiner slawischen Sprachkenntnisse konnte Graf Adolf II in der Folge auch direkt mit Niklot verhandeln Helmold von Bosau berichtet Niklot und Adolf II hatten sich spater regelmassig in Lubeck und Travemunde getroffen um politische Angelegenheiten zu erortern 34 Niklot seinerseits stand bei Abschluss des Abkommens unter dem Eindruck der Niederlage Pribislaws 1138 1139 Ein gegenseitiger Nichteinmischungspakt mit dem sachsischen Grafen gewahrleistete Niklot die Unverletzlichkeit des eigenen Herrschaftsgebietes und damit sowohl den Fortbestand der eigenen Herrschaft als auch der wirtschaftlichen kulturellen und religiosen Identitat des Stammes 35 Am Vorabend des Wendenkreuzzuges liess Niklot unter Berufung auf das geschlossene Bundnis fedus und die Freundschaft amicicia bei Graf Adolf II um die Vermittlung von Friedensverhandlungen mit den sachsischen Fursten nachsuchen 36 Die ausgegebene Losung Taufe oder Tod 37 bedrohte die Abodriten in ihrer kulturellen und politischen Eigenstandigkeit Adolf II war die Erfullung dieser Bitte unmoglich Zum einen schuldete er seinem Lehnsherrn Heinrich dem Lowen die Treue zum anderen ware schon das von ihm uberbrachte Ansinnen zur Aufnahme von Verhandlungen mit dem heidnischen Wendenfursten eine schwere Beleidigung des Welfen gewesen bedeutete es doch im Ergebnis nichts anderes als eine Aufforderung zum Eidbruch Auch Niklots politische Entscheidungsfreiheit mag in dieser Lage durch innenpolitische Widersacher beschrankt gewesen sein 38 Letztendlich verblieb im Korsett der politischen Zwange Helmold zufolge als Konsens nur das personliche Versprechen Niklots den Grafen vor einem eigenen Angriff oder einer Erhebung der Slawen in Wagrien zu warnen Niklots Beweggrunde fur den nachfolgenden Uberfall auf Lubeck und die Verwustung Wagriens sind vor diesem Hintergrund schwer nachzuvollziehen Denn obwohl er sich vom Bundnis mit Graf Adolf II nicht losgesagt hatte fiel er am 26 Juni 1147 in Wagrien ein zerstorte den von Graf Adolf II neu errichteten Handelsplatz Lubeck mit Ausnahme der abseits gelegenen Burg und vernichtete die Dorfer der Kolonisten Die ebenfalls neu in wagrischem Gebiet angelegten Siedlungen der Holsten hingegen blieben unbehelligt 39 Getreu seinem Versprechen warnte er Graf Adolf II und als er Nachricht erhielt dieser wurde Truppen sammeln ruckte Niklot mit reicher Beute und Gefangenen wieder ab 40 Militarisch war dieser Raubzug damit vollig sinnlos 41 Weder schwachte er die Kreuzfahrer noch hatte die Lubecker Kaufmannssiedlung irgendeine strategische Bedeutung Als Praventivschlag war der Uberfall also denkbar ungeeignet 42 Zudem veranlasste erst dieser Uberfall die Kreuzfahrer zu einer Teilung ihres Heeres 43 dessen westliche Heeresgruppe dann spater in das Abodritenland einmarschieren sollte Helmold berichtet von Geruchten der eingesessene Holsteiner Adel habe Niklot aus Hass gegen die fremden Siedler zum Angriff auf die Kolonisten aufgestachelt 44 Diese Bemerkung ist dahingehend verstanden worden Niklot habe aus Enttauschung uber die Erfolglosigkeit seiner bis dahin geubten Politik einer friedlichen Koexistenz von Wagriern und Kolonisten die ursprunglichen Verhaltnisse wiederherstellen und die fremden Zuwanderer mit Duldung der Holsten ausrotten wollen 45 Moglicherweise diente der Raubzug aber auch nur der Anhaufung finanzieller Mittel fur eine Kriegskasse um sich angesichts des bevorstehenden Kampfes der Treue der eigenen Gefolgschaft zu versichern und die militarische Unterstutzung der ruanischen Flotte zu erkaufen deren Einsatz zwei Monate spater die danischen Kreuzfahrer zum Abzug zwingen sollte 46 Festzustehen scheint lediglich dass der Angriff nicht religios motiviert war 47 Niklot und Heinrich der Lowe BearbeitenNiklot und Heinrich der Lowe begegneten einander wahrend des Slawenkreuzzuges als feindliche Heerfuhrer 48 Mochte auch der Slawenkreuzzug als Mittel einer Christianisierung der Abodriten ein Fehlschlag gewesen sein so hatte er doch fur Niklot politisch einschneidende Folgen Der unabhangige Furst des Abodritenlandes wurde 1147 zum Vasallen Heinrich des Lowen 49 Niklot war dem Welfen uber ein Jahrzehnt ein gehorsamer Gefolgsmann 50 Erst die Einmischung Heinrichs in den abodritisch danischen Krieg fuhrte 1158 zum Aufbegehren Niklots gegen den Sachsenherzog und machte aus dem Vasallen schliesslich einen Geachteten Furst Bearbeiten nbsp Lageskizze und Aufbau der Burg DobinAls Furst 51 der Abodriten fuhrte Niklot das Aufgebot des Stammes im Krieg 52 Dementsprechend hatte er schon vor dem Uberfall auf Wagrien die Vorbereitungen fur eine Verteidigung des Landes gegen das Kreuzfahrerheer eingeleitet 53 Der Wendenfurst war sich daruber bewusst dass die Abodriten den Kreuzfahrern in einer offenen Feldschlacht hoffnungslos unterlegen sein wurden und suchte deshalb sein Heil in der unwirtlichen Gelandegestaltung des Landes 54 Die Bevolkerung zog sich in die ausgedehnten Ur und Bruchwalder zuruck oder versteckte sich in den schwer zuganglichen Mooren und Sumpfen 55 Niklot verschanzte sich mit seinen Getreuen und den Umlandbewohnern in der Burg Dobin 56 Diese lag auf einer sumpfigen Landbrucke zwischen der nordostlichen Spitze des Schweriner Sees und der Dope und war damit schwer zu ersturmen konnte aber uber den See versorgt werden Die Kreuzfahrer uberquerten zunachst bei der Ertheneburg die Elbe und zogen uber Potrau 57 nach Ratzeburg Vor Dobin erhielten sie Verstarkung durch zwei danische Abteilungen unter ihren rivalisierenden Anfuhrern Sven Grate und Knut V die mit ihren Schiffen in der Wismarer Bucht gelandet waren Die Sachsen und Danen belagerten die Slawen in Dobin indem sie einander entgegengesetzt am nordlichen und sudlichen Ende der Landbrucke in Stellung gingen getrennt durch den Burgwall auf der Landbrucke der sich wegen der beiden Seen nicht umgehen liess Bei einem Ausfall der Abodriten erlitten die Danen erhebliche Verluste ohne dass die Sachsen ihnen wegen der spezifischen ortlichen Gegebenheiten hatten zu Hilfe eilen konnen Nachdem auch noch die zur Unterstutzung der Abodriten einlaufende ranische Flotte die schlecht bewachten Schiffe der Danen angriff zogen die Danen wieder ab Unterdessen fuhrten die Gefolgsleute Heinrich des Lowen die Belagerung nur halbherzig Heinrich der sich eines angestammten Anspruches auf die alleinige Oberherrschaft uber die Abodriten beruhmte hatte kein Interesse an einer Ersturmung der Burg Die gewaltsame Einnahme der Festung hatte zum Tod der abodritischen Eliten und damit zur vollstandigen Beseitigung der abodritischen Ordnungsgewalt fuhren konnen Da die Heinrich nicht verpflichteten anderen weltlichen und kirchlichen Wurdentrager des Kreuzzugheeres ebenfalls Anspruche auf eine Herrschaft uber die Abodriten erhoben ware die Frage nach eine Neuordnung der Herrschaft unausweichlich geworden 58 Durch die Untatigkeit der Truppen Heinrichs zermurbt erklarten sich die anderen Wurdentrager nach dreimonatiger erfolgloser Belagerung mit einem Abbruch einverstanden 59 Daraufhin liess Heinrich den Grafen Adolf II Verhandlungen mit den belagerten Abodriten aufnehmen 60 Eine andere Erklarung fur die auffallige Zuruckhaltung der Sachsen gibt Joachim Ehlers Fur ihn sind nicht in erster Linie machtpolitische Erwagungen Heinrich des Lowen massgeblich fur die Verschonung Niklots sondern dessen freundschaftliche Beziehungen zu Adolf II 61 Niklots Gegenleistung fur den Abzug scheint vorrangig darin bestanden zu haben zukunftig die Oberherrschaft Heinrich des Lowen anzuerkennen 62 Zudem hatte er in die Freilassung der danischen Gefangenen und in eine Massentaufe einzuwilligen die zur Entbindung der Kreuzfahrer von ihrem Gelubde Taufe oder Tod diente Woher die Tauflinge stammten und ob Niklot sich unter ihnen befand vermerken die Quellen nicht 63 Gleichwohl mehren sich die Stimmen die von einer Taufe Niklots ausgehen 64 Vasall Bearbeiten Als Vasall schuldete Niklot dem Sachsenherzog Tribut Waffenhilfe und Hoffahrt zu den Landtagen Heinrich des Lowen 65 Auch wenn es sich dabei um die ublichen Pflichten des Lehnsmannes gegenuber seinem Lehnsherrn handelte beruhte Niklots Abhangigkeit nicht auf den ausgleichenden Regeln des deutschen Lehnsrechtes sondern auf einer Unterwerfung nach Kriegsrecht 66 Erhaltung der Eigenstandigkeit Bearbeiten Mit der Erfullung seiner Vasallenpflichten bewahrte sich Niklot die innenpolitische Eigenstandigkeit 67 Die dafur zu entrichtenden Tribute leistete er sehr wahrscheinlich jahrlich in Mark Silber 68 Eine erste Waffenhilfe ist fur das Jahr 1151 in dem seit 1148 Heinrichs Oberhoheit unterstehendem Gebiet der Kessiner und Zirzipanen belegt 69 Dort hatte der Wendenfurst die Interessen des sachsischen Herzogs wahrzunehmen indem er die von dem Welfen beanspruchten Tribute einforderte und an den sachsischen Hof abfuhrte 70 Als Kessiner und Zirzipanen 1150 die Entrichtung der erdruckenden Abgaben verweigerten suchte Niklot 1151 am Hof in Luneburg um militarische Unterstutzung fur eine Strafexpedition nach Wahrend der Abwesenheit des Herzoges stellte die Regentin Clementia von Zahringen Niklot den Grafen Adolf II mit der fur mittelalterliche Verhaltnisse beachtlichen Zahl von 2000 Kampfern zur Seite 71 Der Ubermacht des vereinigten Heeres von Holsteinern und Abodriten waren Kessiner und Zirzipanen nicht gewachsen Sie entrichteten den ruckstandigen Tribut und bewegten die Verbundeten durch die Zahlung eines weiteren aussergewohnlich hohen Geldbetrages zum Abzug Im ubrigen folgte das wirtschaftliche gesellschaftliche und kulturell religiose Leben in Niklots Herrschaftsgebiet den eigenen Traditionen 72 Vereinzelte christliche Missionsversuche durch den spateren Bischof Berno begannen fruhestens im Sommer 1156 Zwar lasst Helmold den Abodritenfursten bereits im Januar 1156 die Annahme des christlichen Glaubens fur sich und sein Volk zuruckweisen wenn Niklot Heinrich dem Lowen auf dessen Mahnung entgegnet Sei der Gott der im Himmel ist Dein Gott und Du unser Gott so sind wir zufrieden Verehre du jenen wir werden Dich verehren 73 Doch eine christliche Mission ist bis 1156 noch nicht nachweisbar Sie ware auch den fiskalischen Interessen des Herzogs abtraglich gewesen Dieser vermochte die Abgaben gegenuber den Abodriten willkurlich festzusetzen wahrend fur die Abgabenerhebung bei christlichen Untertanen feste Regeln galten In der neueren Forschung wird die Aussage deshalb auch eher als Kritik Niklots an der rucksichtslosen wirtschaftlichen Ausbeutung des Abodritenlandes durch Heinrich den Lowen denn als im Kern gegen eine Missionierung seines Volkes gerichtete Gotteslasterung gedeutet 74 Im sudwestlichen Ostseeraum verblieb Niklot auch aussenpolitische Bewegungsfreiheit Die Abodriten hatten mit der Besiedelung der Inseln Lolland und Falster begonnen 75 Von der Wismarer Bucht unternahm Niklots Kriegsflotte Raubzuge an den danischen Kusten und erhob Seezolle 76 Fur Niklot war diese Art der Einnahmenerzielung zur wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden um die Tributforderungen Heinrichs des Lowen zu befriedigen Auf den Markten der Festungen Mecklenburg und Dobin verkauften die Schiffsbesatzungen gefangene Danen zu Hunderten in die Sklaverei Der danische Historiograph Saxo Grammaticus beklagte die Insel Funen sei bereits annahernd entvolkert 77 Die seit 1146 andauernden danischen Thronstreitigkeiten hatten die Wikingerflotte bedeutungslos werden lassen so dass die Danen den wendischen Kriegsschiffen nichts ebenburtiges entgegenzusetzen hatten 78 Beschrankung der Autonomie Bearbeiten Im Juli 1158 forderte Heinrich der Lowe Niklot zur Einstellung des Seekrieges gegen die Danen auf 79 Waldemar I war 1157 als Sieger aus den danischen Thronstreitigkeiten hervorgegangen 80 Im Sommer 1158 entsandte er Unterhandler die Kaiser Barbarossa auf dem Reichstag in Augsburg die Anerkennung seiner Oberherrschaft durch ihren Konig anboten wenn das Reich die Danen gegen den Wendenfurst unterstutzte 81 Friedrich I einigte sich mit Heinrich dem Lowen darauf dass dieser seinem Vasallen Niklot als Ausdruck kaiserlicher Ordnungsmacht Einhalt gebieten sollte Niklot musste das Verlangen ohne Umschweife ablehnen Die Einstellung des Seekrieges gegen die Danen hatte nicht nur den Verlust der letzten aussenpolitischen Bewegungsfreiheit und eine empfindliche finanzielle Einbusse mit sich gebracht sondern Waldemar I konnte als Sohn Knud Lavards auch angestammte Herrschaftsanspruche auf das Abodritenland geltend machen 82 Diesen Anspruch hatte er obendrein mit der Eheschliessung seiner Schwester Katharina Knudsdotter und Niklots abtrunnigem Sohn Prislav flankiert 83 Prislavs Sohne hatten damit uber einen erbrechtlich begrundeten Anspruch auf die abodritische Samtherrschaft verfugt ein Recht das Niklot und seinen Abkommlingen nicht zustand Der offene Ungehorsam seines Vasallen veranlasste den Sachsenherzog zum sofortigen Handeln Noch im Herbst 1158 zog er mit einem Heer in das Abodritenland 84 nahm Niklot gefangen und kerkerte ihn in Luneburg ein 85 Versuche von Niklots Sohnen Wartislaw und Pribislaw den Konflikt zwischen Heinrich und Niklot auf dem Verhandlungswege zu losen scheiterten zunachst Helmold zufolge bewegten Heinrich weder Geld noch gute Worte zu einer Freilassung 86 Erst nachdem die Niklotsohne die zur benachbarten Grafschaft Ratzeburg gehorigen Grenzorte Gadebusch und Wittenburg in Schutt und Asche gelegt hatten kehrte der Welfe an den Verhandlungstisch zuruck 87 Niklot kam seine Freilassung teuer zu stehen Heinrich handelte ihm Landereien in der Terra Bresen ab die er dann zur Ausstattung des Bistums Ratzeburg verwendete 88 Bruch des Landfriedens Bearbeiten Im Fruhjahr 1159 nahm der Sachsenherzog Verhandlungen mit Niklot uber einen Landfrieden auf 89 Friedrich I hatte aus Italien um militarische Unterstutzung im Reich nachgesucht und Heinrich beabsichtigte mit 1200 Panzerreitern nach Suden aufzubrechen Fur die Dauer seiner Abwesenheit sollten kriegerische Auseinandersetzungen in seinem Einflussgebiet im Allgemeinen und Angriffe der Wendenflotte Niklots auf die Danen im Besonderen unterbleiben Niklot willigte unter der Bedingung ein dass die Kampfhandlungen langstens bis zur Ruckkehr Heinrichs ruhten Denn nachdem Waldemar I Niklots abtrunnigen Sohn Prislav auch noch als Jarl mit einem grossen Teil Lollands belehnt hatte gefahrdete eine Einstellung des Seekrieges Niklots Herrschaft auf den Inseln Nachdem Niklot den Landfrieden offentlich beschworen hatte verlangte Heinrich als Beweis fur die Ernsthaftigkeit des heiligen Eides die Herausgabe der abodritischen Schiffe Diese sollten in Lubeck abgeliefert werden und dort bis zur Ruckkehr des Herzogs unter Aufsicht verbleiben Dieses uberraschende Ansinnen stellte fur Niklot eine schwere Demutigung dar erachtete doch der Herzog das offentlich beschworene Wort seines Vasallen als ungenugend Niklot befand sich in einem Dilemma Lieferte er die Schiffe ab entblosste er damit die abodritische Kuste und war Waldemar I ausgeliefert der seine Schiffe behalten durfte Lieferte er die Schiffe hingegen nicht ab musste er sich sogleich dem Verdacht des beabsichtigten Friedbruchs ausgesetzt sehen Mit der Uberfuhrung ausschliesslich alter und unbrauchbarer Schiffe nach Lubeck ware dem Verlangen des Herzogs Genuge getan gewesen wenn denn die Abodriten mit der Fortfuhrung des Krieges bis zum Ablauf der vereinbarten Frist zugewartet hatten Doch Helmold berichtet die Abodriten hatten im Gegensatz dazu den Krieg schon vorher fortgesetzt 90 Aufgrund der anhaltenden Plunderungen der danischen Kusten liess Waldemar I 1160 bei Heinrich dem Lowen Klage gegen Niklot erheben Der Vorladung des Herzogs zur Verhandlung der Klage auf dem Landtag zu Barforde leistete Niklot keine Folge Nach den Regeln des deutschen Rechts verhangte der Herzog gegen den Ausgebliebenen daraufhin die Acht jedoch ohne die Moglichkeit sich binnen Jahr und Tag von dieser zu losen Stattdessen verurteilte Heinrich ihn sofort in die volle Fried und Rechtlosigkeit und verkundete eine Strafexpedition gegen den friedbruchigen Vasallen fur die Erntezeit nbsp Tod Konig Niklots vor der Burg Werle Folio 51 in der Chronic der Sachsen von Georg Spalatin Aus der Werkstatt Lucas Cranach des Jungeren Wittenberg 1530 35Geachteter Bearbeiten Als Geachteter sah sich Niklot im Spatsommer 1160 einer schonungslos durchgefuhrten Strafexpedition des Sachsenherzogs ausgesetzt Heinrich der Lowe der unter Inanspruchnahme konigsgleicher Rechte einen weit uber seinen reichsrechtlich legitimierten Einflussbereich hinausgehenden Landfrieden gestiftet hatte war durch den abermaligen Ungehorsam seines Vasallen dupiert Dementsprechend fiel seine Reaktion aus Er drang mit seinem gesamten Heeresaufgebot in das Abodritenland ein vernichtete Acker und Siedlungen mit Feuer und Schwert 91 und liess Gefangene hangen eine im Mittelalter besonders schimpfliche Strafe Niklots Verteidigungslinie die sich vom Ostufer der Wismarer Bucht uber die Festungen Ilow Mecklenburg und Dobin zum Schweriner See und von dort bis zur Burg Schwerin erstreckte musste zur Vermeidung einer Einkesselung aufgegeben werden Waldemar I war von See aus auf der Insel Poel gelandet und bewegte sich damit im Rucken der Befestigungen Niklot brannte die Burgen nieder und zog sich in das Land Kessin zuruck Von der Burg Werle unternahmen seine Sohne Wertislaw und Pribislaw wenig erfolgreiche Angriffe gegen das Sachsenheer Als Niklot selbst ausruckte um eine vermeintlich unbewaffnete Versorgungseinheit zu uberfallen geriet er in einen Hinterhalt in dem ihn ein sachsischer Ritter namens Bernhard wohl Bernhard I von Ratzeburg 92 erschlug Noch an dem Leichnam vollstreckte Bernhard die zeitgemasse sachsische Strafe fur Eidbruch und trennte den Kopf ab der anschliessend auf einer Lanze aufgespiesst durch das Lager der Sachsen und der Danen getragen wurde Nachwirkung BearbeitenMittelalter Bearbeiten Uber das Leben Niklots berichteten mangels slawischer Schriftquellen zunachst nur die Chroniken und Annalen der benachbarten Danen und Sachsen Von sachsischer Seite war es vor allem der Bosauer Pfarrer Helmold der in seinem zwischen 1167 68 und 1172 entstandenen Werk Chronica Slavorum von Niklot erzahlt Helmold bezeichnet ihn als wilde Bestie und erbitterten Feind der Christen 93 bringt aber auch die Wertschatzung der sachsischen Gegner zum Ausdruck wenn er deren Verwunderung uber das schmahliche Ende eines so bedeutenden Mannes schildert 94 Fur den danischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus der in seiner um 1200 entstandenen Gesta Danorum die Kriegsfuhrung Konig Waldemars I gegen die Slawen rechtfertigte und glorifizierte war Niklot der machtigste der slawischen Fursten 95 Welche Bedeutung selbst Heinrich der Lowe seinem Sieg uber Niklot beimass erschliesst sich aus einer Urkunde des Jahres 1162 Darin stellte er den Erfolg seiner Strafexpedition gegen das treulose Volk der Slawen mit dem Sieg des Kaisers uber die aufstandischen Mailander gleich 96 Bald nach seinem Tod geriet Niklot bei den Nachbarvolkern in Vergessenheit Der Sachsischen Weltchronik des 13 Jahrhunderts war er nur noch eine Randnotiz wert 97 Anders dagegen in Mecklenburg In dem Bemuhen um eine Aufwertung des Mecklenburgischen Furstenhauses durch den schriftlichen Nachweis von hohem Alter und koniglicher Herkunft wurden lange Ahnenreihen angefertigt in denen Niklot das Bindeglied zu den Nakoniden darstellte In einer Auftragsarbeit Herzog Albrechts II von Mecklenburg aus der Zeit um 1379 der Mecklenburgischen Reimchronik des Ernst von Kirchberg wurde Niklot durchgangig zum Konig Nyklot uberhoht Eine spatere Auftragsarbeit des mecklenburgischen Herzogs Heinrich V aus der Zeit um das Jahr 1520 dem von Nikolaus Marschalk erstellten Chronicon der mecklenburgischen Regenten betitelte Niklot ebenfalls als Konig 98 In der Schweriner Bilderhandschrift aus dem Jahr 1526 wurde Niklot mit gekrontem Haupt abgebildet Altere Forschung Bearbeiten Im 19 Jahrhundert wurde Niklot von der durch dynastische Interessen angeregten mecklenburgischen Landesgeschichtsschreibung wiederentdeckt und als wendischer Nationalheld und als Stammvater unseres Furstenhauses gefeiert 99 Neben den Mecklenburger Geschichtsschreibern beflugelte das tragische Ende 100 Niklots auch die Fantasie romantisch historisierender Schriftsteller 101 Schlachtenmaler und Bildhauer Zentrales Deutungsmuster der Forschung war zunachst der dem christlichen Expansionsdrang von Sachsen und Danen in tapferer Gegenwehr unterliegende Ahnherr des mecklenburgischen Herzogshauses Niklot das Schicksal seines Volkes verkorpernd 102 durfte sich dabei in Mecklenburg der Achtung und des Mitgefuhls der Rezipienten gewiss sein Ausserhalb Mecklenburgs hingegen wo bereits eine vertiefte Kenntnis der slawischen Geschichte als exotisch galt zumal sich die deutsche Forschung bisweilen mit der Existenz einer slawischen Bevolkerung auf nachmals deutschem Boden nur unter Schwierigkeiten abfinden konnte 103 erfuhr Niklot allenfalls als Randfigur Eingang in Darstellungen zur Person Heinrich des Lowen Mit dem aufkommenden Nationalismus in Deutschland und den Staaten Osteuropas trat neben den religios motivierten Widerstand das Deutungsmuster eines ethnischen Abwehrkampfes Danach widersetzte sich mit Niklot ein zwar heidnischer vor allem aber slawischer Furst den Herrschaftsanspruchen des sachsischen Herzogs einer deutschen Besiedelung und dem mit ihr einhergehenden technischen wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt Mit der grundlegenden Untersuchung Wolfgang H Fritzes uber die Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung hielt das in der Mitte des 20 Jahrhunderts vorherrschende Forschungsthema von der Entstehung der Nationen im Mittelalter Einzug in die slawische Mediavistik 104 Fritze gelang der Nachweis dass die Abodriten unter ihren Fursten Gottschalk und Heinrich Herrschaftsstrukturen entwickelt hatten die denjenigen des Merowingerreiches entsprachen und bei ungestortem Fortgang die Moglichkeit zur Nationenbildung bestanden hatte Mit dieser Erkenntnis anderte sich auch das Urteil der Geschichtsforschung uber die historische Bedeutung Niklots An die Stelle des heroischen Abwehrkampfes trat ein staatsmannisches und nationales Versagen 105 In der Synthese der Deutungsmuster gerat Niklots Festhalten am heidnischen Glauben zur Ursache fur eine gescheiterte abodritische Staats und Nationenbildung und ist damit verantwortlich fur den Verlust der ethnischen Identitat der Wenden 106 Den Abschluss dieser Entwicklung markieren die 1995 und 1996 veroffentlichten Abhandlungen des Mecklenburger Historikers Nils Ruhberg 107 Fur Ruhberg ist Niklot noch einmal der standfeste Mann dessen aussichtsloser Abwehrkampf gegen Christianisierung und sachsische Besiedelung des Landes dazu beigetragen habe die Abodriten von der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der christlichen Nachbarvolker abzuschneiden 108 Neuere Forschung Bearbeiten Der Kieler Philologe Hans Otto Gaethke gelangte 1999 im Rahmen einer quellengestutzten Neubewertung der Beziehungen Niklots und Heinrich des Lowen zu dem Ergebnis 109 mit Ausnahme der Kampfe im Rahmen des Slawenkreuzzuges sei es in der Zeit von 1142 bis 1158 zu keinen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Niklot und Heinrich dem Lowen gekommen Der Welfe hatte eine Eroberung des Abodritenlandes nicht beabsichtigt Niklot mit der Erfullung seiner Vasallenpflichten die an ihn von sachsischer Seite gestellten Anforderungen erfullt Christliche Missionierungsversuche denen Niklot sich hatte widersetzen konnen seien bis 1156 nicht feststellbar danach nur in untergeordnetem Umfang und ohne Unterstutzung des sachsischen Herzogs Den Grund fur die Feldzuge Heinrich des Lowen gegen Niklot 1158 und 1160 erkennt Gaethke im offenen Ungehorsam des Vasallen vorrangig ausgelost durch Heinrichs Versuch einer Beschrankung der abodritischen Seeherrschaft zu Gunsten Waldemars I einem bis dahin in der Forschung noch vollig unterentwickelten Gesichtspunkt Habe Heinrich der Lowe 1158 auf die ausgehandelte Unterwerfung Niklots noch Milde walten lassen so hatte er 1160 keine Gnade mehr gekannt und eine Strafexpedition aber keinen Eroberungsfeldzug durchgefuhrt 110 Quellen BearbeitenHelmoldi Presbyteri Bozoviensis Chronica Slavorum Monumenta Germaniae Historica Scriptores Bd 7 Scriptores Rerum Germanicarum in Usum Scholarum separatim editi Bd 26 Herausgegeben vom Reichsinstitut fur altere deutsche Geschichtskunde 3 Ausgabe bearbeitet von Bernhard Schmeidler Hahnsche Buchhandlung Hannover 1937 Neu ubertragen und erlautert von Heinz Stoob Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 19 ISSN 0067 0650 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 7 Auflage unverandert der 6 gegenuber der 5 um einen Nachtrag erweiterte Auflage 2002 Mit einem Nachtrag von Volker Scior ebenda 2008 ISBN 978 3 534 21974 2 Saxo Grammaticus Gesta Danorum Danmarkshistorien Latinsk tekst udgivet Karsten Friis Jensen Dansk oversaettelse ved Peter Zeeberg Danske Sprog og Litteraturselskab amp Gads Forlag Kopenhagen 2005 ISBN 87 12 04025 8 Knytlinga saga The History of the Kings of Denmark Translated by Hermann Palsson and Paul Edwards Odense University Press Odense 1986 ISBN 87 7492 571 7 Literatur BearbeitenNils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Band 111 1996 ISSN 0930 8229 S 5 20 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe Kieler Werkstucke Reihe A Beitrage zur schleswig holsteinischen und skandinavischen Geschichte Band 24 Lang Frankfurt am Main u a 1999 ISBN 3 631 34652 2 Zugleich Dissertation an der Universitat Kiel 1998 Rezension Hubertus Seibert Niklot In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 261 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niklot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Niklot Quellen und Volltexte Literatur uber Niklot in der Landesbibliographie MVAnmerkungen Bearbeiten Auch Niclot lateinisch Niclotus bei Helmold oder Nucletus bei Saxo Grammaticus dan Mjuklatr Wilhelm Gottlieb Beyer Konig Kruto und sein Geschlecht Eine historische Untersuchung uber die Abstammung des grossherzoglich meklenburgischen Furstenhauses In Jahrbucher des Vereins fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde Bd 13 1848 ISSN 0259 7772 S 3 55 hier S 18 online Friedrich Wigger Stammtafeln des Grossherzoglichen Hauses von Meklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde Bd 50 1885 S 111 326 hier S 133 online Wolfgang H Fritze Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat In Herbert Ludat Hrsg Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe Saale und Oder W Schmitz Giessen 1960 S 141 219 hier S 172 ihm folgend Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 6 f Dazu Helge Bei der Wieden Die Anfange des Hauses Mecklenburg Wunsch und Wirklichkeit In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Bd 53 2007 S 1 20 hier S 8 Evamaria Engel Die militarisch politische Eroberung In Joachim Herrmann Hrsg Die Slawen in Deutschland Geschichte und Kultur der slawischen Stamme westlich von Oder und Neisse vom 6 bis 12 Jahrhundert Ein Handbuch Veroffentlichungen des Zentralinstituts fur Alte Geschichte und Archaologie der Akademie der Wissenschaften der DDR Bd 14 Neubearbeitung Akademie Verlag Berlin 1985 S 379 404 hier S 382 ein bei den Abodriten emporgestiegener Stammesfurst Wolfgang H Fritze Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat In Herbert Ludat Hrsg Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe Saale und Oder W Schmitz Giessen 1960 S 141 219 hier S 172 Helmold I 22 und 23 Wolfgang H Fritze Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat In Herbert Ludat Hrsg Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe Saale und Oder W Schmitz Giessen 1960 S 141 219 hier S 179 f zur Bedeutung der erbrechtlichen Legitimation bei den Abodriten Helmold I 49 maior terrae Obodritorum Helmold I 71 Kycini et Circipani paulatim rebellare ceperint Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 9 f halt zumindest angestammte Herrschaftsanspruche fur moglich Helge Bei der Wieden Die Anfange des Hauses Mecklenburg Wunsch und Wirklichkeit In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands Bd 53 2007 S 1 20 hier S 8 Erwahnt bei Helmold I 93 Lubemarum quendam veteranum fratrem Nicloti Helmold I 49 fratruelem Heinrici Pribizlaum et maiorem terrae Obotritorum Niclotum Walther Lammers Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhoved Geschichte Schleswig Holsteins Bd 4 Tl 1 Wachholtz Neumunster 1981 ISBN 3 529 02404 X S 242 bezeichnet die Ubergehung Pribislaws als auffallig Heinrich und Knud hatten mit Sven Estridsson einen gemeinsamen Grossvater Helmold I 49 occidens et sternens omnes sibi adversantes Richard Wagner Die Wendenzeit Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen Heft 2 ZDB ID 982989 1 Susserott Berlin 1899 S 141 Helmold I 49 Sepius et in terram Wagirorum deversans Falderensi hospico usus est und Veniens quoque Lubeke Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 25 Helmold I 52 Pribizlaus atque Niclotus bipartito scilicet principatu uno scilicet Wairensium atque Polaborum altero Obotritorum provinciam gubernante Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 70 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 7 Fred Ruchhoft Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein Lauenburg Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter Archaologie und Geschichte im Ostseeraum Bd 4 Leidorf Rahden Westfalen 2008 ISBN 978 3 89646 464 4 S 163 Ab 1129 Jan Christoph Herrmann Der Wendenkreuzzug von 1147 Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 60926 2 S 128 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 141 Annalista Saxo 1131 Simili modo super Slauos rebellantes irruit eosque subiugavit dazu Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 48 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 113 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 787 1 S 73 Helmold I 56 Karl Jordan Heinrich der Lowe Eine Biographie dtv 4601 dtv Wissenschaft 4 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1996 ISBN 3 423 04601 5 S 18 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 787 1 S 63 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 787 1 S 64 geht auf der Grundlage onomastischer Untersuchungen davon aus dass die Siedlungen der Kolonisten und der eingesessenen Slawen nebeneinander bestanden ohne dass es zu Vertreibungen gekommen ware Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 80 Karl Jordan Heinrich der Lowe Eine Biographie dtv 4601 dtv Wissenschaft 4 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1996 ISBN 3 423 04601 5 S 31 Helmold I 57 Helmold I 62 Helmold I 71 fur die Zeit nach 1150 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 9 Helmold I 62 berichtet von Verhandlungen durch Gesandte Diese angeblich gebrauchte Losung war eine vereinfachende Kurzfassung der von Bernhard von Clairvaux gepredigten Kreuzzugsabsichten Walther Lammers Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhoved Geschichte Schleswig Holsteins Bd 4 Tl 1 Wachholtz Neumunster 1981 ISBN 3 529 02404 X S 323 sieht auch Niklot in einer innenpolitischen Zwangslage Ahnlich Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 19 der Niklots politische Spielraume durch Adel und Priesterschaft begrenzt ansieht auch nach Auffassung von Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 81 ist Niklots Entscheidungsfreiheit durch den entgegenstehenden Willen der abodritischen Grossen eingeengt Helmold I 63 dazu ausfuhrlich Walther Lammers Das Hochmittelalter bis zur Schlacht von Bornhoved Geschichte Schleswig Holsteins Bd 4 Tl 1 Wachholtz Neumunster 1981 ISBN 3 529 02404 X S 323 f Helmold I 64 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 91 Karl Jordan Heinrich der Lowe Eine Biographie dtv 4601 dtv Wissenschaft 4 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1996 ISBN 3 423 04601 5 S 37 und Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 787 1 S 73 gehen von einem Praventivschlag aus Dagegen jetzt ausfuhrlich Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 90 94 Mikolaj Gladysz The Forgotten Crusaders Poland and the Crusader Movement in the Twelfth and Thirteenth Centuries The Northern World North Europe and the Baltic c 400 1700 A D Peoples Economies and Cultures Bd 56 Brill Leiden and Boston 2012 ISBN 978 90 04 18551 7 S 71 Zu diesem Grund fur die Teilung des Heeres Helmold I 65 Anders Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 93 f der in dem Raubzug nur einen zusatzlichen Rechtfertigungsgrund fur Heinrich den Lowen erkennt wahrend die Teilung des Heeres bereits kurz zuvor auf dem Reichstag in Nurnberg beschlossen worden sei Helmold I 62 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 91 Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 74 Roman Zaroff Perception of Christianity by the Pagan Polabian Slavs In Studia mythologica Slavica Bd 4 2001 ISSN 1581 128X S 81 96 hier S 92 Digitalisat PDF 145 kB Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 96 zur Fuhrungsrolle Heinrichs trotz seines jugendlichen Alters Jan Christoph Herrmann Der Wendenkreuzzug von 1147 Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 60926 2 S 160 bezeichnet ihn als wichtigste Leitfigur Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 15 Helmold bezeichnet ihn 1129 als Grossen Kap 49 maior 1151 als Fursten Kap 71 princeps und 1156 als Kleinkonig Kap 84 regulus Saxo Grammaticus 1160 als Herzog Lib 14 p 759 dux Wolfgang H Fritze Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat In Herbert Ludat Hrsg Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe Saale und Oder W Schmitz Giessen 1960 S 141 219 hier S 178 Helmold I 62 berichtet u a von der Errichtung der Burg Dobin et cepit edificare castrum Dubin Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 142 150 Jan Christoph Herrmann Der Wendenkreuzzug von 1147 Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 60926 2 S 134 Niklots Anwesenheit in der Burg ist nicht belegbar wird aber meist angenommen vgl etwa Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 10 12 Richard Wagner Die Wendenzeit Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen Heft 2 Susserott Berlin 1899 S 151 f Im Ratzeburger Zehntregister findet sich dazu folgende Notiz Putrowe tota cum censu et decima vacat episcopo Hanc liberam cum omni iure dux Heinricus Leo fundator contulit Raceburgensi episcopo quia cum primum intraret terram cum exercitu prima nocte quieuit ibi et hoc primum sacrificium fecit domino et beate Marie Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 71 106 insbes 99 101 sowie 456 ihm ausdrucklich folgend Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 Zur Dauer der Belagerung Annales Magdeburgenses 1147 Fere tres menses peragrando omnia vastaverunt Fur Adolf II als sachsischen Verhandlungsfuhrer Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 11 Joachim Ehlers Heinrich der Lowe Biographie Siedler Munchen 2008 ISBN 978 3 88680 787 1 S 73 157 f Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 105 f Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 12 dazu bereits Richard Wagner Die Wendenzeit Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen Heft 2 Susserott Berlin 1899 S 151f Friedrich Lotter Bemerkungen zur Christianisierung der Abodriten in Mitteldeutsche Forschungen 74 II Festschrift fur W Schlesinger Koln Wien 1974 S 395 442 hier S 433 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 12 Roman Zaroff Perception of Christianity by the Pagan Polabian Slavs In Studia mythologica Slavica Bd 4 2001 ISSN 1581 128X S 81 96 hier S 92 Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 Anmerkung 43 siehe bereits Richard Wagner Die Wendenzeit Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen Heft 2 Susserott Berlin 1899 S 195 Anmerkung 33 mit einem Hinweis auf die mogliche Erwahnung von Niklots Taufnamen Nikolaus in den Annales Palidenses 1160 principem Niclot qui et Nicolaus trucidavit Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 158 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 141 Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 heben hervor dass Heinrich der Lowe auf die inneren Verhaltnisse der Abodriten bis 1158 kaum Einfluss nahm Helmold I 56 berichtet die Wagrier hatten jahrlich 1000 Mark Silber an den Herzog zahlen mussen das sind etwa 233 kg Helmold I 71 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 105 Helmold I 71 Abiitque comes cum duobus milibus et amplius electorum dazu Karl Jordan Heinrich der Lowe Eine Biographie dtv 4601 dtv Wissenschaft 4 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1996 ISBN 3 423 04601 5 S 44 mit grosser Mannschaft Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 114 ihm ausdrucklich folgend Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 Helmold I 84 Sit Deus qui in celis est deuus tuus esto tu deus noster et sufficit nobis Excole tu illum porro nos te excolemus Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 19 Magdalena Naum Convivencia in a Borderland The Danish Slavic Border in the Middle Ages In W Paul van Pelt Hrsg Archaeology and Cultural Mixture Archaeological Review from Cambridge Bd 28 1 ISSN 0261 4332 University of Cambridge Department of Archaeology Cambridge 2013 S 75 94 hier S 84 Helmold I 87 slavi de Mikilinburg Dazu ausfuhrlich Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 235 f Saxo Lib 14 Kap 5 und 15 bemerkt Seeland und Funen seien infolge der standigen Angriffe entvolkert Danemark in seinem Bestand bedroht Nach Saxo Lib XIV Kap XXIII 2 verfugte der Danenkonig 1159 nicht einmal mehr uber ein eigenes Schiff Iam pridem enim regem expeditionum desuetudo navigio spoliaverat Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 170 Oskar Eggert Die Wendenzuge Waldemars I und Knuts VI von Danemark nach Pommern und Mecklenburg In Baltische Studien NF Bd 29 1927 ISSN 0067 3099 S 10 149 hier S 33 Anm 3 Rahewin Gesta Friderici Imperatoris Lib III Kap XXV Eodem loco hisdemque diebus nuncii regis Datiae N nuper electi principis adeunt presentiam postulantes quatinus investituram de regno suo regi mittere ac electionem de ipso factam ratihabitione confirmare dignaretur Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 459 Saxo Grammaticus Lib XIV Kap XXV 12 Nucleti filius quem quod Waldemari sororem in matrimonio haberet Annales Palidenses 1158 Sclaviam cum exercitu intrans totam terram ferro et igne devastat Helmold II 98 Non recogitas quod pater noster Niclotus cum Lunenburg teneretur in custodia Helmold II 98 neque prece neque pecunia redimi potuit Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 173 Die in der Stiftungsurkunde des Bistums Ratzeburg von 1158 aufgefuhrten Dorfer Lvbemari villam Maliante und Gressowe Mecklenburgisches Urkundenbuch Band 1 786 1250 Stiller Schwerin 1863 65 S 58 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 178 Helmold I 87 Helmold I 88 igne et gladio Friedrich Wigger Berno der erste Bischof von Schwerin und Meklenburg zu dessen Zeit In Jahrbucher des Vereins fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde Bd 28 1863 S 3 278 hier S 114 Anm 1 online Helmold I 52 Helmold I 88 tantus vir dazu Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 18 Saxo Lib XIV Kap XXV 12 potentissimi Sclavorum principis Nucleti Mecklenburgisches Urkundenbuch Band 1 786 1250 Stiller Schwerin 1863 74 in IIdo anno postquam perfidam gentem slavos videlicet Ludwig Weiland Hrsg Sachsische Weltchronik Eberhards Reimchronik von Gandersheim Braunschweigische Reimchronik Chronik des Stiftes S Simon und Judas zu Goslar Holsteinische Reimchronik Monumenta Germaniae Historica Scriptores Deutsche Chroniken und andere Geschichtsbucher des Mittelalters Bd 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 1877 S 224 He let oc slan den herren van Weneden Nyclote unde bedwang alle de dar weder ene weren Nicolai Mareschalci Chronicon der Mecklenburgischen Regenten amp c Reim Weise In Ernst Joachim de Westphalen Hrsg Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum et Megapolensium Band 1 Martini Leipzig 1739 Sp 561 646 hier Sp 586 594 Konig Nicoloth Zitate aus Richard Wagner Die Wendenzeit Mecklenburgische Geschichte in Einzeldarstellungen Heft 2 Susserott Berlin 1899 S 140 Forschungsgeschichtliche Bewertung bei Bernhard Friedmann Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Furstentums bis zum Ende des 10 Jahrhunderts Osteuropastudien des Landes Hessen Reihe 1 Giessener Abhandlungen zur Agrar und Wirtschaftsforschung des europaischen Ostens Bd 137 Duncker amp Humblot Berlin 1986 ISBN 3 428 05886 0 S 14 Anm 7 Zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1980 Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 82 ahnlich noch Karl Jordan Heinrich der Lowe Eine Biographie dtv 4601 dtv Wissenschaft 4 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1996 ISBN 3 423 04601 5 S 87 David Russa das ist David Jacob Assur Der Obotrit Ein historischer Roman F A Leo Leipzig 1833 Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 82 Bernhard Friedmann Untersuchungen zur Geschichte des abodritischen Furstentums bis zum Ende des 10 Jahrhunderts Osteuropastudien des Landes Hessen Reihe 1 Giessener Abhandlungen zur Agrar und Wirtschaftsforschung des europaischen Ostens Bd 137 Duncker amp Humblot Berlin 1986 ISBN 3 428 05886 0 S 13 Zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1980 Wolfgang H Fritze Probleme der abodritischen Stammes und Reichsverfassung und ihrer Entwicklung vom Stammesstaat zum Herrschaftsstaat In Herbert Ludat Hrsg Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe Saale und Oder W Schmitz Giessen 1960 S 141 219 Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 82 Manfred Hamann Mecklenburgische Geschichte Von den Anfangen bis zur Landstandischen Union von 1523 Mitteldeutsche Forschungen Bd 51 Auf der Grundlage von Hans Witte neu bearbeitet Bohlau Koln u a 1968 S 83 Nils Ruhberg Obodritische Samtherrscher und sachsische Reichsgewalt von der Mitte des 10 Jahrhunderts bis zur Erhebung des Furstentums Mecklenburg 1167 In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 110 1995 S 21 50 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 Nils Ruhberg Niklot und der obodritische Unabhangigkeitskampf gegen das sachsische Herzogtum In Mecklenburgische Jahrbucher Bd 111 1996 S 5 20 hier S 19 Hans Otto Gaethke Herzog Heinrich der Lowe und die Slawen nordostlich der unteren Elbe 1999 S 458 ihm ausdrucklich folgend Elzbieta Foster Cornelia Willich Ortsnamen und Siedlungsentwicklung Das nordliche Mecklenburg im Fruh und Hochmittelalter Forschungen zur Geschichte und Kultur des ostlichen Mitteleuropa Bd 31 Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 08938 8 S 26 Anmerkung 41 Zur eingeschrankten Wiederholbarkeit der Deditio Gerd Althoff Otto III und Heinrich II in Konflikten In Bernd Schneidmuller Stefan Weinfurter Hrsg Otto III und Heinrich II Eine Wende Sigmaringen 1997 S 77 94 hier S 80 VorgangerAmtNachfolger Furst der Abodriten 1129 1160Pribislaw nbsp Dieser Artikel wurde am 18 April 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 138243700 lobid OGND AKS VIAF 88289755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME NiklotALTERNATIVNAMEN Niclot Nuclet MjuklatrKURZBESCHREIBUNG Furst der AbodritenGEBURTSDATUM 11 Jahrhundert oder 12 JahrhundertSTERBEDATUM August 1160STERBEORT Werle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niklot amp oldid 235675709