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Knud Lavard auch Knut Laward 12 Marz 1096 in Danemark 7 Januar 1131 in Ringsted Danemark war von 1114 bis 1130 Jarl und vielleicht auch erster Herzog im spateren Herzogtum Schleswig sowie von 1129 bis zu seinem Tod letzter Samtherrscher des westslawischen Stammesverbandes der Abodriten Knud Lavard mittelalterliche Malerei in der Kirche von Vigersted bei Ringsted auf Seeland in Danemark Knud Lavards Kapelle in Haraldsted in der Ringsted Kommune Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Jugend 2 Jarl von Schleswig 3 Samtherrscher der Abodriten 4 Nachwirkung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenHerkunft und Jugend BearbeitenKnud Sohn des Konigs Erik I Ejegod und seiner Frau Bodil Thrugotsdatter war mit der aus dem Geschlecht der Rurikiden stammenden Ingeborg von Kiew verheiratet Der Ehe entstammten die Tochter Kristin Katharina verheiratet mit Prislav und Margarethe sowie der postum geborene Sohn Waldemar I 1 Nach dem Tod seines Vaters auf einer Pilgerreise nach Jerusalem in 1103 wurde Knud zunachst von dem seelandischen Grossen Skjalm Hvide erzogen Anschliessend wuchs er gemeinsam mit seinem Cousin Magnus am Hof seines Onkels Niels auf der 1104 Konig geworden war Wohl aus Angst vor einem Anschlag seines Onkels entfloh er noch im Knabenalter und gelangte an den Hof des sachsischen Herzogs Lothar von Supplinburg Nach seiner Mundigkeit im Jahr 1112 oder 1113 kehrte er nach Danemark zuruck wo er sich an den Auseinandersetzungen seines Onkels Niels mit dem abodritischen Samtherrscher Heinrich von Alt Lubeck um dessen Erbe nach seiner Mutter Sigrid beteiligte Bei einem Angriff auf Wagrien wurde er im August 1113 in einer Schlacht bei Lutjenburg schwer verwundet 2 Jarl von Schleswig BearbeitenNach der Niederlage bei Lutjenburg liess sich Knud sein Erbe aushandigen und erhielt vom Konig spatestens Anfang des Jahres 1114 das Amt eines Jarls in Schleswig ubertragen In dieser Stellung bemuhte er sich das Grenzgebiet zu Wagrien zu befrieden aus dem der abodritische Samtherrscher Heinrich immer wieder Angriffe vortrug um seinen Anspruch auf das Erbe nach seiner Mutter zu untermauern Im Jahr 1114 versetzte Knud Heinrich einen empfindlichen Schlag indem er eine von dessen Burgen zerstorte In der Folge kam es offenbar zu Verhandlungen die zumindest zu einer Anerkennung von Knuds Herrschaftsanspruch in Sudjutland durch Heinrich fuhrten 3 Ob Knud dagegen tatsachlich wie es spatere Quellen berichten bereits als Herzog angesprochen werden kann ist ungewiss und eher unwahrscheinlich Wahrscheinlich war er sogar nur fur das Territorium zwischen Eider und Danewerk zustandig und nicht fur das ganze spatere Schleswig Das Gebiet des Jarls blieb jedenfalls rechtlich ein Teil des danischen Konigreiches und stand dem danischen Konig offen Saxo Grammaticus berichtet Knud habe die Jarlswurde als Abfindung fur den Verzicht auf seinen angestammten Thronanspruch erhalten 4 Knud forderte den Handel und wurde zum Altermann der nach ihm benannten Knudsgilde in seiner Residenzstadt Schleswig wo er seinen Sitz auf der Juriansburg hatte Dadurch wurde er zum ernstzunehmenden Anwarter auf den danischen Konigsthron Uberdies gibt es Hinweise darauf dass Knud zunehmend versuchte sich in seinem Territorium von der danischen Krone unabhangig zu machen Er geriet so in Konkurrenz zu seinem Vetter Magnus der seinen Vater Konig Niels zu beerben beabsichtigte Bei einer Zusammenkunft der Rivalen im Wald von Haraldsted bei Ringsted auf Seeland wurde Knud am 7 Januar 1131 ermordet Er ist in der St Bendts Kirche in Ringsted begraben Sein Halbbruder Erich II Emune nahm anschliessend den Kampf gegen Magnus auf Konig Niels fand im Zuge der Auseinandersetzungen 1134 ebenfalls den Tod als er auf der Flucht vor Erichs Anhangern in die Stadt Schleswig kam und dort von den Brudern der Knudsgilde aus Rache erschlagen wurde Samtherrscher der Abodriten BearbeitenIm Jahr 1129 trat Knud die Nachfolge des abodritischen Samtherrschers Heinrich von Alt Lubeck an indem er bei seinem Ziehvater Lothar III gegen Zahlung eines grossen Geldbetrages die Belehnung mit dem Land der Abodriten erreichte Lothar III ubertrug ihm die abodritische Samtherrschaft regnum obotritorum und setzte ihm als Zeichen seiner Wurde eine Krone auf Umgehend ordnete Knud Lavard den Bau der Siegesburg an Er konnte seine Herrschaft militarisch festigen und wurde schliesslich von Abodriten Wagriern und vermutlich von den Polaben anerkannt nbsp Gedenktafel an Knud Lavard bei der Flensburger Knud Laward StrasseNachwirkung BearbeitenKnuds Sohn Waldemar I konnte sich nach burgerkriegsartigen Auseinandersetzungen 1157 als alleinregierender Konig durchsetzen Um seinen Anspruch auf den Thron zu rechtfertigen forderte er die Verehrung seines Vaters dem verschiedene Wundertaten zugeschrieben wurden Knud Lavard wurde als Forderer und Schutzer der Kirche verehrt und 1169 heiliggesprochen Als Schutzpatron der machtigen Knudsgilde die als Schutzbruderschaft der Kaufleute inzwischen in vielen skandinavischen Stadten vertreten war wurde die Verehrung des Heiligen weit verbreitet Ab dem 14 Jahrhundert geriet Knud jedoch zusehends in Vergessenheit und wurde teilweise durch seinen gleichnamigen Onkel Knud den Heiligen verdrangt Es gibt noch Knudsgilden allerdings mehr in der Form von Schutzenbruderschaften In mehreren Stadten sind Strassen nach Knud Lavard benannt darunter in Flensburg Randers Schleswig und Ystad In Ringsted steht die Knud Lavards Kapel und seit 1902 ein Denkmal In Kongens Lyngby steht die Sankt Knud Lavard Kirke In Kopenhagen gibt es die Knud Lavard Gade Siehe auch BearbeitenStammtafel der danischen KonigeLiteratur BearbeitenGeorg Waitz Knud Laward In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 329 f Susanne Schurr Knud Lavard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 4 Bautz Herzberg 1992 ISBN 3 88309 038 7 Sp 183 186 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knud Lavard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Knud Laward Digitalisat der Handschrift Cod ms SH 8a Universitatsbibliothek Kiel 14 Jahrhundert Piotr Boron Kanut Laward Rex Obodtitorum Kontrowersje wokol tytulatury dunskiego ksiecia wladcy slowianskich plemionAnmerkungen Bearbeiten Horst Windmann Schleswig als Territorium Wachholtz Neumunster 1954 Stammtafel Abtlg I 1050 1200 Hans Otto Gaethke Kampfe und Herrschaft Heinrichs von Alt Lubeck und Lothars von Supplingenburg im Slawenland 1093 1106 1125 In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Bd 80 2000 S 63 163 hier S 103 Hans Otto Gaethke Kampfe und Herrschaft Heinrichs von Alt Lubeck und Lothars von Supplingenburg im Slawenland 1093 1106 1125 In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde Bd 80 2000 S 63 163 hier S 103 Horst Windmann Schleswig als Territorium Wachholtz Neumunster 1954 S 26 Normdaten Person GND 120330709 lobid OGND AKS LCCN nr96001185 VIAF 58976590 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knud LavardKURZBESCHREIBUNG erster Herzog von SchleswigGEBURTSDATUM 12 Marz 1096GEBURTSORT DanemarkSTERBEDATUM 7 Januar 1131STERBEORT Ringsted Danemark Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knud Lavard amp oldid 230508206