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Heinrich Zdik nach der Bischofsliste von Olmutz Heinrich II Zdik tschechisch Jindrich Zdik etwa 1080 25 Juni 1150 war Bischof von Olmutz Heinrich Zdik Widmungsblatt des Horologium Olomucense Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Werdegang 1 1 Bischof von Olmutz 2 Forderung von Ordensniederlassungen 3 Literatur 4 WeblinksHerkunft und Werdegang BearbeitenHeinrich Zdik soll ein Sohn des Prager Domherren und Geschichtsschreibers Cosmas und dessen Frau Bozetecha gewesen sein Da der Prager Bischof Daniel I selbst Sohn des Prager Kanonikers Magnus als Zdiks Neffe bezeichnet wird kann die manchmal vermutete Herkunft Zdiks aus der Familie der Premysliden ausgeschlossen werden Zdik verfugte uber eine umfassende Bildung die er an der Prager Bischofsschule und wahrscheinlich auch durch Studien an einer auslandischen Kirchenschule erworben hatte Er gehorte zu den herausragenden politisch klugen Personlichkeiten seiner Zeit Vermutlich um das Jahr 1120 wurde er zum Priester geweiht Fur das Jahr 1123 ist seine Pilgerreise in das Heilige Land belegt Bischof von Olmutz Bearbeiten Nach dem Tod des Olmutzer Bischofs Johannes II wurde Heinrich Zdik am 23 Marz 1126 zu dessen Nachfolger gewahlt Im Sommer des Jahres war er in Worms um dort von Konig Lothar die Investitur zu erlangen Die Bischofsweihe erfolgte am 3 Oktober des Jahres durch den Mainzer Metropoliten Adalbert I Auf dem Ruckweg in sein Bistum weihte Zdik die St Georgs Rotunde auf dem Berge Rip In Olmutz grundete Zdik ein bedeutendes Skriptorium in dem liturgische Bucher theologische und juristische Abhandlungen Predigten Briefe u a erstellt wurden Hierfur wurden haufig Vorlagen verwendet die Zdik von seinen Reisen aus Jerusalem Deutschland und Italien mitgebracht hatte Aus den zahlreich vorhandenen bischoflichen Urkunden und Schriftstucken kann Zdiks kirchliches und diplomatisches Wirken gut erschlossen werden Besonders kostbar ist das von ihm in Auftrag gegebene reich illuminierte Horologium Olomucense das auch als Collectae seu Horae oder auch als Breviarium Bohemicum bezeichnet wird Es ist eine Sammlung liturgischer Texte die zum Brevier bzw Stundengebet gehoren Wahrend Zdiks Amtszeit erfolgte die Aufteilung der Diozese in sechs Archidiakonate Die Archidiakone gehorten dem Olmutzer Domkapitel an und residierten in landesherrlichen Burgen Zdik bemuhte sich um die moralische und geistige Bildung des Diozesanklerus und vergrosserte die bischofliche Bibliothek Ausserdem fuhrte er die Gregorianischen Reformen ein und veranlasste die Anlage eines kodifizierten Guterverzeichnisses der mahrischen Kirche Nachdem Zdik in Blansko das zu den Gutern der mahrischen Kirche gehorte eine Kirche erbauen liess kam es zu Streitigkeiten mit dem Brunner Teilfursten Vratislav 1137 1138 unternahm Zdik erneut eine Pilgerreise nach Palastina Dort nahm er fur sich die Ordensregel der Augustiner an und bestatigte die Echtheit eines Splitters des Heiligen Kreuzes 1139 nahm er in Rom am Zweiten Laterankonzil teil auf dem unter anderem der Zolibat fur Priester beschlossen wurde Mit einer papstlichen Erlaubnis vom 31 Januar 1141 unternahm Zdik einen Missionszug gegen die Prussen Nachdem das Unternehmen erfolglos war kehrte er bald nach Olmutz zuruck Vermutlich in der zweiten Jahreshalfte 1141 wurde die Olmutzer St Wenzel Kathedrale fertiggestellt Deren unvollendeten Bau hatte Zdik schon 1130 von Svatopluks Sohn Wenzel erhalten und 1131 eingeweiht Sie wurde nunmehr anstelle der St Peters Kirche als Kathedrale genutzt Gleichzeitig wurde mit vorheriger Genehmigung des Mainzer Metropoliten der Bischofssitz von St Peter in die Vorburg der St Wenzel Kathedrale verlegt und ein Domkapitel mit zwolf Domherren begrundet Das Kapitel bei St Peter blieb mit vier Kanonikern bestehen Um die Jahreswende 1141 1142 kam es zum Aufstand der mahrischen Teilfursten aus dem Geschlecht der Premysliden Otto von Olmutz Vratislav von Brunn und Konrad II von Znaim sowie anderer Adeliger gegen den bohmischen Herzog Vladislav II Zdik blieb dem Prager Herzog treu und exkommunizierte die Aufstandischen Nachdem er ein Interdikt uber seine Diozese verhangte verliess er sie Er nahm an der Schlacht am Berg Vysoka in Ostbohmen teil die fur Vladislav zu keinem Erfolg fuhrte Wahrend sich Vladislav mit seinen Getreuen zum romisch deutschen Konig Konrad nach Frankfurt am Main begab suchte Zdik Hilfe in Bayern Dort weihte er am 21 und 22 Mai 1142 den Chorraum und zwei Altare der Klosterkirche des Klosters Windberg einer Grundung der Grafen von Bogen Die in diesem Zusammenhang haufig genannte Reise Zdiks nach Steinfeld in der Eifel ist nicht belegt Nach dem Sieg uber die Aufstandischen schloss Vladislav 1144 Mahren endgultig an Bohmen an Bischof Zdik konnte sicher nach Olmutz zuruckkehren Seine Position war nunmehr gestarkt da den weltlichen Fursten und dem mahrischen Adel die Herrschaft uber die kirchlichen Guter sowie die bischoflichen Untertanen entzogen worden war 1147 sollte Zdik im papstlichen Auftrag mit dem Zweiten Kreuzzug nach Palastina gehen um zusammen mit dem papstlichen Legaten die Streitigkeiten zwischen den franzosischen und deutschen Kreuzfahrern zu schlichten Ausserdem sollte er Konig Konrad III bewegen an den Verhandlungen uber die Union der westlichen und ostlichen Kirche in Konstantinopel teilzunehmen Dazu kam es nicht da Zdik im selben Jahr am sogenannten Wendenkreuzzug mit Albrecht dem Baren und Heinrich dem Lowen gegen die Elbslawen teilnahm Heinrich Zdik starb am 25 Juni 1150 Sein Leichnam wurde in der Kirche des von ihm gegrundeten Klosters Strahov beigesetzt Von der Olmutzer bischoflichen Residenz die wahrend seiner Amtszeit errichtet worden war ist noch heute die nordliche Mauer mit einer Reihe von Fenstern erhalten Sie sind reich mit romanischen Ornamenten verziert Forderung von Ordensniederlassungen BearbeitenHeinrich Zdik gilt als Forderer zahlreicher Ordensniederlassungen in Bohmen und Mahren Mit Zustimmung des Herzogs Vladislavs II des Prager Bischofs Otto und Heinrich Zdiks grundete das Kloster Waldsassen 1142 das erste bohmische Zisterzienserkloster in Sedletz Mit Unterstutzung des Herzog Vladislav II und seiner Gemahlin Gertrud von Babenberg grundete Zdik 1143 das Kloster Strahov das mit Pramonstratenser Chorherren aus dem Kloster Steinfeld besiedelt wurde 1145 ubertrug Zdik das Benediktinerkloster in Leitomischl den in der Rodungstatigkeit erfahrenen Pramonstratensern Auf Betreiben Zdiks rief der Prager Bischof Daniel I 1148 Pramonstratenser Chorherren des Klosters Steinfeld nach Seelau Die von Zdik veranlasste Ubertragung des Olmutzer Benediktinerklosters Hradisch an den Orden der Pramonstratenser erfolgte erst nach seinem Tod 1151 Literatur BearbeitenJan Bistricky Studien zum Urkunden Brief und Handschriftenwesen des Bischofs Heinrich Zdik von Olmutz In Archiv fur Diplomatik Bd 26 Koln 1980 S 135 258 Miloslav Pojsl Jindrich Heinrich Zdik Bischof von Olmutz 1126 1150 In Olomouc v dobe biskupa Jindricha Zdika Olomouc 1996 dt Zusammenfassung S 65 66 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 Ekkart Sauser ZDIK Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 366 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Heinrich Zdik im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Heinrich Zdik bei genealogie mittelalter de Heinrich Zdik im Okumenischen HeiligenlexikonVorgangerAmtNachfolgerJohannes II Bischof von Olmutz 1126 1150Johannes III Bischofe von Olmutz 1063 1497 Johannes I Vereint mit Prag 1087 1088 Wezel tschechisch Vezel Andreas I Heinrich I Petrus I Johannes II Heinrich II Zdik Johannes III Johannes IV Dietleb Pilgrim Kaim Engelbert von Brabant Johannes V Bavor Robert Wilhelm Elekt Konrad von Friedberg Bruno von Schauenburg Theoderich von Neuhaus Johannes VI von 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II Zdik Jindrich Zdik tschechisch KURZBESCHREIBUNG Bischof von Olmutz Klostergrunder und KreuzfahrerGEBURTSDATUM um 1080STERBEDATUM 25 Juni 1150 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Zdik amp oldid 222310606