www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel handelt von der Herzogin von Osterreich Zur gleichnamigen Landgrafin von Thuringen siehe Gertrud von Babenberg Thuringen Gertrud von Babenberg auch Gertrud von Osterreich 1226 24 April 1288 nach anderen Quellen ca 1228 24 April 1299 Herzogin von Modling Titularherzogin von Osterreich und der Steiermark war die Nichte Herzog Friedrichs II des Streitbaren von Osterreich des letzten Herrschers aus dem Haus der Babenberger in Osterreich Sie war aufgrund des Privilegium minus ebenso wie ihre Tante Margarete erbberechtigt nach dem Tod des kinderlosen Friedrich Herzogin Gertrud Markgrafin von Mahren und Baden aus dem Babenberger Stammbaum Stift Klosterneuburg Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGertrud von Osterreich stammte aus dem Haus der Markgrafen seit 963 und Herzoge seit 1156 von Osterreich Ein Zusammenhang mit den bayrischen Liutpoldingern ist durch verschiedene Theorien und Indizien wahrscheinlich Die Familie ist unter dem Namen Babenberger bekannt eine Bezeichnung die ahnlich wie die Konradiner oder Ottonen erst lange nach dem Erloschen der Familie gebrauchlich wurde und nie als Familiennamen verwendet wurde Gertrud war das einzige Kind des Herzogs Heinrich von Osterreich genannt der Grausame und dessen Gemahlin Agnes Landgrafin von Thuringen 1205 v 1247 1 Diese war eine Tochter von Landgraf Hermann I von Thuringen 1190 1219 und damit eine Schwester von Landgraf Ludwig IV dem Heiligen 2 Leben BearbeitenGertrud sollte 1245 als futura consors nostra unsere kunftige Gemahlin den Streit zwischen ihrem Onkel Herzog Friedrich dem Streitbaren und dem 51 jahrigen dreimal verwitweten Kaiser Friedrich II durch eine Heiratsvereinbarung bereinigen und gleichzeitig die Herrschaftsanspruche des bohmischen Konigs Wenzel I auf Osterreich zunichtemachen die er aufgrund einer alteren Vereinbarung mit den Babenberger Friedrich uber die Verlobung von Gertrud mit seinem erstgeborenen Sohn Vladislav von Mahren betrieb Ob sie sich nicht mit dem von der Absetzung bedrohten Kaiser verehelichen wollte sie sich an seiner Exkommunikation storte oder ob sie ihren langjahrigen Verlobten Vladislav so sehr liebte verschweigt die Fama jedenfalls erschien sie uberraschenderweise nicht im Juni 1245 zur Vertragsunterzeichnung auf dem Hoftag in Verona Wenzel wollte unbedingt Gertruds Heirat mit Vladislav erzwingen weshalb er sogar ein Heer 1246 nach Osterreich schickte welches allerdings eine schwere Niederlage bei Staatz erlitt Nach dem Tod des Herzogs Friedrichs in der Schlacht an der Leitha 1246 mit der das Geschlecht der Babenberger erlosch war jedes Hindernis beseitigt und durch die schnell vollzogene Eheschliessung Vladislavs mit Gertrud waren die mit vielen Opfern und Ruckschlagen verbundenen Versuche der Inbesitznahme Osterreichs durch Wenzel endlich von Erfolg gekront Per hoc Wladislaus habebat Austriae ducatum Dadurch besass Vlladislav das Herzogtum Osterreich jubelte Bohmen und gestutzt auf das reiche Erbe seiner Gemahlin und auf das bohmische Erbpotential wurde Vladislav auch schnell vom osterreichischen Adel anerkannt Gertrud war nunmehr regierende Herzogin von Osterreich geworden die sie nominell bis 1269 auch blieb Nach kurzer Krankheit ihres Gatten wurde sie aber schon bald am 3 Januar 1247 zum ersten Mal Witwe Die nunmehr etwa 22 jahrige Ducissa Austrie verheiratete sich Mitte 1248 mit dem Markgrafen Hermann VI von Baden dem sie 1249 in Alland den mannlichen Erben Friedrich gebar Aus Freude uber die gluckliche Geburt schenkte sie den 30 Allander Bauern ausgedehnte Grunde die bis heute Basis der Agrargemeinschaft der Allander Urhausbesitzer sind Hermann konnte sich aber in Osterreich gegenuber dem Adel nicht durchsetzen weshalb sie mit den beiden Kindern Friedrich und Agnes nach Meissen in Sachsen zu ihrer Verwandtschaft zog Dort erfuhr sie vom angeblichen Gifttod ihres zweiten Mannes am 4 Oktober 1250 Die Gunst der Kurie und damit die Chance auf Durchsetzung ihres Herrschaftsanspruchs verlor sie indem sie sich weigerte dem Wunsch des Papstes Innozenz IV nachzukommen den Bruder des Gegenkonigs Wilhelm Florens von Holland zu heiraten Die mittlerweile in Kahlenberg bei Wien residierende Ducissa Austrie et Stirie Gertrud verlor durch die Heirat ihrer Tante Margarete mit dem zwanzig Jahre jungeren Premysl Ottokar II dem zweitgeborenen Sohn Wenzels den Erbfolgestreit und auch die Unterstutzung Bohmens Daraufhin verbundete sie sich mit dem Konig von Ungarn Bela IV und heiratete im Sommer 1252 in dritter Ehe dessen Verwandten Roman von Halicz Da sich der nunmehr gemeinsame Herrschaftsanspruch als nicht durchsetzbar erwies verliess Roman sie und ihre gemeinsame Tochter aber schon ein Jahr spater wieder um nach Ungarn zuruckzukehren Herzogin Gertrud erhielt 1254 im Frieden von Ofen als Trostpflaster fur den Verzicht auf Osterreich Teile der Steiermark 400 Mark Silber jahrlich Apanage und lebte zuruckgezogen in Voitsberg und Judenburg Da aber weder sie noch ihr Sohn Friedrich bereit waren ihren Rechtsanspruch auf die beiden Herzogtumer Steiermark und Osterreich aufzugeben ging Konig Ottokar II der nunmehr auch ins ungarische Konigshaus einheiraten wollte weil er mit der um 20 Jahre alteren Margarete keinen Erben erwarten konnte ab 1262 gegen sie vor entzog ihr 1267 diesen Besitz und 1269 ein Jahr nach dem Tod ihres Sohnes Friedrich der zusammen mit Konradin von Hohenstaufen in Neapel hingerichtet wurde wurde sie verbannt und verlor auch das ihr zugewiesene Amt Windisch Feistritz Sie starb 1288 oder 1299 als Abtissin des Klarissinnenklosters St Afra in Seusslitz bei Meissen Nachkommen BearbeitenAus Gertruds Ehe mit Hermann von Baden entsprossen Friedrich 1249 29 Oktober 1268 Neapel enthauptet mit Freund Konradin Agnes 1250 2 Janner 1295 I 1263 Herzog Ulrich III von Spanheim 1269 II 1270 Graf Ulrich III von Heunburg 1308 Aus Gertruds Ehe mit Roman von Halicz entspross Maria 1253 Joachim von Guthkeled Sohn des Banus Stephan von Slavonien des fruheren ungarischen Landeshauptmanns in der SteiermarkLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Schirrmacher Gertrud In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 9 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 70 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gertrud von Babenberg Sammlung von Bildern Gertrud von Babenberg in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Einzelnachweise Bearbeiten Detlev Schwennike Europaische Stammtafeln Band I Tafel 39 Marburg 1980 Detlev Schwennike Europaische Stammtafeln Band I Tafel 40 Marburg 1980Normdaten Person GND 136972519 lobid OGND AKS VIAF 81228453 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gertrud von BabenbergKURZBESCHREIBUNG Nichte Herzog Friedrichs II von Osterreich des Streitbaren Mutter Friedrichs I von BadenGEBURTSDATUM 1226GEBURTSORT unsicher ModlingSTERBEDATUM 24 April 1288STERBEORT Seusslitz bei Meissen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gertrud von Babenberg amp oldid 232297495