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Kloster Sedlec deutsch Kloster Sedletz ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Sedlec einem Stadtteil von Kutna Hora in Tschechien Das Kloster war die erste Niederlassung der Zisterzienser in Bohmen Ehemaliges Zisterzienserkloster SedlecKlosterkirche Maria Himmelfahrt Februar 2006Lage Tschechien Tschechien BohmenKoordinaten 49 57 36 N 15 17 25 O 49 96 15 290277777778 Koordinaten 49 57 36 N 15 17 25 OOrdnungsnummernach Janauschek 191Grundungsjahr 1142Jahr der Wiederbesiedlung 1620Jahr der Wiederauflosung 1783Mutterkloster Kloster WaldsassenPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster Kloster Zbraslav 1292 Kloster Skalice 1357 Die Klosterkirche Maria Himmelfahrt wird seit 1995 als UNESCO Welterbe gefuhrt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klostergebaude 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMit Zustimmung des Herzogs Vladislavs II des Prager Bischofs Otto und des Olmutzer Bischofs Heinrich Zdik grundete das Kloster Waldsassen 1142 in Sedlec das erste Zisterzienserkloster in Bohmen Das erforderliche Gelande ein Wald und Sumpfgebiet an der Vrchlice stiftete der Adelige Miroslav aus dem Haus Wartenberg 2 Das Kloster wurde 1143 mit Monchen aus Waldsassen besiedelt die auch den ersten Abt stellten 2 Zu seiner Dotation erhielt das Kloster zahlreiche Untertanendorfer der Umgebung Nach dem Tod des bohmischen Konigs Premysl Ottokar II geriet das Kloster in wirtschaftliche Schwierigkeiten Unter Abt Heinrich Heidenreich 1281 1320 erlebte es eine Blutezeit Sie kann vor allem auf die Silberfunde im benachbarten Kuttenberg zuruckgefuhrt werden die sich zum Teil auf Klosterbesitz befanden Wohl deshalb soll es in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts das reichste Kloster Bohmens gewesen sein Mit dem Wohlstand gewann der Sedletzer Abt auch politischen Einfluss am Hofe der bohmischen Konige Wenzel II Wenzel III und Johann von Bohmen Das Kloster Sedletz war Mutterkloster von Kloster Skalitz bei Kourim und von Kloster Zbraslav Zudem besass es die Patronatsrechte uber die Zisterzienserinnenkloster Kloster Frauental bei Deutschbrod und Altbrunn Am 24 April 1421 wurde das Kloster Sedletz von den Hussiten unter deren Hauptmann Jan Zizka uberfallen und niedergebrannt 2 Zahlreiche Monche wurden getotet Noch vor dem Uberfall konnte die Klosterbibliothek in das niederosterreichische Stift Klosterneuburg gerettet werden Zwar kehrten die uberlebenden Monche 1454 nach Sedletz zuruck mussten sich jedoch dem Skalitzer Konvent anschliessen Eine Wiederbelebung des Klosterlebens erfolgte erst nach der Rekatholisierung in Bohmen nach 1620 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erlebte das Kloster im Zuge der Gegenreformation eine zweite Blutezeit in der vor allem unter Abt Heinrich Snopek umfangreiche Baumassnahmen an den Klostergebauden und an der Klosterkirche erfolgen konnten Wahrend der Josephinischen Reformen wurde das Kloster jedoch 1784 aufgehoben 2 und seine Besitzungen dem bohmischen Religionsfonds ubereignet Klostergebaude BearbeitenDie Klosteranlage ist ursprunglich im romanischen Stil errichtet worden Sie wurde zwischen 1280 und 1320 gotisch umgebaut Nach den Zerstorungen durch die Hussiten wurde die Klosteranlage erst Anfang des 18 Jahrhunderts wiederaufgebaut Nach der Aufhebung des Klosters wurde in den ehemaligen Klostergebauden ab 1812 eine Tabakfabrik betrieben Die 1280 1330 als funfschiffige Basilika errichtete 1421 zerstorte Klosterkirche Maria Himmelfahrt wurde 1699 1707 im barockgotischen Stil nach Planen der Architekten Paul Ignaz Bayer 1700 1702 und Johann Blasius Santini Aichel 1702 1708 erneuert Das Fresko Hl Dreifaltigkeit schuf 1717 Hans Jakob Steinfels Die Gemalde stammen von Michael Willmann Johann Christoph Lischka und Peter Johann Brandl Nach ihrer Entweihung wurde die Kirche als Lagerhaus genutzt Ab 1806 diente sie als Pfarrkirche von Malin das heute nach Kutna Hora eingemeindet ist Eine stilbereinigende Renovierung erfolgte 1854 1857 Von der 1817 abgerissenen Philippus und Jakobuskirche Konversenkirche des Klosters aus dem 14 Jahrhundert sind nur das Portal und eine Seitenmauer im heutigen Pfarrhaus erhalten geblieben An die im Friedhofsareal gelegene Allerheiligenkapelle Kostel Vsech svatych war seit 1389 eine Bruderschaft vom Hl Grab gebunden Der Bau stammt aus der Zeit um 1400 wurde mehrfach umgebaut und 1710 durch Johann Blasius Santini Aichel barockisiert Im Untergeschoss befindet sich das Sedletzer Beinhaus nbsp Mittelschiff nbsp Dekoration des Deckengewolbes nbsp Treppenaufgang nbsp Ganzkorperreliquie des Hl FelixLiteratur BearbeitenBernard Peugniez Le Guide Routier de l Europe Cistercienne Esprit des lieux Patrimoine Hotellerie Editions du Signe Strassburg 2012 ISBN 978 2 7468 2624 3 S 1080 f Stepan Vacha Antiquitatis illustre monimentum Die Restaurierung der Klosterkirche in Sedletz in den Jahren 1700 1709 In Umeni Bd 56 Nr 5 2008 S 384 408 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 564 565 Jiri Kuthan Die mittelalterliche Baukunst der Zisterzienser in Bohmen und in Mahren Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1982 ISBN 3 422 00738 5 S 145 163 Katerina Charvatova Dobroslav Libal Sedlec In Daniela Houskova Hrsg Rad cisterciaku v ceskych zemich ve stredoveku Sbornik vydany k 850 vyroci zalozeni klastera v Plasech Unicornis Praha 1994 ISBN 80 901587 1 4 S 38 43 Franz Benesch J Zettl Die Kirche zu Sedletz in Bohmen Nach Berichten des k k Conservators Franz Benesch und des k k Ingenieurs J Zettl In Mittheilungen der k k Central Commission Bd 1 1856 S 25 26 PDF 273 kB auf Commons Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Sedlec Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ehemaliges Zisterzienserkloster Byvaly cisterciacky klaster auf destinace kutnahora cz deutsch Cathedral Sedlec Cathedral of the Assumption of Our Lady and Saint John the Baptist auf sedlec info englisch Einzelnachweise Bearbeiten Kutna Hora Historical Town Centre with the Church of St Barbara and the Cathedral of Our Lady at Sedlec auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch a b c d Benesch Zettl Die Kirche zu Sedletz in Bohmen In Mittheilungen der k k Central Commission Bd 1 1856 S 25 26 hier S 25 Welterbestatten in Tschechien Kulturerbe Altstadt von Prag 1992 Altstadt von Cesky Krumlov 1992 Altstadt von Telc 1992 Wallfahrtskirche Zelena Hora 1994 Altstadt von Kutna Hora mit Dom der hl Barbara und Marienkirche von Sedlec 1995 Kulturlandschaft Lednice Valtice 1996 Historisches Dorf Holasovice 1998 Schloss und Park Kromeriz 1998 Schloss Litomysl 1999 Dreifaltigkeitssaule in Olomouc 2000 Villa Tugendhat 2001 Judisches Viertel und Basilika St Prokop in Trebic 2003 Kladruby nad Labem 2019 Montanregion Erzgebirge Krusnohori 2019 Bedeutende Kurstadte Europas Franzensbad Karlsbad Marienbad 2021 Zatec und die Landschaft des Saazer Hopfens 2023 Naturerbe Alte Buchenwalder und Buchenurwalder der Karpaten und anderer Regionen Europas Jizerskohorske buciny 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Sedlec amp oldid 236076872