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Das Schloss Pohled deutsch Frauental tschechisch auch Frantal befindet sich in der Gemeinde Pohled im Okres Havlickuv Brod in Tschechien Schloss Pohled Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kloster Der Lieben Frauen Tal 1 2 Schloss Frauental Pohled 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKloster Der Lieben Frauen Tal Bearbeiten Das am rechten Ufer der Sazava gelegene Kloster Vallis Sancta Mariae wurde wahrscheinlich 1265 1267 gegrundet An der Entstehung sollen mehrere weibliche Angehorige der Witigonen beteiligt gewesen sein 1 1265 erwarb Uta Witwe des Kuno von Kovan und ihre Schwester Ludmilla das Dorf Pnov von einem Ritter Jaroslav Am 17 Oktober 1267 kauften sie von Smil von Lichtenburg auch die Ansiedlung Pohled und erhielten gleichzeitig das Patronat uber die Pfarrkirche Sancta Mariae Ottokar II Premysl bestatigte am 24 Februar 1269 die geistliche Ansiedlung Frauenthal Er stellte gleichzeitig das Zisterzienserinnenkloster Der Lieben Frauen Tal unter seinen personlichen Schutz und ubergab es der Obhut seiner Frau Kunigunde von Halitsch Uta von Kovan erwarb noch im selben Jahre den Hof Jitkov und die Halfte des Dorfes Walkersdorf zugunsten des Klosters Die papstliche Bestatigung uber das Kloster erfolgte am 5 August 1271 durch Gregor X Nach dem Tode Ottokars II 1278 wurde das Kloster wahrend der Machtkampfe in Bohmen unter Markgraf Otto von Brandenburg von Truppen ausgeplundert und seiner Gold und Silberschatze beraubt Im Jahre 1300 kehren die Schwestern zuruck und begannen mit dem Wiederaufbau des wusten Klosters 1303 erwarb das Kloster das Dorf Bartousov 1304 Simtany und 1322 noch Dlouha Ves und Cibotin Nachdem im Jahre 1329 ein Brand die gesamte Anlage vernichtet hatte lag das Kloster Frauenthal tschechisch Frantal bis 1351 erneut wust Zu Beginn des 15 Jahrhunderts gehorten lediglich zehn Dorfer zum Klosterbesitz Frauental war damit eines der armsten Kloster der Zisterzienserinnen in Bohmen und war dem Kloster Sedletz bei Kuttenberg unterstellt das auch die Patronatsrechte ausubte Als am 16 Janner 1422 die Hussiten unter Jan Zizka den kaiserlichen Truppen vor Deutsch Brod eine vernichtende Niederlage zugefugt hatten flohen die Nonnen aus dem Kloster Kurz darauf besetzten die Hussiten das Kloster und schutteten die Zisterne zu Unter Mitnahme des Viehbestandes aus dem Klosterhof zogen sie jedoch in Richtung Bartousov davon Im Jahre 1424 belagerten Zizkas Truppen wiederum das Kloster Nach der Einnahme setzte eine Plunderung ein die Nonnen wurden vergewaltigt weil die Speisen vergiftet gewesen sein sollen und das gesamte Kloster anschliessend niedergebrannt Zizka verstarb wenige Tage spater bei Schonfeld jedoch lasst sich nicht bestatigen ob sein Tod auf eine Vergiftung zuruckzufuhren ist Erst 1479 wurde das Kloster in einer Urkunde uber die Lieferung von Fischen wieder genannt aber sein Zustand war noch ruinos denn im gleichen Jahre ersuchte die Abtissin um papstliche Unterstutzung zur Wiederherstellung der Anlagen die sie in Form von Ablassgewahrung erhielt 1486 waren die Arbeiten im Wesentlichen abgeschlossen und Vladislav II erneuerte das Kloster mit allen seinen Rechten 1522 wurde Konigin Maria von Ungarn Schutzherrin uber Frauenthal Nikolaus Trcka von Lipa liess in dieser Zeit das zweistockige Pralaturgebaude errichten 1528 stellte Ferdinand I das Kloster Frauenthal unter seinen Schutz und bis zur Aufhebung des Klosters taten dies alle bohmischen Konige In dieser Zeit verbreitete sich lutheranisches Gedankengut unter den Schwestern von denen einige ihre Keuschheit verloren oder das Kloster verliessen und heirateten 1557 gab sich selbst die Abtissin einem Schneider hin der dafur in Deutschbrod dem Scharfrichter ubergeben und trotz ihrer Fursprache enthauptet wurde Auch danach hielt das sundhafte Leben weiter an und der Propst war machtlos und kummerte sich um die Erhaltung von Kloster und Kirche die 1618 soweit heruntergekommen waren dass Baumassnahmen dringend notwendig wurden Durch den Ausbruch des Krieges war dafur kein Geld mehr vorhanden da die Stande den klosterlichen Besitz an sich gezogen hatten Ein von ihnen eingesetzter Kommissar wurde nach Frauenthal zur Verwaltung der Klosterguter entsandt Nach der Schlacht am Weissen Berg wurden dem Kloster durch Ferdinand II 1620 samtliche Rechte zuruckubertragen 1625 uberliess Ferdinand II dem Kloster die konfiszierten Guter Termeshofen und Rauchstein Massgeblichen Anteil an dieser Besitzvergrosserung hatte der Olmutzer Bischof Kardinal Franz Xaver von Dietrichstein ein naher Verwandter der neugewahlten Abtissin Susanna Der Bischof zeigte sich dem Kloster gegenuber auch finanziell sehr grosszugig und ermoglichte den Erwerb weiterer Landereien und die Instandsetzung der Gebaude Nach der Eroberung und Plunderung von Deutschbrod durch den schwedischen General Adam von Pfuel am 13 November 1639 unternahmen die Schweden einen Raubzug nach Frauenthal und schleppten alle Vorrate das Vieh und die Pferde fort In dieser Zeit wurden zwei klosterliche Fischteiche angelegt Nach der siegreichen Schlacht bei Jankau zogen 1645 erneut schwedische Truppen unter Lennart Torstensson nach Mahren in Richtung Frauenthal Gemeinsam mit dem Propst flohen die sechs Zisterzienserinnen in die Walder der Saarer Berge und fanden bei ihrer Ruckkehr den Konvent verwustet vor Im Laufe des 18 Jahrhunderts wurden die Klostergebaude im Barockstil umgestaltet lediglich die aussere Gestalt der Klosterkirche blieb erhalten Von der Pestepidemie von 1722 blieb das Kloster verschont Bei einem Brand starben am 17 November 1772 zwei Nonnen und ein Diener des Propstes der gesamte Wirtschaftshof wurde vernichtet Am 20 Marz 1782 wurde das Kloster Frauenthal durch kaiserliches Dekret Josephs II aufgehoben und die Zisterzienserinnen verliessen Frauenthal Bis 1792 wohnten Karmelitinnen deren Kloster auf der Prager Kleinseite gleichfalls aufgelost worden war in den Gebauden des fruheren Klosters Der klosterliche Besitz wurde vom Religionsfond verwaltet Da sich kein Kaufer fand wurde das Kloster anschliessend an den Iglauer Textilfabrikanten Johann Tost verpachtet der dort Damenrocke fertigte Schloss Frauental Pohled Bearbeiten nbsp SchlossparkIm Jahre 1807 erwarb Joseph Graf von Unwerth das Kloster samt den Gutern Frauental Termesify und Roustany fur 230 050 Gulden Unwerth liess das Kloster zu einem klassizistischen Schloss umbauen Da er keine Nachkommen hatte schenkte Unwert Frauental einschliesslich der Guter 1822 seinem Neffen Eugen Sylva Taroucca Dieser musste den Besitz 1864 zur Deckung von Schulden verkaufen Neue Besitzerin wurde Klothilde Grafin Clam Gallas geborene Dietrichstein die dafur 390 000 Gulden und 500 Golddukaten zahlte Damit zerschlugen sich auch die Plane der Abtissin des Klosters St Marienthal die ebenfalls zu den Kaufinteressenten gehort hatte und in Frauental wieder ein Zisterzienserinnenkloster stiften wollte Grafin Clam Gallas die ihren Sitz auf Polna hatte vereinigte das Schloss und die Guter mit ihrem Grossgrundbesitz in Polna und Pribyslav Nach ihrem Tode fiel der Besitz an ihre beiden Tochter die Grafin Festeti die das Schloss bewohnte und die Furstin Khevenhuller Nach dem Zweiten Weltkrieg floh die Grafin und das Schloss mit den Gutern wurde 1945 dem Nationalen Grundstucksfond ubertragen Die Anspruche des Grafen Zdenek Rostislav Kinsky und seiner aus dem Hause Clam Gallas stammenden Ehefrau wurden abgewiesen Am 21 September 1949 erwarb die Gemeinde Pohled das Schloss einschliesslich der dazugehorenden Immobilien fur 537 000 Tschechoslowakische Kronen Das wertvolle Mobiliar und das Interieur wurden in andere Schlosser die musealen Zwecken dienen verbracht In den 1980er Jahren wurde eine Schule im Schloss eingerichtet das erste Geschoss dient derzeit als Grundschule wahrend im Erdgeschoss die Schulkuche untergebracht ist Das Schloss einschliesslich der Nebengebaude ist als Kulturdenkmal eingetragen und wird von einem dreigeteilten 2 5 Hektar grossen Park umgeben Die renovierungsbedurftige Immobilie die zu Beginn des Jahres 2007 einen geschatzten Wert von 120 Millionen Tschechischen Kronen hatte wurde im Februar 2007 durch die Gemeinde fur einen Preis von 1 4 Millionen Euro zum Kauf angeboten Nach den Vorstellungen der Gemeinde konnte das Schloss das eine Grundstucksflache von 41 886 und eine Wohnflache von 4760 Quadratmetern hat kunftig als Firmen oder Familiensitz Hotel oder Sanatorium dienen Literatur BearbeitenJoachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 S 146 147 Bernard Peugniez Le Guide Routier de l Europe Cistercienne Editions du Signe Strassburg 2012 S 1079 Weblinks Bearbeitenobecpohled cz Geschichte von Pohled tschechisch Zamek byvaly cisterciacky klaster s kostelem sv Ondreje In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten Nach Frantisek Teply Dejiny mesta Jindrichova Hradce Dilu I svazek 1 Jindrichuv Hradec 1927 S 71 Fussnote 52b waren es Katharina Jitka und Barbara Tochter des Witiko II von Neuhaus Burgen und Schlosser in der Region Vysocina Burg Auersperk Burg Dalecin Schloss Dalecin Schloss Jaromerice Burg Ledec nad Sazavou Burg Lipnice Burg Lisek Schloss Namest nad Oslavou Schloss Pohled Burg Pysolec Burg Rostejn Schloss Sadek Burg Starkov Schloss Telc Burg Templstejn Burg Zubstejn 49 603361111111 15 6505 Koordinaten 49 36 12 1 N 15 39 1 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Pohled amp oldid 229076504