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In der Schlacht bei Jankau auch Schlacht bei Jankowitz ca 60 km sudostlich von Prag besiegte am 6 Marz 1645 ein schwedisch protestantisches Heer unter Feldmarschall Lennart Torstensson die kaiserlich habsburgischen Truppen unter den Feldmarschallen Melchior Graf von Hatzfeldt und Johann von Gotzen und dem bayerischen General Johann von Werth Schlacht bei JankauTeil von Schwedisch Franzosischer Krieg Dreissigjahriger KriegDatum 6 Marz 1645Ort JankauAusgang schwedischer SiegFolgen schwedische Truppen vor WienKonfliktparteienSchweden 1520 Schweden Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichBefehlshaberLennart Torstensson Melchior von HatzfeldtTruppenstarke6 000 Fuss 9 000 Reiter 4 500 Fuss 10 500 ReiterVerlusteca 4000 tot oder vermisst 1 ca 4000 tot oder vermisst ca 4500 gefangen 2 Zeittafel zum Dreissigjahrigen KriegSchwedisch Franzosischer Krieg 1635 1648 Wallerfangen Domitz Haselunne Wittstock Rheinfelden Breisach Wittenweiher Vlotho Ochsenfeld Chemnitz Bautzen Freiberg Riebelsdorfer Berg Dorsten Pressnitz La Marfee Wolfenbuttel Kempener Heide Schweidnitz Breitenfeld Tuttlingen Freiburg Philippsburg Juterbog Jankau Herbsthausen Alerheim Brunn Korneuburg Totenhohe Hohentubingen Triebl Zusmarshausen Wevelinghoven Dachau Prag Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Verlauf 3 Folgen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBedeutung BearbeitenDie Schlacht war eine der letzten grosseren Schlachten des Dreissigjahrigen Krieges Es war aber keine Entscheidungsschlacht wie die Schlacht bei Nordlingen 1634 oder die erste Schlacht bei Breitenfeld 1631 Diese beiden grossen Schlachten fuhrten zum sofortigen Kollaps der bis dahin beherrschenden Stellung einer der beiden Kriegsparteien Dagegen war die Schlacht bei Jankau nur der Endpunkte eines Zusammenbruchs der sich im Laufe der vorangegangenen Monate mit den Niederlagen des kaiserlichen Heeres bei Bernburg und Juterbog etappenweise entwickelt hatte Genauso war die Niederlage in der zweiten Schlacht bei Breitenfeld eine Folge der vielen Niederlagen des kaiserlichen Heeres im Laufe des Kriegsjahres 1642 2 Verlauf Bearbeiten nbsp Das Schlachtfeld Karte von 1875 Torstensson war mit dem Heer am 26 Januar in Zeitz aufgebrochen und hatte seine Artillerie 60 Geschutze auf Schlitten uber das Erzgebirge geschafft Am 25 Februar standen sich beide Heere bei Horazdovice auf Sichtweite gegenuber nur getrennt durch den Fluss Otava und verloren sich dann wieder aus den Augen Am 2 Marz passierten beide Heere nur einen Tagesmarsch voneinander getrennt die Moldau Der kaiserliche Feldmarschall Hatzfeldt sicherte seinen Tross in der Stadt Tabor und blockierte dann bei Jankau mit seinem Heer dem heranziehenden schwedischen Heer den Weitermarsch nach Mahren wo die Schweden mehrere Stutzpunkte hatten Die Schweden waren dem kaiserlichen Heer an Infanterie leicht an Artillerie stark uberlegen 60 Geschutze gegenuber 26 2 Die schwere Artillerie der Kaiserlichen die Matthias Gallas im Vorjahr nach Holstein mitgefuhrt hatte war im von den Schweden belagerten Magdeburg geblieben Gallas Unterbefehlshaber Hunolstein hatte Anfang Februar von einem Ausbruch aus Magdeburg nur 12 leichte Feldgeschutze und 1000 abgematteten Fusssoldaten nach Bohmen zuruckgebracht Die Fusssoldaten wurden allerdings in Prag zuruckgelassen und nahmen nicht an der Schlacht teil Unterstutzt wurde die kaiserliche Armee durch ein bayerisches Korps von 5000 Mann hauptsachlich Reiter und einige Fusssoldaten unter dem Kommando von Johann von Werth und Johann von Reuschenberg 3 An Kavallerie war damit das kaiserlich bayrische Heer den Schweden uberlegen 2 Die Schweden lagerten auf dem Dzbany der die Stellung des kaiserlichen linken Flugels beherrschte und begannen am 6 Marz die Schlacht mit einem Umgehungsmanover das von Feldmarschall Johann von Gotzen mit einem Angriff des kaiserlichen linken Flugels aus einem Wald heraus beantwortet werden sollte Im unubersichtlichen Gelande geriet aber der linke Flugel beim Austritt aus dem Wald in das Feuer der schwedischen Geschutze und Gotzen kam ums Leben Trotzdem blieb die Lage noch unter Kontrolle und Hatzfeldt konnte weitere Angriffe der Schweden abwehren einen Gegenangriff vorbereiten oder aber die Schlacht abbrechen Bevor er eine Entscheidung getroffen hatte sturzte sich der rechte bayerische Flugel unter Johann von Werth uberraschend auf den Feind Seine Kavallerie brachte den schwedischen rechten Flugel in erhebliche Konfusion Statt aber den gewonnenen Vorteil zu nutzen begannen die bayerischen Reiter den schwedischen Tross zu plundern Das gab Torstensson die Moglichkeit die Hugel sudwestlich von Ratmerice zu besetzen und dort seine uberlegene Artillerie zu positionieren Ihr Einsatz trieb dann die bayerische Kavallerie auseinander und erschutterte auch die angreifende kaiserliche Infanterie Ein Gegenstoss der schwedischen Infanterie besiegte die kaiserliche Infanterie daraufhin vollig Die Kaiserlichen hatten 4 000 Tote und Verwundete zu beklagen und verloren alle Geschutze und auch noch 4 500 Gefangene darunter 200 Offiziere Unter den Toten waren neben Gotzen Feldmarschallleutnant Bruay und Oberst Philipp von Waldeck zusammen mit Hatzfeldt gingen die Generale Heinrich von Mercy Traudisch Zahradecky und Don Felix Zuniga in Gefangenschaft Die Schweden bussten 2 000 Tote ein und ebenso viele schwer Verwundete 2 1 Folgen BearbeitenDie Nachricht von der Niederlage verbreitete sich schnell Der Kaiser musste eilig Prag verlassen und den Umweg uber die Oberpfalz und Regensburg wahlen um nach Linz und weiter nach Wien zu gelangen Er hatte die einzig verbliebene Chance ergriffen und verloren Der katastrophale Ausgang der Schlacht hatte zur Folge dass die kaiserliche Regierung endgultig erkennen musste dass der Krieg der eigentlich schon seit 1642 verloren war nun beendet werden musste Deshalb mussten ab Sommer 1645 die Bemuhungen bei den Friedensverhandlungen in Munster und Osnabruck intensiviert werden Das fuhrte dann drei Jahre spater zum Abschluss des Westfalischen Friedens Kurzfristig hatte die Niederlage den Waffenstillstand von Kotzschenbroda zwischen Sachsen und Schweden zur Folge da der Kaiser nicht mehr in der Lage war das Kurfurstentum gegen eine schwedische Invasion zu unterstutzen Damit blieb ihm nur noch Bayern als einflussreicher Verbundeter im Reich 2 Nach dem vollstandigen Sieg der Schweden bei Jankau war die kaiserliche Armee praktisch vernichtet und Kaiser Ferdinand III militarisch wehrlos Damit stand der Weg nach Wien fur die Schweden offen Auf dem Weg dahin hinterliess Torstensson eine Spur der Verwustung So wurden z B die Burg Staatz und der Markt Gaunersdorf gebrandschatzt und vollig zerstort Nur einen Monat nach der Schlacht standen die Schweden vor Wien und hatten nach der Einnahme von Krems und Korneuburg die Donau gesperrt Weblinks BearbeitenDenkmal fur die SchlachtEinzelnachweise Bearbeiten a b William Guthrie The Later Thirty Years War From the Battle of Wittstock to the Treaty of Westphalia Greenwood Publishing Group 2003 ISBN 978 0 313 32408 6 S 141 a b c d e f Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister furLandesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 420 425 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegfuhrung 1634 1645 In Republik Osterreich Bundesminister furLandesverteidigung Hrsg Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums Wien Band 22 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 416 419 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Jankau amp oldid 224304641