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Die Schlacht bei Domitz im Dreissigjahrigen Krieg fand am 22 Oktober 1635 statt Schlacht bei DomitzTeil von Schwedisch Franzosischer Krieg Dreissigjahriger KriegDatum 22 Oktober 1635Ort DomitzAusgang Sieg der SchwedenFolgen Der Sieg verschafft den Schweden ein neues Selbstbewusstsein und beendet schnell die sachsischen Ambitionen nach dem Prager FriedenKonfliktparteienSchweden 1520 Schweden Kurfurstentum Sachsen SachsenBefehlshaberJohan Baner Patrick Ruthven Johann Georg I von SachsenWolf von BaudissinTruppenstarke1000 Mann und Kavallerie 6000 bis 7000 MannVerluste1000 Tote 2000 bis 2500 Mann mit vielen Offizieren in GefangenschaftTross und Artillerie verlorenZeittafel zum Dreissigjahrigen KriegSchwedisch Franzosischer Krieg 1635 1648 Wallerfangen Domitz Haselunne Wittstock Rheinfelden Breisach Wittenweiher Vlotho Ochsenfeld Chemnitz Bautzen Freiberg Riebelsdorfer Berg Dorsten Pressnitz La Marfee Wolfenbuttel Kempener Heide Schweidnitz Breitenfeld Tuttlingen Freiburg Philippsburg Juterbog Jankau Herbsthausen Alerheim Brunn Korneuburg Totenhohe Hohentubingen Triebl Zusmarshausen Wevelinghoven Dachau Prag Nach dem grossen Sieg der kaiserlichen Armee uber die Schweden in der Schlacht bei Nordlingen Sep 1634 beendete Kurfurst Johann Georg von Sachsen das Bundnis mit den Schweden und wurde durch den mit dem Kaiser am 30 Mai 1635 geschlossenen Friedensvertrag von Prag ein Verbundeter des katholischen Kaisers In der Folgezeit gaben auch die meisten protestantische Fursten ihre Bundnisse mit Schweden auf Auch der Kurfurst von Brandenburg konnte trotz Verhandlungen mit dem schwedischen Reichskanzlers Oxenstierna nicht auf der Seite der Schweden gehalten werden Am 6 Oktober erklarte Kurfurst Johann Georg von Sachsen den Schweden formlich den Krieg und einige Tage spater ging ein sachsisches Heer von 26 000 Mann zum Angriff gegen die Schweden vor Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Folgen 4 Erganzungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Siehe Diskussionsseite zu den Ortsangaben Abschnitt Artlenburg oder Arneburg Der schwedische Feldmarschall Baner hatte seine Truppen im Herzogtum Braunschweig Luneburg Winterquartiere beziehen lassen Nur die schwedischen Regimenter von Generalleutnant Ruthven lagen in der Altmark Darauf beruhte der Plan des sachsischen Kurfursten die schwedischen Heere von der Ostseekuste und von ihren Versorgungszentren in Schwedisch Pommern abzuschneiden und dann die Elbubergange zu kontrollieren Eine Abteilung des sachsischen Heeres schickte der Kurfurst nach Gardelegen wo sie die Verbindung zwischen den Truppen von Ruthven und Baner unterbrechen sollte Generalleutnant Baudissin der anstelle von Arnim den Oberbefehl des sachsischen Heeres ubernommen hatte zog dann mit dem sachsischen Hauptheer elbabwarts und uberraschte mit seinem Vordringen den schwedischen Feldmarschall Baner Das schwedische Heer war mit ca 23 000 Mann zwar zahlenmassig deutlich starker und bestand aus 180 Kompanien Reitern 19 Kompanien Dragonern und 134 Kompanien Fussvolk Es war jedoch schwierig das Heer zu versammeln und passend aufzustellen denn die Truppen hatten gerade erst ihre Winterquartiere bezogen und lagen deshalb sehr verstreut an verschiedenen Orten Zudem bestanden 9 von 10 der Regimenter aus deutschen Soldnern die nach Abschluss des Prager Friedensvertrages massiv von kursachsischen Agenten im nationalen Sinne bearbeitet worden waren mit der Aufforderung nicht weiter fur die Schweden zu kampfen Fur die sachsischen Agenten war es einfach die Soldner zu beeinflussen denn fast alle schwedischen Einheiten hatten noch ruckstandigen Sold zu erhalten 1 Unter diesen Umstanden war es fur den schwedischen Feldmarschall eine schwierige Aufgabe dem sachsischen Heer entgegenzutreten Dass Baner sein Heer trotzdem erfolgreich rasch versammeln konnte zeigte sein Talent als Feldherr Baners wichtigstes Ziel war es nun die Elbe vor den sachsischen Truppen zu erreichen um sich mit den schwedischen Truppen in Pommern in Verbindung setzen zu konnen Er zog daher nur die nachstliegenden Regimenter zusammen und brach mit ihnen in Richtung Elbe auf Zudem befahl er Generalleutnant Ruthven und allen Obristen der entfernter liegenden Regimenter ebenfalls zur unteren Elbe zu ziehen Zur gleichen Zeit marschierten auch die Sachsen in Eilmarschen zur unteren Elbe aber bereits vor ihnen hatte Baner am 15 Oktober den grossten Teil seines Heeres bei Artlenburg direkt am Westufer der Elbe gesammelt Dort wurde ohne auf Verstarkungen zu warten am 19 Oktober der Ubergang uber die Elbe begonnen Zwar griff die dann eintreffende sachsische Kavallerie unter General Dehn die schwedischen Truppen beim Elbubergang an wurde aber unter Verlusten zuruckgeschlagen Einen erfolgreicheren Angriff unternahmen die sachsischen Truppen gegen Stadt und Festung Domitz gelegen am Ostufer der Elbe 50 km sudlich von Artlenburg Der Besitz dieser Stadt als befestigter Elbubergang ware fur zukunftig geplante Operationen wichtig gewesen Baudissin liess deshalb bei Hitzacker eine Schiffsbrucke schlagen ging mit 6000 bis 7000 Mann Infanterie uber die Brucke und lagerte zunachst vor Domitz Die Schlacht BearbeitenSchon bald nach Beginn der Belagerung hatten die sachsischen Truppen zwar die Stadt besetzt aber nicht die schwedisch besetzte Festung Feldmarschall Baner hatte die Absichten des sachsischen Generals Baudissin durchschaut und General Ruthven mit dem grossten Teil der schwedischen Kavallerie mit zusatzlichen 1000 Musketieren nach Domitz entsandt Am Morgen des 22 Oktobers erreichte Ruthven die Stadt und erhoffte sich den Sieg durch einen uberraschenden Angriff Zudem war ihm bekannt dass Baudissin die sachsische Kavallerie nach Grabow geschickt hatte um dort gegen eine Einheit der schwedische Kavallerie einen Handstreich auszufuhren was auch gelang Baudissin der glaubte in Domitz schon Fuss gefasst zu haben musste die Stadt wieder verlassen als die Hauser der Stadt durch das stetige Bombardement das von der Festung ausging in Brand geschossen wurden Als daraufhin die kursachsischen Truppen begannen die Stadt ungeordnet zu verlassen gab Ruthven den Befehl zum Angriff Der Angriff wurde erfolgreich unterstutzt durch den gleichzeitigen Ausfall der Festungsbesatzung unter Befehl von Oberstleutnant Jessvitzky 2 Jetzwitzny Auf diese Weise wurden die kursachsischen Truppen von vorne und hinten angegriffen und innerhalb von drei Stunden vollig aufgerieben obgleich sie sich tapfer schlugen Etwa 1000 Mann wurden getotet 2000 bis 2500 Mann zusammen mit vielen Offizieren gefangen genommen und die restlichen Truppen flohen in alle Richtungen Von den hoheren Offizieren befanden sich unter den Gefangenen der Oberst Buna und die Oberstleutnants Arnim und von Slammer Auch General Baudissin selbst wurde beinahe gefangen und konnte sich nur schwimmend uber die Elbe retten Die schwedischen Truppen erbeuteten samtliche Artillerie und alles Gepack des sachsischen Heeres Die vom kaiserlichen General Matthias Gallas geschickten Kurassiere kamen zu spat um zu Gunsten der sachsischen Truppen helfend eingreifen zu konnen Sie wurden vom schwedischen General Torsten Stalhandske mit Verlusten von uber 100 Mann abgewiesen Folgen BearbeitenWenn auch an und fur sich dieses Gefecht nicht zu den grossen Schlachten des dreissigjahrigen Krieges gerechnet werden kann so ist es doch wichtig die damaligen Verhaltnisse unter denen das Gefecht stattfand und die Folgen des Gefechts zu betrachten Es war das erste Mal dass sich Sachsen und Schweden die als enge Verbundete die ersten 17 Jahre des dreissigjahrigen Krieges durchgestanden hatten feindlich gegenuberstanden Der Mut und das kuhne Selbstvertrauen der Schweden und ihrer wenigen verbliebenen Bundesgenossen war durch den Abfall vieler Verbundeter sehr erschuttert Der Angriff der Truppen des sachsischen Kurfursten im Spatherbst des Jahres 1635 war fur das schwedische Heer eine grosse Gefahr denn eine Niederlage hatte eine entscheidende Krise auslosen konnen Der Sieg gab den Schweden nach den vielen Niederlagen der Vormonate und nach den Verlusten ihrer Verbundeten durch den Prager Frieden ihr Selbstbewusstsein wieder Die Plane Johann Georgs scheitern und die Schweden konnten ihre Nachschubwege zur Ostseekuste vorerst sichern Der Sieg war der Beginn einer neuen Glanzperiode fur die schwedischen Waffen Erganzungen BearbeitenDie Reste des sachsischen Heeres wurden am 7 Dezember 1635 bei Kyritz geschlagen Das Ende der Schwedischen Besatzung erfolgte am 4 August 1637 als der schwedische Obrist von der Osten genannt Sacken die von ihm kommandierte Festung Domitz an den kursachsischen Generalleutnant Hans Caspar von Klitzing ubergab Literatur BearbeitenJohann Samuel von Ersch Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 6f Digitalisat Johann Stephan Putter Grundriss der Staatsveranderungen des Teutschen Reichs S 244 Digitalisat Friedrich Rudolf von Rothenburg Schlachten Belagerungen und Gefechte in Deutschland und den angrenzenden Landern S 548f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten C V Wedgewood Der 30jahrige Krieg Cormoran Verlag Munchen 1999 ISBN 3 517 09017 4 S 347f Matthias von Iltzwitzky In Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten online auf 30jaehrigerkrieg de Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Domitz amp oldid 219308668