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Artlenburg ist ein Flecken im Landkreis Luneburg in Niedersachsen Wappen Deutschlandkarte53 375277777778 10 489166666667 4 Koordinaten 53 23 N 10 29 OBasisdatenBundesland NiedersachsenLandkreis LuneburgSamtgemeinde ScharnebeckHohe 4 m u NHNFlache 11 83 km2Einwohner 1767 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 149 Einwohner je km2Postleitzahl 21380Vorwahl 04139Kfz Kennzeichen LGGemeindeschlussel 03 3 55 003LOCODE DE 8AWAdresse der Fleckenverwaltung Schulstrasse 3 21380 ArtlenburgWebsite www artlenburg deBurgermeister Rolf Twesten CDU Lage des Fleckens Artlenburg im Landkreis LuneburgKarteVorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Flecken Das ehemalige Amtshaus in Artlenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Anfange 2 2 Im 19 Jahrhundert 2 3 Zweiter Weltkrieg 2 4 Seit der Nachkriegszeit 3 Politik 3 1 Rat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Museen 3 5 Bauwerke 4 Verkehr 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenArtlenburg liegt westlich des Naturparks Elbufer Drawehn direkt an der Elbe Der Elbe Seitenkanal mundet hier in die Elbe Der Flecken gehort der Samtgemeinde Scharnebeck an die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Scharnebeck hat Geschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Der Name Artlenburg ruhrt von der auf dem gegenuberliegenden Ufer der Elbe liegenden Ruine der Ertheneburg her die den Elbubergang der Alten Salzstrasse von Luneburg nach Lubeck sicherte die Ruine gehort heute zur Gemeinde Schnakenbek Abgeleitet ist der Name Ertheneburg von dem in der Nahe der heutigen Ortschaft Artlenburg befindlichen und noch im Jahr 1228 erwahnten heute aber nicht mehr existierenden Fluss Erthene 2 Dem Namen Erthene Erth ene der vielleicht noch aus vorgermanischer Zeit stammt konnte der indoeuropaische Gewassername ard zugrunde liegen 3 Wenn diese Deutung richtig ist ware das Gebiet um Artlenburg moglicherweise kontinuierlich seit der Steinzeit besiedelt im Gegensatz zum Gebiet des heutigen Kreises Herzogtum Lauenburg das seit der Abwanderung germanischer Siedler um 500 n Chr unbesiedelt war bis zum Einzug der Slawen im 7 und 8 Jahrhundert n Chr 4 Fruhere Ortsnamen von Artlenburg waren im 12 Jahrhundert Ertheneburg Mitte des 12 Jahrhunderts Sifridum de Ertiniburch 1137 Erteneburg und im 13 Jahrhundert Ertineburch mit der Variante Ertineburgh Der Ortsname Neu Ertheneburg erscheint seit dem 13 Jahrhundert in den Jahren 1211 als prope nouam Ertenburc 1543 in Ertellenborg und 1547 to Artlenborg Der Flussname ist wie folgt belegt 1137 Erthene 1228 in palude Blekede determinatum est illos de Blekede protendi usque ad fluvium qui Ertene Variante Erthene nominatur 1319 1330 A 16 Jahrhundert in palude Blekede usque Ertheneborch In alio registro habetur usque Otsene 1312 1331 A 16 Jh in palude Blekede et usque Otene Durch das Artlenburger Privileg im Jahr 1161 wurden Streitigkeiten zwischen den deutschen und skandinavischen Kaufleuten gelost indem Lubecker Kaufleute den bisher im Ostseehandel dominierenden gotlandischen Kaufleuten rechtlich gleichgestellt wurden Dies bildete die Grundlage fur die Ausbreitung der Hanse uber die Ostsee In den Vorlesungen uber die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches von Heinrich Leo heisst es Der Danenkonig Waldemar hatte bis zum J 1206 ruhig des fruher am deutschen Reiche begangenen Raubes genossen Otto s Stellung in Norddeutschland hatte ihn gedeckt Mit einemmale griff er nun im J 1206 Herzog Bernhard von Sachsen an und zerstorte Artlenburg 5 Im Jahr 1211 war Artlenburg wieder aufgebaut 6 Nach der Zerstorung der Ertheneburg am Nordufer der Elbe 1181 beziehen sich die Nennungen dieses Namens in den Schriftquellen in der Folgezeit auf das heutige Artlenburg am Sudufer 1186 wird dort eine Zollstatte fur den Lubecker Handel erwahnt Nach der Zerstorung durch Waldemar II von Danemark wird 1211 eine novam Ertheneburg neue Etheneburg erwahnt Offenbar ist die Burg wiederaufgebaut worden 1258 ging Artlenburg an das Herzogtum Sachsen Lauenburg Ob in diesem Zeitraum hier eine Befestigung existierte lasst sich aus den Schriftquellen nicht eindeutig ablesen 1361 nahm Wilhelm II von Braunschweig Luneburg den Lauenburger Herzogen die Burg ab spatestens im Luneburger Erbfolgekrieg 1371 1388 fiel sie aber wieder an Lauenburg zuruck 1438 verpfandeten die Herzoge das Schloss Artlenburg an die Stadt Luneburg das Pfand wurde aber bereits 1459 wieder eingelost 1615 wird das Schloss ein furstlich Steinhaus genannt 1821 hat es nicht mehr existiert 7 Die erste Burganlage im Bereich des heutigen Artlenburg stand sehr wahrscheinlich im Bereich der heutigen Kirche Im Laufe des 13 Jahrhunderts ist sie wahrscheinlich in den Bereich des heute noch existenten Amtshauses aus dem Jahr 1843 am Elbdeich verlegt worden Im Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen ist die dortige Burgstelle noch eingezeichnet das dortige Hochufer besitzt in diesem Bereich eine Ausbuchtung zur Elbe hin 8 nbsp Denkmal auf dem ElbdeichIm 19 Jahrhundert Bearbeiten Das franzosische Hauptheer zwang den kommandierenden hannoverschen Feldmarschall Reichsgraf Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn zum Abschluss des Vertrages von Artlenburg am 5 Juli 1803 infolgedessen das hannoversche Heer sich weitgehend aufloste Ein Teil der unterlegenen hannoverschen Truppen entzogen sich uber das nordlich der Elbe gelegene damals noch zu Kur Hannover gehorende Herzogtum Sachsen Lauenburg der Entwaffnung durch die Franzosen und gingen nach England wo sie die King s German Legion bildeten In der Konvention von Artlenburg kapitulierte 1803 das Kurfurstentum Hannover gegenuber der Armee Napoleons Die Konvention von Artlenburg machte die Franzosen zu Herren des Landes 9 In Artlenburg wurden am 23 April 1821 insgesamt 63 Wohnhauser nebst Nebengebauden durch eine Brandkatastrophe eingeaschert Dies wird im vierten Band des Vaterlandischen Archivs von 1821 ausfuhrlich beschrieben 10 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Artlenburg durch die Briten befreit Am 29 April 1945 setzten britische Truppen mit gepanzerten Fahren und Schwimmpanzern von Artlenburg auf das gegenuberliegende Elbufer uber Bei Schnakenbek am Glusinger Grund richteten sie einen Bruckenkopf ein 11 12 Noch am Vormittag wurde Lauenburg eingenommen Bis zum Abend wurden Pontonbrucken errichtet und die britischen Truppen stiessen weiter nach Kruzen Lutau und Basedow vor 13 nbsp Artlenburg im Jahr 2015Seit der Nachkriegszeit Bearbeiten Die Elbfahre Schnakenbek Artlenburg stellte 1964 ihren Betrieb ein Mit Blick auf die geschichtlichen Ereignisse des Jahres 1945 der Elbquerung sowie ihrer Folgen bekraftigten 1977 1997 und 2017 das deutsche Panzerpionierbataillon 130 sowie das britische 28th Amphibious Engineer Regiment ihre seit den 1970er Jahren vereinbarte Partnerschaft durch eine Ubung bei der sie temporar eine amphibische Brucke bei Artlenburg uber die Elbe nach Schnakenbek einrichteten 14 15 PolitikDer Flecken Artlenburg gehort zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Luchow Dannenberg Luneburg 16 17 Rat Bearbeiten Kommunalwahl 2021 Wahlbeteiligung 56 65 6050403020100 58 0 27 0 9 8 5 2 CDUSPDGruneFDPDer Rat des Fleckens Artlenburg setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl fur jeweils funf Jahre gewahlt Die vergangenen Kommunalwahlen ergaben die folgenden Sitzverteilungen Wahljahr CDU SPD Grune FDP Gesamt2021 18 6 3 1 1 11 Sitze2016 7 4 0 0 11 Sitze2011 7 4 0 0 11 Sitze2006 6 5 0 0 11 Sitze2001 6 4 1 0 11 SitzeBurgermeister Bearbeiten Ehrenamtlicher Burgermeister ist mit Stand 2017 Rolf Twesten Wappen Bearbeiten Auf dem Wappen ist der Kirchturm der Artlenburger St Nicolai Kirche abgebildet Der Kirchturm wurde in der Zeit der ersten Jahrtausendwende aus unbehauenen Feldsteinen errichtet und diente ursprunglich wohl als Teil einer Wehranlage zur Sicherung des Elbuberganges 19 Museen Bearbeiten Heimatmuseum mit Ausstellungsstucken aus der RegionBauwerke Bearbeiten nbsp Die Hollandermuhle in ArtlenburgSiehe auch St Nicolai Artlenburg HollandermuhleVerkehr BearbeitenDie B 209 Luneburg Lauenburg beruhrt das Gemeindegebiet von Artlenburg Sonstiges BearbeitenIn Artlenburg wurde der Architekt Ernst Moeller 1858 1936 geboren Literatur BearbeitenAndre Feit Die letzten Kriegstage im Dreieck Artlenburg Hohnstorf Elbe Lauenburg Ein Ruckblick nach 60 Jahren Frieden Hohnstorf Elbe 2005 Flecken Artlenburg Unsere Chronik Schwarzenbek 2013 August Hoffmann Sippenbuch der Gemeinde Artlenburg 1640 1938 Artlenburg 1987 Hans Cord Sarnighausen Die Hannoverschen Amtsjuristen von 1815 bis 1857 in Artlenburg In Zeitschrift fur Niederdeutsche Familienkunde Heft 2 2014 S 280 285 Wichmann von Meding Artlenburg Europaische Elbfurt zwischen Ackerland und Armenhaus In Lauenburgische Heimat Band 195 2013 S 74 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Artlenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Fleckens ArtlenburgEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Statistik Niedersachsen LSN Online Regionaldatenbank Tabelle A100001G Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Stand 31 Dezember 2022 Hilfe dazu Jurgen Udolph Recherche Der Ortsnamenforscher Nicht mehr online verfugbar In Internetseite NDR 1 Niedersachsen Archiviert vom Original am 7 Dezember 2015 abgerufen am 2 August 2019 Quelle H Bahlow Lexikon deutscher Fluss und Ortsnamen alteuropaischer Herkunft Neustadt an der Aisch 1981 S 13 und S 12 zu altindisch ardati griechisch ardo bewassern W Prange Siedlungsgeschichte des Landes Lauenburg im Mittelalter Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte Hrsg Bd 41 Neumunster 1960 S 154 u 155 Heinrich Leo Vorlesungen uber die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches Dritter Band Eduard Anton Halle 1861 S 104 f Rudolf Usinger Deutsch danische Geschichte 1189 1227 Berlin 1863 Verlag und Druck von E S Mittler und Sohn S 133 Eintrag von Stefan Eismann zu Ertheneburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 27 Juni 2021 August von Oppermann Carl Schuchhardt Atlas vorgeschichtlicher Befestigungen in Niedersachsen F Gersbach Hannover 1916 S 90 u Blatt LXIV Vgl Matthias Blazek Das Kurfurstentum Hannover und die Jahre der Fremdherrschaft 1803 1813 ibidem Stuttgart 2007 ISBN 978 3 89821 777 4 S 13 Ausfuhrlich Matthias Blazek Das Loschwesen im Bereich des ehemaligen Furstentums Luneburg von den Anfangen bis 1900 Adelheidsdorf 2006 S 186 f ISBN 978 3 00 019837 3 Lubecker Nachrichten Letzte Kampfe im Fruhjahr 1945 vom 14 April 2015 abgerufen am 30 Mai 2018 Dorfzeitung Kroppelshagen Fahrendorf Kriegsende vor 70 Jahren S 10 vom Fruhjahr 2015 abgerufen am 30 Mai 2018 Dorfzeitung Kroppelshagen Fahrendorf Kriegsende vor 70 Jahren S 10 vom Fruhjahr 2015 abgerufen am 30 Mai 2018 British Army und Bundeswehr schlagen Schwimmbrucke uber die Elbe vom 5 Dezember 2017 abgerufen am 30 Mai 2018 Schleswig Holsteinischer Zeitungsverlag Elbquerung in Schnakenbek Militarisches Spektakel Deutsche und britische Soldaten bauen amphibische Brucke vom 30 November 2017 sowie Lubecker Nachrichten Militarisches Spektakel Bruckenschlag uber die Elbe vom 1 Dezember 2017 jeweils abgerufen am 30 Mai 2018 Landtagswahlkreise ab 16 Wahlperiode Wahlkreiseinteilung fur die Wahl zum Niedersachsischen Landtag Anlage zu 10 Abs 1 NLWG S 4 PDF Memento vom 25 Juli 2011 im Internet Archive 87 KB Beschreibung der Wahlkreise Anlage zu 2 Abs 2 Bundeswahlgesetz In Achtzehntes Gesetz zur Anderung des Bundeswahlgesetzes Anlage zu Artikel 1 Bonn 18 Marz 2008 S 325 PDF Memento vom 25 Juli 2011 im Internet Archive 200 KB Ergebnis Gemeinderatswahl 2021 Abgerufen am 2 August 2022 St Nicolaikirche Artlenburg abgerufen am 30 Mai 2018Gemeinden im Landkreis Luneburg Stadte Bleckede Luneburg Weitere Gemeinden Adendorf Amelinghausen Amt Neuhaus Artlenburg Bardowick Barendorf Barnstedt Barum Betzendorf Boitze Brietlingen Dahlem Dahlenburg Deutsch Evern Echem Embsen Handorf 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