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Reichsgraf Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn 22 April 1736 in Hannover 10 Oktober 1811 ebenda war ein kurhannoverscher Feldmarschall und Kunstsammler Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn als Freund italienischer Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sammlung Wallmoden 3 Familie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Ludwig kam als unehelicher Sohn des britischen Konigs Georg II 1683 1760 und dessen Matresse Amalie Sophie von Wallmoden geb von Wendt 1704 1765 spatere Countess of Yarmouth zur Welt Zwar war seine Mutter mit Graf Adam Gottlieb von Wallmoden 1704 1752 verheiratet aber gegen eine Zahlung von 1000 Dukaten war dieser bereit seine Anspruche zuruckzustellen Der 1736 geborene Sohn wurde offiziell als ehelich anerkannt und erhielt den Namen Graf von Wallmoden Gimborn Die Ehe wurde 1740 geschieden nbsp Teile der wieder zusammengestellten Kunstsammlung im Museum im Schloss Herrenhausen 2014 wahrend der Niedersachsischen Landesausstellung Als die Royals aus Hannover kamenNach dem Tod der Konigin Caroline 1683 1737 pladierte der damalige Premierminister Robert Walpole dafur Amalie Sophie von Wallmoden von Hannover nach England zu holen Sie sollte die Stelle als offizielle Matresse franzosisch maitresse en titre bei Konig Georg II einnehmen Dadurch wuchs Johann Ludwig im St James s Palace und Kensington Palace auf Als illegitimer Sohn des Konigs bekam der junge von Wallmoden eine umfassende Erziehung und nach seiner Ausbildung ging er auf Kavalierreise nach Italien Im Zuge dieser Unternehmung legte er sich unter sachkundiger Anleitung des Altertumsforschers Johann Joachim Winckelmann als Cicerone eine umfangreiche Sammlung antiker Marmorstatuen Busten und Reliefs zu Nach seiner Reise trat er in den kurhannoverschen Militardienst ein und stieg bis zum Generalmajor auf 1751 wurde er Domherr in Lubeck nbsp Ausschnitt aus dem Gemalde Die Eroberung von Valencienne am 28 Juli 1793 von P I de Loutherbourg Graf von Wallmoden Gimborn ist dargestellt zwischen den beiden englischen Prinzen Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn war Mitglied der Freimaurerloge Friedrich in Hannover und 1763 1764 deren Meister vom Stuhl 1 Im Jahr 1768 erwarb von Wallmoden einige Garten bei Hannover und fasste sie zum Wallmodengarten zusammen woraus der Georgengarten entstand 1782 liess dort das Wallmoden Palais errichten das spater seine beruhmte antike Kunstsammlung beherbergte Zusatzlich zu seinem ererbten Gut Heinde erwarb von Wallmoden 1782 von Furst Johann I zu Schwarzenberg die Reichsherrschaft Gimborn in Westfalen und wurde von Kaiser Joseph II am 17 Januar 1783 zu Wien unter dem Namen Wallmoden Gimborn und mit entsprechender Wappenbesserung in den Reichsgrafenstand erhoben Gleichzeitig erlangte er Sitz und Stimme im westfalischen Reichsgrafenkollegium und damit die Reichsstandschaft nbsp Rittergut Heinde bei Hildesheim nbsp Schloss Gimborn Bergisches Land nbsp Wallmoden Palais im Georgengarten HannoverNach dem Tod des Grafen Philipp II zu Schaumburg Lippe 1723 1787 wurde von Wallmoden Gimborn neben der Witwe Prinzessin Juliane von Hessen Philippsthal der Vormund des unmundigen Sohnes und Erben Georg Wilhelm 1784 1860 In den Jahren von 1790 bis 1811 war Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn Ehrenmitglied der Preussischen Akademie der Kunste in Berlin Obwohl er ohne nennenswerte militarische Erfahrung war 2 wurde Wallmoden im Ersten Koalitionskrieg der Befehl uber ein im Dezember 1794 und Januar 1795 am Waal aufgestelltes hannoversches Korps ubertragen Als die von General Jean Charles Pichegru gefuhrten franzosischen Truppen vorruckten zog Wallmoden sich zuruck 3 Am 5 Juli 1803 unterzeichnete Wallmoden als Oberbefehlshaber der kurhannoverschen Armee die Konvention von Artlenburg und kapitulierte damit vor den einmarschierten napoleonischen Truppen Mit dem Ende des Heiligen Romischen Reiches 1806 wurde die souverane Herrschaft Gimborn durch die Rheinbund Akte dem Grossherzogtum Berg zugeschlagen das Napoleon seinem Schwager Joachim Murat ubertrug Wallmodens Erben verkauften 1813 das entlegene Schloss Gimborn und den zugehorigen Landbesitz Johann Ludwig Graf von Wallmoden Gimborn wurde im Erbbegrabnis der Familie in Heinde bei Hildesheim bestattet Seine bedeutende fast 600 Werke umfassende Gemaldesammlung wurde 1818 versteigert und in die ganzen Welt verstreut Etwa 70 Gemalde gelangten in den Besitz des Unternehmers und Politikers Bernhard Hausmann Im Rahmen der Niedersachsischen Landesausstellung 2014 zum 300 Jubilaum der Personalunion zwischen Grossbritannien und Hannover wurde im Schloss Herrenhausen unter dem Obertitel Als die Royals aus Hannover kamen mit uber 100 Exponaten eine Rekonstruktion der ehemaligen Wallmoden schen Galerie prasentiert 4 Mit Leihgaben aus privaten und institutionellen Sammlungen in Europa und Nordamerika wurden in der vom Kunsthistoriker Ralf Bormann vom Niedersachsischen Landesmuseum Hannover 5 kuratierten Ausstellung erstmals seit 200 Jahren wieder Teile der Antiken 6 und Gemaldesammlung zusammengefuhrt 7 8 9 Nach Johann Ludwigs Tod erwarb Konig Georg IV die antike Skulpturenkollektion Wallmodens Buchersammlung von uber 8000 Banden ging bereits 1813 an seinen Grossneffen den Vizekonig Adolf Heinrich Herzog von Cambridge Die Antikensammlung ist noch immer im Besitz der Welfen und seit 1979 als Dauerleihgabe im Archaologischen Institut der Universitat Gottingen zu sehen 10 11 Sammlung Wallmoden Bearbeiten Hauptartikel Sammlung Wallmoden Die seit 1764 entstandene private Sammlung von Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn umfasste wenigstens 849 Gemalde zumeist Historienbilder und niederlandische und italienische Landschaftsgemalde uber 8000 Bucher und 80 Skulpturen davon 44 antike Originale des 1 bis 3 Jahrhunderts Letztere befanden sich als Sammlung Wallmoden von 1979 bis 2023 als Leihgabe der Welfen im Archaologischen Institut der Universitat Gottingen 12 Familie BearbeitenIn erster Ehe heiratete Johann Ludwig von Wallmoden am 18 April 1766 in Hannover Charlotte Christiane Auguste Wilhelmine von Wangenheim 1740 1783 Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Ernst Georg August 1767 1792 Ludwig Georg Thedel 1769 1862 osterreichischer General der Kavallerie Georgine Charlotte Auguste 1770 1859 1791 Freiherr Karl August von Lichtenstein geschieden 1795 1796 Friedrich Abraham Wilhelm Graf von Arnim Zichow 1767 1812 geschieden 1806 1824 le Marchant de Charmont Marquis le Marchant de CharmontWilhelmine Magdalene Friederike 1772 1819 1793 Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom Stein 1757 1831 preussischer Staatsminister und Reformer Friedrike Eleonore Juliane 12 Juli 1776 18 Februar 1826 Ludwig Friedrich Graf von Kielmansegg 1765 1850 Eltern von EduardIn zweiter Ehe heiratete von Wallmoden Gimborn am 3 August 1788 in Buckeburg Freiin Luise Christiane von Lichtenstein 1763 1809 Tochter von Freiherr Friedrich Karl von Lichtenstein und Charlotte Ernestine von Berckefeld Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Karl August Ludwig 1792 1883 osterreichischer Geheimrat und Feldmarschallleutnant 1833 Zoe Grafin von Grunne Tochter von Philipp Ferdinand mit ihm erlosch die grafliche Linie Oberhaus Wallmoden Adolf Franz James Wilhelm 1794 1825 Luise Henriette 1796 1851 1816 Karl Julius Heinrich Graf von Rottenhan 1791 1847 Siehe auch BearbeitenWallmoden Adelsgeschlecht Literatur BearbeitenRalf Bormann Die Kunstsammlung des Reichsgrafen Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn In Katja Lembke Hrsg Als die Royals aus Hannover kamen Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 1837 Katalog zur Niedersachsischen Landesausstellung im Landesmuseum Hannover und im Herrenhauser Schloss vom 17 Mai bis zum 5 Oktober 2014 Dresden 2014 S 238 261 Ralf Bormann Das verschleierte Bild Zur Logik der Kopie in der Sammlung des Grafen Wallmoden 1736 1811 in Antonia Putzger Marion Heisterberg Susanne Muller Bechtel Hrsg Nichts Neues Schaffen Perspektiven auf die treue Kopie 1300 1900 Berlin 2018 S 231 250 Ralf Bormann Wallmoden s Collections at Hanover Herrenhausen Depicted Towards the Reconstruction of a Baroque aemulatio of the Uffizi In Andrea M Galdy Sylvia Heudecker Collecting Prints and Drawings Newcastle 2018 S 172 189 Bernhard von Poten Wallmoden Gimborn Ludwig Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 756 761 Wilhelm Rothert Allgemeine Hannoversche Biografie Band 3 Hannover unter dem Kurhut 1646 1815 Hannover Sponholtz 1914 in Frakturschrift S 589ss W Gresky Der Reichsgraf Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn und sein Schlosschen im Georgengarten In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge 36 1982 S 251 279 Stefan Amt Zur Planungsgeschichte des Wallmoden Schlosses In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge 50 1996 S 71 83 Klaus Mlynek Wallmoden Gimborn Johann Ludwig Graf von In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 375 online uber Google Bucher Klaus Mlynek Wallmoden Gimborn Johann Ludwig Graf von In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 654 655 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Freimaurerei im Oriente von Hannover Erinnerungsblatter Hannover 1859 S 51 Gerhard von Scharnhorst Private und dienstliche Schriften Band 1 Schuler Lehrer Kriegsteilnehmer Kurhannover bis 1795 Herausgegeben von Johannes Kunisch Bohlau Koln 2002 S 790 Adolphe Thiers Geschichte der franzosischen Revolution Otto Wigand Leipzig 1848 Band 11 S 12 17 Ralf Bormann Die Kunstsammlung des Reichsgrafen Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn In Katja Lembke Hrsg Als die Royals aus Hannover kamen Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 1837 Katalog zur Niedersachsischen Landesausstellung im Landesmuseum Hannover und im Herrenhauser Schloss vom 17 Mai bis zum 5 Oktober 2014 Dresden 2014 S 238 261 Mitarbeiterverzeichnis des Niedersachsischen Landesmuseums Hannover Memento vom 26 Oktober 2014 im Internet Archive Gottinger Tageblatt vom 17 April 2014 DIE WELT vom 17 Mai 2014 Die Sensation der Niedersachsischen Landesausstellung 2014 Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 16 Mai 2014 Der heimliche Hohepunkt der Landesausstellung Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 27 Februar 2014 Thomas Kopietz Sammlung des Reichsgrafen von Wallmoden Romische Skulpturen verlassen Gottingen In hna de Hessisch Niedersachsische Allgemeine 11 Mai 2023 abgerufen am 13 Mai 2023 Die Skulpturen der Sammlung Wallmoden Gottingen 1979 Christof Boehringer Zur Skulpturensammlung des Grafen Wallmoden In Zuruck zur Natur Idee und Geschichte des Georgengartens in Hannover Herrenhausen Gottingen 1997 S 59 64 Uwe Walter Ein Welfenschatz verschwindet im Depot Die Antikensammlung des Grafen Wallmoden wird aus der Universitat Gottingen abgezogen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 1 Juni 2023 S 14 Normdaten Person GND 130253219 lobid OGND AKS VIAF 67568524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallmoden Gimborn Johann Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG Generalmajor und KunstsammlerGEBURTSDATUM 22 April 1736GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 10 Oktober 1811STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ludwig von Wallmoden Gimborn amp oldid 235167589