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Heinrich Freiherr von Mercy 1596 in Longwy 24 Dezember 1659 in Chatillon sous les Cotes 1 war ein lothringischer Adliger der im Dreissigjahrigen Krieg auf kaiserlicher Seite kampfte und den Rang eines Feldmarschallleutnants erreichte Er war der altere Bruder des beruhmten Feldmarschalls Franz von Mercy Heinrich von Mercy auf einem Kupferstich von Elias Widemann im Jahr 1649Leben BearbeitenHeinrich war der erste Sohn von Pierre Ernest de Mercy 1619 Gouverneur von Longwy und Kammerherr des Herzogs Karl III von Lothringen und seiner Frau Anne du Hautoy Kurz nach ihm folgten der zweite Sohn Franz ca 1597 1645 und der dritte Sohn Kaspar 1599 1644 die ebenfalls hohe Militarrange erreichten und beide als bayrische Generale in der Schlacht fielen Von den jungeren Brudern trat Maximilian dem Benediktinerorden bei Ludwig 1614 1633 wurde in jungen Jahren als Hauptmann bei der Verteidigung von Konstanz todlich verwundet und Pierre Ernest II 1617 wurde Abbe des Klosters Acey 2 Die Schwester Francoise heiratete den 1632 kaiserlichen Offizier Jacques de Buffignecourt 3 Uber die weiteren Bruder Anton und Errard sowie eine weitere Schwester ist wenig bekannt 2 Nach dem Tode seines Vaters wurde Heinrich am 10 Februar 1620 zu dessen Nachfolger als Gouverneur von Longwy ernannt Er galt als beruhmter Schwertkampfer er nahm an dreizehn verburgten Duellen teil von denen mehrere fur seine Gegner todlich endeten Im Jahr 1630 trat er in militarische Dienste von Herzog Viktor Amadeus I von Savoyen Die Franzosen die in der Zwischenzeit Lothringen besetzten vertrieben Heinrich 1635 als Gouverneur von Longwy Im darauffolgenden Jahr konnte Heinrich mit Hilfe kaiserlicher Truppen dorthin zuruckkehren 1637 schloss er sich der lothringischen Armee unter dem exilierten Herzog Karl IV an der sich mit den Franzosen einen bestandigen Krieg um sein Heimatland lieferte Heinrich zeichnete sich in der Armee des Herzogs bei der Einnahme zahlreicher Stadte oder Burgen aus 3 1639 wechselte Heinrich unmittelbar in kaiserliche Dienste und ubernahm das Kurassierregiment seines Bruders Kaspar und das Infanterieregiment seines anderen Bruders Franz die beide in die Armee Kurfurst Maximilians von Bayern ubergetreten waren Heinrichs Regimenter unterstutzten zunachst ebenfalls die Bayern bis sie zur 1641 zur Armee Guillaume de Lamboys stiessen der ein kaiserliches Hilfskorps fur die Spanier in den Sudlichen Niederlanden anfuhrte 4 5 Im gleichen Jahr wurde Mercy zum Generalwachtmeister ernannt 3 Bei Lamboys Niederlage in der Schlacht bei Kempen im Januar 1642 wurde er 6 und vielleicht auch sein Bruder Kaspar von den Franzosen gefangen genommen 7 Erst im September 1643 wurde er freigelassen 8 Anfang 1644 wurde er zu Hans Christoph III von Puchheim nach Ungarn geschickt der dort eine Armee zum Kampf gegen Georg I Rakoczi sammelte Mercy sollte ihm bei der Aufstellung seiner Infanterieabteilungen helfen Mitte des Jahres stand sein Regiment im Rheinland bis zum Oktober gelangte es als Verstarkung fur Matthias Gallas in dessen Lager bei Bernburg 1 Nachdem Mercy am 13 Dezember zum Feldmarschallleutnant ernannt wurde 3 kampfte er im Marz 1645 in Bohmen zusammen mit seinen Kurassieren in der Schlacht bei Jankau gegen die Schweden und geriet wie ein Grossteil der kaiserlichen Armee in Gefangenschaft 9 Nach seiner Freilassung diente Heinrich in Niederosterreich bei der Abwehr und Vertreibung der Schweden die nach den Kampfen in Bohmen dorthin vorgedrungen waren Unter General Puchheim befehligte er bei der Belagerung von Korneuburg das am 4 August 1646 von den Kaiserlichen zuruckerobert wurde Danach wurde er als Verstarkung zur kaiserlichen Hauptarmee nach Hessen geschickt wo er schon Ende August im Rahmen des Hessenkriegs die Darmstadter Truppen Ernst Albrechts von Eberstein mit 3000 Reitern gegen die Truppen Hessen Kassels unter Johann von Geyso unterstutzen und letzterem eine Niederlage beibringen konnte Im September entsandte ihn der kaiserliche Oberbefehlshaber Erzherzog Leopold Wilhelm von Darmstadt aus mit 1600 Reitern der schwedischen Armee hinterher die nach Gemunden am Main gezogen war Mercy stellte fest dass die Schweden die bisher ihre Angriffsrichtung durch Truppenbewegungen in zahlreiche Richtungen verschleierten in Richtung Donau nach Bayern ziehen wollten 1 Anfang 1647 hielt er sich in Leitmeritz auf in dessen Umgebung eines seiner Regimenter sein Winterquartier erhalten hatte 10 Nach dem Ubertritt von Johann von Sporck aus bayrischen in kaiserliche Dienste infolge des Waffenstillstands von Ulm im Marz trat Mercy sein Kurassierregiment an Sporck ab 5 Sein Infanterieregiment nahm im Mai 1648 noch an der Schlacht bei Zusmarshausen teil Im gleichen Jahr wechselte er wieder zur lothringischen Armee 4 Verheiratet war Heinrich von Mercy mit Claude de Brandebourg mit der er einen jung verstorbenen Sohn hatte 3 Er selbst uberlebte anders als viele seiner Bruder den Dreissigjahrigen Krieg und starb am 24 Dezember 1659 in Chatillon sous les Cotes in Lothringen 1 Literatur BearbeitenAlain Petiot Les Lorrains et l empire Memoire amp documents 2005 ISBN 978 2 914611 37 4 S 375 franzosisch google com Antonio Schmidt Brentano Heinrich Freiherr von Mercy In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Osterreichisches Staatsarchiv Wien 2022 S 318f Bernd Warlich Mercy Heinrich Freiherr von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 4 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernd Warlich Mercy Heinrich Freiherr von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 4 Mai 2022 a b Andreas Pechtl Nochmals Grimmelshausens tapferer General Franz von Mercy Anmerkungen und Erganzungen zum Beitrag von Martin Ruch In Simpliciana XXXI 2009 Peter Lang Frankfurt am Main 2010 S 479 504 a b c d e Alain Petiot Les Lorrains et l empire Memoire amp documents 2005 ISBN 978 2 914611 37 4 S 375 franzosisch google com a b Alphons von Wrede Die Geschichte der k u k Wehrmacht Die Regimenter Corps Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX Jahrhunderts Wien 1898 1905 II Band Aufgeloste Fuss Truppen S 107 a b Alphons von Wrede Die Geschichte der k u k Wehrmacht Die Regimenter Corps Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX Jahrhunderts Wien 1898 1905 III Band Aufgeloste Truppenkorper zu Pferd S 545 546 Manfred Groten O felix Agrippina nobilis Romanorum Colonia neue Studien zur Kolner Geschichte SH Verlag 2009 ISBN 978 3 89498 198 3 S 130 google de Bernd Warlich Mercy Caspar Freiherr von In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 4 Mai 2022 Antonio Schmidt Brentano Heinrich Freiherr von Mercy In Die kaiserlichen Generale 1618 1655 Ein biographisches Lexikon Osterreichisches Staatsarchiv Wien 2022 S 318f William Guthrie The Later Thirty Years War From the Battle of Wittstock to the Treaty of Westphalia Greenwood Publishing Group 2003 ISBN 978 0 313 32408 6 S 141 Carl Jahnel Der dreissigjahrige Krieg in Aussig und Umgebung In Mitteilungen des Vereines fur Geschichte der Deutschen in Bohmen Band 42 Prag 1904 S 242 Normdaten Person GND 1017218722 lobid OGND AKS VIAF 193603776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mercy Heinrich vonKURZBESCHREIBUNG lothringischer AdligerGEBURTSDATUM 1596GEBURTSORT LongwySTERBEDATUM 24 Dezember 1659STERBEORT Chatillon sous les Cotes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von Mercy amp oldid 238132867