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Hans Christoph III von Puchheim 1605 1657 war osterreichischer Adeliger und kaiserlicher Feldmarschall Hans Christoph III Graf PuchheimEr war der Sohn von Johann Christoph II von Puchheim zu Krumbach und Eva Susanna von Hofkirchen Er heiratete Polixena Grafin von Leiningen Dagsburg In der Schlacht bei Breitenfeld befehligte er 1642 den linken Kavallerieflugel der Kaiserlichen der von den Schweden bereits angegriffen wurde bevor alle Truppen ihre Schlachtformation eingenommen hatten Die fruhe Flucht eines Arkebusierregiments in Puchheims erster Schlachtlinie riss weitere Truppen mit zur Flucht In der Folge wurden Puchheims Soldaten geschlagen und die Schweden konnten ihre ganze Macht nacheinander auf den anderen Flugel der Kaiserlichen und dann das Zentrum richten womit sie die Schlacht fur sich entschieden 1 Nach der Niederlage entbrannte in der kaiserlichen Armee ein nationalistisch aufgeladener Streit ob sie durch die fruhe Flucht des vor allem von deutschen Offizieren unter Puchheim kommandierten Flugels verschuldet war oder weil dieser unzureichend vom rechten Flugel unter Italienern Welschen wie Annibale Gonzaga und Albert Gaston Spinola von Bruay unterstutzt wurde Der Oberbefehlshaber Erzherzog Leopold Wilhelm hielt zu den welschen Generalen stiess damit aber auf die Ablehnung prominenter deutscher Offiziere wie Melchior von Hatzfeldt und verliess bald darauf die Armee gefolgt von den meisten der Italiener 2 Puchheim bekampfte als Feldmarschallleutnant 1644 den ungarischen Aufstandischen Georg I Rakoczi 1645 46 befehligte er die kaiserlichen Truppen im Kampf gegen die Schweden im nordlichen Niederosterreich Nach der Abwehr des schwedischen Angriffs an der Donau im Jahre 1645 zusammen mit den ihm unterstellten Befehlshabern Johann Wilhelm von Hunolstein in Mautern und Annibale Gonzaga als Stadtkommandant in Wien ubernahmen Hunolstein und er im folgenden Jahr die Ruckeroberung der nach dem schwedischen Ruckzug noch feindlich besetzten Festungen Krems und Korneuburg Den fur die Kapitulation der Schweden entscheidenden Minenkrieg ubernahm der Kommandant Mahrens und erfolgreiche Verteidiger Brunns Jean Louis Raduit de Souches Am 5 Mai 1646 ergab sich Krems am 4 August nach zweimonatiger Belagerung auch Kornneuburg 3 1647 sollten Puchheim und de Souches wieder schwedische Festungen im Rucken der kaiserlichen Hauptarmee zur Ubergabe bringen wahrend Hunolstein inzwischen das Kommando der kaiserlichen Infanterie unter dem Oberbefehlshaber Peter Melander von Holzappel ubernommen hatte Das wesentliche Resultat war dabei Iglau durch eine im Juli beginnende Blockade und eine insgesamt dreimonatige formliche Belagerung am 7 Dezember 1647 nach zwei Jahren schwedischer Besatzung zuruckzuerobern Die anschliessende Blockade von Olmutz war jedoch ebenso erfolglos wie vorherige Versuche der Kaiserlichen zur Ruckeroberung der seit 1642 schwedisch kontrollierten Festung 4 1648 sollte Puchheim Einfalle des schwedischen Befehlshabers Arvid Wittenberg aus Schlesien abwehren Als ein kleines schwedisches Kontingent unter Hans Christoph von Konigsmarck von der Oberpfalz aus in Bohmen eindrang und am 26 Juli handstreichartig die Prager Kleinseite einnahm ruckte Puchheim mit 2000 Reitern ins Innere Bohmens und erreichte am 27 Juli die Prager Alt und Neustadt deren Verteidigung gegen die schwedische Belagerung er unterstutzte Mitte September reiste Buchheim nach Budweis um von dort Verstarkungen nach Prag zu fuhren Als er sich zwischen Frauenberg und Budweis abseits eines Grossteils seiner Truppen aufhielt wurde er jedoch zusammen mit einigen seiner Offiziere von zahlenmassig uberlegenen schwedischen Reitern Wittenbergs uberrascht und gefangen genommen 5 Der Rest von Puchheims eigenen Reitern war von Siegmund Myslik von Hirschau gerettet worden der spater zusammen mit Martin Maximilian von der Goltz ein Entsatzheer nach Prag fuhrte das durch die Nachricht vom Westfalischen Frieden jedoch nicht mehr zum Kampfeinsatz kam Wohl noch im Jahr 1648 wurde Puchheim unter dem Gesellschaftsnamen Der Zerbrechende in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen 6 Er bewohnte die Burg Kirchschlag in der Buckligen Welt Im Jahre 1651 erbaute er im Ort Kirchschlag ein Herrenhaus und liess die Burg unbewohnt zuruck Nach seinem Tod kam die Herrschaft Kirchschlag an den Grafen Nikolaus Palffy der uber seine Mutter Erbanspruche geltend machen konnte Literatur BearbeitenDes Heil Rom Reichs Genealogisch Historischen Adels Lexici Zweyter und letzter Theil Leipzig 1747 S 899 Weblinks BearbeitenHans Christoph III von Puchheim auf kaiserhof geschichte lmu deEinzelnachweise Bearbeiten William Guthrie The Later Thirty Years War From the Battle of Wittstock to the Treaty of Westphalia Greenwood Publishing Group 2003 ISBN 978 0 313 32408 6 S 117 110 Lothar Hobelt Von Nordlingen bis Jankau Kaiserliche Strategie und Kriegsfuhrung 1634 1645 Heeresgeschichtliches Museum Wien 2016 ISBN 978 3 902551 73 3 S 345 347 Wilhelm Braumuller Hrsg Quellen und Forschungen zur vaterlandischen Geschichte Literatur und Kunst Wien 1849 S 462 473 Johann Sporschil Geschichte des Entstehens des Wachstums und der Grosse der osterreichischen Monarchie Funfter Band Renger Leipzig 1844 S 118 119 Volltext in der Google Buchsuche Bernd Warlich Arvid von Wittenberg In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten abgerufen am 12 November 2020 Mitgliederdatenbank der Fruchtbringenden Gesellschaft 516 Graf Hans Christoph von Puchheim Der Zerbrechende abgerufen am 10 Marz 2021 Normdaten Person GND 116306505 lobid OGND AKS VIAF 25350413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Puchheim Hans Christoph III vonALTERNATIVNAMEN Puchheim Johann Christoph vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Adeliger und kaiserlicher FeldmarschallGEBURTSDATUM 1605STERBEDATUM 1657 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Christoph III von Puchheim amp oldid 235223539