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Graf Jean Louis Raduit de Souches 16 August 1608 in La Rochelle heute Departement Charente Maritime Frankreich 12 August 1682 in Jevisovice Mahren war ein kaiserlicher Feldherr Jean Louis Raduit de Souches Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserlicher Kriegsdienst in Mahren 1 2 Kampfe gegen die Schweden und Furst Rakoczy 1 3 Im Turkenkrieg 1 4 Kommando am Rhein und Abberufung 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn von Jean Raduit Herr von Bares aus einer protestantischen Adelsfamilie und dessen Gattin Margaretha von Bourdigalle in La Rochelle geboren verliess er Frankreich nach dem Hugenottenkrieg 1629 und trat in schwedische Kriegsdienste 1635 wurde er zum Hauptmann und 1639 zum Obristen befordert 1 Wegen der Gegnerschaft zum schwedischen General Torsten Stalhandske reiste er wieder nach Frankreich ab 1 Kaiserlicher Kriegsdienst in Mahren Bearbeiten 1642 trat er nach Fursprache von Erzherzog Leopold Wilhelm in das kaiserliche Heer ein und erhielt ein Dragonerregiment in Schlesien das im nachsten Jahr an dem weitestgehend erfolglosen Zug General Krockows nach Pommern teilnahm 2 In den letzten Jahren des Dreissigjahrigen Kriegs zeichnete sich Souches vor allem in Mahren aus Wahrend der Belagerung von Olmutz unter Befehl von Ladislaw Burian von Waldstein erwarb er sich erste Anerkennung Er fuhrte 600 Soldaten mit Hilfe des Franziskanermonchs Michael Pommer durch geheime Gange in die Domdekanei in der Stadt Als man die Truppen durch Zufall entdeckte konnte er sie unter heftigen schwedischen Angriffen wieder zuruckziehen 3 Am 14 Marz 1645 wurde er zum Kommandanten von Brunn ernannt Die erfolgreiche Verteidigung dieser Stadt 4 Mai bis 23 August gegen ein uberlegenes schwedisches Heer unter General Torstensson das Mitte Juli 1645 durch ein Reiterkorps des Fursten Rakoczi verstarkt worden war brachte Souches hochste Auszeichnung 1 Im April 1646 gelang ihm die Ruckeroberung der Schlosser von Nikolsburg und Mailberg Fur seine Leistungen erfuhr Souches zum 27 Oktober 1645 die Rangerhohung zum Generalfeldwachtmeister und am 2 Mai 1646 die Erhebung zum Freiherren 1 Kaiser Ferdinand III ernannte ihn im Oktober 1645 zum Kommandierenden General in Mahren und bewilligte ihm 30 000 Golddukaten mit denen sich Souches 1649 das Gut Jevisovce und ein Wohnhaus in Brunn erwarb Zuvor hatte er sich in den Jahren 1646 1648 bei der Wiedergewinnung der von den Schweden besetzten Orte in Niederosterreich und Mahren ausgezeichnet siehe dazu Belagerung von Korneuburg 1646 Als geburtiger Franzose blieb er dem oberen kaiserlichen Fuhrungskommando jedoch suspekt und wurde misstrauisch beobachtet Am 8 September 1648 wurde er zum Feldmarschallleutnant ernannt Nach dem Grossen Krieg wurde er zum Kommandanten an der Militargrenze ernannt und verstarkte die Festung Leopoldov Kampfe gegen die Schweden und Furst Rakoczy Bearbeiten In den Jahren von 1657 bis 1659 kampfte er im Zweiten Nordischen Krieg und nahm an den Feldzugen gegen die Schweden in Polen teil Er befehligte 1657 unter Raimund von Montecuccoli zunachst die kaiserliche Reiterei und war an der Eroberung von Krakau beteiligt Bald ubernahm er selbst den Oberbefehl und beteiligte sich ab Juli 1658 unter dem polnischen Hetman Lubomirski an der Belagerung von Thorn Am 12 Januar 1658 wurde er zum Feldzeugmeister und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Artillerie ernannt 1659 fuhrte er ein kaiserliches Korps von 14 000 Mann nach Pommern besetzte Greifenhagen und belagerte Stettin wo er am 16 November den Angriff abbrechen musste 1660 ubernahm er das Oberkommando zur Unterdruckung eines Aufstandes unter Furst Georg II Rakoczi Ende August 1660 konnte er die Kapitulation der Garnison von Grosswardein vor den Turken nicht verhindern Im Jahre 1661 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Oberst Ogilvy zum Kommandanten der Festung Spielberg in Brunn ernannt und am 5 Marz 1663 in den Grafenstand erhoben 1 Im Turkenkrieg Bearbeiten Im Turkenkrieg 1663 1664 befehligte er die habsburgische Nordarmee in Oberungarn Er wurde am 20 Januar 1664 zum Feldmarschall ernannt und bekam den Oberbefehl uber ein starkes Korps mit welchem er sich im Marz vor Weinitz mit ungarischen Hilfstruppen unter Stephan Kohary und Mihai Bercsenyi verstarkte und am 17 April 1664 die turkische Garnison der Festung Neutra zur Kapitulation zwang Am 8 Mai standen seine Truppen vor der Festung Levencz wo er am 19 Juli 1664 ein osmanisches Entsatzheer unter Kucuk Mehmed Pascha vernichtend schlagen konnte Dieser taktische Sieg starkte die Position des kaiserlichen Hauptheeres unter Montecuccoli der Anfang August in der Schlacht bei Mogersdorf St Gotthard einen grossen Sieg errang der die Turken am 10 August zum Frieden von Vasvar zwang Kommando am Rhein und Abberufung Bearbeiten De Souches wurde zum kaiserlichen Kammerherr ernannt und in den Hofkriegsrat berufen Zudem wurde er spater Kommandanten von Komorn Kommandant an der Slawonische Militargrenze und zeitweilig Stadtkommandant von Wien Im Jahr 1673 zog er unter Feldmarschall Montecuccoli gegen die Franzosen an den Rhein und in den Niederlanden Namentlich in der Schlacht bei Seneffe 11 August 1674 schadete er den Unternehmungen des Prinzen von Oranien durch sein verdachtiges aus seinem Starrsinn und seiner Unbotmassigkeit erklarliches Zaudern so dass er abberufen wurde Souches starb 1682 auf seinem mahrischen Landgut Jevisovce und wurde hinter dem Hochaltar der Jakobskirche in Brunn beigesetzt 4 Die mannliche Linie seines Geschlechtes ist 1736 erloschen Familie BearbeitenAus seiner 1 Ehe mit Anna Elisabeth von Hofkirchen hatte er vier Kinder 1 Johann Ludwig Raduit de Souches Eva Eleonora Nothaft von Wernberg Karl Ludwig Raduit de Souches 1691 Maria Anna von Puchheim 5 Anna Dorothea Caterina Raduit de Souches 12 Februar 1727 Graf Karl Maximilian von Thurn und Valsassina 15 Oktober 1643 7 Juli 1716 Eleonora Raduit de Souches Karl Joseph Ignaz von PuchheimAus seiner 2 Ehe mit Anna Maria Salome von Lynden und Reckheim 6 entstammte der Sohn Ferdinand Ludwig Raduit de SouchesLiteratur BearbeitenPetr Klapka Jean Louis Ratuit de Souches 1608 1682 De La Rochelle au service des Habsbourg Contribution a l etude des migrations nobiliaires francophones dans les pays de la Couronne de Boheme aux xviie xviiie siecles Honore Champion Paris 2015 492 p Bernhard von Poten Souches Ludwig Raduit de In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 698 700 Carl Adam Schweigerd Oesterreichs Helden und Heerfuhrer Band 2 Google Books S 192ff Christian d Elvert Die Schweden vor Brunn Ein Abschnitt des dreissigjahrigen Krieges Zur Jubel Feier der Vertheidigung Brunns gegen die Schweden vor zwei hundert Jahren Brunn 1845 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louis Raduit de Souches Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Louis Raduit de Souches bei geneall net Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Souches Susa Louis Raduit Graf de Ludwig Freiherr Radwig de Feldmarschall 1608 6 8 1682 In 30jaehrigerkrieg de abgerufen am 16 August 2019 Alphons von Wrede Die Geschichte der k u k Wehrmacht Die Regimenter Corps Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX Jahrhunderts Wien 1898 1905 III Band Aufgeloste Truppenkorper zu Pferd S 631 Joseph Wladislaw Fischer Geschichte der konigl Hauptstadt und Grenzfestung Olmutz im Markgrafthume Mahren Band 2 Brunn 1808 S 45 54 Ehren und Gedachtnuss Statua Ehren und Gedachtnis Statue Welche von Ertz gegossen und in der Brunner Pfarrkirchen St Jacobi aufgerichtet zu sehen nebst beygefugter Grabschrift Digitalisat Johann Huebner Kurtze Einleitung zum 2 3 Theile seiner Genealogischen Tabellen Band 2 S 56 Die durchlauchtige Welt Oder kurtzgefasste genealogische historische und politische Beschreibung meist aller jetztlebenden durchlauchtigen Personen etc Nebst einer kurtzen Beschreibung der furnehmsten Ritterorden in Europa Band 2 Hamburg 1701 S 622 Kapitel Grafen von Reckheim bei Google Books Normdaten Person GND 104376279 lobid OGND AKS LCCN nr96028760 VIAF 7821335 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Souches Jean Louis Raduit deALTERNATIVNAMEN Raduit de Souches Jean LouisKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher FeldherrGEBURTSDATUM 16 August 1608GEBURTSORT La RochelleSTERBEDATUM 12 August 1682STERBEORT Jevisovice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Louis Raduit de Souches amp oldid 237461835