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Die Schlacht bei Seneffe vom 11 August 1674 fand wahrend des Hollandischen Krieges statt Es standen sich eine franzosische Armee unter dem Prinzen Conde und eine alliierte Armee aus Spaniern Niederlandern und Truppen des Kaisers Leopold I unter dem Oberkommando von Wilhelm von Oranien im Raum um Seneffe im heutigen Belgien gegenuber Aus einem franzosischen Angriff auf die alliierte Nachhut entwickelte sich eine erbitterte verlustreiche Schlacht Den Sieg reklamierten beide Seiten fur sich Schlacht bei SeneffeTeil von Hollandischer KriegDatum 11 August 1674Ort SeneffeAusgang unentschieden beide Seiten reklamierten Sieg fur sichKonfliktparteienRomisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichRepublik der Vereinigten Niederlande Vereinigte NiederlandeSpanien 1506 Spanien Frankreich Konigreich 1791 FrankreichBefehlshaberWilhelm von OranienJean Louis Raduit de SouchesGraf Monterey Louis II de Bourbon prince de CondeTruppenstarkeInfanterie 55 000 Mann Kavallerie 15 000 Mann zusammen 70 000 Mann Infanterie 35 000 Mann Kavallerie 15 000 Mann zusammen 50 000 MannVerlustetot oder verwundet 8600 Mann vermisst oder gefangen 5400 Mann zusammen 14 000 Mann tot oder verwundet 6000 Mann vermisst oder gefangen 4000 Mann zusammen 10 000 MannDie Angaben uber Truppenstarken und Verluste konnen in der Literatur deutlich abweichen 1 Schlachten und Belagerungen imHollandischen Krieg 1672 1678 79 Solebay Erste Schooneveld Zweite Schooneveld Maastricht Texel Bonn Sinsheim Seneffe Enzheim Turkheim Sasbach Konzer Brucke Stromboli Augusta Palermo Philippsburg Maastricht Valenciennes Tobago Cassel Kokersberg Freiburg Ypern Rheinfelden Saint Denis Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 2 1 Absetzungsversuch der Alliierten 2 2 Franzosischer Angriff auf die Nachhut 2 3 Hauptkampf bei Fayt 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenLudwig XIV hatte Louis II de Bourbon prince de Conde den Oberbefehl in den Niederlanden ubertragen Ihm unterstand ein etwa 45 000 Mann starkes Heer Dieses sammelte sich Anfang Mai bei Tournai Mit einem weiteren Korps verstarkt erreichte es schliesslich 50 000 Mann Bei diesen handelte es sich durchweg um erfahrene Soldaten Die Aufgabe Condes war der Schutz von Nordfrankreich gegen die Truppen der Kaiserlichen Spanier und Niederlander die in den Niederlanden gesammelt wurden Die Armee der Alliierten bestand aus 30 000 Niederlandern die mehrheitlich neu ausgehoben waren unter Wilhelm III von Oranien Hinzu kamen 15 000 Spanier kommandiert vom Grafen Monterey den Statthalter von Flandern sowie 27 000 kaiserliche Soldaten unter Feldmarschall Souches Zusammen stellten die Verbundeten 70 000 Mann Der nominelle Oberbefehl lag bei Wilhelm von Oranien Von Anfang an schwierig war das Verhaltnis zum kaiserlichen Kommandanten der sich nur ungern dem deutlich jungeren Oranier unterordnete Problematisch waren auch die unterschiedlichen Ziele der Alliierten Die Niederlander wollten Maastricht und Grave gewinnen Die Spanier wollten den Franzosen die von diesen gemachten Eroberungen in Flandern und dem Hennegau wieder entreissen Das Ziel der Kaiserlichen war es dagegen so viele franzosische Truppen wie nur moglich in den Niederlanden zu binden damit man am Oberrhein gefahrloser gegen die franzosische Armee unter Turenne vorgehen konnte Diese Uneinigkeit fuhrte dazu dass der Sommer von Seiten der Verbundeten mit wenig zielgerichteten Aktionen verbracht wurde Erst Ende Juli war es Wilhelm von Oranien gelungen Souches zum Ubergang auf das linke Ufer der Maas bei Namur zu uberreden Die Verbundeten vereinigten sich daraufhin am 28 Juli bei Pervez Verlauf BearbeitenAbsetzungsversuch der Alliierten Bearbeiten Conde hatte Zeit eine starke Stellung einzunehmen Er stellte seine Truppen zwischen einem Wald und einer Meierei auf Der rechte Flugel lehnte sich an den Wald der linke Flugel an der Meierei an Die Front wurde durch das tief eingeschnittene und sumpfige Flussbett der Pieton gedeckt Am 9 August lagerte die verbundete Armee bei Seneffe Der Abstand zwischen beiden Armeen betrug jetzt nur noch eine Stunde Die Verbundeten bedrohten den linken Flugel der Franzosen die aber auf ihre starke Stellung vertrauten Am 10 August beschloss ein alliierter Kriegsrat gegen den Willen von Wilhelm von Oranien den Gegner nicht anzugreifen Vielmehr wollte man Richtung Cambrai marschieren Entweder wurde dies Conde veranlassen seine Position aufzugeben und sich auf fur die Verbundeten gunstigeren Terrain zu stellen oder wenn dieser die Stellung hielt wollte man eine der franzosischen Festungen belagern Die Gefahr eines Flankenmarsches in der unmittelbaren Nahe des Gegners die von einigen Generalen vorgebracht wurde hat Souches zuruckgewiesen Am 11 August marschierten die Verbundeten in drei Kolonnen los Die linke Kolonne bildete die Kavallerie die Infanterie bildete die Mitte und die rechte Kolonne bestand aus der Artillerie und dem Tross An der Spitze marschierten die Kaiserlichen gefolgt von den Niederlandern und den Spaniern Eine Nachhut aus Kavalleristen und Dragoner aller Alliierten kam am Schluss Franzosischer Angriff auf die Nachhut Bearbeiten Conde beobachtete die Manover der Gegner und beschloss die Nachhut so lange anzugreifen bis die ubrigen alliierten Einheiten zu deren Unterstutzung heran waren Gleichzeitig sollte eine kleinere Einheit die Spitze der Alliierten angreifen um so die Unterstutzung fur die Nachhut zu verzogern Die alliierte Nachhut stand unter dem Kommando von Charles Henri de Lorraine Vaudemont Dieser hatte eine gunstige Stellung zur Deckung des abmarschierenden Heeres eingenommen Sobald er feindliche Bewegungen bemerkte bat er den Prinzen von Oranien um Verstarkung Gegen 10 Uhr hielt Conde die Hauptmacht der Gegner fur weit genug entfernt und liess den Angriff auf die Nachhut beginnen Der Ort Sennefe wurde genommen die Kavallerie von Vaudemont besiegt und zum Ruckzug gezwungen Conde sammelte seine Truppen und befahl der Hauptmacht zu folgen Bei den Verbundeten drangte Wilhelm von Oranien Souches lange vergeblich die Nachhut zu unterstutzen Schliesslich nahm die hollandische und spanische Infanterie bei St Nicolas Stellung Der rechte Flugel wurde durch einen sumpfigen Bach der linke von Hecken und Waldchen gedeckt Kaum hatten die Truppen ihre Stellung eingenommen griff Conde mit seiner Infanterie und sechs Geschutzen an Die franzosische Kavallerie stand auf beiden Flugeln Sie griff mehrfach an und stiess auf starken Widerstand ehe es unter hohen Verlusten gelang die Gegner aus St Nicolas und den Waldchen zu vertreiben und selbst diese Stellungen einzunehmen Hauptkampf bei Fayt Bearbeiten Der Prinz von Oranien von der franzosischen Kavallerie bedrangt zog sich nach dem Dorf Fayt zuruck wo er seine Truppen gegen 14 Uhr eine neue Stellung einzunehmen befahl Der Tross der Verbundeten war mit der Kriegskasse inzwischen in die Hande der Franzosen geraten Conde hatte sein ursprungliches Ziel die gegnerische Nachhut zu vernichten vollkommen erreicht Ohne zu bedenken dass die franzosische Hauptmacht noch entfernt war wollte er weiter angreifen Auch waren die eingesetzten Truppen mittlerweile erschopft Daneben verstarkten die Kaiserlichen nun die Position Oraniens Dieser hielt seine Stellung im Dorf mit Kirche und Schloss mit Sumpf einer Schlucht und Waldungen fur gunstig Er verteilte seine Infanterie und einige Geschutze Auf einer dahinter liegenden freien Ebene stellte er seine Reiterei und die allmahlich eintreffenden Kaiserlichen auf Bei Conde waren einige Verstarkungen eingetroffen und dieser ging ohne auf weitere Truppen zu warten zum Angriff uber Die Mitte der Front befehligte er selbst Der Infanterie folgte die Kavallerie in mehreren Treffen Vierzehn Infanterieregimenter griffen die Gegner von drei Seiten im mittleren Frontabschnitt an Die Alliierten leisteten allerdings starken Widerstand und trotz mehrmaliger franzosischer Angriffe gelang es nicht die Gegner aus ihren Stellungen beim Dorf zu vertreiben Auch auf dem linken Flugel konnten sich die Verbundeten in der Schlucht behaupten Deren Kavallerie ging sogar teilweise zu Gegenangriffen uber Auch auf dem linken Flugel gelang es den Franzosen nicht entscheidende Gelandegewinne zu erzielen Die Schlacht dauerte bereits drei Stunden und die Franzosen erlitten starke Verluste Conde brach den Kampf nicht ab weil er noch immer auf die Ankunft seiner Hauptmacht hoffte Beim Einbruch der Dunkelheit horten die Kavalleriebewegungen auf Die Infanteriegefechte gingen bei Mondschein bis etwa 22 Uhr weiter Danach schwiegen auf beiden Seiten die Waffen Beide Heere waren darauf eingestellt dass die Schlacht am nachsten Morgen weitergehen wurde Dazu kam es nicht da gegen Mitternacht wieder Schiessereien begannen Die franzosische Kavallerie floh und liess sich nur unter Muhen wieder sammeln Folgen BearbeitenConde sah ein dass eine Fortsetzung der Kampfe am nachsten Morgen kaum Erfolge bringen wurde Daher beschloss er in sein ursprungliches Lager zuruckzukehren und liess dies auch noch wahrend der Nacht ausfuhren Auch die Verbundeten zogen sich zuruck Beide Seiten schrieben sich spater den Sieg zu In den Hauptstadten der beteiligten Kriegsparteien wurde das Te Deum zum Dank fur den Sieg gesungen Literatur BearbeitenHanns Eggert Willibald von der Luhe Hrsg Militair Conversations Lexikon Band 7 R S Verlags Bureau Adorf 1839 S 612 616 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen nach Gaston Bodart Hrsg Militar historisches Kriegs Lexikon 1618 1905 Stern Wien 1908 S 95 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Seneffe amp oldid 209967467