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Die Schlacht an der Konzer Brucke war eine Episode des Hollandischen Krieges Am 11 August 1675 erfochten mit Kaiser Leopold I verbundete Truppen einen Sieg uber ein Heer des franzosischen Sonnenkonigs Ludwig XIV Der Triumph vereitelte den Versuch eines franzosischen Entsatzheeres die Belagerung der seit 1673 franzosisch besetzten Stadt Trier durch kaiserliches Militar aufzubrechen In der Folge ergaben sich die Belagerten am 6 September 1675 Schlacht an der Konzer BruckeTeil von Hollandischer KriegKupferstich mit Schlachtverlauf Kunstler und Datum unbekanntDatum 11 August 1675Ort KonzAusgang Sieg der anti franzosischen KoalitionKonfliktparteienRomisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichSpanien 1506 Spanien Frankreich Konigreich 1791 FrankreichBefehlshaberG W von LuneburgE A von CalenbergK von LothringenO de Grana Francois de CrequyTruppenstarke16 000 Mann 11 Btl Infanterie 10 000 Mann 42 Esk Kavallerie 6600 Reiter 14 Geschutze Nachhut 5 Btl 4500 Mann 4 Esk 600 Reiter beim Belagerungspark 4 Btl 3600 Mann 5 Esk 700 Reiter 15 000 Mann 12 Btl Infanterie 11 000 Mann 36 Esk Kavallerie 5400 Reiter 11 Geschutze Trierer Garnison ca 7 Btl 6000 Mann Verluste1000 Tote 2000 6000 Tote500 3000 GefangeneDie Angaben uber Truppenstarken und Verluste konnen in der Literatur deutlich abweichenSchlachten und Belagerungen imHollandischen Krieg 1672 1678 79 Solebay Erste Schooneveld Zweite Schooneveld Maastricht Texel Bonn Sinsheim Seneffe Enzheim Turkheim Sasbach Konzer Brucke Stromboli Augusta Palermo Philippsburg Maastricht Valenciennes Tobago Cassel Kokersberg Freiburg Ypern Rheinfelden Saint Denis Kommandeur des franzosischen Entsatzheeres war Marschall Francois de Crequy auch de Crequi Das kaiserliche Koalitionsheer befehligte Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig Luneburg Beratende Funktionen hatten dessen Bruder der Osnabrucker Furstbischof Ernst August sowie Herzog Karl IV von Lothringen Georg Wilhelms und Ernst Augusts beider Bruder Johann Friedrich war als Herzog von Braunschweig Calenberg Hannover franzosischer Parteiganger Eine schlachtentscheidende Rolle spielte der kaiserliche Generalwachtmeister Otto de Grana Der Schlachtort liegt unweit von Trier zwischen Wasserliesch und Konz unterhalb der Granahohe nahe der Mundung der Saar in die Mosel Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Besetzung Triers durch die Franzosen 1673 75 1 2 Die Schlacht an der Konzer Brucke 1 3 Kapitulation der franzosischen Besatzung Triers 2 Historische Bedeutung 3 Schlachtfeld heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Devolutionskrieg hatte Ludwig XIV einen ersten erfolgreichen Versuch unternommen das franzosische Territorium nach Nordosten auszudehnen War damals noch Spanien der Hauptgegner und die Spanischen Niederlande Ziel der Aggression wandte sich der Sonnenkonig bald auch gegen das Heilige Romische Reich Die unzureichend geschutzte Westgrenze des durch Kleinstaaterei geschwachten Reichs war fur dessen Expansionspolitik eine leichte Beute So hatte Ludwig XIV schon 1670 das Herzogtum Lothringen besetzt und dessen Herrscher Karl IV vertrieben Nur vier Jahre nach Beendigung des Devolutionskrieges rustete Frankreich zum Angriff auf die Vereinigten Niederlande Ludwig XIV wollte sich an dem einstigen Bundnispartner im Devolutionskrieg fur dessen 1667 zu Breda geschlossenen Separatfrieden rachen was ihn zum fur ihn nachteiligen Aachener Frieden von 1668 gezwungen hatte Von Interesse war ausserdem die Schwachung der niederlandischen See und Handelsmacht Sein Vorhaben sicherte Frankreich im Vorfeld diplomatisch ab Es schloss Allianzen mit England Bayern und Schweden und verband sich vertraglich mit fast allen Fursten im strategisch wichtigen Niederrheingebiet Uber Subsidienvertrage wurden Koln und Munster zur Stellung eigener Truppen verpflichtet Im Bund mit Frankreich waren ausserdem Osnabruck und Calenberg Hannover Der deutsche Kaiser erklarte 1671 seine Neutralitat Mittels Neutralitatsvertragen gewann Frankreich die Unterstutzung Pfalz Neuburgs mit den Herzogtumern Berg und Julich sowie Kurtriers das mit der Mosel einen wichtigen Nachschubweg kontrollierte Brandenburgs Grosser Kurfurst als Landesherr des strategisch wichtigen Herzogtums Kleve von Frankreich umworben schlug sich zunachst auf Hollands Seite darum wurde Kleve bei Kriegsausbruch kurzerhand von den Franzosen besetzt nbsp Karl Kaspar von der Leyen Darstellung aus einem Kronungsdiarium aus dem Jahre 1658Die fatale Grenzlage zwischen den Territorien der traditionell verfeindeten Bourbonen und Habsburger zwang vor allem den Trierer Landesherren Karl Kaspar von der Leyen zu einer opportunistischen Neutralitatspolitik die sich dem aktuell Machtigeren andiente Ab Mai 1672 gab es regelmassige Truppen und Provianttransporte auf der Mosel allein in der Zeit von April bis August zahlten Augenzeugen annahernd 200 Versorgungsschiffe Der Kurfurst blieb fernab vom Geschehen Hauptstadt war zwar Trier doch residierten die Landesherrn seit 1629 auf Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein heute Stadtteil von Koblenz Am 12 Marz 1672 funf Tage vor seiner offiziellen Kriegserklarung an die Niederlande eroffnete England den Seekrieg mit einem Angriff auf den heimkehrenden Smyrna Handelskonvoi im Armelkanal auf Hohe der Isle of Wight 1 Frankreich erklarte im April den Krieg Aufmarschbasis und Nachschubroute fur den Angriff von Osten her bildeten die Territorien an Niederrhein und Mosel uber die 100 000 Mann gegen Holland vorruckten Der Hauptstoss fuhrte jedoch durch das mit Frankreich verbundete Hochstift Luttich gegen Hollands starkste Festung das exterritorial gelegene Maastricht Die Angriffsmacht verstarkten Koln mit 18 000 Mann und Munster mit etwa 25 000 Mann Munster scheiterte nach anfanglichen Erfolgen Ende August 1672 und abermals im April 1673 an der niederlandischen Festung Groningen Die Operationen der Franzosen nahmen indes bedrohliche Ausmasse an Sie eroberten binnen kurzem mehrere spanisch luxemburgische und niederlandische Festungen und konnten Anfang Juli 1673 auch Maastricht einnehmen Am Tiefpunkt des sogenannten Rampjaars angelangt durchstachen die verzweifelten Niederlander im Juni Juli die Meerdeiche und setzten ihr Land unter Wasser Der franzosische Vormarsch wurde abrupt gestoppt Besetzung Triers durch die Franzosen 1673 75 Bearbeiten nbsp Der franzosische Konig Louis XIV bei der Grundung des Pariser Observatoriums im Jahre 1667Die nun freiwerdenden Truppen setzte Ludwig XIV zum Teil gegen Kurtrier ein dessen wankelmutige Neutralitatspolitik Frankreichs Nachschub uber Mosel und Niederrhein gefahrdete Zudem war ihm bekannt geworden dass der Trierer Kurfurst einige kaiserliche Kompanien zum Schutze der Stadt Trier eingelassen hatte Der Seitenwechsel Kurtriers war damit augenscheinlich geworden Ein franzosisches Korps von etwa 10 000 Mann folgte Our und Sauer bis Oberbillig und besetzte Anfang August Igel Dem Heerfuhrer Marschall Turenne hatte der Sonnenkonig aufgetragen von der Bevolkerung 133 000 Livres als Kontribution fur den Unterhalt seiner Truppen einzutreiben Die Einwohner waren dazu nicht in der Lage Ein Bericht des Trierer Amts St Maximin der im Stadtarchiv in Trier aufbewahrt wird schildert die desolate Situation Alle Dorfschaften sind uberfullt mit dem franzosischen Kriegsvolck Musquetiers und der Leibguarde des Konigs Es ist nicht ein einziger Cavallier von ihnen der nicht ein oder zween Diener habe Es sind Hauser worin 6 oder 8 zugleich und so viel Knecht und Pferdt inlogiert einquartiert sein Sie verderben und verhergen den ganzen Erndt Ernte Es ist ein Elend und Jammer zu sehen und zu horen der armen vorhin verderbten Unterthanen Geschrei und Lamentationes Klagen Das notige Bargeld beschafften sich die Franzosen von den Behorden und Klostern der Region Aufgrund der wachsenden Not wandte sich der Trierer Kurfurst mehrfach an den Reichstag mit der Bitte um Hilfe Zunachst ohne Erfolg Am 24 August 1673 hatte Turenne die Stadt Trier mit ihren schatzungsweise 6000 Einwohnern vollstandig eingeschlossen Nach der Weigerung eine 5000 Mann starke franzosische Garnison aufzunehmen kam Trier vom 31 August bis zum 9 September 1673 unter Artilleriebeschuss 500 Mann kurtrierisches Militar eine Kompanie kaiserliche Soldaten sowie ein bewaffnetes Aufgebot aus Burgern Handwerkern und Studenten leisteten Widerstand mussten aber doch kapitulieren Bis zu 500 Franzosen waren gefallen ebenso eine geringere Anzahl der Verteidiger Ludwig XIV schrieb in einem Brief an seinen Kriegsminister Louvois Je veux faire tout ce que sera necessaire pour prendre Treves Ich werde alles tun was notig ist um Trier einzunehmen 6000 Franzosen Schweizer und Englander besetzten die Stadt Die Verwaltung ubernahm ein franzosischer Gouverneur Die kurtrierischen und kaiserlichen Truppen die sie verteidigt hatten setzten sich per Schiff auf der Mosel in Richtung Koblenz ab In der Folgezeit bauten die Franzosen die Stadt bis Ende 1674 zu einer Festung aus Um fur die Abwehr eines moglichen Angriffs der kaiserlichen Truppen freies Schussfeld zu haben liessen sie fast alle Gebaude ausserhalb der Stadtmauern niederreissen Dieses Vorhaben war Ende 1674 abgeschlossen die Stadt glich danach in der Tat einer Festung aber ihre Umgebung war verwustet Weitere franzosische Stutzpunkte werden Wittlich Neumagen Bernkastel Mayen Saarburg Karthaus und die Konzer Brucke Die Schlacht an der Konzer Brucke Bearbeiten nbsp Kupferstich der Schlacht an der Konzer Brucke Im Hintergrund die unterhalb von Taverne Tawern aufmarschierten Franzosen f davor die Reichstruppen b c unterhalb davon die Consarbruck nebst Furten hinten rechts der Liescher Berg mit Granahohe a Inzwischen aber wendete sich das Blatt gegen den Sonnenkonig Im Mai 1672 war Brandenburg Preussen unter dem Grossen Kurfursten an die Seite der Niederlande getreten die er 1673 mit dem Vertrag von Vossem wieder fallen liess im Juni 1672 folgte der Kaiser Das Jahr 1674 brachte den entscheidenden Umschwung Osterreich Habsburg schmiedete eine anti franzosische Koalition mit Spanien Danemark Brandenburg dem Kurfurstentum Sachsen Wolfenbuttel und Luneburg Celle Kassel und Kurtrier Der Munsteraner Furstbischof Galen wechselte die Seiten und schloss am 22 April 1674 einen Separatfrieden mit den Niederlanden Am 11 Mai zog der bis dahin mit Ludwig verbundete Kolner Kurfurst Maximilian Heinrich nach Dieser hatte schon im November 1673 nach neuntagiger Belagerung seine wichtigste Festung Bonn verloren und war nun zum Bundniswechsel gezwungen Damit war der franzosische Nachschubweg uber die Mosel und den Niederrhein lahmgelegt Mit dem Frieden von Westminster 1674 fiel England von Frankreich ab und wechselte zu Habsburg Als am 24 Mai 1674 der Reichstag den Reichskrieg gegen Frankreich erklarte stiessen auch Brandenburg und das bisher mit dem Sonnenkonig alliierte Osnabruck ins anti franzosische Lager Zu den wenigen Reichsteilen die Frankreich treu blieben zahlten Bayern und Calenberg Zunachst geplant war ein Vorgehen gegen die an der Seite Frankreichs stehenden Schweden in Bremen Verden Ein Machtwort des Kaisers lenkte das Unternehmen dann in den Moselraum gegen Trier um von dort aus gegen Lothringen oder das Elsass vorzurucken wo starke franzosische Krafte bis an Tauber und Main vorgedrungen waren Drei Armeen wurden im Fruhjahr 1675 fur den Einsatz gegen Frankreich konzentriert eine davon nahe Koln fur den Einsatz an der Mosel Die grossten Kontingente stellten Luneburg 5 000 Infanteristen 3 000 Reiter und mit 14 Geschutzen die gesamte Artillerie und Osnabruck 3 000 Fusstruppen 800 Reiter Munster und Trier waren mit jeweils 3000 Mann Fusstruppen beteiligt hinzu kamen kaiserlich osterreichische Truppen 2000 Infanteristen 1500 Reiter sowie solche der Spanischen Niederlande 2000 Infanteristen Herzog Karl IV von Lothringen kommandierte mit 2 500 Reitern 2 das Gros der Kavallerie Im Ganzen zahlte die Reichsarmee etwa 25 800 Mann davon 18 000 Infanterie und 7 800 Kavallerie Im Anmarsch waren ausserdem 2000 Mann Fusstruppen aus Mainz die jedoch erst nach der Schlacht eintrafen Die Streitmacht brach am 14 Juli in Oberhausen und Bergheim auf und erreichte Anfang August Schweich Nach dem Bau einer holzernen Behelfsbrucke bei Pfalzel uber die Mosel standen die Alliierten am 4 August vor den Mauern der Stadt Trier und begannen mit deren Einschliessung Ludwig XIV liess daraufhin ein Entsatzheer mit etwa 10 800 Mann Infanterie 5400 Mann Kavallerie und 11 Kanonen in Marsch setzen Den Befehl hatte Marschall Crequy inne Ursprunglich zur Unterstutzung Condes ins Elsass anberaumt machte er nun bei Zabern kehrt und langte uber den Saargau kommend bei Tawern an unweit des spateren Schlachtfeldes Danach ruckten die Franzosen weiter vor und hielten nun die Ebene unterhalb der spater so genannten Granahohe diese selbst und die an sie angrenzenden niedrigen Terrassen am Rande des Liescher Berges besetzt nbsp Teilansicht der Schlacht an der Konzer Brucke Vertreibung der Franzosen blaue Fahnen von der Granahohe durch General Granas Reichstruppenkontingent orange amp gelbe Fahnen Die Reichsarmee sah sich daraufhin genotigt die Belagerung Triers zu lockern und die noch jenseits der Saar lagernden Franzosen anzugreifen In der Nacht vom 10 auf den 11 August stiessen sie mit dem Gros ihrer Streitmacht zur etwa eineinhalb Wegstunden entfernten Konzer Brucke vor und nahmen den nur schwach bewachten Flussubergang im Handstreich Ein kurz darauf unternommener franzosischer Gegenstoss wurde angesichts der zahlenmassig uberlegenen Alliierten abgebrochen Diese begannen sofort mit Hilfe einer Pontonbrucke eine zusatzliche Moglichkeit zur Flussquerung zu schaffen Zwischen Karthaus und Trier blieben 4 500 Infanteristen und 600 Reiter platziert um einen Ausfall der in Trier liegenden Franzosen zu verhindern tatsachlich wurde bald ein solcher von etwa 700 Mann vorgetragen und abgewiesen Nordwestlich von Trier bei Pfalzel waren 3 600 Mann und 700 Reiter zum Schutz der Belagerungsgeschutze zuruckgelassen worden Die ubrigen rund 16 000 Mann stellten sich am 11 August 1675 zur Schlacht an der Konzer Brucke Ihnen standen gut 15 000 Franzosen gegenuber die von der Anwesenheit des Feindes indes ganzlich uberrascht wurden Gegen 10 Uhr morgens manche Quellen geben auch 8 Uhr an uberquerten die Alliierten die Saar an drei Stellen Die Infanterie und Artillerie passierte uber die steinerne Konzer Brucke und die neue Pionierbrucke die Reiterei nutzte zwei je links und rechts der Brucken gelegene Furten Generalwachtmeister Otto de Grana befehligte den rechten Flugel und erbeutete kurz nach der Saaruberquerung zwei bei Reinig heute Ortsteil von Wasserliesch auf der Mosel liegende Proviantschiffe der Franzosen Anschliessend eroberte er die strategisch wichtige nordliche Terrasse des Liescher Berges die spater nach ihm benannte Granahohe diese bot eine ausgezeichnete Sicht uber das spatere Schlachtfeld und ein ideales Schussfeld Um 11 Uhr standen die Alliierten vollzahlig auf dem sudlichen Saarufer eine halbe Stunde spater wurden die uberrumpelten Franzosen allgemein attackiert Der Kampf verlief dennoch zunachst unentschieden Crequy organisierte energische Gegenangriffe die die Alliierten zeitweilig an den Rand einer Niederlage brachten Das Eingreifen General Granas wendete das Kriegsgluck Mit Hilfe der gesamten lothringischen Kavallerie etwa 2 200 Reiter 600 Dragonern je zur Halfte aus Lothringern und Kaiserlichen bestehend sowie rund 4 500 Mann Infanterie und 3 Geschutzen eroberte er gegen nur halb so starke franzosische Krafte den Liescher Berg und den Kehlberg Nach etwa einer Stunde hatte Grana gegen 2 Uhr nachmittags die Anhohen von Tawern besetzt und damit das franzosische Hauptheer in Seite und Rucken gepackt Diese Aktion war es die die Niederlage der Feinde nach dreistundigem Kampf entschied so Inschrift des Granadenkmals Fur Crequys Truppen war die Lage nun aussichtslos sie wendeten sich zur Flucht Am Ende hatten sie schwere Verluste erlitten Etwa 2000 Tote und 1600 Gefangene Neben 80 Fahnen und Standarten erbeuteten die kaiserlichen Truppen alle 11 Kanonen und 200 Wagen mit Versorgungsgutern Von den anti franzosischen Verbundeten hatten mehr als 1000 Soldaten ihr Leben gelassen Einen Eindruck von der Heftigkeit des Kampfes beschreibt ein zeitgenossischer Bericht In diesem Stande fielen die Keyserlichen Truppen die Volcker der Franzosen so heftig an dass sie diese Regimenter gantzlich schlugen und in die Pfanne hacketen dabei dem gantzen frantzosichen Lager ein solches Schrecken einjageten dass ein jeder mehr umb die Flucht als umb das Fechten dachte Die Kaiserlichen verfolgten die Franzosen etwa 50 Kilometer weit bis zur Festung Sierck an der Grenze zum franzosisch besetzten Lothringen Ein weiterer Vorstoss erschien den Verfolgern zu riskant darum machte man kehrt und wandte sich nun gegen die in der Stadt Trier liegenden franzosischen Truppen nbsp Uberquerung der Saar durch die Reichstruppen an der steinernen Konzer Brucke links unterhalb die Pionierbrucke oberhalb die ostliche Reiterfurt Kapitulation der franzosischen Besatzung Triers Bearbeiten Der franzosische Befehlshaber Marschall Crequy war mit einigen seiner Offiziere nach Saarburg entkommen Mit einer lothringischen Reiteruniform verkleidet gelang es ihm noch am Tag der Schlacht des Nachts in das belagerte Trier zu gelangen Dort ubernahm er das Kommando uber die eingeschlossenen franzosischen Truppen Im weiteren Verlauf der Belagerung weigerte Crequy sich hartnackig zu kapitulieren und die Stadt zu ubergeben Die Unnachgiebigkeit Crequys trieb seine demoralisierten Truppen zur Meuterei die den Alliierten am 6 September 1675 die Stadttore offnete Die franzosische Garnison war inzwischen von 6 000 auf 1 500 Mann zusammengeschmolzen sie durfte unter Rucklassung der Pferde und Feuerwaffen nach Metz und Diedenhofen abziehen Die Alliierten verloren bei der Belagerung etwa 500 Mann Spater konnte der durch deutsche Gesinnung ausgezeichnete Kurfurst Erzbischof Karl Caspar von der Leyen so die Inschrift des Granadenkmals wieder in seine Hauptstadt einziehen Crequy ergab sich nach der Einnahme der Stadt noch immer nicht Er besetzte den Trierer Dom und kampfte mit wenigen seiner Getreuen verbissen einen Ehrenkampf Uber die Umstande seiner Gefangennahme gibt es zwei Versionen Die eine besagt dass er zuletzt in einen Glockenturm des Trierer Doms gefluchtet und dort von einem braunschweigischen Offizier gefangen genommen worden sei Nach der anderen Version habe man ihn hoch zu Ross im Dom hinter einem der Altare angetroffen und festgenommen Crequy wurde nach Koblenz auf die Festung Ehrenbreitstein gebracht Im November liess ihn der Trierer Kurfurst vermutlich als Geste des guten Willens gegenuber Ludwig XIV wieder frei Historische Bedeutung BearbeitenDa die anti franzosische Koalition auf eine entschlossene Ausnutzung ihres Sieges verzichtete ist die Bedeutung der Schlacht an der Konzer Brucke historisch begrenzt geblieben Die Zahl der Toten und Verwundeten beider Seiten hielt sich im Rahmen des in jener Zeit ublichen doch war Crequys Streitmacht fur den Moment zerschlagen Die Verbundeten unterliessen jedoch jedes weitere Vorgehen gegen die ubrigen in Lothringen und Elsass stehenden Truppenkontingente des Sonnenkonigs zumal die Franzosen dort bereits im Januar 1675 ein Reichsheer wahrend der Schlacht bei Turkheim geschlagen und vertrieben hatte Der Verlust Bonns und Kolns sowie die Uberflutung Hollands hatten den franzosischen Vorstossen uber Mosel und Niederrhein ohnehin vorher schon ein Ende gesetzt Indes hatte Trier fur Ludwig XIV die Basis fur eine Ruckeroberung verlorenen Terrains bilden konnen der Verlust der Stadt war daher fur ihn bedeutsam Uberhaupt geriet Frankreichs Niederlage schmerzhaft genug sodass Trier und das Moseltal fur den Rest des Hollandischen Kriegs unbedroht bleiben sollten In einer Fortsetzung des Kampfes gegen Frankreich hatten insbesondere Luneburg und Munster keine Vorteile gesehen sondern vielmehr die Gefahrdung des eigenen militarischen Potenzials Mehr Profit versprach dessen Einsatz im Nordischen Krieg 1674 1679 gegen Frankreichs Alliierten Schweden Schweden stand nach der Niederlage bei Fehrbellin gegen Kurbrandenburg geschwacht da hier winkten im Fall eines Sieges bedeutende Territorialgewinne Daher rusteten beide Reichslander gemeinsam mit Brandenburg und Danemark zum Bremen Verdener Feldzug zu dem sie bereits im September 1675 aufbrachen Erst im Reunionskrieg besetzten die Franzosen 1684 Trier erneut an ihrer Spitze Marschall Crequy Nach Einnahme der Stadt Luxemburg im Juni 1684 liess er alle Trierer Turme niederreissen und den Stadtgraben zuschutten Schlachtfeld heute Bearbeiten source source Eine Spukgeschichte zur Schlacht in Moselfrankisch von Brigitte ThelenDie Gefallenen beider Seiten sollen zum Grossteil in Massengrabern oberhalb der Granahohe begraben worden sein namlich auf einer hoher gelegenen Terrasse des Berghanges im Distrikt Auf der Kerrichhof Auf dem Kirchhof in moselfrankischer Mundart Ob m Korfich Bis in die jungere Vergangenheit hinein fanden Bauern auf dem Schlachtfeld beim Bestellen ihres Landes immer wieder Uberreste von Waffen und anderem Kriegsgerat Kanonenkugeln und viele Hufeisen Die Gegend galt lange Zeit als nicht geheuer Spukgeschichten machten in der Landbevolkerung immer wieder die Runde Zur Erinnerung an die Schlacht bei der Conzer Bruck wie sie in zeitgenossischen Quellen genannt wird errichtete man 1892 auf der Granahohe das Granadenkmal nbsp Granadenkmal auf der GranahoheHeute ist das Denkmal Teil des mit EU Unterstutzung 2005 2006 eingerichteten Kultur und Orchideenweges der Obermoselgemeinde Wasserliesch Literatur BearbeitenGottfried Kentenich Geschichte der Stadt Trier von ihrer Grundung bis zur Gegenwart Denkschrift zum 100jahrigen Jubilaum der Zugehorigkeit der Stadt zum preussischen Staat F Lintz Trier 1915 DNB 560621256 Nachdruck Verlag der akademischen Buchhandlung Interbook Trier 1979 DNB 810229242 Golo Mann August Nitschke Hrsg Propylaen Weltgeschichte Propylaen Verlag Berlin Frankfurt am Main Chronik Wasserliesch Gemeinde Wasserliesch Arthur Janke Die Belagerung der Stadt Trier in den Jahren 1673 1675 und die Schlacht an der Conzer Brucke am 11 August 1675 Verlag der Fr Lintz schen Buchhandlung Trier 1890 3 Weblinks BearbeitenSchlacht an der Konzer Brucke 1675 Kupferstich von Merian aus dem Jahr 1682 aus dilibri in hoher Auflosung Homepage der Gemeinde WasserlieschEinzelnachweise Bearbeiten Rif Winfield British Warships in the Age of Sail 1603 1714 Design Construction Careers and Fates Seaforth Publishing 2009 ISBN 978 1 84832 040 6 Jean Charles Fulaine Le duc Charles IV de Lorraine et son armee 1624 1675 Editions Serpenoise Metz 1997 ISBN 2 87692 324 6 Bucherschau In Oesterreichischer Soldatenfreund Zeitschrift fur militarische Interessen Militar Zeitung 5 Dezember 1890 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung mil49 69356 6 55858 Koordinaten 49 41 37 N 6 33 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht an der Konzer Brucke amp oldid 237537600