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Maximilian Heinrich von Bayern 8 Dezember 1621 in Munchen 5 Juni 1688 in Bonn war ein Prinz mit dem Titel Herzog von Bayern aus dem Hause Wittelsbach und ab 1650 Erzbischof und Kurfurst von Koln Bischof von Hildesheim und Luttich Ausserdem war er ab 1650 Furstpropst bzw Kurkolnischer Administrator des Stiftes Berchtesgaden ab 1657 Abt der Reichsabtei Stablo Malmedy sowie ab 1683 ohne papstliche Erlaubnis Bischof von Munster In geistlicher Hinsicht war er ein Vertreter der Gegenreformation und der Beschlusse des Konzils von Trient Gleichzeitig kritisierte er den Einfluss der romischen Kurie Sein politisches Handeln war erheblich von Beratern bestimmt Innenpolitisch fiel seine Politik in den verschiedenen von ihm beherrschten Territorien unterschiedlich aus Aussenpolitisch verfolgte er einen profranzosischen Kurs Erzbischof Maximilian Heinrich von Bayern zeitgenossischer StichLebensgrosses Bildnis von Maximilian Heinrich heute im Sauerland Museum in Arnsberg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Fruhes Leben 3 Personlichkeit 4 Aufstieg zum Erzbischof und zu weiteren Amtern 5 Geistliches Wirken 6 Reichs und Aussenpolitik 7 Innenpolitik 7 1 Politik im Rheinland 7 2 Politik im Herzogtum Westfalen 7 3 Hochstift Luttich 7 4 Weitere Territorien 8 Nachfolge 9 Werke 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenMaximilian Heinrich war das vierte und letzte Kind und der dritte Sohn von Herzog Albrecht VI von Bayern Leuchtenberg und dessen Frau Mechthildis von Leuchtenberg Tochter des Landgrafen Georg IV Ludwig von Leuchtenberg Sein Bruder Albrecht Sigismund war Bischof von Freising und Regensburg Zu seinen Onkeln zahlen Kurfurst Maximilian I von Bayern sowie Erzbischof Ferdinand von Koln Ein Vetter war Kardinal Franz Wilhelm Graf von Wartenberg Ein Neffe war Joseph Clemens spaterer Erzbischof von Koln 1 Fruhes Leben BearbeitenBereits fruh war Maximilian Heinrich fur den geistlichen Stand bestimmt Schon als Kind wurden ihm daher zahlreiche Domherrenprabenden verliehen Dazu gehorten Stellen in Koln 1622 Konstanz 1626 Strassburg 1626 Halberstadt 1627 Brixen 1629 Salzburg 1629 Munster 1629 Hildesheim 1632 Luttich 1641 und Paderborn 1657 Erzogen wurde er von den Hofmeistern aus dem Orden der Jesuiten Rudolf von Rechberg und Georg Christoph von Haslang Danach kam er 1637 zu seinem Onkel Erzbischof Ferdinand und wurde 1638 Propst des Stiftes St Gereon Dieses Amt behielt er bis 1650 Er war auch Dompropst in Konstanz und Strassburg In Koln besuchte Maximilian Heinrich das Gymnasium Tricoronatum wo er zum Prafekten der Schulerkongregation aufstieg Danach war er ab 1637 an der Universitat Koln eingeschrieben Zwischen 1643 und 1649 studierte er katholische Theologie in Lowen In Luttich wurde er 1649 Domdechant 2 Personlichkeit BearbeitenMaximilian Heinrich wird als fromm personlich untadelig menschenscheu fruh kranklich und misstrauisch beschrieben Er habe unter Melancholie und Hypochondrie gelitten und dazu geneigt weltliche Pflichten zu vernachlassigen Zwischen 1673 und 1683 zog er sich in die Abtei St Pantaleon in Koln zuruck Dort lebte er ohne seinen Hofstaat in einfachen Verhaltnissen und widmete sich geistlichen Ubungen und seinen alchemistischen Neigungen Maximilian Heinrich sammelte Gold Edelsteine und Munzen er war seit seiner Jugend Experte fur das Schleifen von Edelsteinen und hat selbst die Steine fur den Westfalischen Landstandepokal geschliffen Im Jahr 1667 unternahm er inkognito eine Reise nach Amsterdam um dort alchemistischen Fragen nachzugehen 3 Maximilian Heinrich wird als politisch unentschlossen charakterisiert 4 Er stutzte sich bei seinen Entscheidungen auf Berater insbesondere auf die Bruder Franz Egon von Furstenberg und Wilhelm Egon von Furstenberg Egoniten die entschiedene Parteiganger franzosischer Interessen im Heiligen Romischen Reich waren 5 Hinzu kamen der Kanzler Peter von Buschmann und weitere Ratgeber 6 Im Gegensatz zu den ubrigen Wittelsbacher Prinzen die den Kolner Erzbischofstuhl besetzten fuhlte sich Maximilian Heinrich tatsachlich zum Priester berufen Anders als sein Vorvorganger Ernst von Bayern der mit Gertrud von Plettenberg zusammenlebte hatte Maximilian Heinrich keine Matressen 7 Aufstieg zum Erzbischof und zu weiteren Amtern BearbeitenAuf Drangen seines Vetters Graf von Wartenberg wurde Maximilian Heinrich 1633 Koadjutor im Bistum Hildesheim dazu 1642 Koadjutor in Koln und 1649 Koadjutor in Luttich Nach dem Tod seines Onkels Ferdinand 1650 wurde er dessen Nachfolger als Erzbischof von Koln als Bischof von Luttich als Bischof von Hildesheim sowie als Furstpropst bzw Kurkolnischer Administrator des Stiftes Berchtesgaden Im Jahr 1654 wurde er Koadjutor von Wilhelm von Bayern dem unehelichen Sohn von Erzbischof Ernst von Bayern im Doppelkloster Stablo Malmedy Die Abtswurde erhielt Maximilian Heinrich 1657 gab sie aber zu Gunsten von Franz Egon von Furstenberg wieder auf Daruber hinaus meldete er Interesse an den Bischofssitzen von Freising Munster und Paderborn an scheiterte jedoch am Widerstand der romischen Kurie Fur das Bischofsamt in Munster postulierte er nach dem Tod von Ferdinand von Furstenberg Da die papstliche Erlaubnis ausblieb war Maximilian Heinrich zwar der weltliche Herrscher des Hochstifts Munster nicht aber der Bischof des Bistums Munster 1 Geistliches Wirken Bearbeiten nbsp Maximilian Heinrich zu Pferd vor der Stadt BonnUm seinen geistlichen Pflichten nachkommen zu konnen liess er sich die ihm noch fehlenden Weihen erteilen So empfing er im September 1651 die Priesterweihe und im Oktober 1651 durch den papstlichen Nuntius Fabio Chigi dem spateren Papst Alexander VII in der im Mai 1800 abgebrannten Bonner Remigiuskirche die Bischofsweihe 8 Damit war er nach mehr als hundert Jahren der erste zum Bischof geweihte Erzbischof von Koln In kirchlichen Fragen stand er wie seine Vorganger auf Seiten der Gegenreformation und den damit verbundenen innerkirchlichen Reformen in der Folge des Konzils von Trient Er liess zwischen 1651 und 1682 Diozesansynoden abhalten Die von seinem Weihbischof Georg Pauli Stravius ausgearbeiteten Synodalstatuten 9 beeinflussten die Seelsorgepraxis der kolnischen Kirche fur die folgenden Jahrhunderte Grossen Wert legte Maximilian Heinrich auf die Disziplinierung des Klerus die Begrenzung der Volksfrommigkeit die Anpassung der Glaubens und Ehebestimmungen an die des Konzils von Trient die Ubernahme des veranderten romischen Ritus und die Beschneidung des Einflusses der Archidiakone Im Bereich der Orden forderte Maximilian Heinrich insbesondere Franziskaner und Jesuiten Aus ihren Reihen stammten auch seine Beichtvater In Bonn wurde 1673 das Jesuitengymnasium gegrundet Er holte die ersten Augustiner Chorfrauen in seinen Einflussbereich Im Jahr 1651 entsandte er die ersten Jesuiten nach Arnsberg in die Hauptstadt des zu Kurkoln gehorenden Herzogtums Westfalen daraus ging die Arnsberger Jesuitenmission hervor Maximilian Heinrich genehmigte 1654 die Niederlassung der Minoriten in Brilon Im Jahr 1661 kam die Marienstatue aus der protestantisch gewordenen Wiesenkirche in Soest nach Werl Maximilian Heinrich verfugte dass die Statue der Verehrung zuganglich gemacht wurde Danach entwickelte sich die Kapuzinerkirche Werl zum Wallfahrtsort 10 Maximilian Heinrich plante offenbar den Bau des Kolner Doms fortzusetzen 11 Dazu kam es nicht Jedoch trug er zur inneren Ausschmuckung des Domes bei er schenkte der Schatzkammer wertvolle Stucke wie eine Monstranz insbesondere sorgte er fur die Ausgestaltung der Dreikonigskapelle 12 Den Machtanspruch der romischen Kurie und des in Koln residierenden papstlichen Nuntius lehnte er ab Er nahm durch seinen Kanzler Peter von Buschmann Einfluss auf entsprechende Bestimmungen in der Wahlkapitulation von Leopold I Die antiromischen Bestrebungen gipfelten im Jahr 1660 im Plan eines deutschen Nationalkonzils 6 Reichs und Aussenpolitik Bearbeiten nbsp Maximilian Heinrich von Bayern Darstellung in einem Kronungsdiarium aus dem Jahre 1658Maximilian Heinrich nahm 1653 und 1664 personlich am Reichstag in Regensburg teil Auf dem Furstentag zu Augsburg 1654 sprach er sich fur die Konigswahl von Ferdinand IV aus Der Kurfurst nahm traditionsgemass das Recht auf die Kronung fur sich in Anspruch Dieses tat auch der Mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schonborn Maximilian Heinrich verliess daraufhin die Versammlung 13 Seine Politik begann sich an Frankreich zu orientieren Dies gilt fur die Kaiserwahl von 1658 bei der Maximilian Heinrich sich mit Frankreich vergeblich fur den bayerischen Kurfursten Ferdinand Maria einsetzte Er schwenkte erst auf Leopold I um nachdem ihm als dem Kolner Kurfursten das Recht auf Salbung und Kronung bei Assistenz des Mainzer Kurfursten zugesichert worden war 14 Profranzosische Signale setzte 1658 der Beitritt Kurkolns zum Rheinischen Bund Dem zeitweise aus Frankreich geflohenen Kardinal Mazarin gewahrte Maximilian Heinrich vorubergehend Asyl Ein erster Geheimvertrag mit Frankreich wurde 1666 geschlossen Es folgten 1671 und 1672 weitere Vereinbarungen Sie waren verbunden mit erheblichen Geldzahlungen von Seiten Frankreichs und der Stellung von Truppen von Seiten Kurkolns Frankreich ging es dabei um eine Vergrosserung des Aufmarschgebiets gegenuber den Niederlanden Der Kurfurst hoffte niederlandisch besetzte Gebiete zuruckzugewinnen und sie zu rekatholisieren Die kriegerischen Auseinandersetzungen verliefen fur Kurkoln allerdings wenig vorteilhaft Das Land wurde zum Schauplatz des Krieges und von Truppen beider Seiten verheert Maximilian Heinrich musste 1673 in die Reichsstadt Koln fluchten und 1674 einem Friedensschluss mit den Niederlanden zustimmen Die Festungs und Residenzstadt Bonn war bereits 1673 von der Reichsarmee eingenommen worden die die Stadt bis 1679 besetzt hielt Die Stadt Neuss war mehrfach von franzosischen Truppen besetzt Selbst das abgelegene Herzogtum Westfalen war in die Kriegsereignisse einbezogen 1672 belagerte ein brandenburgisch kaiserliches Heer die Stadt Werl 15 Obwohl die Reunionspolitik Frankreichs auch Teile des von Maximilian Heinrich regierten Hochstifts Luttich betraf verstarkte sich unter dem Einfluss der Bruder Furstenberg die Anlehnung an Frankreich Vertrage von 1683 und 1687 banden das Land immer starker an die Politik Ludwigs XIV 16 Innenpolitik BearbeitenPolitik im Rheinland Bearbeiten Als Folge des Truchsessischen Krieges war Kurkoln hoch verschuldet Der Grossteil des Tafelgutes war verpfandet Bis 1672 wurde ein Teil der Schulden beglichen und zahlreiche verpfandete Besitzungen wieder ausgelost Eine Reihe von Burgen Schlosser und Festungen wurden erneuert Nach dem Beginn des Hollandischen Krieges ab 1672 nahmen die Finanzprobleme Kurkolns wieder erheblich zu In Maximilian Heinrichs Zeit fallen eine Reihe zeittypischer Verordnungen und Gesetze Dazu zahlen die 1653 erlassene Appellations und Revisionsgerichtsordnung die Rechtsordnung von 1663 17 eine Bergordnung von 1669 und das Duellverbot von 1683 Im Jahr 1669 wurde die Landesdeskription vollendet sie diente als Basis fur die Besteuerung und blieb bis zum Ende des Erzstiftes in Gebrauch 6 Maximilian Heinrich betonte in verschiedenen Ausserungen seinen Anspruch auf die Oberherrschaft uber die Reichsstadt Koln Unter Beteiligung des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises und einer kaiserlichen Kommission handelten der Erzbischof und die Stadt Koln 1672 den Kendenicher Rezess aus wonach mogliche Streitpunkte ohne Gewalt bzw vor dem Reichskammergericht zu losen seien Wenig erfolgreich war 1684 ein auf franzosische Truppen gestutzter Versuch die Stadt Koln einzuschuchtern 18 Politik im Herzogtum Westfalen Bearbeiten nbsp Detail des Westfalischen Landstandepokals Gut zu sehen sind die von Max Heinrich gegossenen und geschnittenen Steine aus GlasflussIn dem zu Kurkoln gehorenden Herzogtum Westfalen erliess Maximilian Heinrich zwischen 1653 und 1683 zahlreiche Verordnungen und Gesetze Neben ahnlichen Verordnungen wie im Kolner Kernland kamen dazu weitere lokale Bestimmungen die Erlaubnis zur Errichtung eines Jahrmarktes in Brilon 1655 die Einfuhrung einer Elementarschulordnung 1656 eine Zollverordnung 1659 die Bestatigung des Werler Erbsalzerprivilegs 1665 ein Judenprivileg fur die Stadt Arnsberg 1671 und eine Brandordnung von 1672 19 Im Herzogtum Westfalen hielt sich Maximilian Heinrich zwischen 1652 und 1684 haufig auf 20 Auf ihn geht in der Residenzstadt Arnsberg die Anlage von gewerblichen Anlagen der Kauf des Gutes Obereimer und die Anlage eines grossen Tiergartens zuruck Ausserdem liess er die Arbeiten am Schloss Arnsberg wieder aufnehmen im Jahr 1663 war der Bau vollendet Obwohl er personlich selbst an der Jagd wenig interessiert war liess er aus furstlichen Reprasentationsgrunden das Jagdschloss Hirschberg erbauen 21 Mit den Erbsalzern in Werl entwickelte sich ein Konflikt als der Kurfurst eine eigene konkurrierende Saline anlegen liess Der Streit gelangte bis an das Reichskammergericht ohne dass bis zum Tod des Kurfursten eine Einigung erzielt werden konnte 22 Im Jahr 1667 war er selbst bei dem Landtag der Stande des Herzogtums anwesend In diesem Zusammenhang schenkte der Kurfurst den Standen den Arnsberger Landstandepokal Ob damit konkrete finanzpolitische Interessen oder die Erlaubnis zur Anmusterung von Truppen verbunden waren ist nicht ganz klar Allerdings wurde als Folge der auf dem Landtag beschlossenen Steuerbewilligung dem Herzogtum eine eigene Rechts Rats und Regierungsordnung gegeben und der westfalischen Kanzlei das Fuhren eines eigenen Siegels gestattet Die starke Stellung der Stande erlaubte im Herzogtum Westfalen kaum eine absolutistische Politik 23 Hochstift Luttich Bearbeiten Besonders schwierig war fur Maximilian Heinrich die Situation im Hochstift Luttich Nach dem Beginn seiner Herrschaft liess er Unruhen gewaltsam unterdrucken Ein Einmarsch von Truppen aus den Niederlanden Lothringen und Schweden wurde 1654 beendet Im Verlauf des Hollandischen Krieges wurde das Hochstift erneut Kriegsschauplatz In den Jahren 1675 76 war Luttich franzosisch besetzt Stark gespannt war das Verhaltnis von Maximilian Heinrich zur Stadt Luttich Das Misstrauen ging zuruck auf die von ihm im Auftrage seines Onkels 1649 durchgefuhrte militarische Besetzung der Stadt die mit Grausamkeiten verbunden gewesen war Entgegen alten stadtischen Freiheiten gestaltete Maximilian Heinrich die Herrschaft in der Stadt im Geist eines landesherrlichen Absolutismus z B durch den Bau einer Zitadelle Nach dem Abzug der franzosischen Truppen im Jahr 1676 und der Zerstorung der Zitadelle bekundeten in den Jahren 1679 1682 und 1684 Aufstande in der Stadt den Widerstand gegen den Bischof Die Stadt klagte vor dem Reichshofgericht mit dem Ziel einer Herauslosung aus dem Hochstift Koln Kaiserliche Kompromissvorschlage scheiterten an Maximilian Heinrich Wilhelm Egon von Furstenberg brach dann 1684 den stadtischen Widerstand mit Gewalt 24 Weitere Territorien Bearbeiten Vor allem mit Hilfe hoher Bestechungsgelder konnte sich Maximilian Heinrich 1683 bei der Wahl zum Bischof von Munster durchsetzen Der Weihbischof Nicolaus Steno der die Wahl als Simonie verurteilte verliess die Stadt Auf Grund dessen Berichts weigerte sich Papst Innozenz XI die Wahl zu bestatigen so dass Maximilian Heinrich nur Landesherr aber nicht Bischof war Er unterzeichnete eine neuformulierte Wahlkapitulation Das Bistum Munster hat er nie besucht Am Domplatz liess er eine neue Kanzlei errichten die Politik insbesondere die Aussenpolitik wurde jedoch am Hof in Bonn gemacht 25 Trotz fehlender Prasenz vor Ort nahm Maximilian Heinrich Einfluss auf das Hochstift Hildesheim 26 Er veranlasste die Reorganisation des Hofgerichts von 1652 sowie die Kanzlei Polizei und Gerichtsordnung von 1665 6 Im Jahr 1651 ratifizierte er den hildesheimischen Konsistorialrezess der die Gleichberechtigung der Konfessionen festlegte In der mehrheitlich protestantischen Stadt Hildesheim bemuhte er sich daraufhin um die Starkung des katholischen Einflusses 1656 kamen Kapuziner in die Stadt zuruck Der stadtische Rat reagierte im Gegenzug mit Behinderungen der katholischen Glaubensausubung 27 Nachfolge BearbeitenSeine Kranklichkeit fuhrte Maximilian Heinrich seit Beginn der 1680er Jahre zu Uberlegungen uber seine Nachfolge Anstatt seinen Verwandten Joseph Clemens zum Koadjutor zu ernennen sprach er sich fur Wilhelm Egon von Furstenberg aus der unter dem Einfluss franzosischer Gelder auch vom Kolner Domkapitel gewahlt wurde Der Kaiser erklarte die Wahl jedoch fur ungultig auch der Papst verweigerte seine Zustimmung Der Kurfurst starb 1688 in Bonn und wurde in der Dreikonigskapelle im Kolner Dom beigesetzt Seine Eingeweide ruhen jedoch in der Bonner Jesuitenkirche und sein Herz in der Altottinger Gnadenkapelle Zum Nachfolger wurde im Zuge des Kolner Bistumsstreits 1688 nicht Wilhelm Egon von Furstenberg sondern Joseph Clemens von Bayern gewahlt 28 Dessen Amtsubernahme verlief indes nicht ohne Konflikte Zunachst setzte sich von Furstenberg mit Gewalt in den Besitz der wichtigsten Stadte und festen Platze des Kurfurstentums Ludwig XIV dem daran gelegen war seinen Einfluss im Reich auszubauen unterstutzte von Furstenberg mit einer starken Armee So verknupfte sich der Kolner Bistumsstreit mit dem Pfalzischen Erbfolgekrieg Gestutzt auf niederlandische und kaiserliche Truppen gelang es Joseph Clemens sich nach wechselvollen und fur einige Stadte zerstorerischen Kampfen gegen von Furstenberg durchzusetzen Dieser zog sich in die Abtei Saint Germain des Pres in Paris zuruck deren Abt er unter anderem war 29 Werke BearbeitenErtz Stiffts Collnische Rechts Ordnung Jansen Bonn 1663 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Decreta Et Statuta Dioecesanae Synodi Coloniensis sub Maximiliano Henrico archiepiscopo Coloniensis anno 1662 celebratae Busaeus Coloniae Agrippinae MDCLXVII Digitalisat Tractatus De Triplicis Vicarii Generalis In Pontificalibus Nempe Spiritualibus Contentiosis Jure Officio ac potestate Jussu amp Decreto Reverendissimi Et Serenissimi Principis Ac Domini Domini Maximiliani Henrici Archiepiscopi Et Electoris Coloniensis quondam editus Imhoff Coloniae ad Rhenum 1781 Digitalisat Literatur BearbeitenMax Lossen Maximilian Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 53 56 Gunther Christ Maximilian Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 496 500 Digitalisat Heinrich Josef Deisting Maximilian Heinrich Herzog von Bayern Kurfurst und Erzbischof von Koln 1621 1688 Eine biographische Skizze In Der Arnsberger Landstandepokal von 1667 Eine Stiftung des Kolner Kurfursten Maximilian Heinrich von Bayern fur das Herzogtum Westfalen Arnsberg 1997 ISBN 3 930264 14 5 S 79 96 Rudolf Lill Wittelsbach am Rhein In Kurfurst Clemens August Landesherr und Mazen des 18 Jahrhunderts Koln 1961 S 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian Heinrich von Bayern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Max Heinrich von Bayern auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Christ S 496 Christ S 496 Deisting S 81 Christ S 499 Deisting S 81 Deisting S 79 Lill S 62 a b c d Christ S 497 Deisting S 80 In Erinnerung an dieses Ereignis stiftete er der Kirche spater einen barocken Hochaltar der 1914 in die Benediktinerabtei Siegburg kam und bei einem Luftangriff Ende 1944 zerstort wurde Statuta Synodalia Maximiliani Henrice de 20 Martii 1662 Digitalisat PDF 257 kB Zu den Verhaltnissen im Herzogtum Westfalen s Deisting S 83 84 Ernst Heinrich Pfeilschmidt Geschichte des Doms zu Koln Halle an der Saale 1842 S 67 Pfeilschmidt S 69 70 Deisting S 88 89 Deisting S 89 Zu den Ereignissen im Herzogtum Westfalen s Deisting S 86 Christ S 497 498 Ertz Stifts Collnische Rechtsordnung Maximilian Henrichs Digitalisat PDF 777 kB Christ S 499 Vergl dazu ausfuhrlich die Zusammenstellung bei Deisting S 86 87 Vergl die zusammengestellte Liste bei Deisting S 83 84 Deisting S 83 Deisting S 83 85 Deisting S 87 Christ S 498 499 Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 3 Die Diozese Berlin Walter de Gruyter 2003 Germania sacra Neue Folge Historisch statistische Beschreibung der Kirche des Alten Reiches Bd 37 3 ISBN 978 3 11 017592 9 S 651 657 Lossen S 55 Mirjam Litten Burgerrecht und Bekenntnis Stadtische Optionen zwischen Konfessionalisierung und Sakularisierung in Munster Hildesheim und Hamburg Hildesheim Zurich New York 2003 S 163 165 Christ S 498 Lill S 62 63 VorgangerAmtNachfolgerFerdinand von BayernKurfurst und Erzbischof von KolnErzkanzler fur ItalienHerzog von Westfalen 1650 1688Joseph Clemens von BayernFerdinand von BayernKurkolnischer Administrator von Berchtesgaden 1650 1688Joseph Clemens von BayernFerdinand von BayernFurstbischof von Luttich 1650 1688Johann Ludwig von ElderenFerdinand von BayernFurstbischof von Hildesheim 1650 1688Jobst Edmund von BrabeckWilhelm II von BayernFurstabt von Malmedy und Stablo 1657Franz Egon von FurstenbergFerdinand II von FurstenbergFurstbischof von Munster 1683 1688Friedrich Christian von PlettenbergNormdaten Person GND 10030673X lobid OGND AKS LCCN n85215184 VIAF 160492603 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maximilian Heinrich von BayernALTERNATIVNAMEN Maximilian Heinrich von WittelsbachKURZBESCHREIBUNG Kurfurst von Kurkoln und Erzbischof von KolnGEBURTSDATUM 8 Dezember 1621GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 5 Juni 1688STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian Heinrich von Bayern amp oldid 236404095