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Dieser Artikel behandelt den Furstbischof von Hildesheim zu weiteren Personen gleichen Namens siehe Jobst Edmund von Brabeck Begriffsklarung Jobst Edmund Freiherr von Brabeck 11 November 1619 in Letmathe heute Stadt Iserlohn 13 August 1702 in Hildesheim war seit 1688 Furstbischof von Hildesheim Jobst Edmund von Brabeck Stich 17 JahrhundertBuste im Garten von Haus Letmathe in Iserlohn Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Domherr in Munster 3 Furstbischof in Hildesheim 4 Unternehmer 5 Einzelnachweise 6 LiteraturHerkunft und Ausbildung BearbeitenEr war der zweite Sohn des Erben des Hauses Letmathe Westhoff von Brabeck aus westfalischem Uradel Seine Mutter war Anna Ursula geborene Landsberg zu Erwitte Es war Tradition der Familie dass nachgeborene Sohne die kirchliche Laufbahn einschlugen Seine Bruder Johann Ernst 1625 1690 und Ludolf Walter 1623 1699 waren Domherren in Munster Engelbert 1621 1693 war Domherr in Hildesheim Im Jahr 1619 erhielt Jobst Edmund eine Domherrenstelle im Domkapitel Munster Er wurde 1630 nach dem Abschluss eines Studium der Theologie als Domherr emanzipiert Er besuchte die Universitat in Orleans Zwischen 1649 und 1650 unternahm er eine ausgedehnte Grand Tour die ihn unter anderem nach Italien und Malta fuhrte Domherr in Munster BearbeitenMit einer Anzahl anderer jungerer Domherren setzte von Brabeck die Wahl von Christoph Bernhard von Galen zum Bischof von Munster durch Dieser ernannte ihn 1651 zum Domkuster und zum Geheimen Rat Er hatte ausserdem das Archidiakonat Stadtlohn inne Im Jahr 1655 wurde er Domdechant Im Auftrag des Bischofs unternahm er eine Reihe diplomatischer Missionen Im Jahr 1662 wurde er vom Dompropst dafur kritisiert dass er sich noch immer nicht zum Priester habe weihen lassen Im Jahr 1667 sprach ihm das Domkapitel das Stimmrecht ab weil er der Verpflichtung noch immer nicht nachgekommen war Einige Zeit spater legte er ein Weihezeugnis vor 1 Das gute Verhaltnis zwischen Bischof und Domdechant endete 1667 Brabeck stand in Opposition zu von Galen weil dieser Ferdinand von Furstenberg und nicht wie Brabeck es wunschte Maximilian Heinrich von Bayern zum Koadjutor ernannte Das Ziel von Brabecks war dabei eine Starkung des Domkapitels zu Lasten des Bischofs Moglicherweise stand dahinter auch das Ziel selbst Nachfolger von Galens zu werden 2 Furstbischof in Hildesheim BearbeitenAls Gefolgsmann von Max Heinrich der auch Bischof von Hildesheim war wurde von Brabeck 1668 in das Domkapitel von Hildesheim aufgenommen und dort Domdechant Ein Jahr spater wurde er zum Statthalter von Maximilian Heinrich im Bistum Hildesheim ernannt und nahm seine Wohnung im Bischofshof Im Jahr 1674 gab er seine Position im Domkapitel Munster auf Nach dem Tod von Maximilian Heinrich wurde von Brabeck am 19 Juli 1688 zum Furstbischof von Hildesheim gewahlt Zum ersten Mal seit 1573 und einzigen Mal bis 1763 wurde damit wegen des Kolner Nachfolgestreits die Personalunion mit Kurkoln unter Wittelsbacher Furstbischofen unterbrochen Obwohl die protestantischen Burger Hildesheims den Ausgleich suchten versuchte von Brabeck wie sein Vorganger Maximilian Heinrich von Bayern von der Stadt Hildesheim bischofliche Rechte zuruckzufordern Als er seine Truppen zu seiner Bischofsweihe auf dem Hof des Domes antreten liess wurde dies von den Burgern als Provokation angesehen Diese sahen dadurch ihr seit alters bestehendes Befestigungsrecht missachtet Der Bischof sah sich gezwungen die Stadt zu verlassen und nach Burg Steuerwald uberzusiedeln Der dort stattfindenden Huldigung blieben die Stadtburger fern Im Jahr 1692 kam es sogar zu Kampfen zwischen den Burgern und den Truppen des Bischofs in der Stadt Die Schwache nutzte Ernst August von Hannover zur Besetzung der Stadt Peine 3 Auch eine gewaltsame Unterwerfung Hildesheims gelang ihm nicht Mit den ubrigen Landstanden des Bistums geriet er in Konflikt weil er die Lutheraner benachteiligte und die Gegenreformation forderte Dies geschah unter anderem dadurch dass er katholische Bauern aus Westfalen auf wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wust gefallenen Gebieten ansiedelte Im Jahr 1697 wurde er zum Apostolischen Vikar des Nordens ernannt Im Jahr 1690 belehnte er Mitglieder der Familie Brabeck mit Schloss Soder Unternehmer Bearbeiten nbsp St Peter und Paul in Hemer wesentlich finanziert durch Jobst Edmund von BrabeckVon Brabeck war intensiv unternehmerisch im Erzbergbau und in der Erzverhuttung tatig So besass er Beteiligungen am Bergbau im Gebiet der heutigen Stadt Plettenberg 4 Um 1680 erwarb er auch das ausserst ergiebige Kupferbergwerk Rhonard bei Olpe In den 1690er Jahren erwarb er von dem Bilsteiner Richter Johann Adolph Meyer das Kupferbergwerk auf der Rahrbacher Hohe bei Rahrbach und fugte es den Olper Bergwerken hinzu 5 Der Brabecker Stolle bei Rahrbach ist noch in der Karte der Heidschotter Jagd von 1743 dargestellt 6 Noch zu Lebzeiten Jobst Edmund von Brabecks begann der Aufschwung der Kupferverhuttung 7 Ab 1682 betrieb er die Eisenhutte Kunigunde 8 1688 fielen ihm die Lehen der Herren von Bortfeld zu 1690 grundete er in Dassel im Hochstift Hildesheim eine Eisenhutte Ab 1694 liess er bei Mehle Steinkohle fordern Auch die Saline in Heyersum kam in seinen Besitz 9 1685 wurde er vom Hildesheimer Bischof mit der Saline Gross Rhuden belehnt etwa um 1690 erwarb er den Mancke schen Hof in Rhuden und richtete dort eine Salzfaktorei ein 10 Die Einnahmen aus seinen Tatigkeiten erlaubten ihm die Finanzierung von Kirchenbauten Dabei blieb er seiner Heimat Sudwestfalen wo er auch Besitzungen hatte eng verbunden So trat er als Finanzier von Kirchenbauten in Letmathe und Hemer hervor Fur das Magdalenenstift Hildesheim stiftete er ebenfalls etwas Von Brabeck starb 1702 als zu dieser Zeit altester Reichsfurst Einzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster IV 2 Das Domstift St Paulus zu Munster Berlin 1992 Germania Sacra Bd 17 2 S 150f Teildigitalisat Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 3 Die Diozese Berlin 2003 Germania sacra Neue Folge Bd 37 3 Teildigitalisat Andrea Germer Geschichte der Stadt Hildesheim Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive PDF 260 kB Bergbau bei Plettenberg Memento vom 13 Oktober 2010 im Internet Archive Winfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und der fruhen Neuzeit Munster 2008 S 267 Martin Vormberg Die Jagdbezirke von Schloss Adolfsburg Historische Ortsansichten und Landschaftselemente im Sudsauerland um 1743 44 Kirchhundem 2013 S 38 Winfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und der fruhen Neuzeit Munster 2008 S 332f Wilfried Reininghaus Reinhard Kohne Berg Hutten und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und der fruhen Neuzeit Onlineversion Bergrath von Unger Geognostische Beschreibung in Archiv fur Mineralogie Geognosie Bergbau und Huttenkunde 1843 S 211 Braunschweigisches Jahrbuch 1955 S 145 Geschichtstafeln zu Rhuden und naherer Umgebung Verein der Natur und Heimatfreunde Rhuden am Harz e V S 36 39 abgerufen am 18 Oktober 2015 Literatur BearbeitenAdolf Bertram Furstbischof Jobst Edmund v Brabeck PDF 10 7 MB In Geschichte des Bistums Hildesheim Band 3 Hildesheim Leipzig 1925 S 86 105 Arno Herzig Brabeck Jobst Edmund Freiherr von In Heimatbund Markischer Kreis Hrsg Markante Kopfe aus dem Markischen Kreis Lebensdaten bedeutender Personlichkeiten aus Iserlohn mit Stadtteilen Letmathe Hennen und Summern Verlag Monnig Iserlohn 1997 ISBN 3 922885 89 6 S 18f VorgangerAmtNachfolgerMaximilian Heinrich von BayernFurstbischof von Hildesheim 1688 1702Joseph Clemens von BayernNormdaten Person GND 12018544X lobid OGND AKS VIAF 64831578 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brabeck Jobst Edmund vonALTERNATIVNAMEN Brabeck Jobst Edmund Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Furstbischof von HildesheimGEBURTSDATUM 11 November 1619GEBURTSORT Letmathe jetzt IserlohnSTERBEDATUM 13 August 1702STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jobst Edmund von Brabeck amp oldid 236882469