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Landsberg ist ein altes bergisches und westfalisches Adelsgeschlecht das wie das Geschlecht der Herren von Buer von den Herren von Werden Ministerialen des Klosters Werden abstammt 1 Die Linien der Freiherren und Grafen von Landsberg Velen bestehen bis heute Stammwappen derer von LandsbergDas hier behandelte Geschlecht ist von den Herren von Landsbergen und den Schenk von Landsberg zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Personlichkeiten bergisch westfalische Linie 4 Personlichkeiten litauische Linie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntgegen der fruheren Auffassung dass der erste Vertreter des Geschlechts der 1115 urkundlich erwahnte Everhard Euerhardus nobilis advocatus et dapifer Vogt und Truchsess der Abtei Werden war 2 stammt das Geschlecht der Herren von Landsberg uber die Herren von Werden tatsachlich von den Herren von Bornheim aus Bornheim Rheinland ab deren Wappen sie mit veranderter Helmzier fuhren 3 Stammvater der Familie war somit der aus einer Dynastenfamilie stammende Ritter Wilhelm Schilling I von Bornheim urkundl 1173 1198 Ministeriale des Erzbischofs von Koln Vogt von Bornheim und Grunder des Klosters Schillingscapellen 4 Der erste der Familie der sich von Landsberg nannte war Wilhelm Schillings Urenkel Philipp von Werden Philippus de Werdina Dieser wurde 1291 von Adolf V von Berg als Burgmann castellanus auf Burg Landsberg an der Ruhr bei Kettwig eingesetzt Aber bereits 1288 nannte er sich Philippo de Landsberg damals noch als Ministeriale des Klosters Werden 5 Philipps Sohne Wessel und Reinhardt begrundeten um 1300 die beiden Linien Landsberg zu Erwitte mit Sitz auf Haus Erwitte bei Lippstadt spater Landsberg Velen und Landsberg zu Landsberg Die altere Linie Landsberg zu Landsberg behielt den niederrheinischen Stammsitz Landsberg und das bergische Olpe bis 1705 als sie mit Vitus Arnold von Landsberg im Mannesstamm ausstarb Uber seine Erbtochter Anna Wilhelmina kam Schloss Landsberg 1713 an die Freiherren von Bevern die es 1825 verkauften 1837 erwarb Alexander Freiherr von Landsberg Velen zu Steinfurt ein Nachfahre der um 1300 abgespaltenen Erwitter Linie den Stammsitz zuruck bis er 1903 wieder verkauft wurde Ein deutsch baltischer Nebenzweig der Landsberger Linie war im Spatmittelalter nach Kurland gelangt und dort evangelisch geworden noch bis ins 19 Jahrhundert ansassig nbsp Burg Landsberg nbsp Haus ErwitteDie jungere Linie Landsberg Erwitte blieb auch nach der Reformation katholisch Wahrend des 17 Jahrhunderts konnten Angehorige dieser Linie Schloss Wocklum im Sauerland erwerben Im Jahr 1681 wurde ein Familienfideikommiss gegrundet Bedeutende Vertreter waren Daniel Dietrich von Landsberg zu Erwitte als General in Diensten Kurkolns und Landdrost des Herzogtum Westfalen Die Mehrzahl von dessen mannlichen Nachkommen trat als Domherren in den geistlichen Stand ein Der Erbe Franz Anton Freiherr von Landsberg war hochrangiger Militar im Dienste des Hochstifts Munster Unter anderem war er Gouverneur der Stadt und Festung Munster Uber die Belagerung von Kaiserswerth von 1689 hinterliess er biographische Aufzeichnungen Sein Bruder war Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte der zunachst Domherr in Munster war Mit seiner Heirat legitimiert durch papstlichen Dispens bewahrte er die Familie vor dem Aussterben Die Familie erwarb durch die Heirat von Clemens August von Landsberg zu Erwitte 1733 1785 mit der Erbin Anna Therese Herrin von Velen 1756 die Besitzungen des ausgestorbenen Grafengeschlechts Velen darunter Schloss Velen und Haus Altenkamp Seit 1792 tragt das Geschlecht offiziell den Namenszusatz Velen 1822 1825 kamen die Standesherrschaft Gemen und Schloss Raesfeld in den Besitz der Familie als Freiherr Ignaz von Landsberg Velen 1788 1863 den westfalischen Besitz der Freiherren von Bomelsberg Boineburg ankaufte Er nannte sich nun Ignaz von Landsberg Velen und Gemen und wurde 1840 in den preussischen Grafenstand erhoben der in Primogenitur an den jeweils altesten Sohn vererbt wird Er wurde Landtagsmarschall Wirklicher Geheimer Rat Mitglied des Preussischen Herrenhauses und war ein bedeutender Unternehmer und Politiker in der Provinz Westfalen 1832 erwarb er Schloss Dankern wahrend er Haus Altenkamp nach 1850 verkaufte Sein Sohn Graf Friedrich von Landsberg Velen und Gemen 1815 1898 war ebenfalls Standesherr und Politiker Dessen Sohn Graf Max von Landsberg Velen 1847 1902 war Agrarpolitiker 1739 kam Schloss Drensteinfurt auch als Haus Steinfurt bezeichnet durch die Erbtochter Anna Maria Theresia von der Recke an ihren Ehemann Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte Im 19 Jahrhundert waren Engelbert von Landsberg Velen und Steinfurt wie auch dessen Sohn Ignatz von Landsberg Velen und Steinfurt Politiker und Vorsitzende des Westfalischen Reitervereins Maximilian von Landsberg Velen 1889 1957 war Grunder und Vorsitzender des Vereins westfalischer Adelsarchive Manfred Freiherr von Landsberg Velen 1923 2010 baute Schloss Dankern zu einer Freizeiteinrichtung aus und war Prasident des Verbandes deutscher Freizeitunternehmer Dieter Graf von Landsberg Velen 1925 2012 war hochrangiger Sportfunktionar und Prasident des Malteser Hilfsdienstes Deutschland Dem graflichen Zweig gehoren bis heute Schloss Velen Burg Gemen und Schloss Wocklum nbsp Schloss Velen nbsp Burg Gemen nbsp Schloss WocklumDem jungeren freiherrlichen Zweig gehoren bis heute Schloss Drensteinfurt und Schloss Dankern sowie seit 2015 das Schloss Arff bei Koln nbsp Schloss Drensteinfurt nbsp Schloss Dankern nbsp Schloss ArffDer Stammsitz Schloss Landsberg wurde 1903 an den Unternehmer August Thyssen verkauft dessen Familienstiftung es bis heute besitzt Der Linienstammsitz Schloss Erwitte wurde 1934 verkauft 1942 das Schloss Raesfeld der Landsberger Hof in Arnsberg 1921 Haus Landegge in Haren Ems gehorte nur kurz von 1903 bis 1928 zum Besitz Dankern nbsp Schloss Raesfeld nbsp Landsberger Hof ArnsbergWappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold einen mit Andreaskreuzen silbern gegitterten roten Balken Auf dem Helm mit rot goldenen Decken ein aufgerichteter roter Fuchs zwischen zwei auswarts gebogenen Palmzweigen der rechte gold der linke rot Das Wappen von 1792 ist geviert Die Felder 1 und 4 zeigen das Stammwappen 2 und 3 in Gold drei rote Vogel nebeneinander Velen Der rechte Helm mit rot goldenen Decken tragt rechts eine Krone mit silber gegittertem roten Reif daruber wie der Stammhelm Auf dem linken Helm ein mit den Vogeln belegter kleiner goldener Schild zwischen offenem rechts goldenem links rotem Flug Velen nbsp Landsberg Wappen im Armorial Gelre ca 1380 nbsp Landsberg Wappen im Baltischen Wappenbuch nbsp Wappen der Freiherren und Grafen von Landsberg Velen seit 1792Personlichkeiten bergisch westfalische Linie BearbeitenJobst von Landsberg zu Erwitte um 1567 9 Juli 1622 in Dringenberg Herr zu Erwitte und Mark war Landdrost und hochrangiger Offizier im dreissigjahrigen Krieg Arnold von Landsberg um 1600 um 1660 kurkolnischer Gesandter zu den Verhandlungen in Munster und Osnabruck Westfalischer Friede Dietrich von Landsberg zu Erwitte 1618 1683 hochrangiger Offizier im kaiserlichen spanischen und kurkolner Dienst Diplomat sowie Landdrost im Herzogtum Westfalen Ferdinand Franz von Landsberg zu Erwitte 1643 1682 Domherr in Munster Hildesheim und Osnabruck Franz Anton Freiherr von Landsberg 1656 1727 General und Gouverneur der Stadt Munster Franz Ferdinand von Landsberg zu Erwitte 1657 1726 Domherr in Munster und Osnabruck Franz Dietrich Joseph von Landsberg zu Erwitte 1659 1727 war Domherr verschiedener Domkirchen und Politiker im Hochstift Hildesheim Franz Johann von Landsberg zu Erwitte 1660 1726 Domherr in Trier Munster und Osnabruck Franz Ludolf von Landsberg zu Erwitte 1668 1732 Domherr in Munster und Hildesheim Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte 1670 1748 Gutsherr Domherr sowie hochrangiger Beamter des Herzogtums Westfalen Clemens August von Landsberg zu Erwitte 1733 1785 Amtstrager im Herzogtum Westfalen und im Hochstift Munster sowie Unternehmer Johann Matthias von Landsberg zu Erwitte 1734 1813 Domherr und Hofkammerprasident Franz Karl von Landsberg zu Erwitte 1735 1779 Domherr in Munster Paderborn und Osnabruck Franz Engelbert von Landsberg zu Erwitte 1739 1810 Domherr in Munster und Paderborn Ignaz von Landsberg Velen und Gemen 1788 1863 Politiker Standesherr und Unternehmer Engelbert von Landsberg Velen und Steinfurt 1796 1878 Grundbesitzer und Politiker Friedrich von Landsberg Velen und Gemen seit 1840 Graf 1815 1898 Standesherr und Unternehmer Max von Landsberg Velen Graf 1847 1902 Standesherr und Agrarpolitiker Ignatz von Landsberg Velen und Steinfurt Reichsfreiherr von Landsberg Velen und Steinfurt 1830 1915 westfalischer und preussischer Politiker Friedrich Graf von Landsberg Velen und Gemen 1850 1926 Standesherr und Politiker Manfred von Landsberg Velen 1923 2010 Grunder des Ferienzentrums Schloss Dankern Dieter Graf von Landsberg Velen 1925 2012 Sportfunktionar und Prasident des Malteser Hilfsdienstes DeutschlandPersonlichkeiten litauische Linie BearbeitenVytautas Landsbergis Zemkalnis 1893 1993 litauischer Architekt 6 Vytautas Landsbergis Zemkalnis 1932 litauischer Politiker und Musikwissenschaftler Gabrielius Landsbergis 1982 litauischer PolitikerLiteratur BearbeitenDietmar Ahlemann Die Herren von Buer Ein vestisches Ministerialengeschlecht mit edelfreien Wurzeln im Rheinland in Vestische Zeitschrift Band 105 Jg 2014 15 Recklinghausen 2015 S 151 198 Dietmar Ahlemann Der ursprunglich dynastische Familienverband Bornheim Werden Landsberg Buer in Unser Buer Beitrage zur Geschichte Band 31 Jg 2012 213 Gelsenkirchen Buer 2013 S 5 30 Friedrich Philippi Die Anfange der graflichen und freiherrlichen Familie von Landsberg In Landsberg Vierteljahresschrift fur den Landsbergschen Familienverband 4 7 Jg Velen Westfalen 1926 1929 S 1 37 Alfred von Landsberg Velen Ein neuer Versuch zur Klarlegung der ersten Anfange des Geschlechtes Werden Landsberg In Landsberg Jahrbuch fur den Landsbergschen Familien Verband 8 12 Jg 1930 1934 Munster 1934 S 5 21 Oskar Stavenhagen Landsberg In Genealogisches Handbuch der kurlandischen Ritterschaft Teil 3 2 Kurland Lfg 9 12 Bd 2 Gorlitz 1937 S 648 666 online Otto Hupp Munchener Kalender 1926 Verlagsanstalt Munchen Regensburg 1926 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1989 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des Adels Grafliche Hauser Band XVII Band 130 der Gesamtreihe Starke Verlag Limburg an der Lahn 2003 Manfred von Landsberg Velen Die Geschichte der Hauser Landsberg und Velen in zwei Banden Dankern 2007 Redaktion Landsberg von bergische und westfalische Familie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 509 f Digitalisat Ernst Haiger Konfession und Begrabnisort Adelige Grablegen u a des Hauses Landsberg in der St Laurentius Kirche in Mintard im 17 und 18 Jahrhundert In Die Pfarrkirche in Mintard Zeitschrift des Geschichtsvereins Mulheim a d Ruhr 92 2017 ISSN 0343 9453 S 69 111 Weblinks BearbeitenUrkundenregesten aus dem Gesamtarchiv von Landsberg Velen Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Bd 5 Wappen der Lanssburck im Ingeram Codex 1459 Wappen der Landsberg im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Wappen der Landsberg im Wappenbuch des westfalischen AdelsEinzelnachweise Bearbeiten Ahlemann 2015 S 183 194 Kapitel 3 Die Herkunft der Herren von Buer Landsberg Velen 1934 Trad Werdin 122 124 128 Das Wappen von Bornheim Rheinland zeigt im Wesentlichen das Wappen des Familienverbands Bornheim Werden Landsberg Buer Es wurde lediglich ein Schoffenschwert erganzt Siehe Bornheim Rheinland Ahlemann 2013 S 22 ff Horst Rudiger Jarck Urkundenbuch des Augustinerchorfrauenstiftes Marienberg bei Helmstedt In Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Landesgeschichte Band 32 bzw Quellen und Untersuchungen zur Geschichte Niedersachsens im Mittelalter Band 24 Hannover 1998 Urkunde 126 S 110 f Gene Juodyte Landsbergiai ir Pakruojo krastas Siauliu krastas 29 Marz 2013 abgerufen am 25 Juni 2020 litauisch Normdaten Person GND 120620529 lobid OGND AKS VIAF 20516693 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landsberg bergisch westfalisches Adelsgeschlecht amp oldid 236569833