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Das Schloss Raesfeld ˈraːsˌfɛlt ist ein Wasserschloss in Raesfeld im Kreis Borken Nordrhein Westfalen Das Wasserschloss Raesfeld Oberburg von WestenGesamtanlage im LuftbildDie Geschichte der Anlage reicht bis in die Anfange des 12 Jahrhunderts zuruck Ende des 16 Jahrhunderts kam die Ritterburg der Herren von Raesfeld in den Besitz derer von Velen Mitte des 17 Jahrhunderts liess der Reichsgraf Alexander II von Velen die Burg zum Residenzschloss im Stil der Renaissance ausbauen In der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts starb das Geschlecht der von Velen zu Raesfeld aus das Schloss wurde nur noch unregelmassig bewohnt und verfiel allmahlich Zu Anfang des 19 Jahrhunderts wurden Teile der Anlage abgerissen oder bis ins 20 Jahrhundert als landwirtschaftlicher Gutshof genutzt Nach dem Zweiten Weltkrieg liessen es die Handwerkskammern des Landes Nordrhein Westfalen als neue Besitzer restaurieren Heute ist das Schloss Sitz der Fort und Weiterbildungseinrichtung der Handwerkskammern und wird fur kulturelle Veranstaltungen und als Restaurant genutzt Seit 2007 kann man hier heiraten Von den ehemals vier Flugeln des Oberburg stehen heute noch der Westflugel mit dem markanten stufenformigen Turm und der nordlich angrenzende Altbau mit einem wiederaufgebauten Rundturm Wassergraben trennen die Oberburg von der Vorburg und der dorflichen Schlossfreiheit mit der Schlosskapelle Der angrenzende Tiergarten gehort zu den wenigen erhaltenen aus der Zeit der Renaissance Eine natur und kulturhistorische Ausstellung im modernen Informations und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld wird dieser Sonderstellung gerecht Der Tiergarten ist eingebunden in das European Garden Heritage Network Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Baugeschichte 1 1 Vorburg 1 2 Freiheit und Kapelle 1 2 1 Orgel 1 3 Schlosspark und Tiergarten 1 4 Informations und Besucherzentrum 2 Geschichte 2 1 Die Herren von dem Berge 2 2 Die Ritter von Raesfeld 2 3 Erbstreit 2 4 Die Herren von Velen 2 5 Ausbau zum Residenzschloss 2 6 Untergang der Reichsgrafschaft 2 7 Landwirtschaftlicher Gutshof 2 8 Bundesburg des Bundes Neudeutschland 2 9 Garnison Verbandsplatz und Kriegsgefangenenlager 2 10 Sonstige Nutzung 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseArchitektur und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Lageplan der Anlage um 1729 nach P Friedrich 1 Oberburg 2 Vorburg 3 Schlosskapelle 4 Schlossfreiheit 5 Schlosspark schraffierte Flache Teichanlagen nbsp Baugeschichte der Oberburg als Animation nach Klapheck und FriedrichDie Schlossanlage besteht aus der Oberburg der Vorburg und der umgebenden Schlossfreiheit mitsamt der Schlosskapelle Eine Grafte trennt die einzelnen Teile die ursprunglich nur uber Zugbrucken verbunden waren Der Kunsthistoriker Richard Klapheck schrieb Von Suden gesehen bildet die Gesamtanlage das eindrucksvolle Bild wunderbar ausgeglichener Baumassen Nirgendwo eine barocke gewaltsame Storung trotz der ubermachtigen Turmvertikalen Oberburg und Unterburg sind so zueinander gruppiert dass das Fortissimo der angeschlagenen Tone zu einer Harmonie zusammenklingt und das Gesamtbild nur Gleichmass und Ruhe atmet 1 Der Vorganger der heutigen Anlage ist wahrscheinlich die nicht mehr erhaltene Burg Kretier genannte Turmhugelburg Sie stand im grossen Esch in der Nahe der Isselquelle etwa drei Kilometer nordlich des heutigen Schlosses Grabungen in den 1950er und 1960er Jahren und dendrochronologische Untersuchungen ergaben dass dort um 1117 eine holzerne Turmhugelburg mit Wassergraben uber eine Flachsiedlung des 9 oder 10 Jahrhunderts errichtet wurde 2 Diese ist vermutlich die 889 n Chr im Heberegister des Klosters Werden erstmals urkundlich erwahnte Siedlung Hrothusfeld gerodetes Feld auf die der Name Raesfeld zuruckgeht Vermutlich nach 1259 brannte die holzerne Anlage ab Sie wurde nicht wieder aufgebaut und verfiel Stattdessen wurde an der Stelle des heutigen Schlosses eine erste steinerne Burg errichtet Die Burg hatte die Form eines unregelmassigen Rechtecks mit Kantenlangen von 8 60 m und 9 30 m An der Nordwestecke des Nordflugels der Oberburg sind Teile erhalten Es handelt sich um eine etwa 1 80 m dicke Mauer aus Bruchsteinen und Kalkmortel mit Schiessscharten Die Burg wurde zum Ende des 14 Jahrhunderts zweigeschossig und auf etwa 30 20 m Lange und etwa 12 40 m Breite erweitert Ausserdem wurde sie um einen Vierkantturm an der sudlichen Ecke und einen runden Wehrturm auf der diagonal gegenuberliegenden Ecke im Norden erganzt nbsp Ostwand von 1614 mit dem wiederaufgebauten RundturmDa der Dachstuhl 1597 abgebrannt war liess Alexander I von Velen die Burg von 1604 bis 1606 durch den Baumeister Heinrich von Borken neu aufbauen Der teilweise zerstorte Rundturm wurde wieder aufgebaut und erhielt eine welsche Haube Den Abschluss der Arbeiten bezeugen die Eisenzahlen 1606 an der Sudseite des Flugels Die Ostwand musste allerdings 1614 erneut aufgebaut werden da ein Sturm die Wand zerstort hatte Die Ostseite wurde dabei erstmals mit Schmuckwerk wie Gesimsbandern und Wappen an den Giebelkanten verziert Der angebrachte vierteilige Erker tragt die Jahreszahl 1561 und stammt ursprunglich vom Schloss Velen Um 1900 wurde er abgenommen und war bis 1933 wieder am Schloss Velen um dann erneut nach Schloss Raesfeld zu gelangen nbsp Hofseite der Oberburg links der Westflugel 1643 1648 mit Turm 1645 1653 rechts der Nordflugel von um 1606Dieser Backsteinbau wurde als Nordflugel in den Ausbau zum Residenzschloss ab 1643 von Alexander II von Velen einbezogen Drei zusatzliche Flugel im Stil der Renaissance schlossen mit dem alten Herrenhaus einen rechteckigen Innenhof ein Zwei dieser Flugel die niedrige Galerie mit dem Arkadengang zum Innenhof und der Eingangsflugel zur Oberburg mitsamt einem prachtigen Eingangsportal wurden im 19 Jahrhundert abgetragen Heute steht aus dieser Bauperiode auf der Oberburg nur noch der westliche Wohnflugel mit einem Mansarddach und der Turm Der beherrschende etwa 50 m hohe Turm schliesst sich dem Westflugel im Suden an Den sechsstockigen Turm kront ein bronzener Helm der sich steil nach oben verjungt und von einem Zwiebelaufbau abgeschlossen wird Die eigenwillige Form mit den dreifach abgesetzten Pyramidenstumpfen wird dem Fruhbarock zugerechnet Klapheck bezeichnete ihn als stein gewordenen Trompetenstoss 1959 wurde der Turm mit Kupferblechen neu eingedeckt nbsp Wasserschloss Schloss Raesfeld i MunsterlandAls Baumeister wurde 1646 den Kapuziner und Architekt Michael van Gent engagiert Dieser war 1585 als Jacobus van Pouke bei Gent geboren und lebte zu dieser Zeit in Munster Als Michael van Gent 1647 nach Rom berufen wurde fuhrten Jacob und Johann Schmidt aus Roermond die Arbeiten nach einem Modell van Gents fort Die Steinmetzarbeiten erledigte Remigius Rosskotten Um 1648 war die Vorburg und um 1653 die Oberburg fertiggestellt die Baukosten betrugen insgesamt etwa 80 000 Reichstaler Als Baumaterial wurden auch bei den neuen Flugeln vor allem Backsteinziegel benutzt Fur die Portale die Balken und Rahmen der Fenster die Eckquaderungen und das Schmuckwerk kam heller Baumberger Sandstein zum Einsatz Zu Beginn des 20 Jahrhunderts erhielten die damals rot weissen Fensterladen und Portale einen rot gelben Anstrich wie sie ihn in Anlehnung an das rot goldene Wappen derer von Velen vermutlich im 17 Jahrhundert hatten Zuvor waren sie vermutlich blau weiss gestrichen Die Dacher wurden mit roten Dachziegeln die Turmhauben mit Moselschiefer eingedeckt nbsp Hofseite des WestflugelsDer Westflugel wird in seiner Hohe von mehreren Gesimsbandern geteilt In der Vertikalen gliedern ihn die regelmassigen Steinkreuzfenster Sie werden im ersten Geschoss von Dreiecksgiebeln bekront in deren Mittelfeld abwechselnd Engelskopfe und Muscheln dargestellt sind Im zweiten Geschoss entlasten flache doppelte Bogen mit Kampfern aus Sandstein uber den Fenstern ein von Konsolen getragenes Dachgesims Die Entlastungsbogen uber den Fenstern des Kellergeschosses sind wie in den hoheren Etagen des Turmes als einfache halbrunde Bogen ausgefuhrt die Kampfer und Schlusssteine aber aufwandiger aus behauenem Sandstein Die Hofseite des Westflugels ist reprasentativ gestaltet Die Eingangstur zum ersten Geschoss in der Sudecke ist mit reicher Volutenornamentik und einem daruber befindlichen Ochsenauge geschmuckt Unter den Fenstern des ersten Geschosses befinden sich jeweils steinerne Kartuschen Die korinthischen Kapitelle der Pilaster zwischen den Fenstern zieren abwechselnd Engelsfiguren und Voluten sie tragen einen Architrav nach korinthischem Vorbild mit Volutenmaandern Die Basis der Scheinsaulen bilden mit Lowenkopfen skulptierte Werksteine nbsp Turmhaube von Schloss Raesfeld als sogenannter Trompetenstoss Fur den Ausbau von Schloss Raesfeld lassen sich in der Umgebung keine vergleichbaren Vorbilder finden Klapheck sieht Raesfeld im Zusammenhang mit den Schlossbauten im geldrisch limburgischen Maastal Raesfeld bezeichnet er als ostlichsten Auslaufer einer Maastal Backstein Architektur im 17 Jahrhundert zu der er unter anderem die Schlosser Hoensbroek und Schaesberg bei Heerlen und Schloss Leerodt bei Geilenkirchen zahlt Die Schlosser waren Alexander II selbst wegen verwandtschaftlicher Beziehungen zu den Schlossherren oder zumindest den hollandischen Baumeistern bekannt Das Innere wurde im Zuge des Ausbaus ebenso prachtvoll eingerichtet Die Raume schmuckten Tapeten aus Leder und Gobelins die Decken waren mit barocken Stuckaturen und Bildern verziert Die Laibungen der Fenster im Rittersaal des alten Herrenhauses hatte Francois Walschaerth aus Maastricht mit Gottern und Helden aus der griechischen Mythologie bemalt Andreas Petersen malte Vogel und Ornamente auf die Saalturen Als weitere Raume sind das Paradezimmer das Schreibzimmer des Grafen die Bibliothek das Billardzimmer die Porzellankammer das Blaue und das Grune Zimmer zu nennen Doch von der Einrichtung war schon bei einer Inspektion im Februar 1772 kaum etwas ubrig Das Inventar kam zum Teil nach Schloss Velen Ubriges wurde wahrend des Leerstands und der Besetzungen fast ausnahmslos geplundert oder zerstort Bis heute ist ein Cembalo erhalten das Alexander II 1640 bei der bekannten flamischen Werkstatt Ruckers erworben hatte Wie der Portalflugel der Treppenturm im Innenhof und der Galerieflugel wurde der aus dem 14 Jahrhundert stammende runde Wehrturm im 19 Jahrhundert abgebrochen 1959 wurden die noch bis zu 2 50 m hohen und 2 70 m starken Reste bis auf das Fundament aus Eichenpfahlen abgetragen Dabei fand man einen dreibeinigen Kochtopf aus Bronze Grope und einen Bartmannskrug aus dem 17 Jahrhundert die vermutlich bei der Instandsetzung des Turmes um 1600 eingemauert wurden Der Rundturm wurde 1960 wieder aufgebaut 3 Nach dem starken Verfall im 18 und 19 Jahrhundert wurde das Schloss 1922 und 1930 bis 1932 renoviert Von 1950 bis 1957 wurden die Kriegsschaden beseitigt und das Innere des Schlosses umgestaltet Im Rahmen der Sanierung wurden dabei zahlreiche Wande entfernt und neue Fenster im Nordflugel durchgebrochen 1951 wurde in der nordlichen Ecke zwischen West und Nordflugel ein Kuchentrakt fur die Schlossgastronomie angebaut und der Treppenaufgang zum ersten Geschoss im Innenhof umgebaut Vorburg Bearbeiten nbsp Ostseite der Vorburg und Portal der SchlosskapelleDie Vorburg befindet sich auf einer eigenen Insel zwischen Freiheit und Oberburg Dort waren die Verwaltungs und Wirtschaftsraume untergebracht Die Vorburg entstand zwischen 1646 und 1648 Das an der Nordseite quer zur langgestreckten Vorburg gestellte Bauhaus stand schon seit etwa 1600 dort Es erinnert an ein westfalisches Bauernhaus und wurde auch als Viehstall und Erntekammer genutzt Neben der Tordurchfahrt zur Freiheit etwa in der Mitte der Vorburg steht auf der Hofseite der Treppenturm der zum Obergeschoss fuhrt Im Suden wird die Vorburg vom sogenannten Sterndeuterturm flankiert Der Turm soll von Alexander II von Velen fur astrologische Untersuchungen genutzt worden sein wodurch sich auch der Name des Turms erklart Bei der Restaurierung des Sterndeuterturms im Jahr 2001 fand man Hinweise dass auch der Sudteil der Vorburg auf alteren mittelalterlichen Grundmauern aufgebaut worden ist 1923 wurde im Suden eine Remise angefugt 1981 bis 1983 wurde die Vorburg grundsaniert Die Geschosse sind durch umlaufende Gesimsbander geteilt und Schilder zieren die Trauf und Firstecken der Giebel doch insgesamt ist die Vorburg schlichter gestaltet als der Westflugel der Oberburg aus der gleichen Bauphase Die Steinkreuzfenster tragen keine Dreiecksgiebel oder andere Verzierungen und die Entlastungsbogen sind wie in den oberen Geschossen des Hauptturms halbrund und mit behauenen Kampfern und Schlusssteinen ausgefuhrt Das Dachgeschoss des funfstockigen Sterndeuterturms wird von einer Galerie umlaufen Daruber beginnt eine Welsche Haube die nach einer Laterne in verkleinerter Form und mit oktogonalem Grundriss wiederholt wird Der Treppenturm tragt ebenfalls eine Welsche Haube Auf der Hofseite wurde uber der Tordurchfahrt 1649 eine Steintafel eingesetzt in die die Geschichte des Schlosses in lateinischer Prosa eingeschlagen wurde Eine Ubersetzung der Inschrift befindet sich in der Tordurchfahrt Von der Freiheit kommend befindet sich sudlich der Tordurchfahrt ein achteckiger Schwebeerker Uber der Einfahrt hing ursprunglich das Allianzwappen von Alexander II von Velen und seiner Frau Alexandrine von Huyn und Gelen das heute in der Ausstellung des Besucher und Informationszentrums zu sehen ist Freiheit und Kapelle Bearbeiten nbsp Schlosskapelle von Raesfeld nbsp Chorraum der Schlosskapelle mit BarockaltarWallanlagen im Norden und Osten sowie ein Torhaus mit Mauer schutzten die dorfliche Burgfreiheit Um 1729 standen etwa 30 Hauser in denen die Hof und Dienstleute der Schlossherren lebten 1817 zahlte die Freiheit noch 233 Burger Einige der Hauser in der Freiheit stehen heute unter Denkmalschutz In einem Haus zeigt der Heimatverein Raesfeld die Ausstellung Raesfeld 1939 1945 zum Zweiten Weltkrieg andere Gebaude werden als Restaurants Hotels und Geschafte genutzt Der Entwurf der Schlosskapelle vom bereits verstorbenen Michael van Gent wurde in eine moderne Form abgeandert Die zur Mittelachse symmetrisch angeordneten Saulen Rundbogen und die seitlichen Turme mit Welschen Hauben bilden ein reprasentatives Portal welches auch mit dem geschwungenen Giebel und dem Wappenstein uber dem Eingang bereits fruhbarocke Formen aufweist Der Bau der Schlosskapelle wurde von Jacob Schmidt um 1658 ausgefuhrt Der Bildhauer Dietrich Wichmann arbeitete als Steinmetzmeister die Innenausstattung besorgte Andreas Petersen Das unsignierte Altarbild Die Anbetung des Herrn und acht kleinere nicht mehr erhaltene Bilder malte Francois Walschaerth 4 Claes Obermoller schuf den prachtigen Barockaltar Die Orgel von Conrad Ruprecht war bis zum Pfingstfest 1659 fertiggestellt Unter dem Chorraum befindet sich die Familiengruft in der unter anderem der Schlosserbauer Alexander II von Velen begraben liegt Die Totentafel aus schwarzem Marmor wurde noch zu Lebzeiten des Reichsgrafen angefertigt die Zeilen fur die Todesdaten blieben leer Eine zweite Totentafel in gleicher Ausfertigung liess Alexander II fur seine erste Frau und seinen Sohn Paul Ernst anbringen Bei Restaurierungsarbeiten wurde 1962 in der Gruft das bleierne Herz des 1733 verstorbenen Christoph Otto von Velen entdeckt das sich heute in einer Wandnische der rechten Chorseite befindet 1901 zog der letzte Schlossvikar aus heute ist die Kapelle Eigentum der katholischen Gemeinde St Martin in Raesfeld Orgel Bearbeiten Seit 2010 befindet sich auf der Orgelbuhne in der Schlosskapelle eine kleine Orgel erbaut von der Orgelbaufirma Stockmann Werl Das rein mechanische Instrument wurde in einem Orgelgehause errichtet das dem Stil der Einrichtung der Kapelle angepasst wurde 5 I Hauptwerk C f31 Flute 8 2 Praestant 4 3 Flute a chimenee 4 4 Doublette 2 Fortsetzung 5 Sesquialter II ab g0 2 2 3 6 Mixture II III 1 1 3 Tremblant II Brustwerk C f37 Bourdon 8 8 Cromorne 8 Pedal C f19 Sousbasse 16 Koppeln II I I P II PSchlosspark und Tiergarten Bearbeiten nbsp Das Schloss mit seinem SpiegelbildNordlich des Schlosses wurde ein regelmassiger geometrisch ausgerichteter Schlosspark angelegt Die Arbeiten besorgten welsche Gartner und franzosische Fontainemacher Neben der Reprasentation diente ein Teil des Schlossparks auch als Kuchengarten In dem Vertrag mit dem Bildhauer Scharp wird ein 1655 56 angefertigter Springbrunnen beschrieben Der Meeresgott Neptun auf einem Berg von Steinen sitzend umgeben von Krokodilen Schildkroten und Grottenwesen 1668 wurde ausserdem ein Brunnen mit funf Fontainen errichtet Weitere Arbeiten im Schlosspark lassen sich bis 1713 belegen Eine Orangerie ist auf der Ossingh Karte von 1729 eingezeichnet und wird in einer Aufstellung von 1770 erwahnt sie verschwand vermutlich erst nach 1849 Das Gelande wurde seitdem landwirtschaftlich genutzt nbsp Der Wall im Tiergarten An dieser Stelle wurden uber etwa 50 m Palisaden gesetzt um die ursprungliche Funktion erkennbar zu machen Im Westen des Schlosses liess Alexander II von Velen ab 1653 einen Tiergarten als Jagdpark anlegen Dazu wurde ein etwa 100 Hektar grosses Gelande von einem etwa funf Kilometer langen Wall mit aufgesetzten Palisaden eingefasst 6 Innerhalb des Tiergartens wurde heimisches Wild wie Wildschweine Rehe und Rotwild zur Jagd gehalten Es wurden aber auch exotische Tiere gehalten Aus Raesfeld stammt von 1664 der alteste Nachweis vom bis dahin unbekannten Damwild in Nordrhein Westfalen Johann Moritz von Nassau Siegen schenkte Alexander II damit euer Tiergarten verziehret und vermehret werde 1670 eine amerikanische trachtige Buffelkuh da Ew Liebden ein sonderlicher Liebhaber Fremder Tiere und Bester seind 7 nbsp Deutlichste barocke Umgestaltung ist der Lange Teich mit der Sichtachse auf den Hauptturm Die Landschaftsgestaltung im Stil der Renaissance zeigte sich am naturlichen Wechsel von typischen regionalen Landschaftselementen wie Buchenmischwaldern Nadelmischwaldern und vereinzelten Erlenbruchen Weiden kleinen Ackern und Heiden Dabei zogen sich Bache und Teichanlagen wie ein organisches Band vom Schloss im Osten nach Sudwesten Diese Anlage als Nachbildung der Natur diente auch der Machtdemonstration des Schlossherren Nach dem Tod von Alexander II fuhrte Ferdinand Gottfried von Velen den Ausbau des Gartens weiter Dazu zahlte ein 1681 angelegter Brunnen mit vier Delfinen der vermutlich auf der Weinberginsel errichtet wurde Im Gegensatz zu den meisten Schlossgarten der Renaissance wurde der Raesfelder Tiergarten jedoch nicht wesentlich durch moderne Formen wie den Barockpark oder den englischen Landschaftspark umgestaltet Die deutlichste Neuerung im 18 Jahrhundert war die Anlage des Langen Teichs der eine Sichtachse auf das Schloss bildet und die Trockenlegung des Teiches im Sudwesten nbsp Waldidylle am Langen Teich im Tiergarten von Schloss RaesfeldMit dem Leerstand des Schlosses geriet auch der Tiergarten in Vergessenheit und verwilderte Der Wall ist zu zwei Dritteln erhalten auf einer Flurkarte von 1824 fehlt jedoch bereits die Einfriedung mit Palisaden sodass das Gelande spatestens seitdem seine Funktion als Tiergarten verloren hatte Danach wurde das offentlich zugangliche Waldgebiet nur forstwirtschaftlich genutzt nbsp Karte von Schloss und Tiergarten Johan Reiner Ossing 1729Anfang der 1990er Jahre wurde eine Karte von Johan Reiner Ossing aus dem Jahr 1729 wiederentdeckt Das Westfalische Amt fur Denkmalpflege kam bei naherer Betrachtung der Karte zu der Einschatzung dass der Raesfelder Tiergarten zu den altesten erhaltenen Schlossgarten der Renaissance in Deutschland gehort 6 Die Idee einer Revitalisierung des ursprunglichen Tiergartens wurde jedoch als nicht bezahlbare utopische Fantasterei betrachtet Im Rahmen der Regionale 2004 links und rechts der Ems konnte das Projekt schliesslich doch umgesetzt werden Der gemeinnutzige Tragerverein Tiergarten Schloss Raesfeld grundete sich 2003 und schloss mit dem Eigentumer Dietrich von Landsberg Velen einen Nutzungsvertrag uber 25 Jahre fur das Gelande nbsp Renaissance Tiergarten Schloss RaesfeldNach einem Rahmenkonzept des renommierten Landschaftsarchitekten Gerd Aufmkolk wurde der Tiergarten umgestaltet Dabei ging es wie er sagt nicht um eine Rekonstruktion im denkmalpflegerischen Sinne sondern darum die wesentlichen Intentionen aus der Gedankenwelt der Renaissance sichtbar zu machen 8 So wurden eine Obstwiese mit 40 Apfel Birnen Pflaumen und Kirschbaumen eine Heideflache sowie Feuchtwiesen angelegt Einige Bereiche wurden gelichtet Geholzgruppen gefallt und so Freiflachen geschaffen Sie dienen als Asungsflache fur das wieder eingesetzte Reh Rot und Damwild das sich in dem 130 Hektar grossen Gelande umgeben von einem modernen Wildschutzzaun frei bewegen kann 8 Der Tiergarten ist weiterhin offentlich zuganglich und dient als Naherholungsgebiet Das Gebiet ist durch Rundwanderwege erschlossen Ein Lehrpfad informiert uber Natur und Kultur am Wegesrand wie die artesische Quelle des Welbrockbachs die Teichanlagen und eine Muhlenruine aus dem fruhen 18 Jahrhundert Informations und Besucherzentrum Bearbeiten nbsp Informations und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld nbsp Ausstellung Auftritt einer Kulturlandschaft Renaissance Tiergarten Raesfeld Im Fruhjahr 2005 wurde das Informations und Besucherzentrum Tiergarten Schloss Raesfeld eroffnet Der moderne Bau nach einem Entwurf des Architekturburos Farwick Grote aus Ahaus zeichnet sich durch eine Holzkonstruktion aus die von einer glasernen Fassade ummantelt wird 8 Im Foyer des Zentrums erhalten Besucher Auskunfte uber touristische Angebote in Raesfeld und der Region insbesondere im Naturpark Hohe Mark Westmunsterland Im Obergeschoss befindet sich die natur und kulturhistorische Dauerausstellung Auftritt einer Kulturlandschaft Renaissance Tiergarten Raesfeld Sie befasst sich mit der Geschichte des Schlosses und des Tiergartens und vergleicht sie mit anderen Anlagen Dazu werden Urkunden Modelle Karten und Bauteile gezeigt Unter anderem ist das Allianzwappen von Alexander II von Velen und seiner Frau Alexandrine das uber der Tordurchfahrt der Vorburg hing und die restaurierte Ossing Karte von 1729 die zur Entdeckung des renaissancezeitlichen Tiergartens beitrug im Original ausgestellt Aber auch Tierpraparate und ein Miniaturmodell des Tierparks aus lebenden Pflanzen nach dem Vorbild japanischer Gartenkunst dienen als anschauliche Ausstellungsobjekte Weitere spielerische Informationselemente stellen die Geschichte des Tiergartens in einen Kontext mit dem Schutz historischer Kulturlandschaften 8 In der Naturwerkstatt im Erdgeschoss werden praxisorientierte natur und umweltpadagogische Seminare fur alle Altersgruppen angeboten Der benachbarte Raum bietet Platz fur das Forum Raesfeld fur nachhaltige Regionalentwicklung das Vortrage Tagungen und Seminare zum Beispiel zu Umwelt und Naturschutz Land und Forstwirtschaft anbietet 8 Geschichte BearbeitenDie Herren von dem Berge Bearbeiten Zwischen 1168 und 1174 wurde Rabodo von dem Berge als Burgherr beurkundet Er entstammte einem einflussreichen edelfreien Adelsgeschlecht aus dem Montferland im Herzogtum Geldern Die Familie kam vermutlich durch die Heirat von Rabodos gleichnamigem Vater mit einer Tochter aus dem Hause Gemen in den Besitz der Raesfelder Burg Bei der Burg handelte es sich vermutlich um die heute nicht mehr erhaltene Burg Kretier Vermutlich liess Rabodo die St Martinus geweihte Kirche erbauen um die herum das Dorf Raesfeld entstand Der nachste Burgherr war Heinrich von dem Berge der 1245 urkundlich erwahnt wurde Dessen Sohn Adam von dem Berge verkaufte 1259 die Raboding Hof genannte Burg zusammen mit der Gerichtsbarkeit und dem Patronatsrecht der Dorfkirche an seinen entfernten Verwandten Symon von Gemen um 1231 vor 1265 der die Burg wohl schon vorher verwaltet hatte Der Ritter aus dem Geschlecht derer von Gemen nannte sich anschliessend Symon von Rasvelde Vermutlich nach dem Kauf brannte die holzerne Anlage ab Sie wurde nicht wieder aufgebaut und verfiel da Symon an der Stelle des heutigen Schlosses eine erste steinerne Burg errichten liess Die Ritter von Raesfeld Bearbeiten Die Nachfahren von Simon von Raesfeld blieben etwa 300 Jahre Burgherren auf Raesfeld Zunachst ubernahm sein Sohn Mathias von Raesfeld um 1245 um 1318 und spater der Enkel Johann I von Raesfeld um 1282 um 1356 die Burg Letzterer wurde 1336 vom Furstbischof von Munster Ludwig II von Hessen in den Rat der Landesstande gerufen und schwor dort dem Furstbischof die Treue Infolge des Zusammenfalls der Grafschaft Hamaland gewann die Grafschaft Kleve im 14 Jahrhundert an Einfluss im westlichen Munsterland Das Lehnswesen machte die Burg Raesfeld zum Offenhaus der Grafen von Kleve Bytter I von Raesfeld um 1325 zwischen 1403 und 1410 der alteste Sohn von Johann I wurde als Krieger bekannt In einem Bundnis mit seinem Schwager Heinrich III von Gemen sowie Johann und Goswin von Lembeck besiegte er 1374 den Heidener Burgherrn Wennemar Der sudliche Teil von dessen Freigrafschaft kam daraufhin in den Raesfelder Besitz 1388 kamen Bytter I sein Sohn Johann II und 25 Raesfelder Kriegsknechte der Reichsstadt Dortmund zur Hilfe Die Stadt wurde von Truppen des Kolner Erzbischofs Friedrich III von Saarwerden und Engelberts III von der Mark belagert und heuerte Ritter zur Verteidigung ihrer Freiheit an Wahrend der Streifzuge nahmen die Raesfelder den belagernden Ritter von der Horst gefangen fur ein Losegeld liessen sie ihn jedoch wieder frei Im August 1389 plunderten sie im kurkolnischen Vest Recklinghausen Zum Ende des Jahres 1389 war die Belagerung beendet und Bytter I von Raesfeld liess sich auszahlen Mit dem Kriegslohn und der Beute der Plunderungen liess er die Burg Raesfeld ausbauen Die Neuanlage wurde teilweise auf den Fundamenten der alten Steinburg errichtet Der zu Raesfeld gehorende Besitz umfasste zu Anfang des 15 Jahrhunderts neben der Burg Raesfeld die Hauser Empte bei Dulmen Kirchspiel Ostendorf bei Haltern Lippramsdorf und Hamern bei Billerbeck Johann II von Raesfeld um 1375 nach 1443 wurde nach dem Tod seines Vaters der neue Burgherr Er wurde als Raubritter bekannt und der Furstbischof von Munster Otto IV titulierte ihn ganz offen als Strassenrauber Ein weiterer Zeitgenosse schrieb 1408 Es war einer der geheissen Johann von Raesfeld der schinderte die Strasse und nahm viel Gut den Kaufleuten ihr Gewand und Geld und ihre Taschen und forderte es auf sein Haus Bei Kaiser Sigismund hingegen stand Johann II in hohem Ansehen Fur seine Treue als Vasall im Krieg vermutlich im Hussitenkrieg 1420 21 erhielt er von ihm das Munzrecht Wegen fehlender Munzmeister Werkstatten und Edelmetalle machte Johann II aber wohl keinen Gebrauch von dem Recht Munzen zu pragen 1427 schloss Johann II ein Abkommen mit dem zum Herzog ernannten Adolf IV von Kleve Johann II durfte die Vogteieinnahmen aus dem Kirchspiel Raesfeld fur zwolf Jahre behalten und gab dafur das Versprechen bei der Fehde mit dem Kolner Erzbischof dem Klever Herzog behilflich zu sein Aus Kleve erhielt Johann II ausserdem die Anweisung und vermutlich auch weitere Gelder zum festungsmassigen Ausbau der Burg Raesfeld Die Arbeiten waren 1440 abgeschlossen Nach 1446 war Bytter II von Raesfeld um 1410 1489 90 der Burgherr auf Raesfeld 1490 folgte sein Sohn Johann III von Raesfeld um 1450 1500 Er heiratete 1487 Frederike von Reede 1536 die nach seinem Tod die Herrschaft uber die Burg ubernahm Johann III hatte noch auf dem Sterbebett verfugt dass sein altester Sohn Bytter Burgherr werden sollte doch Bytter uberliess seinem Bruder Johann die Burg Raesfeld Erbstreit Bearbeiten Ab 1523 war Johann IV von Raesfeld 1492 1551 alleiniger Burgherr denn seine Mutter Frederike zog auf ein eigenes Haus Im Sommer 1532 wurde Johann IV zum Oberbefehlshaber des Reiterheers der kaiserlichen Armee gewahlt und zog gen Wien um die Reichsstadt im Turkenkrieg zu verteidigen 1535 unterstutzte er den Furstbischof von Munster Franz von Waldeck als kommandierender Feldhauptmann bei der Belagerung und Einnahme der Stadt Munster und der Zerschlagung des Tauferreichs von Munster Als Belohnung erhielt Johann IV das Recht eine Muhle in seinem Kirchspiel zu errichten das Drostenamt in Ahaus als Lehen und 13 000 Goldgulden Seine dritte Ehefrau Irmgard von Boyneburg schenkte im November 1550 einem Jungen das Leben und damit Johann IV einen Erben Im Sommer 1551 starb Johann IV eines hastigen Todes als er von einer herunterfallenden schweren Eisenstange getroffen wurde Seine Witwe heiratete 1558 Goswin von Raesfeld 1494 1579 80 einen entfernten Verwandten ihres verstorbenen Mannes Irmgard zog mit dem jungen Johann zu Goswin auf die Burg Twickel bei Delden dort in der Twente war Goswin Droste Johann besuchte die Lateinschule in Deventer doch er starb bereits 1559 Aus Sorge die Burg Raesfeld und zugehorige Besitztumer und Rechte ohne den Erbsohn an die Verwandten Herren von Velen und Heiden zu verlieren besetzte der Stiefvater Goswin kurzerhand die Burg und nahm das Erbe fur sich ein Im Namen der eigentlich nun erbberechtigten Herren von Velen und Heiden strengte der Furstbischof von Munster Bernhard von Raesfeld einen Prozess vor dem Reichskammergericht in Speyer gegen seinen Verwandten Goswin an 1585 sprach das hochste deutsche Gericht den Herren von Velen per Gerichtsbeschluss die Burg Raesfeld zu und beendete den Erbstreit Irmgard die seit dem Tod ihres zweiten Mannes Goswin 1579 80 erneut allein auf Raesfeld regiert hatte musste nun die Burg mit ihren Kindern verlassen Die Herren von Velen Bearbeiten nbsp Sudost Ansicht von Burg Raesfeld vor dem Brand Hermann tom Ring zugeschrieben um 1590 Hermann VIII von Velen zu Velen 1521 hatte Margarethe von Raesfeld zu Raesfeld eine Schwester Johanns IV von Raesfeld geheiratet Hermanns und Margarethes Sohn Hermann IX von Velen zu Velen 1516 1584 war Statthalter und Droste im Emsland zu Rheine und Bevergern und diente dem Furstbischof als Hofmarschall Seine Sohne wurden nach dem Beschluss des Reichskammergerichts 1585 Erben der Burg Raesfeld Zur Sicherung des Stiftes Munster vor dem Achtzigjahrigen Krieg sollte Raesfeld 1589 als Grenzburg erweitert werden doch spanische Truppen besetzten die Burg 1590 und verhinderten den Ausbau 1595 erhielt Alexander I von Velen 1556 1630 bei der Teilung des Vermogens seines 1584 verstorbenen Vaters Hermann IX den Raesfelder Besitz Alexander I hatte zuvor im Dienste des Konigreichs Ungarn und der Krone Bohmens wenn auch ohne grossen Erfolg gegen die Turken gekampft Wahrend Alexander I 1597 als diplomatischer Vertreter des Furstbischofs von Munster am Wiener Kaiserhof weilte brannte der Dachstuhl der Raesfelder Burg ab Alexander I liess aus diesem Anlass das zweigeschossige Herrenhaus von 1604 bis 1606 zu Wohnzwecken neu aufbauen Die Mittel dazu hatte er mit der ihm gehorenden Saline Gottesgabe bei Rheine erwirtschaftet ausserdem bekam er vom Landtag des Stiftes Munster und von den Raten des Landes ein Darlehen uber 5000 Reichstaler 1612 erhielt Alexander I am Rande der Feierlichkeiten zur Kronung des Kaisers Matthias den Titel Romischer Kaiserlicher Majestat bestallter Obrist und wurde zum Ritter geschlagen 1613 musste ein Notbau errichtet werden weil ein heftiger Sturm eine Wand des grossen Saales zerstort hatte Mit diplomatischem Geschick konnte der Burgherr weitere Zerstorungen durch die spanischen Soldner die unter dem Kommando von Don Loys de Velasco 1615 16 die Burg besetzten verhindern 1619 erhielt Alexander I das Generalkommando uber das gesamte munsterische Kriegsvolk Der Dreissigjahrige Krieg erreichte Raesfeld als die hessischen Truppen unter dem Grafen von Mansfeld im Spatherbst 1622 die Burg besetzten und brandschatzten 1628 wurde Alexander I durch Kaiser Ferdinand II in den Stand eines Reichsfreiherren erhoben Zwei Jahre spater am 8 August 1630 starb Alexander I von Velen Ausbau zum Residenzschloss Bearbeiten nbsp Alexander II von Velen in Brachelius Historia nostri temporis 1652 Sein Sohn Alexander II von Velen 1599 1675 spater auch der westfalische Wallenstein genannt ubernahm die Burg die er bereits langere Zeit eigenstandig verwaltet hatte Er war bei Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges in den Heeresdienst getreten und hatte es im vereinigten Heer der Grafen von Anholt und von Tilly auf der kaiserlichen Seite zu hohem Ansehen gebracht Ab 1632 kampfte Alexander II im Auftrag des Kurfursten und Bischofs Ferdinand gegen die hessischen Besatzer Westfalens 1634 wurde Alexander II zum Generalwachtmeister der Katholischen Liga befordert und erhielt das Kommando uber die gesamten Streitkrafte des Furstbistums Als Dank fur seine militarischen Erfolge erhielt er fur die Burg Raesfeld besondere Neutralitat zugesichert Im Sommer 1641 gelang es ihm zusammen mit dem Grafen von Hatzfeld die von hessischen Truppen besetzte Stadt Dorsten nahe Raesfeld einzunehmen Am 11 Oktober 1641 wurde Alexander II die erbliche Reichsgrafenwurde von Kaiser Ferdinand III verliehen Von ihm erhielt er 1644 mit dem privilegium exemptionis fori eine eigene Gerichtsbarkeit fur seine Reichsgrafschaft Nach eigenem Wunsch schied Alexander II 1646 aus dem Heeresdienst aus nbsp Der Sterndeuterturm der VorburgVon dem im Kriegsdienst angehauften Reichtum erzahlte man sich im Lande Marchen Der Furstbischof Ferdinand sagte uber Alexander II Der graeffe von Vele hat in Westfalen einen gueten Krieg gehabt Er hat wohl ein pahr Millionen genossen 9 Davon liess er die beschadigte Burg Raesfeld in den Jahren von 1646 bis 1658 zu einem reprasentativen Residenzschloss als Mittelpunkt fur sein angestrebtes Reichsfurstentum ausbauen Zu den Ausbauten zahlten drei zusatzliche Flugel am Haupthaus mit einem Turm eine Vorburg mitsamt dem sogenannten Sterndeuterturm eine Kapelle sowie uppige Parkanlagen und ein Tiergarten Wahrend der Bauzeit wohnte die Familie und ihr Personal vor allem auf dem Haus Hagenbeck an der Lippe Alexander II war 1653 zum Feldmarschall und Kaiserlichen Kriegsrat ernannt worden pflegte seine Beziehungen zum Kaiserhof und vertrat den Kaiser auf Feierlichkeiten Auf Schloss Raesfeld weilten zu dieser Zeit viele hochrangige Personlichkeiten so zum Beispiel der Strassburger Bischof und Kurfurst von Brandenburg Friedrich Wilhelm oder der Furstbischof Christoph Bernhard von Galen Zum Besitz Alexanders II gehorten neben dem Raesfelder Schloss die Hauser Krudenburg und Hagenbeck an der Lippe Horst an der unteren Ruhr Megen im Herzogtum Brabant die Burg Engelrading bei Marbeck und das Schloss Bretzenheim mit seiner reichsunmittelbaren Herrschaft welche ihm Sitz und Stimme im Reichstag einbrachte Untergang der Reichsgrafschaft Bearbeiten nbsp Schloss Raesfeld nach dem Ausbau von Alexander II Ausschnitt aus der Karte von Johan Reiner Ossing 1729Alexander II wollte seinen Besitz schon seinem jungeren Sohn Paul Ernst vermachen damit er nicht dem finanziell ungeschickten Sohn Ferdinand Gottfried in die Hande gefallen ware doch Paul Ernst starb 1657 bei Reims Um seinen einzig verbliebenen Erben zur Vernunft zu bringen ubertrug Alexander II ihm schon bald die Verwaltung des Schlosses Doch schon 1664 verkaufte er heimlich den Hagenbecker Besitz an den Lembecker Schlossherrn Burghard von Westerholt um eigene Schulden zu tilgen Nach dem Tod seines Vaters 1675 war Ferdinand Gottfried von Velen 1626 1685 schliesslich alleiniger Schlossherr und verkaufte als erstes die Burg Engelrading Als kaiserlicher Kammerer und Obrist eines Regiments hatte er kein grosseres Einkommen doch er verschleuderte mit seinem verschwenderischen Lebensstil in den zehn Jahren seiner Schlossherrschaft einen Grossteil des Vermogens Nach dem Tod von Ferdinand Gottfried und seiner Frau Sophie Elisabeth von Limburg Styrum 1685 wurde ihr altester Sohn Alexander Otto von Velen 1657 1727 der neue Raesfelder Schlossherr Er wurde kaiserlicher General der Kavallerie doch die Forderungen der Glaubiger und die Ruckstande bei den Lohnzahlungen fur die Bediensteten uberstiegen auch Alexander Ottos Einkunfte Dazu kamen ein Erbstreit mit seinem jungeren Bruder Christoph Otto und Anspruche seiner Schwester Charlotte Amalie 1708 wurde Alexander Otto zum General Kommandeur der gesamten kaiserlichen Reiterei und 1726 ein Jahr vor seinem Tod zum Feldmarschall befordert Zwei seiner Sohne Hyazinth Joseph und Gabriel Phillip fielen 1717 als Soldaten vor Belgrad und so sollte Alexander III von Velen 1683 1733 1727 das Erbe antreten Alexander III uberliess das verschuldete Erbe jedoch seinem Onkel Christoph Otto von Velen 1671 1733 Dieser hatte es im kaiserlichen Militar 1708 zum Obristfeldmeister und spater zum General gebracht Christoph Otto war beruflich haufig in den osterreichischen Niederlanden und so setzte er wohl seinen Neffen Alexander III und den Wallonen Phillip Mouve als Verwalter ein Im Mai 1733 starb der unvermahlte und kinderlose Christoph Otto in Brussel Dort wurde er in einer Totengruft beigesetzt sein Herz wurde aber in einer Bleikapsel konserviert nach Raesfeld verbracht und in der Familiengruft der Schlosskapelle beigesetzt nbsp Bleiernes Herz von Christoph Otto von Velen in der SchlosskapelleAlexander III von Velen trat das Erbe somit doch noch an Er hatte 1716 Maria Charlotte von Merode 1698 1753 geheiratet die ein Jahr spater den Jungen Alexander Alexander IV Otto Carolus von Velen 1717 1733 gebar Aber Vater und Sohn starben ebenfalls im Jahr 1733 womit das Geschlecht der von Velen auf Raesfeld im Mannesstamm erlosch Fur diesen Fall hatte Alexander III einen Erbvertrag mit dem entfernt verwandten Gemener Schlossherrn Otto Ernst Leopold Graf von Limburg Styrum ausgehandelt Das Schloss Raesfeld kam so in den Besitz der Herrschaft Gemen Maria Charlotte die Witwe von Alexander III wohnte bis zu ihrem Tod im Oktober 1753 noch gelegentlich im Raesfelder Schloss und kummerte sich um hofische Angelegenheiten Danach aber blieb die Schlossanlage nahezu unbewohnt und verfiel allmahlich da sich die Gemener wenig um die Schlossanlage kummerten Im Jahr 1800 starb mit dem 15 jahrigen Ferdinand August auch die Gemener Linie des Geschlechts Limburg Styrum aus Der Gemener Besitz mitsamt dem Raesfelder Schloss fiel an den Freiherrn von Boyneburg Bomelsberg aus dem schwabischen Erolzheim Dieser kummerte sich ebenso wenig um das leerstehende und verfallende Schloss Wahrend der Befreiungskriege im Winter 1813 14 quartierten sich kosakische Soldaten die die franzosischen Truppen nach der Volkerschlacht bei Leipzig verfolgten im Raesfelder Schloss ein Der Zustand des Schlosses lasst sich erahnen da der Burgermeister den Offizieren der Kosaken eine angemessenere Unterkunft besorgte Landwirtschaftlicher Gutshof Bearbeiten nbsp Lichtkaskade im Renaissance Tiergarten Wasserschloss Raesfeld im Naturpark Hohe Mark 1822 kaufte der Freiherr Ignaz von Landsberg Velen den westfalischen Besitz des fernen Freiherrn von Bomelsberg Boineburg Der neue Herr nutzte die Gebaude als landwirtschaftliches Gut Der verwilderte Park wurde in Ackerland umgewandelt und der Wall zum Verfullen der versumpften Grafte genutzt Baufallige Gebaude wie die Harnischkammer und das Torhaus fielen dem Abriss zum Opfer Auch der nordliche Rundturm der Anlage wurde mit Ausnahme von Resten des Sockels abgebrochen Im altehrwurdigen Rittersaal lagerten nun die Kornvorrate und die Raume der Vorburg wurden zur Viehstallen Zwischen 1879 und 1895 liess der Oberverwalter Friedrich Bonhof die Vorburg renovieren Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs belegten im Dezember 1918 Teile einer bayerischen Division die Raume des Schlosses und machten Raesfeld fur Wochen zur Garnison Im Marz 1920 kam es wahrend des Vormarschs der Roten Ruhrarmee im Zuge des Ruhraufstandes zu einem Gefecht mit dem Freikorps Loewenfeld bei dem 50 Kampfer der Roten Ruhrarmee ihr Leben verloren 1927 pachtete der Landwirt Heinrich Albermeier das Gut Raesfeld Mit finanzieller Unterstutzung der Provinzialregierung liess der Schlossbesitzer Max von Landsberg Velen dringend notige Reparaturen erledigen Bundesburg des Bundes Neudeutschland Bearbeiten Der Bund Neudeutschland die bundische Organisation katholischer Schuler an hoheren Lehranstalten pachtete 1929 das Schloss Raesfeld Nach Renovierungsarbeiten und Neueinrichtung im Fruhjahr 1930 fand die Einweihungsfeier der Bundesburg am Pfingsttag 1930 statt Auf den umliegenden Wiesen wurde dazu eine Zeltstadt fur 500 Besucher errichtet Der Leiter der Burg Studienrat J Hasebrink schrieb Das Heim besitzt 80 Betten und ausreichend Raume mit Einrichtungen fur grosse Zeltlager und Tagungen unserer katholischen Jugend Regelmassig zu Pfingsten trafen sich mehrere hundert Jungen der Jugendbewegung vor dem Schloss Die Gleichschaltung der Jugendverbande mit der Hitler Jugend 1936 37 fuhrte jedoch zur Auflosung des Bundes Neudeutschland 10 Garnison Verbandsplatz und Kriegsgefangenenlager Bearbeiten Der Zweite Weltkrieg verhinderte den Umbau des Schlosses fur die Nutzung als Kreisschulungsburg der NSDAP Als im Oktober 1939 Teile der Wehrmacht vom Uberfall auf Polen zum Westfeldzug zogen wurde Raesfeld Garnison fur fast 1000 Soldaten Funf Jahre spater im Herbst 1944 zog sich die Wehrmacht von der Westfront zuruck und Teile quartierten sich erneut auf dem Schloss ein Im Marz 1945 wurde das Schloss Raesfeld Hauptverbandsplatz der im Ruckzug befindlichen Wehrmacht Die Rote Kreuz Zeichen auf den Dachern verhinderte grossere Schaden an dem Schloss durch Fliegerbomben der Alliierten Mit der Operation Plunder bei Wesel ruckte die Front auf wenige Kilometer an Raesfeld heran bis die britische Armee das Schloss am 28 Marz schliesslich ubernahm Der englische Militarstab richtete in der Vorburg eine Dienststelle ein wahrend im Haupthaus und im Turm aus den Stadten des Ruhrgebiets geflohene Familien unterkamen Der Rittersaal des Schlosses diente von April 1945 bis Marz 1946 als Kriegsgefangenenlager fur eine Kompanie Wehrmacht Soldaten In den Nachkriegsjahren dienten die Schlossgebaude als Notunterkunft fur Ostvertriebene und vier Klassen der Raesfelder Volksschule Sonstige Nutzung Bearbeiten nbsp Restauratoren in der Holzwerkstatt der Akademie des HandwerksSchon im Jahr 1942 hatte der Handwerkerverein Raesfeld e V das Schloss erworben Dieser liess die im Krieg beschadigte und verfallene Anlage vor allem 1950 bis 1951 restaurieren Am 1 Januar 2022 kaufte die Gemeinde Raesfeld das Schloss ausgenommen davon waren lediglich die Remise und die Vorburg 11 Die Vorburg des Schlosses ist Eigentum der sieben Handwerkskammern Nordrhein Westfalens sowie des Westdeutschen Handwerkskammertags Seit 1952 ist das Hauptschloss Sitz der staatlich anerkannten Weiterbildungseinrichtung Akademie des Handwerks Schloss Raesfeld Die Vorburg wurde in den 1980er Jahren restauriert und beheimatete ab 1982 das Fortbildungszentrum fur handwerkliche Denkmalpflege das heute in der Akademie des Handwerks aufgegangen ist Der Rittersaal wird seit 1956 vom Kulturkreis Schloss Raesfeld e V regelmassig fur Konzerte und literarische Veranstaltungen genutzt kann aber auch von Privatpersonen gemietet werden Das Kellergeschoss des Hauptschlosses wird als Restaurant genutzt Quellen BearbeitenDie altere Geschichte der Burg Raesfeld liegt im Dunkeln der Geschichte und beruht zum Teil mangels Quellen auf Hypothesen Neben der Erwahnung der Siedlung Hrothusfeld im Werdener Heberegister des Haupthofes Scirenbeke Schermbeck 899 stammen die altesten Urkunden aus der Stiftsbibliothek Xanten und der Bibliothek des Bistums Munster Wichtigste Quellen fur die Geschichte ab dem 15 Jahrhundert bilden die Akten Vertrage Briefwechsel Auftrage und Rechnungen die sich im Staatsarchiv Munster Landsberg Velensches Archiv Kriegsakten des Landesarchivs Munster Repertorium Kohl befinden Literatur BearbeitenWilhelm Avenarius Raesfeld In Alte Burgen schone Schlosser Eine romantische Deutschlandreise Gekurzte Sonderausgabe Das Beste Stuttgart 1980 ISBN 3 87070 278 8 S 168 169 Ludger Fischer Schloss Raesfeld DKV Kunstfuhrer Nr 587 1 Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2001 Digitalisat Adalbert Friedrich Schloss Raesfeld von der Ritterburg zum Handwerkerschloss Verkehrsverein Raesfeld e V Raesfeld 1990 Gunter Kalesky Schloss Raesfeld In Von Wasserburg zu Wasserburg Bau und Kunstgeschichtliche Studienfahrt in Westfalen Rademann Ludinghausen 1976 ISBN 3 9800113 0 5 S 53 55 Richard Klapheck Die Schlossbauten zu Raesfeld und Honstorff und die Herrensitze des 17 Jahrhunderts der Maastal Backstein Architektur Heimatverlag Dortmund 1922 Karl Emerich Kramer Schloss Raesfeld In Burgenfahrt durchs Munsterland Dr Wolfgang Schwarze Verlag Dusseldorf 1975 S 11 13 Ursula Schumacher Haardt Schloss Raesfeld Westfalische Kunststatten Heft Nr 76 Westfalischer Heimatbund Munster 1995 ISSN 0930 3952 Volker Tschuschke Raesfeld und seine Burgen In Westfalische Zeitschrift Nr 166 2016 ISSN 0083 9043 S 43 73 PDF 2 7 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Raesfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Raesfeld auf der Website der Gemeinde Eintrag von Stefan Eismann zu Schloss Raesfeld in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Touristische Informationen zum Schloss Raesfeld Bilder des Schlosses im Bildarchiv des LWL Medienzentrums fur WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten R Klapheck Die Schlossbauten zu Raesfeld und Honstorff Heimatverlag Dortmund 1922 A Friedrich Das Vergangene liegt nicht als toter Rest Ein Beitrag zur mittelalterlichen Burggeschichte Raesfelds In Westmunsterland Jahrbuch des Kreises Borken 2005 Borken 2004 S 105 111 ISSN 0937 1508 A Friedrich Baugeschichtliche Anmerkungen zum fruheren Wehrturm der Raesfelder Burg In Westmunsterland Jahrbuch des Kreises Borken 1995 Borken 1994 S 249 253 ISSN 0937 1508 A Friedrich Das Altarbild in der Raesfelder Schlosskapelle eine bemerkenswerte Arbeit in satten Farben In Westmunsterland Jahrbuch des Kreises Borken 1998 Borken 1997 S 187 190 ISSN 0937 1508 Orgelbau Stockmann Referenz Schlosskapelle Raesfeld II 9 erbaut 2010 Abgerufen am 19 Januar 2013 a b Grundlage des Projekts In Tiergarten Schloss Raesfeld e V Hrsg Tiergarten Schloss Raesfeld Ein Projekt der Regionale 2004 Raesfeld 2005 S 10 14 Zitiert nach R Klapheck Die Schlossbauten zu Raesfeld und Honstorff Heimatverlag Dortmund 1922 S 35 a b c d e Konzeption und Nachhaltigkeit In Tiergarten Schloss Raesfeld e V Hrsg Tiergarten Schloss Raesfeld Ein Projekt der Regionale 2004 Raesfeld 2005 S 16 26 Zitiert nach H Knust Alexander von Velen 1599 1675 Ein Beitrag zur westfalischen Geschichte Diss phil Munster Bochum 1938 S 38 f A Friedrich Anfang und Ende der Neudeutschen Bundesburg Schloss Raesfeld 1929 1937 In Westmunsterland Jahrbuch des Kreises Borken 2001 Borken 2000 S 265 269 Gemeinde Raesfeld kauft Schloss auf heimatreport de abgerufen am 19 April 2023 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 Oktober 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 51 763888888889 6 8272222222222 Koordinaten 51 45 50 N 6 49 38 O Normdaten Geografikum GND 4411205 1 lobid OGND AKS VIAF 238105889 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Raesfeld amp oldid 233708332