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Das Schloss Leerodt war ein Wasserschloss im Wurmtal und ist heute als Ruine zwischen den Orten Suggerath und Mullendorf an der L 42 auf dem Gebiet der Stadt Geilenkirchen erhalten Die Herrenhausruine im Dezember 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Seit wann es Schloss Leerodt gab und wer es erbaute ist nicht mehr bekannt Aber bereits im Jahr 1308 sind der Rittersitz als curia de Leirode und auch das gleichnamige Rittergeschlecht urkundlich erwahnt Die Endsilbe rode roide rodt lasst darauf schliessen dass das Schloss vermutlich in nachkarolingischer Zeit in einem Rodungsgebiet errichtet wurde wie auch die umliegenden Ortschaften Randerath Uetterath Tripsrath und Suggerath Das Schloss war ein Lehen der Herren von Randerath und spater der Herren von Heinsberg Christoph von Leerodt baute um 1578 die ehemalige Wasserburg aus und errichtete im Jahre 1616 die Vorburg Sein Enkel Heinrich Wilhelm Hofmeister und Kammerprasident am Hof zu Dusseldorf errichtete im Jahre 1647 das stattliche Herrenhaus das heute nach Kriegszerstorung im Zweiten Weltkrieg nur noch als Ruine vorhanden ist Die Familie von Leerodt starb in der mannlichen Linie mit Maximilian von Leerodt bereits 1817 aus so dass sich das Schloss Leerodt auf seine Witwe und seine Tochter vererbte Durch die Jahre in denen Leerodt nicht bewohnt war waren bauliche Schaden entstanden deren Ausbesserungen in der geldknappen Zeit nach den Freiheitskriegen 1813 1815 schwerfielen In dieser Zwangslage entschied sich Therese von Leerodt den sudlichen und ostlichen Flugel des Schlosses 1840 niederzulegen so konnte der ubrige Teil der Anlage zunachst vor dem Verfall bewahrt bleiben Nach ihrem Tod im Jahr 1882 fiel Leerodt an ihren Enkel Georg Robert von Schutz 1837 1914 der das Schloss von Grund auf renovierte und zu seinem Wohnsitz machte Er liess mit koniglicher Bewilligung den erloschenen Familiennamen Leerodt in Verbindung mit seinem eigenen wieder aufleben und nannte sich fortan Freiherr Schutz von Leerodt Georg Robert Freiherr Schutz von Leerodt hatte vier Kinder Als Besitzer von Leerodt folgte zunachst der unverheiratete Sohn Hans Freiherr Schutz von Leerodt 1872 1953 der mit seiner Schwester Maria das Schloss bis zu der Evakuierung am 14 September 1944 bewohnte Seine altere Schwester Constanze 1870 1948 hatte 1894 den koniglich preussischen Landrat des Kreises Geilenkirchen Adrian Freiherr von Wrede Melschede 1862 1935 geheiratet Deren Sohn Hans Egon 1900 1984 pachtete 1928 das Gut von seinem Onkel der ihn und seine funf Kinder 1941 unter der Vorgabe adoptierte den fur sie eingetragenen Namen Freiherr Schutz von Leerodt Wrede zu fuhren Mit seinem Tod 1953 ging der Besitz Leerodt auf Hans Egon Freiherr Schutz von Leerodt Wrede uber Noch heute befindet sich Schloss Leerodt im Privatbesitz der Familie Schutz von Leerodt Wrede Gebaude BearbeitenSehr wahrscheinlich ist es dass Leerodt ursprunglich eine Rundburg war in der Herrenhaus und Wirtschaftsgebaude nicht durch einen Wassergraben getrennt waren sondern zusammen auf einer Insel lagen Darauf hinweisen konnte auch der funfeckige Grundriss der Vorburg Das 17 Jahrhundert brachte eine durchgreifende bauliche Umgestaltung der Burg Leerodt zu einer Schlossanlage Von den heute noch vorhandenen Gebauden gehorten die alteren zur Vorburg deren beide zum fruheren Schlossgraben weisende Giebel die Jahreszahl 1616 tragen Der Giebel mit dem Eckturmchen der noch gotischen Baucharakter zeigt weist darauf hin dass auf altere Bausubstanz aufgebaut wurde Unter anderem ist dies auch an den Blausteineinfassungen zu erkennen einem Baustoff der ebenfalls fur den Schlossbau verwendet wurde und den vorher gebrauchlicheren Mergel der zum Teil heute noch als Einfassung in den Gebauden der Vorburg zu finden ist ersetzte Die Umformung der Vorburg zog sich bis in die Mitte des 17 Jahrhunderts hin wie es die Jahreszahl 1654 auf dem Wappenstein des Torhauses belegt Nachdem zwei Flugel des sich ursprunglich um einen Hof gruppierenden vierflugeligen Schlosses bereits im Jahre 1840 wegen Baufalligkeit niedergelegt worden waren erlitt der restliche Baubestand im Zweiten Weltkrieg Ende November 1944 erhebliche Kriegsschaden und ist seitdem als Ruine erhalten Nach Edmund Renard siehe Lit zahlte Schloss Leerodt einst zu den feinsten Profanbauten am Niederrhein im Stil der Niederlandischen Renaissance nbsp Herrenhausruine nbsp Vorburg mit Torbau nbsp Vorburggebaude Ansicht vom Innenhof nbsp Ab November 2020 wurden erneut Sanierungsmassnahmen aufgenommen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 1 Rheinland Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1967 S 543 544 Sebastiaan Gerards Rebecca M Hollewijn Joop de Jong WOII Slachtoffers onder Kastelen in het Nederlands Duits Grensgebied Huis vor de Kunsten Limburg Roermond 2012 S 83 84 Susanne Gugler Schloss Leerodt Ein Renaissanceschloss in der Ebene zwischen Rhein und Maas In Rheinische Heimatpflege Jahrgang 57 Nr 4 2020 ISSN 0342 1805 S 347 358 Marco Kieser Die Baudenkmaler im Kreis Heinsberg Stadtgebiet Gelsenkirchen In Kreis Heinsberg Hrsg Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2006 Kreis Heinsberg Heinsberg 2005 S 53 80 hier S 68 69 Richard Klapheck Die Schlossbauten zu Raesfeld und Honstorff und die Herrensitze des 17 Jahrhunderts der Maastal Backstein Architektur Heimatverlag Dortmund 1922 S 90 99 online urn nbn de hbz 6 1 19122 Edmund Renard Die Kunstdenkmaler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 8 Abt 2 L Schwann Dusseldorf 1904 S 166 172 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Leerodt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite zur Historie und heutigem Zustand der Burg Leerodt50 985555555556 6 1525 Koordinaten 50 59 8 N 6 9 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Leerodt amp oldid 233708373