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Ein Werkstein ist ein Stein der als Werkstuck betrachtet wird also als Gegenstand der Fertigungstechnik Damit unterscheidet sich der Werkstein vom unbearbeiteten Lesestein oder Bruchstein 1 Dies gilt auch fur den Rohblock der als solcher noch nicht als Baumaterial oder Gebrauchsgegenstand dient Der Werkstein ist ausserdem das zentrale kunstlerische Medium des Steinbildhauers 2 Steinmetz an einem Werkstein mit Geschirr arbeitend Dresden 1948 Inhaltsverzeichnis 1 Werkstein im Gewerbe 1 1 In der Kunst und beim Bau 1 2 Naturwerkstein 1 3 Betonwerkstein Kunststein 1 4 Bearbeitung 2 Geschichte 2 1 Sakralbauten 2 2 Wohnbauten 2 3 Wehrbauten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWerkstein im Gewerbe BearbeitenIn der Kunst und beim Bau Bearbeiten Massiver Stein wird von Steinmetzen verwendet Natursteine unter einer Dicke von 8 cm werden in der Naturstein DIN 18332 als Platten und uber 8 cm als Massivarbeiten bezeichnet Massive Arbeiten herzustellen nennen die Steinmetzen Werkarbeit sie stellen demzufolge ein Werk Werksteine her Die Werksteinbearbeitung und der entsprechende Werkzeugeinsatz durch die Steinmetzen unterscheidet sich erheblich nach Weichgestein oder Hartgestein Werden alle Sichtflachen bearbeitet spricht man vom allseits bearbeiteten Werkstuck Die nicht sichtbaren Flachen eines Werkstucks bleiben meist rau und werden entsprechend den Anforderungen lediglich in der Oberflache eingeebnet Naturwerkstein Bearbeiten nbsp Werksteinblocke in einem Hafenlager auf einer historischen Darstellung nbsp Kirchenmauer aus Naturwerkstein in Mohelnice nad JizerouDer Begriff Werkstein fliesst in den Begriff Naturwerkstein ein denn Naturstein oder Stein ist jedes in der Natur vorkommende Gesteinsobjekt z B Findling Lesestein Gesteinsvorkommen Vom Werkstein unterschieden wird der auch zum Haus bzw Mauerbau verwendete Bruchstein Naturwerksteine sind demzufolge Natursteinerzeugnisse die maschinell thermisch oder handwerklich bearbeitete Flachen haben und die zuvor aus Natursteinrohblocken hergestellt wurden Im Einzelnen sind das beispielsweise 3 Baluster Blockstufen Bodenplatten Gehwegplatten Brustungselemente Fenster und Turgewande Gesimse Pfeilersteine Kragsteine Podestplatten Quadersteine in Bauwerken Riemchen Saulen Sockel Postamente und Monumentalsteine Tritt und Setzstufen aus Platten Verblendsteine an Bauwerken WangensteineBetonwerkstein Kunststein Bearbeiten Betonwerksteine sind kunstlich hergestellte Werksteine auch Kunststein genannt Neben Zement als Bindemittel und gegebenenfalls verschiedenen Hilfs Zusatz und Fullstoffen wird fur die Herstellung uberwiegend Kies also naturliches Gestein als Zuschlag verwendet Bearbeitung Bearbeiten Die Werksteinoberflache wird bearbeitet um beispielsweise folgende Strukturen zu erhalten spaltrau geflammt gestockt bossiert gesagt geschliffen oder poliert Geflammte Oberflachen werden heute haufig auch noch geburstet um eine angenehmere und pflegeleichtere Oberflache zu erhalten Geschichte Bearbeiten nbsp Die grosseren Steine der Tempel von Gobekli Tepe gehoren zu den altesten bekannten Werksteinen der Weltarchitektur Die Aussenmauern bestehen hingegen aus Bruchsteinen Sakralbauten Bearbeiten Bis zum Beginn der Sesshaftigkeit der Menschen um 10000 v Chr gab es uberhaupt keine Steinbauten erst bei den reprasentativen religiosen Bauten der Fruhzeit im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes z B Gobekli Tepe wurden die grosseren der verwendeten Steine behauen und geglattet In der Tempelarchitektur Agyptens Griechenlands und Roms wurde diese Technik immer weiter verfeinert und erlebte in der Tempelarchitektur Indiens und Sudostasiens sowie in der Kathedralarchitektur der europaischen Spatromanik Gotik und Renaissance neue Hohepunkte wenngleich auch hier oft nur die sichtbaren Seiten der Mauern mit exakt behauenen Steinen verkleidet wurden wohingegen das Fullmaterial aus Bruchsteinen und Bauschutt bestand Wohnbauten Bearbeiten Auf der Kulturstufe der Jager und Sammler lebten die Menschen unter Felsvorsprungen abris oder in kleinen Hutten aus Asten und Zweigen mit Abdeckungen aus Blattern Schilf und Gras Deutlich spater entstanden feste Bauten aus Zweigen mit Lehmbewurf oder Fachwerkkonstruktionen Nur ganz allmahlich entwickelte sich auch in der Wohnarchitektur eine Steinbauweise bei der die zum Bauen verwendeten Fundsteine einfach aufeinander gelegt und mit etwas Erde abgedichtet und stabilisiert wurden diese Technik hat sich je nach Region und Bauzweck bis in die Gegenwart hinein gehalten siehe z B die Agadire in Marokko Insgesamt gesehen dauerte es bei Palast und Wohnbauten deutlich langer bis sich eine Architektur aus exakt geformten Steinen Lehmziegel bzw Mauerziegel durchsetzte Wehrbauten Bearbeiten Bei Wehr und Festungsbauten Burgen Stadtmauern etc aber auch bei Dorfkirchen hielt sich die Bruchsteinbauweise noch bis ins ausgehende Mittelalter manchmal sogar noch bis weit in die Neuzeit wenngleich die Ecksteine von Torbauten oder Bergfrieden zumeist exakt behauen wurden Die oft sehr dicken Mauern wurden in vielen Fallen mit Hausteinen verkleidet Literatur BearbeitenGunther Mehling Naturstein Lexikon Callwey Munchen 1993 ISBN 3 7667 1054 0 S 627 628 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Werkstein Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Albrecht Germann Ralf Kownatzki Gunter Mehling Hrsg Natursteinlexikon 5 vollig uberarb und akt Aufl Callwey Kempten 2003 ISBN 978 3 7667 1555 5 S 129 Nicholas Penny Geschichte der Skulptur Material Werkzeug Technik E A Seemann Verlag Leipzig 1995 S 84 Arnd Peschel Natursteine 2 uberarbeitete Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1983 S 373 374 Normdaten Sachbegriff GND 4194563 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werkstein amp oldid 235308242