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Insgesamt standen 44 Stifts bzw Furstpropste dem Klosterstift Berchtesgaden vor die als Augustiner Chorherren trotz ihrer erst nach und nach zunehmenden Machtbefugnisse und Autonomie zusammen mit drei Salzburger Erzbischofen und drei Kurkolnischen Administratoren in historischen Standardwerken stets in eine Reihenfolge als Furstpropste gebracht werden Die Zahlung beginnt ab Anfang des 12 Jahrhunderts mit Eberwin als erstem Stiftspropst und endet mit Joseph Konrad von Schroffenberg Mos als letztem Furstpropst der 1803 im Zuge der Sakularisation abdanken musste Die ersten 16 waren einfache Stiftspropste von denen ab 1194 aber immerhin schon 11 als Landes und Gerichtsherren nicht nur die niedere sondern auch bereits die hohe Gerichtsbarkeit ausuben durften Ab 1294 folgten ihnen 10 Amtstrager die mit der Ausubung des Blutgerichtsbarkeit rechtlich bereits den Reichsfursten gleichgestellt waren Die nachsten 14 waren ab 1380 als Reichspralaten auch im Reichsfurstenrat vertreten von denen 3 jedoch im Zusammenhang der Inkorporation von 1393 bis 1404 Salzburger Erzbischofe waren Anschliessend waren ab 1455 die nachfolgenden 6 von der Metropolitangewalt Salzburgs ganzlich befreit und somit in geistlichen Dingen Spiritualien nur noch dem Papst direkt unterstellt Die letzten 10 hatten von 1559 bis 1803 schliesslich den Status von Furstpropsten von denen jedoch wiederum 3 von 1594 bis 1723 als ranghohere Erzbischofe von Koln bzw als Kurkolnische Administratoren aus dem Hause Wittelsbach dieses Amt innehatten Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick Zunehmende Machtbefugnisse Administratoren 2 Liste mit weiterfuhrenden Anmerkungen 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 WeblinksUberblick Zunehmende Machtbefugnisse Administratoren BearbeitenDie ausklappbaren Tabellenleisten erlauben einen Uberblick auf die stetig zunehmenden Machtbefugnisse der Stifts und Furstpropste von Klosterstift spaterer Reichspralatur und Furstpropstei Berchtesgaden zwischen 1101 und 1803 sowie auf die zwei Phasen dazwischen mit Administratoren wahrend der 11 jahrigen Inkorporation durch das Fursterzbistum Salzburg und wahrend des freiwilligen Abtritts der Regentschaft fur 129 Jahre an Kurkolnische Erzbischofe V DPropste des Klosterstifts Berchtesgaden 1101 1380 Niedere Gerichtsbarkeit 1101 1194 Eberwin Hugo I Heinrich I Dietrich Friedrich I Wernher I Hohe Gerichtsbarkeit 1194 1294 Wernher I Gerhard Hugo II Konrad I Garrar Friedrich II Ellinger Heinrich II Friedrich III von Ortenburg Wernher II Konrad II Heinrich III Konrad III von Modling Johann Sax von SaxenauBlutgerichtsbarkeit 1294 1380 Johann Sax von Saxenau Hartung von Lampoting Eberhard Sachs Konrad IV Tanner Heinrich IV Reinhold Zeller Otto Tanner Peter I Pfaffinger Jakob I von Vansdorf Greimold Wulp Ulrich I Wulp danach Ulrich I Wulp Propste der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 V DPropste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 vorher Ulrich I Wulp Propste des Klosterstifts Berchtesgaden 1101 1380 Reichspralaten 1380 1393 Ulrich I Wulp Kleines Schisma Sieghard Waller Konrad Torer von TorleinInkorporation in das FursterzbistumSalzburg 1393 1404 Pilgrim II von Puchheim Gregor Schenk von Osterwitz Eberhard III von NeuhausReichspralaten 1404 1559 Peter II Pienzenauer Johann II Praun Bernhard II Leoprechtingerab 1455 geistlich dem Papstdirekt unterstellt Bernhard II Leoprechtinger Erasmus Pretschlaiffer Ulrich II Pernauer Balthasar Hirschauer Gregor Rainer Wolfgang I Lenberger Wolfgang II Griesstatter zu Haslach danach Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 V DPropste und Administratoren der Furstpropstei Berchtesgaden 1559 1803 vorher Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Propste und Administratoren der Reichspralatur Berchtesgaden 1380 1559 Furstpropste 1559 1594 Wolfgang II Griesstatter zu Haslach Jakob II PutrichInkorporation in das KurfurstentumKoln 1594 1723 Ferdinand von Bayern Maximilian Heinrich von Bayern Joseph Clemens von BayernFurstpropste 1723 1803 Julius Heinrich von Rehlingen Radau Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein Michael Balthasar von Christalnigg Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff Joseph Konrad von Schroffenberg MosListe mit weiterfuhrenden Anmerkungen BearbeitenStifts und Furstpropste sowie Administratoren von Klosterstift spaterer Reichspralatur und Furstpropstei Berchtesgaden 1 2 Name von bis Bild BemerkungenEberwin 1101 1142 Eberwin hat sich als erster Propst gemeinsam mit dessen Grunder Berengar I von Sulzbach erfolgreich darum bemuht das Klosterstift Berchtesgaden in die Obhut und den Schutz des Papstes Paschal II zu legen Unter ihm fanden die ersten Rodungen statt und es wurde zumindest der erste Bauabschnitt der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer errichtet Ein jahrzehntelanger Abwehrkampf gegen Forderungen des Klosters Baumburg wurden in seinem Todesjahr zugunsten des Klosterstifts entschieden Hugo I 1142 1151 Hugo I galt als sehr tatkraftiger Stiftspropst der Berchtesgaden in den Kreis des Salzburger Reform Verbandes gefuhrt hat und damit eine enge Zusammenarbeit mit Salzburg und dem Erzbischof bewirkte Heinrich I 1151 1174 Kaiser Friedrich Barbarossa bestatigte 1156 Heinrich I in einer Goldenen Bulle die Gebietsgrosse des Stifts sowie die Wahlfreiheit seiner Vogte und gewahrte ihm die Forsthoheit Dietrich 1174 1178 Dietrich hat als erster begonnen mit dem in Berchtesgaden abgebauten Salz einen Handel zu eroffnen Friedrich I 1178 1188 Erst unter Friedrich I wurde lt neuerer Geschichtsforschung die Goldene Bulle um die Schurffreiheit auf Salz und Metall Salzregal erweitert bzw verunechtet Wernher Bernhard I 1188 1201 Wernher erlangte 1194 fur sich und seine Nachfolger einen enormen Machtzuwachs der sich in einer Urkunde manifestierte die spater als Magna Charta der Berchtesgadener Landeshoheit bezeichnet wurde Danach konnten die Berchtesgadener Stiftspropste als Landes und Gerichtsherren nicht nur die niedere sondern auch die hohe Gerichtsbarkeit ausuben Ab 1190 kam es wahrend seiner Regentschaft zu Uberfallen auf Berchtesgadener Salzlager was 1198 in einem fur das Stift unvorteilhaften Vergleich endet Gerhard 1201 1201 Interimsregent Hugo II 1201 1210 Wahrend der Regentschaft Hugos I wurde dem Stift 1209 durch Papst Innozenz III das Recht der freien Jurisdiktion uber alle Laien innerhalb seines Immunitatsgebietes bestatigt Konrad I Garrar 1210 1211 Interimsregent Friedrich II Ellinger 1211 1217 Friedrich II gelang eine Verbesserung des 1198 mit dem Salzburger Domkapitel geschlossenen Vergleichs Heinrich II 1217 1231 Wahrend der Regentschaft von Heinrich II wurde der Konflikt in Bayern zwischen Welfen und Hohenstaufen auch auf den Besitzungen des Stiftes ausgetragen Friedrich III von Ortenburg 1231 1239 Unter Friedrich III kam es 1236 zwischen dem Salzburger Domkapitel und Berchtesgaden zu einer Ubereinkunft hinsichtlich der Zuheurathung ihrer Eigenleute d h die jeweiligen Untertanen durften nun auch ohne weitere Anfrage bei der Herrschaft innerhalb dieser beiden Territorien nach Ehepartnern Ausschau halten Wernher Bernhard II 1239 1252 Trotz seiner langjahrigen Regentschaft ist derzeit nichts uber Wernher II bekannt Konrad II 1252 1252 Interimsregent Schon bey Jahren war er nur noch fur wenige Monate im Jahr 1252 bis zu seinem Tod Propst des Klosterstifts Berchtesgaden Heinrich III 1252 1257 Papst Alexander IV bestatigte Heinrich III die Berchtesgadener Privilegien und gewahrte 1255 den Propsten fur alle Zeiten das Tragen der Insignien Mitra Ring und Sandalen was sie schon fast den Bischofen gleichstellte Konrad III von Modling 1257 1283 Konrad III hatte sich offenbar stets bemuht ausserhalb und innerhalb der Klostermauern ohne alle Partheynahme sein Schifflein durch die Konflikte jener Zeit zu lenken 1274 hatte er eine erneute papstliche Bestatigung der Stiftsprivilegien erwirkt und spater auch in Judenburg von Konig Rudolf I die Maut und Zollrechte des Klosterstifts in Osterreich bestatigt bekommen Johann I Saxo von Sachsenau 1283 1303 Johann I und seine Nachfolger erhielten ab 1294 das Recht des Blutbanns und damit die Gleichstellung mit den ReichsfurstenHartung Hartnid von Lampoting 1303 1305 nbsp Lampoting war der erste Propst der sein personliches Wappen eine Rose mit einem kleinen Wappenschild im Propstsiegel fuhrte Eberhard Sachs 1305 1317 Wahrend der Regentschaft des Eberhard Sachs wurde 1306 das Gebiet der Stiftspropstei Berchtesgaden als lant ze berthersgadem bezeichnet Im selben Jahr fiel plotzlich ein Haufe Berchtesgadener uber des Erzstifts Leute am Untersberg heraus und verubte grosse Gewalt Eberhard Sachs stellte daraufhin Ruhe und Ordnung und Frieden wieder her Konrad IV Tanner 1317 1333 nbsp Tanner soll sich wegen seiner zu grossen Strenge und Orthodoxie das Missvergnugen seiner Chorherren wie auch der Landsassen provinciales zum Nachteil fur das Gotteshaus zugezogen haben Nur dank papstlicher Unterstutzung behauptete er sich als Propst bis zu seinem Tod im Jahr 1333 Kurz vor Ende seiner Regentschaft fielen 1332 die Burger aus Hallein uber die zur Propstei gehorenden Schellenberger Salzpfannen her und sturzten Berchtesgadener Salzwagen um wogegen Tanner erfolgreich beim Salzburger Erzbischof Friedrich III Klage einlegte Heinrich IV 1333 1351 Ein halbes Jahr vor seinem Tod hatte Heinrich IV noch eine Auseinandersetzung um die Vogtei zu Jettenstetten und Weidenbach zu bestreiten deren gutliches Ende er nicht mehr erlebte Reinhold Zeller 1351 1355 nbsp Uber Zellers Leben und Wirken ist derzeit nichts weiter bekannt ausser dass er dem Geschlecht der Edlen Zeller aus Riedau im Innviertel entstammte Otto Tanner 1355 1357 Uber Tanners Leben und Wirken ist derzeit nichts weiter bekannt Peter I Pfaffinger 1357 1362 Wiewohl in die Regentschaft Pfaffingers u a ein Krieg zwischen dem Bayernherzog Stephan und dem Salzburger Erzbischof Ortolf fielen ist hierzu und auch sonst vom Wirken Pfaffingers in seiner Amtszeit als Propst bis 1362 nichts weiter bekannt Jakob I von Vansdorf 1362 1368 Uber Vansdorfs Leben und Wirken ist derzeit nur wenig bekannt ausser dass wahrend seiner Regentschaft sie Schuldenlast des Klosterstifts eine phantastische Hohe zu erreichen begann und das Land zusehends verarmte Greimold Wulp 1368 1377 Greimold Wulp vermochte beim Salzburger Erzbischof Pilgrim II von Puchheim zu erwirken dass nach einer vertragswidrigen Zuruckweisung seiner Berchtesgadener Untertanen kunftig jedes funfte Schiff mit dem propstlichen Schellenberger Salz beladen werden durfte Ulrich I Wulp 1377 1384 Ulrich I wurde ab 1380 wie auch alle nachfolgenden zum Reichspralaten in den Reichsfurstenrat erhoben war jedoch ab 1382 im Schisma mit Sieghard Waller Dem ging voraus dass er gleich bei seinem Amtsantritt 1377 die Lebensfuhrung der Chorherren kritisierte und der wachsenden Schuldenlast mit einem Landbrief zu begegnen suchte indem er den leibeignen Untertanen die Guter und Lehen des Stifts zu erbrechtlichem Kauf anbot Sieghard Waller 1382 1384 Sieghard Waller war ein Vertrauensmann des Salzburger Erzbischofs Pilgrim II von Puchheim der Propst Ulrich I Wulp 1382 mittels einer Intrige innerhalb des Augustiner Chorherren Konvents absetzen liess um dafur Waller als Propst zu installieren Zuletzt wurden Wulp und Waller in einem Kompromiss bestatigt bzw abgesetzt Konrad V Thorer von Thorlein 1384 1393 nbsp Da weder die bayerischen noch osterreichischen Herzoge weiter Geld in das bankrotte Berchtesgadener Staatswesen investieren wollten blieb Konrad nur noch der Ausweg den Salzburger Erzbischof Pilgrim II von Puchheim um Hilfe zu bitten Um den Preis einer sechs Jahre wahrenden Verpfandung der stiftseigenen Schellenberger Saline wurden den Chorherren wie auch dem Frauenstift ein gehoriges Auskommen zugesichert Zum Ende seiner Regentschaft wurden erst alle anderen Salzbergwerke und 1393 schliesslich auf Betreiben des Stifts der gesamte Klosterstaat ins Erzbistum Salzburg inkorporiert Pilgrim von Puchheim 1393 1396 nbsp Inkorporation durch das Fursterzbistum Salzburg Pilgrim versuchte schon langer wegen der grossen Salzvorkommen die damalige reichsunmittelbare Stiftspropstei Berchtesgaden und Reichenhall an sich zu ziehen Er setzte den Berchtesgadener Propst Ulrich Wulp ab und fur ihn seinen Vertrauensmann Sieghard Waller ein dessen Position aber von Wulp nicht anerkannt wurde so dass es zu einem kleinen zweijahrigen Schisma in Berchtesgaden kam Im darauffolgenden Krieg mit den Bayern als Bundnisgenossen von Propst Wulp blieben Osterreich und damit auch Salzburg vorerst siegreich Von 1393 an hatte Pilgrim selbst noch bis zu seinem Tod 1396 die Administrationsgewalt uber Berchtesgaden wie auch noch bis 1404 seine beiden ihm nachfolgenden Erzbischofe von Salzburg Gregor Schenk von Osterwitz 1396 1403 nbsp Inkorporation durch das Fursterzbistum Salzburg dieser Salzburger Erzbischof unterstutzte vorsichtig die Absetzung des deutschen Konigs Wenzel und die Einsetzung Ruprechts von der Pfalz vor allem nachdem dieser ihm alle Rechte und Privilegien einschliesslich der Inkorporation des Klosterstifts Berchtesgaden bestatigt hatte Eberhard III von Neuhaus 1403 1404 nbsp Inkorporation durch das Fursterzbistum Salzburg der Herzog von Oberbayern Munchen Wilhelm III wollte die seit 1393 wahrende Inkorporation des Klosterstifts Berchtesgaden in das Fursterzbistum Salzburg nicht langer hinnehmen Papst Bonifatius IX erliess 1402 auch gleich eine Bulle wonach diese Einverleibung Berchtesgadens wieder ruckgangig zu machen sei widerrief sie jedoch noch im selben Jahr nach Gegenvorstellungen des Vorgangers von Eberhard als Salzburger Erzbischof Doch nachdem der Sohn des bayerischen Herzogs Ludwig erneut intervenierte und sich den Bayern auch Osterreich und die Mehrzahl der Kardinale in Rom anschlossen wurde am 24 Februar 1404 die Selbstandigkeit der Furstpropstei Berchtesgaden wiederhergestellt Der den Herzogssohn begleitende Domherr von Freising Peter Pienzenauer wurde zum neuen Stiftspropst ernannt Diese Vorgange nahm Eberhard III zwar zunachst nicht offiziell zur Kenntnis die Papste Innozenz VII und Gregor XII bestatigten aber in der Folge die Entscheidung sodass Eberhard III 1409 die papstliche Entscheidung unter der Bedingung anerkannte dass als Gegenleistung fur die hohen Betrage welche die Propstei dem Fursterzbistum schuldete die Saline Schellenberg samt allen Anlagen und dem Sudhaus bis zur Tilgung der Schulden an Salzburg verpfandet wurde Peter II Pienzenauer 1404 1432 nbsp Pienzenauer wurde 1404 zwar wieder zum eigenstandigen Berchtesgadener Stiftspropst gewahlt allerdings war seine Souveranitat Grenzen unterworfen Er hatte weiterhin dem Erzbischof von Salzburg gehorsam und gewartig zu sein und durfte ohne dessen Rat und Willen keine Guter Kleinodien oder Bucher die zum Gotteshaus Berchtesgaden gehorten veraussern Zudem sollte bis zur Tilgung der hohen Schulden im Gegenwert von 44 000 Golddukaten das zur Propstei gehorende Schellenberg samt Saline an das Fursterzbistum verpfandet bleiben Trotz dieser Einschrankungen gelangen Pienzenauer erste Schritte zum Wiederaufstieg des Klosterstifts Johann II Praun 1432 1446 nbsp Wahrend Prauns Regentschaft wurde in der Berchtesgadener Stiftskirche das noch heute erhaltene gotische Chorgestuhl aus Eichenholz zu beiden Seiten vor dem Hauptaltar eingerichtet Bernhard Wernhard II Leoprechtinger 1446 1473 nbsp Unter Bernhard II war ab 1455 das Stift und seine Propste von der Metropolitangewalt Salzburgs befreit und seitdem in geistlichen Dingen Spiritualien dem Papst direkt unterstellt 3 4 Erasmus Pretschlaiffer 1473 1486 nbsp Nach Leoprechtinger war auch Pretschlaiffer an der gotischen Ausgestaltung der Stiftskirche St Peter und Johannes der Taufer in Berchtesgaden beteiligt und hatte die Wande der Seitenschiffe erhohen und mit grosseren Fenstern versehen lassen Ulrich II Pernauer 1486 1495 nbsp Angesichts der anstehenden Wahl zum Propst liess sich Pernauer nicht mehr zum Hallinger dem Inhaber des mit dem Salzamt in Schellenberg hochstbewerteten furstpropstlichen Verwaltungspostens vereidigen Dieses Amt hatte wahrend seiner Regentschaft Jorg Sewer und ab 1491 Pernauers Nachfolger Balthasar Hirschauer inne Balthasar Hirschauer 1496 1508 nbsp Balthasar Hirschauer erwirkte 1506 durch den kaiserlichen Beauftragten Richard Degen Fuchs von Fuchsberg den Fuchsbrief der zum Grundgesetz fur das Landes und Steuerrecht der Stiftspropstei wird Gregor Rainer 1508 1522 nbsp In die Regierungszeit des Gregor Rainer fiel fur das Berchtesgadener Land der sich bereits unter seinem Vorganger abzeichnende Zenit eines wirtschaftlichen Aufschwungs Rainer errichtete in Berchtesgaden mehrere kirchliche Anbauten und 1512 die Kirche St Sebastian in Ramsau bei Berchtesgaden Wolfgang I Lenberger 1523 1541 nbsp Die Regentschaft Lenbergers war bestimmt vom Grossen Salzburger bzw Deutschen Bauernkrieg der in Schellenberg mit der Befreiung eines Priesters namens Matheus seinen Anfang genommen hatte Nach diesem Bauernkrieg hatte sich Lenberger der inneren Verwaltung der Stiftspropstei gewidmet und 1529 eine schriftlich niedergelegte Waldordnung und der Holzhandwerker Zunft eine Handwerksordnung mit Gesetzeskraft gegeben Wolfgang II Griesstatter zu Haslach 1541 1567 nbsp Griesstatter und alle seine Nachfolger wurden ab 1559 zum Furstpropst und damit zum stimmberechtigten Reichsfursten erhoben Nachdem in Bischofswiesen an der Tann eine Salzquelle und an der Gmundbrucke Steinsalz entdeckt wurde vermochte Griesstatter mit Herzog Albrecht von Bayern im Jahr 1555 einen fur das Berchtesgadener Land vorteilhaften Vertrag zu schliessen 1556 vermochte er zudem den Rest der seit 167 Jahren wahrenden Schuldenlast an Salzburg zu tilgen und damit Schellenberg aus der Salzburger Pfandschaft zu losen Jakob II Putrich 1567 1594 nbsp Putrich sah sich 1587 dem frisch gewahlten Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau gegenuber der seinem Bistum Salzburg das Berchtesgadener Land erneut einverleiben wollte Putrich suchte Unterstutzung bei dem noch jungen Prinzen Ferdinand von Bayern Als der Erzbischof mit seinen Truppen in Berchtesgaden einfiel um es in Besitz zu nehmen vertrieb 1591 der Vater Ferdinands Herzog Wilhelm V die Salzburger aus dem zukunftigen Besitz seines Sohnes denn nach dem Tode Putrichs ging die Furstpropstei Berchtesgaden vereinbarungsgemass in dessen Kurkolnische Administration und verblieb dort noch fur zwei weitere Regentschaften Ferdinand von Bayern 1594 1650 nbsp Kurkolnische Administration durch das Haus Wittelsbach Ferdinand war bereits ab 1591 Koadjutor von Jakob II Putrich und wurde nach dessen Tod siehe Anmerkungen daruber zu Putrich 1594 zum Furstpropst gewahlt Wahrend seiner uber 50 jahrigen Zustandigkeit vermochte er sich angesichts seiner anderen Aufgaben nur wenig um die Belange der Furstpropstei kummern Maximilian Heinrich von Bayern 1650 1688 nbsp Kurkolnische Administration durch das Haus WittelsbachJoseph Clemens von Bayern 1688 1723 nbsp Kurkolnische Administration durch das Haus Wittelsbach als Joseph Clemens von Bayern den Stiftsdekan Julius Heinrich von Rehlingen Radau wegen seines und seiner Mit Kapitulare ruchbar gewordenen lockeren Lebenswandels aus der Berchtesgadener Regierung ausschloss und zudem auf mehr geistliche Zucht disciplinam religiosam des ganzen Stifts bestand beschloss das Kapitel wegen seines verbrieften Rechts auf freie Wahl kunftig keinen Auswartigen und vor allem keinen Wittelsbacher Prinzen mehr zu ihrem Regenten zu wahlen Julius Heinrich von Rehlingen Radau 1723 1732 nbsp Mit von Rehlingen endete die 128 Jahre wahrende Kurkolnische Administration Von Rehlingen wurde erst zum Koadjutor und nach dem Tode von Joseph Clemens 1723 zum Furstpropst gewahlt nach dem Grundsatz dem heiligen Geist nicht mehr dem Geist des bayerischen Hofes folgend Daraufhin stellte das gekrankte Bayern die Getreideausfuhr nach Berchtesgaden ein und minderte den Salzpreis Als von Rehlingen im Gegenzug erklarte dass er lieber das Salzbergwerk Berchtesgaden schliesse als weiterhin im Preis gedruckt zu werden lenkte Bayern jedoch wieder ein Wahrend seiner Amts und Regierungszeit als Furstpropst wurden im Zuge der Berchtesgadener Gegenreformation drei Wallfahrtskirchen im Stil des Rokoko errichtet Cajetan Anton Notthafft von Weissenstein 1732 1752 nbsp Gerade erst zum Furstpropst gewahlt sah sich Notthafft noch vor seiner Amtseinsetzung von einem Aufstand bedroht und erliess deshalb am 26 Oktober 1732 ein Emigrationspatent Danach mussten binnen kurzer Zeit alle Protestanten Berchtesgaden verlassen Michael Balthasar von Christalnigg 1752 1768 nbsp Michael Balthasar von Christalnigg ist an dem Collegio Apolinari ausgebildet worden und hat gleich nach seinem Regierungsantritt als Furstpropst ein neues Bibliotheksgebaude fur die Buchersammlung des Stifts in Auftrag gegeben Wahrend seiner Amts und Regierungszeit beliefen sich die Schulden des Stifts auf 250 000 Gulden denen er weitere 69 000 Gulden hinzufugte Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff 1768 1780 nbsp Wahrend der Amts und Regierungszeit des Furstpropstes Franz Anton Josef von Hausen Gleichenstorff wuchsen die Schulden des Stifts noch auf 300 000 Gulden die Currentschulden auf 100 000 Gulden an Joseph Konrad von Schroffenberg Mos 1780 1803 nbsp Als Regent suchte von Schroffenberg nach den Verschwendungen seiner Vorganger die auf 335 000 Gulden verbriefte Schulden und 50 000 Gulden Currentschulden angewachsene Schuldenlast abzutragen und die Wirtschaftskraft des noch eigenstandigen Territoriums zu erhohen Doch die Furstpropstei Berchtesgaden kam 1803 zum Herzogtum Salzburg so dass er letzter Furstpropst des bis dahin eigenstandigen Lentells Berchtesgaden war Zuvor hatte er auch bereits seinen Status als Furstbischof von Freising und Regensburg verloren Personen ohne weitere Bemerkungen waren allesamt von den Augustiner Chorherren als Stiftspropste bzw Furstpropste der Furstpropstei Berchtesgaden berufen worden Von diesen Propsten gibt es Grabplatten in der Berchtesgadener Stiftskirche Von Griesstatter gibt es ein Grabdenkmal in der Franziskanerkirche in Berchtesgaden Siehe auch BearbeitenListe der Stiftsdekane von BerchtesgadenEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner Berchtesgadener Anzeiger Berchtesgaden 3 Aufl 1989 S 238 f Hellmut Schoner Hrsg A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Reprint von 1929 Verein fur Heimatkunde d Berchtesgadener Landes Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M Lipp Verlag Munchen 1973 S 261 f Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 50 51 Laut A Helm sind die nach ihm bereits 1254 erhaltenen bischoflichen Insignien schon Zeichen einer direkten papstlichen Oberhoheit der das Stift seitdem allein unterstellt gewesen ware Siehe A Helm Berchtesgaden im Wandel der Zeit Stichwort Geschichte des Landes S 109Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstpropste von Berchtesgaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Furstpropste von Berchtesgaden amp oldid 220337357