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Eberhard von Neuhaus im 14 Jahrhundert 18 Januar 1427 in Salzburg war von 1403 bis 1404 Administrator der inkorporierten Reichspralatur Berchtesgaden und als Eberhard III von Neuhaus von 1403 bis 1406 erst Erwahlter zum Erzbischof Elekt und darauf nach der Bischofsweihe im Jahr 1406 bis 1427 Salzburger Erzbischof Wappen des Eberhard von Neuhaus in einer Salzburger Chronik nach 1587 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und fruhe Jahre 1 2 Igelbund 1 3 Streit um Berchtesgaden 1 4 Wirtschaft des Landes unter Eberhard III von Neuhaus 1 5 Vertreibung der Juden 1 6 Tod 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und fruhe Jahre Bearbeiten Eberhard von Neuhaus entstammte einem alten Rittergeschlecht im Dienst der Grafen von Cilli die sich nach der Gurker Lehensherrschaft Neuhaus benannten Als Eberhard III sah er sich beim Antritt seiner Regentschaft des Fursterzbistums Salzburg aussen und innenpolitisch vor viele schwierige Probleme gestellt Gegen den kurz nach seiner Wahl eingesetzten und vom Papst zuerst bestatigten Gegen Erzbischof Berthold von Wehingen konnte er sich dabei nach vielen Anstrengungen durchsetzen Die Bischofsweihe erhielt Eberhard erst 1406 davor nannte er sich auch Wir Eberhart von gotes genaden erwelter Herr des goczhaus ze Salczburg Igelbund Bearbeiten Unmittelbar vor seiner Wahl zum Erzbischof schlossen nach dem Vorbild zahlreicher Ritterbunde im Deutschen Reich Salzburger Ritter und Edelknechte und die Burgerschaft der Stadte Salzburg Laufen Tittmoning Hallein und Radstadt ein Bundnis um gemeinsam und solidarisch die kunftigen Landesherren zur Erfullung ihrer zahlreichen gemeinsamen Wunsche und Anliegen zu verpflichten Die Urkunde mit zahlreichen Siegeln ist erhalten und wurde durch die Form des Pergamentes mit seinen wegstehenden Siegelbandern als Igelbundurkunde benannt Die Erfullung solcher Forderungen wurde zwar grundsatzlich zugesagt in der Folge allerdings stets hinausgezogert und unterbunden Streit um Berchtesgaden Bearbeiten Die schwierige Lage in der sich der Erzbischof befand nutzte der Herzog von Oberbayern Munchen Wilhelm III geschickt aus Er wollte die seit 1393 wahrende Inkorporation des Klosterstifts Berchtesgaden in das Fursterzbistum Salzburg nicht langer hinnehmen Papst Bonifatius IX erliess 1402 auch gleich eine Bulle wonach diese Einverleibung Berchtesgadens wieder ruckgangig zu machen sei widerrief sie jedoch noch im selben Jahr nach Gegenvorstellungen des Vorgangers von Eberhard als Salzburger Erzbischof Doch nachdem der Sohn des bayerischen Herzogs Ludwig erneut intervenierte und sich den Bayern auch Osterreich und die Mehrzahl der Kardinale in Rom anschlossen wurde am 24 Februar 1404 die Selbstandigkeit der Furstpropstei Berchtesgaden wiederhergestellt Der den Herzogssohn begleitende Domherr von Freising Peter Pienzenauer wurde zum neuen Stiftspropst ernannt 1 Diese Vorgange nahm Eberhard III zwar zunachst nicht offiziell zur Kenntnis die Papste Innozenz VII und Gregor XII bestatigten aber in der Folge die Entscheidung sodass Eberhard III 1409 die papstliche Entscheidung unter der Bedingung anerkannte dass als Gegenleistung fur die hohen Betrage welche die Propstei dem Fursterzbistum schuldete die Saline Schellenberg samt allen Anlagen und dem Sudhaus bis zur Tilgung der Schulden an Salzburg verpfandet wurde Wirtschaft des Landes unter Eberhard III von Neuhaus Bearbeiten Eberhard III genoss im Reich dank seiner vielen diplomatischen Erfolge hochstes Ansehen Er bemuhte sich auch seinen Pflichten als Landesfurst gewissenhaft nachzukommen und war stets um friedliche Beilegung aller Streitigkeiten unter Berucksichtigung aller sozialen Harten bedacht Zu einer sehr angespannten Finanzlage im Land fuhrten die unter seinem Vorganger angehauften hohen Schulden die hohen Abgaben an die Kurie die Abschlagzahlungen an seinen einstigen Rivalen Berthold von Wehingen die hohen Investitionskosten von Berchtesgaden sowie die Kosten fur den Kauf des Hochgerichtes Isengau und von Mattsee Die Suche nach einem gemeinsamen Vorgehen mit den Standen unterliess der Erzbischof da damit ein Verlust an Macht verbunden gewesen ware Vertreibung der Juden Bearbeiten 1404 wurden die Juden der Stadte Salzburg und Hallein unter dem Vorwand eines angeblich vorangegangenen Hostienfrevels vertrieben In Pettau wurden sie langere Zeit gefangen gehalten und dann ebenfalls ausgewiesen Offensichtlich stand die Ausweisung im Zusammenhang mit der schlechten wirtschaftlichen Lage des Landes die sich durch die Ausweisungen aber keineswegs besserte Verschont wurden lediglich wenige besonders reiche Juden magnus judeus solche Juden die zum christlichen Glauben ubertraten sowie Kinder unter 11 Jahren und schwangere Frauen Tod Bearbeiten Eberhard von Neuhaus starb am 18 Januar 1427 in Salzburg Er wurde im Dom in der St Anna Kapelle beigesetzt Literatur BearbeitenHeinz Dopsch Hans Spatzenegger Hrsg Geschichte Salzburgs Stadt und Land Pustet Salzburg 1988 ISBN 3 7025 0243 2 Joachim Leuschner Eberhard III von Neuhaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 232 Digitalisat Franz Ortner Salzburgs Bischofe in der Geschichte des Landes Lang Verlag Frankfurt a M Berlin u a 2005 ISBN 978 3 631 53654 4 Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Feulner Berchtesgaden Geschichte des Landes und seiner Bewohner S 76 78Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eberhard III von Neuhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erzbischofe von Salzburg seit 1403 Vorganger Gregor Schenk von Osterwitz Erzbischofe und FursterzbischofeEberhard III von Neuhaus Berthold von Wehingen ernannter Gegenerzb Eberhard IV von Starhemberg Johann II von Reisberg Friedrich IV Truchsess von Emmerberg Sigismund I von Volkersdorf Burkhard II von Weisspriach Bernhard von Rohr Johann III Beckenschlager Christoph Ebran von Wildenberg letzter gewahlter Gegenerzbischof Friedrich V Graf von Schaunberg Sigmund II von Hollenegg Leonhard von Keutschach Matthaus Lang von Wellenburg Ernst Herzog von Bayern Administrator Michael von Kuenburg Johann Jakob Khuen von Belasi Georg von Kuenburg Wolf Dietrich von Raitenau Markus Sittikus Graf von Hohenems Paris Graf von Lodron Guidobald Graf von Thun und Hohenstein Max Gandolf von Kuenburg Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein Franz Anton Furst von Harrach Leopold Anton Freiherr von Firmian Jakob Ernst Graf von Liechtenstein Kastelkorn Andreas Jakob Graf von Dietrichstein Sigismund III Christoph Graf von Schrattenbach Hieronymus Graf von Colloredo letzter regierender Fursterzbischof Sigmund Christoph Graf von Waldburg zu Zeil und Trauchburg Administrator Leopold Maximilian Graf von Firmian Administrator Augustin Johann Joseph Gruber Friedrich Johannes Furst zu Schwarzenberg Maximilian Joseph von Tarnoczy Franz Albert Eder Johannes Evangelist Haller Johannes Baptist Katschthaler Balthasar Kaltner Ignatius Rieder Sigismund Waitz Andreas Rohracher letzter titul FursterzbischofErzbischofeEduard Macheiner 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